Freitag, 30. August 2013

Am besten gegen Streß...

...helfen immer noch schlaue Sprüche. Und derer habe ich zum Glück eine Menge auf Lager! Genauso wie noch einiger der neulich erworbenen schlaue-Sprüche-Postkarten, die ich ohnehin so langsam mal an meine Leser bringen muß, bevor ich wieder auf Jagd nach neuen gehe.

Was für eine Woche: zwei Gerichtsverhandlungen, eine Durchsuchung, Berge von Akten, die sich mal wieder elegant meine Wand entlangranken.
Mehrere Verrückte, ein Yuppie-Pärchen, das mich am liebsten mit Blicken getötet hätte, ein Journalist, der mich offenbar ganz entzückend fand und meine Weigerung, in der Zeitung zu erscheinen, gar nicht verstehen konnte...

Und als Krönung von allem dann heute ein Richter, der doch allen Ernstes vorschlug, daß man ja auch mal am Wochenende verhandeln könnte, er hätte sonst keine Termine frei. Halleluja, was für eine Idee!

In diesem Sinne (handgefertigt für mich übrigens, danke liebe T.!!!!) ein schönes Wochenende:

Dienstag, 27. August 2013

Ich brauch Fortbildung

Damit meine ich jetzt nicht einmal, daß ich gerade nostalgisch an letztes Jahr denke. Obwohl ich, wenn ich es mir recht überlege, ein paar Wochen an der Bundesfinanzakademie, in denen ich nichts anderes zu tun habe, als um den See zu laufen, mir tolle Vorträge anzuhören und ansonsten meine drei regelmäßigen Mahlzeiten und dazwischen Cappuccino zu bekommen, recht gut gebrauchen könnte (Wer möchte, ist herzlich eingeladen, die Daumen für November zu drücken...).

Nein, ich meinte jetzt eher eine spezielle Fortbildung psychologischer Art. Zum Beispiel "Wie gehe ich mit beratungsresistenten Angeklagten um, die der Auffassung sind, rechtskräftige Urteile des Bundesfinanzhofes gelten für sie nun gerade mal nicht?" Oder "Wie mache ich einem Angeklagten klar, daß er seine Steuererklärungen auch dann abgeben muß, wenn er gegenüber dem Land mit einem vermeintlichen bestehenden Anspruch in Höhe von 36 Millionen aufgerechnet hat?" Nicht, daß das Land diese Aufrechnung auch nur irgendwie anerkannt hätte, möchte ich mal hinzufügen. Gerne auch "Wie bringe ich den Angeklagten dazu zu glauben, daß uralte Geschichten von vor über 20 Jahren nicht dazu führen, daß seine durch den BFH rechtskräftig aberkannte Zulassung zum Steuerberater doch noch besteht?" Gibt´s da nichts von einem allseits bekannten Medikamentenhersteller? Oder irgendwelche Nachhilfelehrer für Angeklagte? Oder Aufbaustudiengänge für aufstrebende mehr oder weniger junge Staatsanwältinnen?

Und ob ich bei der Gelegenheit auch noch ein wenig Supervision für mich selbst erhalten könnte? "Wie geht es Ihnen damit, nur Verrückte in Ihrem Dezernat zu haben? Macht das nicht etwas mit Ihnen?" Ich träume davon, daß alle in einem Kreis sitzen, in der Mitte eine Duft-Kerze und Tüll-Tücher, jeder hat eine Tasse Yogi-Tee in der Hand, wir werfen uns zum Kennenlernen ein Wollknäuel zu (Ups, die Kerze...) und berichten uns gegenseitig von unseren Stärken, um uns zu motivieren. Meine Stärke besteht eindeutig darin, Gerichtsverhandlungen wie die heutige unbeschadet zu überstehen und sogar bei der Aussicht, daß ich den Kandidaten aller Voraussicht nach in der Berufungsinstanz wiedersehen werde, nicht in dumpfes Brüten zu verfallen. Aber bis es soweit ist, hätte ich dann gerne noch meine Fortbildungen...

Sonntag, 25. August 2013

Berlin - diesmal ägyptisch

Es ist ja schon fast eine sehr erfreuliche Tradition, von Zeit zu Zeit mit Kind groß nach Berlin zu fahren. Und zum Glück gibt es ja genügend Anlässe, so daß man nicht einmal eine Ausrede für solche Unternehmungen suchen muß.
Diesmal ist es eine Ausstellung, genauer gesagt Tutanchamun, die nur noch wenige Tage dort gastiert, so daß wir uns gewaltig sputen mußten, um sie nicht zu verpassen. Leider ist sie ziemlich weit vom Bahnhof entfernt, so daß unser diesmaliger Aufenthalt mit einer längeren Taxifahrt beginnt und mit einem Fahrer, der sich bemüßigt sieht, uns eine private Fremdenführung zu bescheren. Wir kommen aber trotzdem noch rechtzeitig -ich habe Karten mit Zeitfenster für den Eintritt besorgt- und landen ohnehin erstmal in einer gewaltigen Schlange, Zeitfenster hin oder her. Aber erstaunlicherweise werden wir pünktlich zu unserem "Fenster" aus den Wartenden gefischt und reingeschickt. Was uns leider auch nicht viel nützt, denn drinnen gibt es bereits die nächste Schlange, die auf den Einlass in den Vorraum wartet. Im Vorraum wiederum finden wir die bisher längste Schlange vor, die wiederum auf den Einlass in die eigentliche Ausstellung wartet. Diese schlängelt sich auch tatsächlich in eleganten Bögen durch den Raum, leider unbemerkt von den meisten der neu ankommenden Vorraum-Besucher, die immer wieder Chaos in die elegante Ordnung bringen. Aber schließlich regelt sich auch das, und wir finden erst einen Warteplatz und schließlich auch Zugang zu unserem Ziel.

Und das Warten lohnt sich absolut. Nach zwei "Vorfilmen", die wir aufgrund unserer Weigerung, die ganze Zeit mit Kopfhörern herumzulaufen, leider nur optisch wahrnehmen können, kann man sich die unglaublichen Artefakte der Grabkammern ansehen. Gold überall, Kind groß schwelgt, und trotz der Menschenmengen kann man alles in Ruhe betrachten und sogar Fotos machen, die aussehen, als wäre man allein dort ;-).
Höhepunkt der Ausstellung ist natürlich das:

 

Ohne jegliche Glas-Absicherung schwebt er mitten im Raum (ob die Maske ein Replikat ist?), geht dadurch allerdings auch ein wenig im Gewühl unter. Und ob nun Replikat oder nicht, ist mir dann irgendwie auch egal, es ist höchst beeindruckend und wunderschön!


Ich mache Dutzende von Bildern, aber ich will hier ja niemanden überanstrengen...zumindest meine neue Truhe muß ich aber unbedingt zeigen ;-). Hach, so ein bißchen Gold in der Wohnung...

Hinterher geht es zurück in die Innenstadt, was sich als nicht ganz einfaches Unterfangen entpuppt und uns das Abenteuer einer S-Bahnfahrt, ohne sich auch nur im mindesten auszukennen, beschert. Aber wir scheinen verzweifelt genug auszusehen, denn ein "Einheimischer" erbarmt sich unserer und erläutert uns das System, so daß wir es schließlich schaffen.
Wir essen Mittag in einem italienischen Restaurant unter Begleitung eines schräg spielenden Akkordeonisten, der auch noch Geld für seine Darbietung haben möchte (nicht von mir allerdings...), und lassen uns dann durch die Friedrichstraße treiben. Jede Menge Geschäfte anzusehen, und ich kämpfe mich durch Unmengen senfgelber Kleidungsstücke, die offenbar gerade modern werden. Kind groß darf endlich einen In-Shop aufsuchen, und ich besitze die unendliche Güte, dort nur ihr und nicht etwa auch mir etwas zu kaufen. Ich sollte allerdings anmerken, daß ich mein Budget auch schon vorher in einem zufällig entdeckten Notengeschäft angemessen strapaziert habe.

Dann geht es Richtung Brandenburger Tor, und wir tun etwas, was uns beiden schon lange vorgeschwebt hat: dekadent werden und einen Kaffee im Hotel Adlon trinken (eigentlich hätte man sich dort aus Gründen des Amüsements nur ein Mineralwasser bestellen müssen). Die Preise sind in der Tat exorbitant, aber die Cappuccino auch unglaublich lecker! Und ich gönne mir dann auch noch einen Hugo. Die Rechnung hat die gleiche Höhe wie diejenige des Mittagessens...


Aber ich finde, man hat von dort einen sehr interessanten Blick auf das Brandenburger Tor.
Danach geht es so langsam zurück zum Bahnhof. Wir besorgen uns unser ebenso traditionelles Rückfahrt-Sushi und sitzen gerade glücklich im anfahrenden Zug, als eine Durchsage erklingt, daß sich die Ankunft in Hamburg wegen Bauarbeiten um zwei Stunden verzögern wird. Na, das sind doch mal Aussichten. Es gibt immerhin ein Freigetränk und einen Schaffner (Oder wie nennt man die Jungs heutzutage?), der scheinbar meint, sich um zwei hilflose alleinreisende Mädels besonders kümmern zu müssen, jedenfalls steht er andauernd bei uns rum und erzählt uns allerlei, ob wir es nun wissen wollen oder nicht. Wenn er gerade mal uns nichts erzählt, steht er dort und führt Selbstgespräche. Zum Glück sind wir auch für die Phasen, in denen er nicht bei uns sein kann, ausreichend mit Beschäftigung versorgt (und ich wollte doch nur mein Buch weiterlesen...). Gegen ein Uhr nachts sind wir endlich zuhause.
Anstrengend das Ganze, aber trotzdem toll und hat gelohnt. Ich glaube, nächstes Mal ist der Reichstag dran, das ist schon wieder etliche Jahre her. Und bei Madame Tussauds war ich noch nie...

Donnerstag, 22. August 2013

Die Justiz paddelt


Glücklicherweise gibt es ja solche Tage, an denen man nicht nur am Schreibtisch sitzt, sondern an denen es einen in die Natur zieht.
Der gestrige Tag ist ein solcher, an dem meine Abteilung sich aufmacht, einen "Fluß" mit Kanus zu erkunden. Schon einmal vorab: weder kentert jemand noch wird jemand über Gebühr nass, und wir meistern sogar die von der Kanuverleih-Inhaberin beschworenen gefährlichen Stromschnellen problemlos, ganz davon abgesehen, daß wir die geplante Strecke in der Hälfte der dafür vorgesehenen Zeit zurücklegen.
Zeit genug also, sich zwischendurch ein wenig zu stärken. Eine unserer Geschäftsstellen-Damen gehört dem Landfrauenverband an, das dürfte ja wohl eine ausreichende Information bezüglich der Qualität der Torte sein :-)

Dann geht es zurück durch eine unglaublich idyllische Landschaft. Natürlich wird nicht nur gepaddelt, sondern es sind nebenbei auch noch etliche Aufgaben zu erfüllen, wie die Sorte eine Teebeutels nur durch Schnuppern zu erraten, Temperatur und den Salzgehalt des Gewässers zu bestimmen (wieso gibt es für solche Zwecke eigentlich keine App?), Blätter zu sammeln und allerlei andere erbauliche Dinge. Selbstverständlich meistert mein Team all dies mit Bravour, und wir zeichnen uns durch besonders scharfsinnige Antworten aus, indem wir z.B. die Frage nach dem Inhalt einer Metallkiste, den man allein durch das Geräusch beim Schütteln identifizieren soll, mit "fremde bewegliche Sachen" oder die Frage nach dem 6. Sinn mit "Wahnsinn" beantworten. Ja ja, ich weiß, es ist manchmal ein Kreuz mit den Juristen...

Irgendwann sind wir alle wieder zurück, und es wird gegrillt. Besondere Freude bereitet uns eine der Kellnerinnen, die Bestellungen stets mit einem Augenrollen und manchmal auch mit der Anmerkung, sie müßte doch schon so viel herumlaufen, ob wir das denn nicht eben hätten mitbestellen können, quittiert.
Es werden allerlei weitere Spiele gespielt, und es gipfelt in dem furiosen Höhepunkt, daß Frau Spock gemeinsam mit einem demnächst in unsere Abteilung zu versetzenden Kollegen ein selbstgedichtetes Lied vorträgt. Aber da ich die Charts auch mit "Biene Maja" regelmäßig stürme, ist das natürlich kein Problem. Der Kollege und ich beschließen im übrigen spontan, eine Band zu gründen, sobald er dann endlich bei uns anlandet.
Jedenfalls mal wieder ein gelungener Tag! Der Bericht über den nicht ganz so gelungenen Gerichtstermin, der diesem Höhepunkt heute folgte, kommt dann demnächst...

Dienstag, 20. August 2013

Meeting-Fieber

Zugegebenermaßen nenne ich das ja ganz altmodisch "Besprechungen", aber zumindest in der Überschrift kann man sich mal dem Geist der Zeit anpassen.
Das erste Meeting habe ich gestern. Eine Vertreterin der Bußgeld- und Strafsachenstelle erscheint bei mir, um mit mir rechtliche Probleme eines Falles zu besprechen, mit dem ich eigentlich nur sehr am Rande befaßt bin. Auf meine Frage, weshalb ihr denn niemand in ihrer Dienststelle helfen würde, bekomme ich einen ziemlich genauen und wenig schmeichelhaften Überblick bezüglich ihrer Meinung über Juristen in der Finanzverwaltung. Nun ja, so genau wollte ich es gar nicht wissen...zum Glück scheint ihre Meinung über mich erfreulicher zu sein, und sie bekommt selbstverständlich von mir alle Tipps, die sie möchte.

Das heutige Meeting habe ich selbst organisiert, Asche auf mein Haupt. Was ein kleines, zwangloses Zusammentreffen von jüngeren Mitarbeitern des Finanzamtes und jüngeren Dezernenten der Staatsanwaltschaft sein sollte, nennt sich plötzlich "Klimagespräch", und es nehmen nicht nur sämtliche Sachgebietsleiter und mein Abteilungsleiter daran teil, sondern auch noch mehrere Vertreter des Ministeriums. Um einmal mein Zitat von neulich ein wenig anzupassen: "Die Maus hat einen Berg geboren." Was, wenn ich es mir recht überlege, natürlich viel beeindruckender ist als umgekehrt. 
Jedenfalls sitzen dort jetzt jede Menge total wichtiger Menschen und sorgen dafür, daß diejenigen, mit denen ich eigentlich mal ganz in Ruhe sprechen wollte, nicht zu Wort kommen oder sich nicht trauen, ihre vermeintlich profanen Fragen zu stellen.
Ziel nicht erreicht, fürchte ich. Setzen! Sechs, Frau Spock!
Und am Ende eines solchen Meetings oder Klimagesprächs (meine Güte, was für ein unglaubliches Wort) fällt einem doch eigentlich nur noch eines ein:

Sonntag, 18. August 2013

Die Frage des Wochenendes


Selbstverständlich präsentiere ich solche Fragen in der allseits beliebten Postkarten-Manier.
Meiner Ansicht nach gibt es gerade für die nebenstehende Frage kaum eine Situation, bei der sie nicht passend und angebracht wäre.
Sei es zuhause oder aber im Berufsleben, andauernd gibt es Momente, in denen sich genau diese Frage in mein Bewußtsein schiebt.

Wenn allerdings, so wie dieses Wochenende, die schon lange nicht mehr beisammen gewesenen Kaffeetanten in einer Großstadt und dann auch noch über Nacht aufeiander treffen, ist diese Frage natürlich eigentlich obsolet.
Dann passiert das, was oben zu sehen ist, das was rechts zu sehen ist und das, was unten zu sehen ist. Neben der Tatsache, daß auch ein ganz klein wenig geredet wird.
Was passiert außerdem? Man sucht Geschäfte auf, im Volksmund wohl Shopping genannt. So sucht Frau Spock dann unter anderem eines der Geschäfte auf, in dem nach Aussage von Kind groß Erwachsene absolut nichts zu suchen haben. Und nicht etwa, um den lieben Kinderchen dort etwas zu ihrer Erbauung zu kaufen, nein, sondern um sich skandalöserweise selbst dort etwas zuzulegen. Der Termin zur Verleihung des Rabenmutterordens an Frau Spock wird demnächst bekannt gegeben.
Zur Erbauung meiner geneigten Leser wiederum suche ich auch ein Postkartengeschäft auf, auf daß es auch zukünftig zahlreiche Weisheiten aus dem Leben hier zu lesen gebe! Wer immer mich Postkarten-Philosophin genannt hat, hätte sich das vielleicht überlegen sollen, hat es mich doch auf diese wunderbare Idee gebracht ;-).

Montag, 12. August 2013

Zeit

Wenn die Zeit alle Wunden heilt,
um das Leben erträglich zu machen,
so läßt sie doch Narben zurück,
die manchmal aufbrechen und bluten.

Wenn die Zeit vergessen läßt,
wie tief die Wunden waren
und mit wieviel Schmerz man sie bekommen hat,
so hat sie nicht mit unvergänglicher Liebe gerechnet.

Wenn die Zeit einen wachsen läßt
und einem Flügel gibt über den Schmerz hinaus
und die Narben zu Trophäen werden,
so zeigt sie einem doch, wie klein man ist.

Wenn die Zeit einen verstehen lehrt,
aus welchen Gründen Dinge geschehen,
weshalb der Lauf der Welt manchmal ins Dunkel führt, 
so hat sie bei mir gründlich versagt. 


Sieben Jahre! Eine so lange Zeit und doch nur wie ein Augenblick...So lange ohne Dich und doch kein Moment, in dem Du nicht bei mir bist. Happy Birthday, mein kleiner Sohn, ich hoffe, Du läßt es krachen auf Deiner Wolke!!!

Und weil ich es nicht schöner ausdrücken kann und es trotz aller Traurigkeit unglaublich passend ist, sage ich es mit dem einzigen Satz, den ich Dir mitgeben konnte:

Es war ein Stück vom Himmel, daß es Dich gibt!
 

Zielgerichtete Terminreduktion

So könnte man es wohl nennen, wenn von drei geplanten Gerichtsterminen gerade mal einer übrig bleibt. Der eine fällt aus, weil wir ins Strafbefehlsverfahren übergegangen sind, der andere wegen weiß-ich-auch-nicht, und beim dritten habe ich ehrlich gesagt auch die leise Hoffnung/Befürchtung, daß er noch aufgehoben werden könnte, falls sich der Angeklagte wieder einmal einen Herzinfarkt gönnt. Das klingt jetzt so herzlos, wie man es bei einer typischen Vertreterin meines Berufsstandes vielleicht erwarten könnte. Aber zum einen bin ich eine solche Vertreterin meines Berufsstandes -über die Frage der Herzlosigkeit zu entscheiden, überlasse ich allerdings meinen geneigten Leserinnen und Lesern-, zum anderen fange ich an, an der Glaubhaftigkeit solcher Krankmeldungen zu zweifeln, wenn es sich um die fünfte in Folge handelt.
Der Richter war bei der letzten Krankmeldung im übrigen auch schon sehr wenig amüsiert und meinte nur trocken "Wer lebt, kann auch verhandeln!" Aber dann hat ihm der Amtsarzt einen Strich durch seine offensichtlich noch herzloseren Pläne gemacht...

Sonst noch was zum Wochenanfang? Ach ja, ich habe eine im Süden unseres schönen Landes gelegene Steuerfahndungsstelle mit der Vernehmung einiger Zeugen beauftragt und ihnen zu diesem Zweck natürlich die Akte geschickt. Was bekomme ich heute wieder? Einen Computer! Kommentarlos an mich übersandt, immerhin zu meinen Händen.
Ich grübele noch, ob das ein Beweismittel ist, das ich jetzt auswerten soll (was ich gar nicht kann), ob man im Süden -nicht ganz zu Unrecht- der Meinung ist, daß unsere Ausstattung verbesserungsbedürftig ist, ob das vielleicht ein Bestechungsversuch in irgendeiner Form ist oder ob es noch eine andere Lösung dieser Frage gibt.
Aber mit diesem exorbitant wichtigen Problem werde ich mich morgen befassen...oder nächste Woche...;-)

Sonntag, 11. August 2013

An die Logik

Ich mag ja Logik. Von Zeit zu Zeit leistet sie ganz ausgezeichnete Dienste.
Hin und wieder benötigt man selbstverständlich als Frau auch die weibliche Logik, sei es, daß man sich mit der echten Logik gerade in eine Situation hineinmanövriert hat, aus der man sonst nicht mehr hinauskommt, sei es, daß dem Gegenüber die Logik der echten Logik gerade nicht verständlich zu machen ist und frau dann eben zu wirksameren Mitteln greifen muß.

Aber mal ehrlich: dies hier jetzt als Paradebeispiel für weibliche Logik zu bezeichnen, halte ich für ausgesprochen...unlogisch. Der einzige Grund für eine solche Vorgehensweise besteht ja wohl darin, daß es immer noch keine zuckerfreie Schokolade gibt, die ihren Namen auch verdient. Es gibt sozusagen keine vernünftige Wahl, die frau hätte. Also kann ich darin nicht die geringste Unlogik erkennen und schon gar keine weibliche Logik ;-)

Donnerstag, 8. August 2013

Der General gibt sich die Ehre!

Was im Klartext heißt, daß heute die jährliche Fortbildungsveranstaltung des Generalstaatsanwalts unseres wunderschönen Bundeslandes stattfindet, zu der alle Kollegen geladen werden. Und das Ganze an einer Akademie, bei der ich schon öfter war und von der ich weiß, daß es dort nicht nur ausgezeichnetes Essen, sondern auch -oh Freude und Überraschung meiner Leser- großartigen Cappuccino gibt. Letzteres nutze ich natürlich schon, bevor ich auch nur den ersten Vortrag gehört habe.

Dann gibt es hochwichtige Namensschilder, ich lasse meines unauffällig unter dem Saum meines T-Shirts verschwinden und habe dann die Gelegenheit, all die hochwichtigen Menschen zu bewundern, die sich dort eingefunden haben: der General natürlich, ein Staatssekretär mit jeder Menge Begleitern aus dem Ministerium, 6 Leitende Oberstaatsanwälte, etliche Oberstaatsanwälte, Gruppenleiter und was die Justizverwaltung eben noch so hergibt. Und alle, alle sind sie in Schlips und Kragen, die Damen wahlweise in zarten Strickjäckchen, und alle schälen sie sich aufgrund der Temperaturen so nach und nach aus ihren Jackets. Da kann man doch praktischerweise gleich in dünneren Sachen dort aufschlagen ;-).

Es beginnt mit all den notwendigen Grußworten, die man so zu hören bekommt, dem innigen Dank aller Beteiligten, daß wir trotz Personalmangels unsere Arbeit derart engagiert und qualifiziert erledigen sowie dem Hinweis, daß sich an dem Zustand des Personalmangels wohl auch nichts ändern wird. Nun ja, das war nicht ganz unerwartet.
Dann erscheint ein Mitarbeiter einer Europäischen Strafverfolgungsbehörde und berichtet über seine Arbeit dort. Wir erfahren allerlei, unter anderem, daß die Präsidentin der Behörde soeben geadelt worden ist, aber dennoch noch mit ihrem bürgerlichen Namen angesprochen werden darf, daß die italienischen Mitarbeiter stets hervorragend gekleidet sind (ob ich über einen Wechsel nachdenken sollte?) und Wissenswertes über das System des öffentlichen Nahverkehrs des Landes, in dem die Behörde liegt. Ein bißchen über fachliche Dinge spricht er natürlich auch.

Die weiteren Vorträge plätschern mehr oder weniger an mir vorüber, obwohl sie größtenteils recht gut sind. Aber mir fällt immerhin auf, daß der Kollege zwei Plätze weiter die ganze Zeit liebevoll einen Apfel in den Händen hält, der plötzlich verschwunden ist. Offenbar höchste Zeit für die Mittagspause, die wie eigentlich immer bei solchen Gelegenheiten erst mit einiger Verspätung beginnt. Falls ich dort jemals selbst einen Vortrag halten werde, wird er Zeitmanagement zum Thema haben. Aber wahrscheinlich werde ich dazu niemals hochwichtig genug sein.

Aber einen Höhepunkt gab es zumindest: den Kommentar eines der Referenten zu einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts.Ob man das unseren Halbgöttern dort jemals unter die Nase reiben dürfte? Falls einer von ihnen wider jede Wahrscheinlichkeit hier mitlesen sollte, bitte ich schon einmal im Vorfeld um Entschuldigung, daß ich mich über die gleich zu lesende Anmerkung derart amüsieren kann

Der Berg hat eine Maus geboren!

Mittwoch, 7. August 2013

Und groß werden sie

Damit ist das nächste meiner Kinder ein Schulkind. So stolz, wie man nur sein kann, hat Kind mittel heute ihren ersten Tag in der Grundschule gehabt. Nachdem sie die letzten Wochen unglaublich aufgeregt war, wurde es auch höchste Zeit.
Die Geschwister ließen es sich natürlich nicht nehmen, mitzukommen und eigene Schultüten zu diesem Anlass zu bekommen (Kind klein wollte im übrigen mehrfach wissen, wo denn sein Schulranzen wäre...).

Es gab eine angemessene Feier in der Schule, die erste Unterrichtsstunde, ein Foto-Shooting, eine weitere angemessene Feier in der (unglaublich warmen) Kirche und hinterher ein Essen in einem Restaurant, bei dem endlich die Schultüten ausgepackt werden durften und Kind mittel außerdem die Gelegenheit nutzte, allen mehr oder weniger interessierten Umsitzenden einen umfassenden Überblick über den Verlauf des heutigen Tages zu geben.

Eine aufregende Zeit, die nun also beginnt. Nicht, daß es vorher irgendwie langweilig bei uns gewesen wäre...;-)

Montag, 5. August 2013

Da sind sie wieder!


Also die Akten an diesem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub. Jede Menge davon sogar. Irgendwer hat aus ihnen einen hübschen Turm in meinem Posteingang gebaut, der zugegebenermaßen ein wenig von der Wand gestützt werden muss. Aber das ist ja wohl auch der Grund, weshalb der Aktenbock nicht mitten im luftleeren Raum steht.

Wie eigentlich immer bin ich so früh da, dass ich den An- und Abtransport der Akten durch die Wachtmeister miterleben darf. Jedesmal im übrigen ein erhebendes Ereignis, ein bisschen wie Weihnachten, man weiß nie so genau, was und wie viel man bekommt…Heute kann ich zudem beobachten, wie hinter der professionellen Aktenverteilerin ein junges Mädchen hertrabt, das offenbar als Aushilfe in die neuen Aufgaben eingewiesen werden soll. Ich verspüre sofort einen Anflug von Nostalgie, hatte ich vor etlichen Jahren doch auch mal so einen Job, aber das wäre schon beinahe wieder Stoff für eine eigene Geschichte…jedenfalls gehen die beiden erst in das Zimmer meiner Kollegin gegenüber, um dann bei mir hereinzukommen. Die Wachtmeisterin wünscht mir einen guten Morgen, was ich selbstverständlich erwidere. Das junge Mädchen sieht sie erstaunt an: „Ach, hier muss ich auch rein?“
„Nein, lassen Sie ruhig,“ schalte ich mich grinsend ein. „Und bringen Sie mir vor allem keine Akten!“
Ich ernte einen verständnislosen Blick und kichere noch ein wenig in mich hinein, während die beiden mit einem Stapel Akten verschwinden.
Selbstverständlich folgt die Strafe auf dem Fuß, und mein Computer schmiert erst einmal ab. Ja, ja, hab ich ja verdient…

Ich checke etliche unfassbar wichtige Emails, telefoniere ein wenig herum, vor allem um sich überschneidende Termine verlegen zu lassen und produziere natürlich in erster Linie einen großen Stapel in meinem Ausgangsfach. Dann fällt mein Blick auf den Sitzungsplan für nächste Woche, und ich stelle fest, dass ich an drei Tagen bei Gericht sein werde, an zweien davon weit weg. Fast zeitgleich ruft mich die Gerichtsterminverteilerin an und möchte wissen, ob ich wirklich so viele Sitzungen wahrnehmen will. Ach, man kann sich das neuerdings aussuchen? Wieso sagt mir das denn niemand? Ich mache sie darauf aufmerksam, dass es sich um meinen eigenen Sachen handelt und ich daher wohl kaum eine Wahl habe. Sieht sie dann auch ein.

Es ist übrigens immer noch ziemlich warm, und ich bin mittags trotzdem so verrückt, mir einen heißen Latte macchiato zu holen. Aber nach drei Wochen ohne habe ich schon leichten Entzug…dann sitze ich leise vor mich hinköchelnd in meinem Büro und warte darauf, mir durch die Heimfahrt auf dem Fahrrad ein wenig Kühlung durch den Fahrtwind verschaffen zu können…äh…bearbeite hochkonzentriert und mit intellektueller Scharfsinnigkeit etliche weitere Akten…

Sonntag, 4. August 2013

Natürlich gab´s noch mehr zu sehen!

Tut mir ja leid, Euch schon wieder mit Bildern zu belästigen...na ja, vielleicht auch nicht ;-).
Jedenfalls gab es in Dänemark lauter schöne Motive, und ich beschränke mich hier schon auf eine kleine Auswahl derselben.
Das Krokodil wünschte sich Kind klein übrigens dringend als Haustier...







Samstag, 3. August 2013

Da isse wieder!



Die Frau Spock (neulich hat mich doch jemand tatsächlich Frau von Schbogg genannt, aber da ist noch ein Gespräch fällig...). Frisch aus dem Urlaub aus Dänemark importiert.
Noch Fragen, wie es war? Siehe oben ;-)! Ich muß erstmal aufräumen...