Montag, 19. Januar 2009

Die neue Robe...

...trägt sich ausgezeichnet und ist heute ja auch gleich zum Einsatz gekommen. Das war jetzt schon das zweite Mal, daß ich in einer Berufungsverhandlung etwas günstigeres beantragt habe, als im ursprünglichen Urteil verhängt worden war. Vielleicht bin ich doch noch zu Angeklagten-freundlich gg. Aber mir erschien es so sachgerecht, und es ist schließlich nicht Aufgabe der Staatsanwaltschaft, möglichst hohe Strafen rauszubekommen, sondern sachgerechte.

Ich habe aber festgestellt, daß es noch sehr viel zu lernen gibt. Heute ging es um eine Jugendstrafsache, und Begriffe wie "schädliche Neigungen" und "Schwere der Schuld" riefen bei mir nur noch recht vage Erinnerungen an meine Studienzeit hervor. Ich habe mir ein paar Bücher zur privaten Fortbildung bestellt und muß zugeben, daß ich mich darauf freue, tiefer in die Materie einzusteigen. Als Anwältin habe ich mich immer nur sehr punktuell mit dem beschäftigt, was eben gerade nötig war, jetzt lohnt es, sich auch allgemein die Dinge anzulesen, denn sie können ja in den Verhandlungen jederzeit auftauchen.

Nach dem freien Freitag erwartete ich mich dann auch ein großer Stapel Akten. Leider bekam ich dann auch noch zwei von meinem Gegenzeichner zurück, bei denen ich wirklich blöde Fehler gemacht habe. Das ärgert mich schon, da bin ich vielleicht ein wenig zu perfektionistisch, denn nach den paar Tagen, die ich erst da bin, kann es wohl noch nicht alles perfekt laufen. Und man vergißt dann immer so schnell, wie viele der Akten auch ohne Beanstandung durchgehen. Ich werde jedenfalls die fertigen, die bei mir noch auf Halde liegen, noch einmal durchsehen, ob da auch so blöde Sachen drin sind.

Heute bekam ich dann auch meinen Dienstausweis, sieht hochwichtig aus gg! Mal sehen, wann ich ihn überhaupt brauche. Und vielleicht sollte ich mir doch langsam abgewöhnen, auf den Anwaltsparkplätzen zu parken... Das Bild, das die Große mir für das Büro gemalt hat, wurde schon sehr bewundert. Ich habe aber auch einen schönen Platz dafür gefunden. Ich hoffe nur, daß es nicht über Nacht von der Wand segelt.

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