Samstag, 31. Mai 2014

Tag 31 - Eine Bilanz

Die Bilanz läßt sich kurz und knapp bezeichnen: da geht noch was!

Ich hatte es mir tatsächlich leichter vorgestellt, mir jeden Tag ganz bewußt ein wenig Zeit für mich selbst zu nehmen. In dem ganzen Trubel mit Job, Kindern und Alltag scheint die Zeit einfach nur an mir vorbeizufliegen, und dann ist es auch schon wieder später Abend, und ich falle bleiern müde ins Bett...aber dennoch habe ich ein paar Erfolge festgestellt. Ich habe viel gelesen. Ich war, so viel es ging, an der frischen Luft. Ich habe mir jeden Abend vor dem Einschlafen ein paar Minuten genommen, den Tag Revue passieren zu lassen und mir darüber Gedanken zu machen, was sich alles Gutes ereignet hat (etwas, das ich im übrigen auch bei den Kindern eingeführt habe). Es ist schon alles ein wenig bewußter, was ich tue oder nicht tue, und es fühlt sich weitgehend ganz richtig an.

Es gibt noch viel zu tun, das ist klar. Aber ich bin ja auch noch Anfängerin...das Programm geht also weiter!

Mittwoch, 28. Mai 2014

Tag 28

Der heutige Tag läßt mich ein wenig nostalgisch werden. Ich nutze "meine" Zeit, um alte Fotos durchzusehen und stoße dabei unter anderem auf dieses hier:


Frankreich. Sonnenuntergang am Strand. Ein Meer von Farben. Ein bißchen Heimweh habe ich zugegebenermaßen.

Ansonsten bringt der Tag nicht viel Aufregendes. Der gestrige Höhepunkt im Büro -alle erhalten neue Schreibtischstühle- hat sich heute schon ein wenig eingesessen. Ich schaffe zahlreiche Akten nebst einem Karton in den Postausgang, zur Belohnung gibt es nachmittags immerhin einen Latte macchiato. Wieder zuhause lasse ich mir von Kind klein detailliert erläutern, wie ich mich als Kapitän eines Piratenschiffes (in diesem Fall meinem Bett) zu verhalten habe und wie ich den Schrecklichen Sven am effektivsten umkämpfen kann, während Kind mittel es bedauert, nicht Eiskunstlaufen lernen zu können. Kind groß hingegen ist mit der Gestaltung ihres Zimmers beschäftigt, empfängt sie doch am Freitag für zwei Monate eine Austauschschülerin aus Frankreich. Business as usual nennt sich das wohl...

Montag, 26. Mai 2014

Eine Erkenntnis - Tag 26


Um mal wieder eine Weisheit für´s Leben anzubringen, auch wenn ich immer wieder feststelle, daß es viele Menschen gibt, die ihre Träume lieber unterdrücken ;-)

Ach so, das heutige Programm? Ganz wunderbar, aber ich verrate es nicht...

Sonntag, 25. Mai 2014

Tag 24 - Ohne Worte


Nein, ganz ohne Worte kann ich natürlich nicht ;-). Und ich habe mich auch nicht sinnlos betrunken an dem Zeug...aber es ist so lecker!

Donnerstag, 22. Mai 2014

Die Nachwirkungen von Tag 18

O.k., böse Zungen könnten vielleicht auch behaupten, daß ich einen unbotmäßigen Einfluß auf meine Kinder ausübe...;-). Fakt ist jedenfalls, daß Kind mittel zwischenzeitlich so ziemlich alle Lieder von Versengold, die ich habe, textsicher mitsingen kann (wobei sie aber witzigerweise den Namen wiederum noch häufiger in "Goldtaler" umwandelt).
Kind klein hingegen verwechselt den Namen nie, kann auch schon einige Texte und verkündete mir im übrigen, daß er beabsichtige, dort Trommler zu werden. Ich hab die Jungs lieber schon mal vorgewarnt, daß leider einer von ihnen in ein paar Jahren seinen Platz räumen muß...

Und beide wollen sie immer und immer wieder wissen, wann es denn wohl wieder ein Mittelalterfest gibt.

Tag 22 nebenbei: Grillen am Strand mit der lieben M. Knusprige Steaks, Baguette mit Aioli, Fassbrause...und rechtzeitig vor dem großen Platzregen wieder zuhause. Timing is everything!

Sonntag, 18. Mai 2014

Tag 18...

...ist einfach nur Tag 18. Eigentlich sollte das tägliche Verwöhnprogramm sich ja unabhängig von den Kindern abspielen, aber der heutige Tag ist einfach nur wunderbar, wie er ist, und ich kann ja nichts dafür, wenn die lieben Kleinen da nun einmal dabei sind ;-).

Es geht mal wieder zu einem Mittelalterfestival, diesmal eben in Begleitung des Nachwuchses, lediglich Kind groß hat sich geweigert...dafür sind Kind mittel und Kind klein um so begeisterter und gefallen sich außerordentlich in den von der lieben M. genähten Kostümen. Kind mittel natürlich als Prinzessin, Kind klein als Pirat, ausdauernd mit einem Schwert fuchtelnd und nach anderen bösen Piraten Ausschau haltend. Zitat: "M., du mußt mir sofort Bescheid sagen, wenn du andere Piraten siehst, damit ich sie umkämpfen kann!" Schließlich lebt er sich an den Mitgliedern der Band mit dem klingenden Namen "Mr. Hurley und die Pulveraffen" aus, die nun einmal in Piratenkostümen auftreten. Nach überwundener Schüchternheit kassiert der Sänger durch ihn einen kräftigen Schlag mit dem Holzschwert auf die Hand...sollte schließlich umgekämpft werden.

Ich bin natürlich vor allem wegen dieser Band da:


Versengold! Und es ist wieder einmal großartig. Ich mache Kind mittel mit einem der beiden Geiger bekannt, der sie auf meiner CD schon mehrfach beeindruckt hat, insbesondere da sie ja seit einigen Monaten selbst Geige lernt. Nachdem sie ihn in ein längeres Gespräch verwickelt hat, verkündet sie mir mit verzückter Miene, daß der ja total nett wäre und verbringt den Rest des Tages in etwa so:


Ganz vorne an der Bühne, den Blick unverwandt auf den Geiger gerichtet...böse Zungen murmeln etwas von Äpfeln und Stämmen...;-). Jedenfalls ist es eine Freude, sie zu beobachten, zumal schließlich auch Kind klein auftaut und begeistert mitgroovt. Irgendwann treibt uns der Regen und die Kälte dann leider doch nachhause, sonst hätten sie bestimmt auch noch das Abendkonzert bis zum Ende mitgemacht. Zwischendurch besuchen wir natürlich auch noch das Ritterturnier, sehen uns Heerlager und Buden an, und Kind mittel verpaßt beim Kinderritterturnier einem der Kandidaten mit Vehemenz den Ritterschlag mitten auf seinen Helm.

Das heutige Verwöhnprogramm besteht dann eben einfach daraus, das alles noch einmal an mir vorüberziehen zu lassen. Ein wunderbarer Tag.

Samstag, 17. Mai 2014

Und aus der Reihe:

Wie haben Sie sich heute schon blamiert?

Wenn frau Samstag abend (und angeblich gibt es auch noch ein wichtiges Fußballspiel...) ihren Vermieter anrufen muß, weil sie das Fenster im Kinderzimmer nicht geschlossen bekommt (beknacktes System!). Und wenn dann der (unglaublich nette) Vermieter nebst Ehefrau innerhalb von wenigen Minuten anrückt und das Fenster selbstverständlich mit einem Griff in den Griff bekommt und schließen kann...

Ich geh dann mal in die Ecke...

Tag 17? Keine Ahnung. Hier liegt noch ein erfreulich großes Marzipanei ;-)

Freitag, 16. Mai 2014

Gibt ja auch noch andere Strände - Tag 16

Es ist tatsächlich schwieriger als gedacht. Im alltäglichen Trubel einfach mal inne zu halten und ein paar Minuten nur an sich selbst zu denken, stellt mich manchmal wirklich vor Probleme, und häufig schaffe ich es kaum mehr, als ein paar Seiten zu lesen, was ja immerhin schon eine gute Sache ist.

Aber heute jedenfalls ist Frau Spock überraschend auswärts anzutreffen, die genaue Örtlichkeit dürfte dabei keine Rolle spielen. Ich finde mich zwischen jeder Menge hochwichtiger Gestalten in Anzügen, mit denen ich glücklicherweise nichts zu tun habe, wieder und bin plötzlich in der luxuriösen Situation, drei Stunden Zeit zu haben, in denen absolut nichts anliegt. Und da gibt es ja wohl keine Frage, was zu tun ist:


Ich laufe und laufe, die Füße im Wasser, Musik auf den Ohren, Wind und Sonne auf der Haut, das ist einfach nur wunderbar.



Ich weiß, es sieht alles immer sehr ähnlich aus, ist aber ein anderer Strand als sonst, ich schwör ;-)!

Donnerstag, 8. Mai 2014

Tag 7 - Immerwährende Wahrheiten

Zwei Dinge gibt es, die mir in meinem Leben geradezu eine Wohlfühlgarantie bieten: ein gutes Essen und Musik. Daher beinahe schon eine Doppelsteckung gestern, denn ich gönne mir zunächst ein Mittagessen in "meinem" In-Restaurant, wobei ich sogar ein paar seltene Sonnenstrahlen ausnutzen und draußen sitzen kann.

Abends ein Konzert! Einfach großartig. Eine kleine energiegeladene Sängerin mit einer unglaublichen Stimme. Traurige anrührende Lieder, lustige, freche, laute und leise Töne. Phantastisch!

Für Tag 8 muß ich mir noch etwas überlegen. Vielleicht einfach 10mal mit dem Fahrstuhl hier im Büro rauf und runter fahren und den Duft des wunderbaren Rasierwassers, das einer der Kollegen offensichtlich benutzt, auf mich wirken lassen? Ich weiß  leider nicht, wer das ist, aber ich hatte schon überlegt, mich durch alle Büros zu schnuppern ;-).

Dienstag, 6. Mai 2014

Schoko-Kirsch-Kuchen und eine Ankunft - Tag 5 und 6

Es bleibt nicht unkompliziert, sich inmitten von Beruf, Kindern und allgemeinem Chaos Zeit für sich selbst zu nehmen. Kind mittel droht als neueste Strategie bei jeder Auseinandersetzung damit, auszuziehen, was Kind klein von Zeit zu Zeit zu der erstaunten Frage veranlaßt, wann sie denn nun endlich ausziehen würden. Kind groß fürchtet den Einfall der Zombie-Apocalypse, die im übrigen morgen stattfinden soll. Falls dies also mein letzter Eintrag sein wird, wünsche ich allen Lesern alles Gute...

Ich selbst habe gestern meinen ersten Arbeitstag nach einer Woche Urlaub. Irgendwie kann ich es momenten überhaupt nicht ertragen, wenn jemand nett und fürsorglich ist und als mein Lieblingskollege plötzlich in meinem Büro erscheint und mich fragt, ob denn alles in Ordnung ist, man würde sich Sorgen um mich machen, bekommt er die Folgen zu spüren. Aber er kann mit heulenden Frauen umgehen...von meiner neuen Lebenssituation weiß bisher erst eine einzige Person in der Behörde, offenbar Zeit, mit der Geschichte rauszurücken. Letztlich schüttelt er vor allem den Kopf und fragt mich, warum ich denn nicht mal um Hilfe beim Umzug gebeten hätte...aber Frau Spock meint ja wie immer, alles allein schaffen zu müssen.

Jedenfalls beende ich den Arbeitstag frühzeitig und lasse mich statt dessen zu Schoko-Kirsch-Kuchen (lecker!!!!), einem großen Latte macchiato und einem guten Gespräch einladen. Ich finde, das zählt ganz eindeutig zu positiven Erlebnissen.

Heute ist es schon schwieriger. Der Plan besteht darin, das zu tun, womit die meisten meiner Leser vielleicht schon am allerersten Tag gerechnet haben (dumm nur, daß das ein Feiertag war): ich möchte mir neue Schuhe kaufen (und zumindest von der weiblichen Leserschaft werde ich wohl Zustimmung erhalten, wenn ich behaupte, daß das ein Verwöhnprogramm par excellence ist). Aber es ergibt sich ein Problem: mir gefällt nicht ein einziges Paar. Ja, das gibt es, auch wenn ich einräumen muß, daß das schwer vorstellbar ist. Ich verlasse das Geschäft unverrichteter Dinge und beschließe, mir später über das heutige Programm Gedanken zu machen.

Und dann wird mir das Problem einfach aus der Hand genommen, denn ich finde im Briefkasten etwas, auf das ich schon lange gewartet habe. Eigentlich hatte ich es sogar schon abgeschrieben...und nun ist es da und schön wie erhofft. Ich freu mich!

Sonntag, 4. Mai 2014

Tag 4 - Es ist nicht einfach

Ich hatte es nicht gedacht, aber es ist tatsächlich nicht so leicht, sich in der geplanten Weise um sich selbst zu kümmern.

Der gestrige Tag zudem noch Chaos pur und begann in einer Weise, die geeignet war, mich in einen eigenartigen Gefühlszustand zu versetzen. Fortgesetzt wurde er dann dadurch, daß Kind mittel mich beinahe k.o. geschlagen hat. Kopf auf Schläfe, ein klassischer Atemi-Punkt (Anm. der Verf.: das sind solche Körperstellen, an denen man mit einem entsprechenden Schlag Folgen von starken Schmerzen über einen Schockzustand bis hin zu Ohnmacht oder Tod hervorrufen kann), sauber gesetzt, was mir für den Rest des Tages einen dröhnenden Schädel bescherte.
Bei dem Versuch, meinen Staubsauger durch Entleeren des Behälters wieder in Gang zu setzen, ergoß (nein, das ist nicht das richtige Wort, aber in Ermangelung eines besseren muß es jetzt ausreichen) sich der Inhalt desselbigen in meine Küche. Und so in etwa setzte der Tag sich fort...letztlich muß ich einräumen, daß das Verwöhnen meiner selbst wohl nur in einem Eis im Zoo bestanden hat. Ich schäme mich sehr ;-).

Der heutige Tag beginnt zumindest ohne größere Schmerzen. Da ich dem Staubsauger fernbleibe, bekommt auch dieser keine Chance. Als ich Kind groß von einer Feier abhole, wird mir überraschend Kaffee und ein wunderbarer Himbeerkuchen vorgesetzt, was schon einmal eine hundertprozentige Steigerung zu gestern ist. Und das heutige Programm besteht dann wohl daraus, daß ich in einem Akt unglaublichen Egoismusses Kind groß nicht gestatte, das Fernsehprogramm zu bestimmen. Statt dessen sehe ich genau den Film, den ich gerne sehen möchte! "Cyrano de Bergerac". Meiner Ansicht nach eines der schönsten Stücke aller Zeiten, aber ich habe ja auch eine Vorliebe für Sprache...wenn es auch gleichzeitig sehr traurig ist, daß zwei Menschen nicht zueinander finden, nur weil der eine sich für unzulänglich hält und nicht wahrhaben will, daß das überhaupt keine Rolle spielen muß, wenn sich zwei Seelen begegnen. Und als sie es dann endlich bemerken, ist es zu spät. Berührende Tragik...

Freitag, 2. Mai 2014

Eine Liste - Tag 2

In den letzten Wochen habe ich viele Listen geschrieben. Und dabei hat es sich keinesfalls nur um Einkaufslisten gehandelt, die meisten davon waren vielmehr mich selbst betreffend. Fragen des Lebens sozusagen, ich bin also in Übung. Da war es doch naheliegend, es auch in Erfüllung meines Programms mit einer Liste zu versuchen.

Eine Liste, auf der ich glückliche Momente und Ereignisse meines Lebens aufgeschrieben habe. Bestimmt habe ich mich nicht an alle erinnert, aber es waren mehrere Seiten mit teilweise sehr erstaunlichen Begebenheiten, die mir da in den Kopf gekommen sind. Und die es geschafft haben, mir eine halbe Stunde quasi ununterbrochenen Lächelns zu bescheren.

Eigentlich ein Jammer, das ich diese Liste hier nicht veröffentlichen kann...

Donnerstag, 1. Mai 2014

Tag 1

Tag 1 meines Programms. Ich weiß nicht, ob ich jeden Tag hier berichten werde, aber es wird sicherlich einige Dinge geben, die mir dazu geeignet erscheinen. Und wer´s langweilig findet, der kann ja...aber das erwähnte ich schon mehrmals ;-).

Ich könnte heute vom Radfahren erzählen. Von wunderbarem, wenn auch kaltem Wetter, von strahlendem Sonnenschein, von einem Picknick zwischen Rapsfeldern, deren Duft mir direkt in den Kopf gestiegen ist. Davon könnte ich erzählen, und es wäre sicherlich geeignet, als Beginn meines Programms zu dienen.






Aber ich habe auch noch etwas anderes getan. Etwas, von dem ich nicht einmal genau weiß, ob es als positiv anzusehen ist. Etwas, von dem ich in keiner Weise weiß, welchen Fortgang es nehmen wird. Etwas, das mich zutiefst verletzlich macht.
Und doch ist es etwas, das sich trotz allem richtig anfühlt und von dem ich überzeugt bin, daß es absolut richtig war.
All dies zusammen scheint mir doch ein guter Grund, es als den eigentlichen ersten Programmpunkt anzusehen!