Dienstag, 26. Februar 2013

Die heutige Bilanz

Das hatten wir ohnehin lange nicht mehr:
  • Mann hat Frühdienst, also Morgenwahnsinn alleine. Von der Tatsache einmal abgesehen, daß Kind klein seinem Hörnchen lieber eine längere Geschichte erzählt, anstatt es zu essen, gestaltet es sich aber relativ harmlos.
  • Ich liefere Kind klein im Kindergarten ab und begebe mich mit Kind mittel zum Schularzt. Teilweise sichtlich unterfordert löst sie alle Aufgaben. Der Schularzt, hinterher benötigt er vermutlich erstmal eine kurze Phase der ruhigen Meditation, bestätigt mir bereits nach wenigen Minuten, daß dieses Kind dringend in die Schule muß. Ahnte ich es doch.
  • Da der Arzt erst mit Verspätung erschienen ist, liefere ich Kind mittel in Windeseile im Kindergarten ab und sause ins Büro. Hier erwarten mich bereits mein Referendar und ein riesiger Stapel Akten. Ich bespreche die Akten für seinen morgigen Gerichtstermin mit ihm und gebe ihm bei der Gelegenheit auch noch ein paar Akten zum Bearbeiten mit, leider keine von meinen...
  • Ich scheuche ihn aus meinem Büro und will mich dem Stapel widmen, als ich feststelle, daß mein Computer auch nach drei Neustarts leider nicht in der Lage ist, eine Verbindung zum Netzwerk herzustellen. Sämtliche Computerspezies sind nicht erreichbar. Als ich schließlich doch einen erwische, stellt er fest, daß meine entsprechende Steckdose kaputt ist. Er verspricht, sich sofort an die Hotline zu wenden und die Lieferung einer neuen zu beantragen, nächste Woche dürfte es soweit sein.
  • Ich sitze eine Weile mit leicht fassungslosem Gesichtsausdruck an meinem Schreibtisch und überlege, wie ich in den nächsten Tagen arbeiten soll.
  • Immerhin erledige ich den Teil der Post, der keinen Computer benötigt, und gehe dann ausgiebig Mittag essen.
  • Als sich der erste meiner Kollegen verabschiedet, stürze ich an seinen Rechner und logge mich dort ein, um zumindest einmal meine dienstlichen Emails zu checken und nach dem Aktenzeichen der Akte suchen zu können, die ich morgen für eine Besprechung brauche. Hat ja durchaus Vorteile, die dabei zu haben.
  • Ich lese die Akte sogar, als Kind groß erscheint, um mit mir zum Tag der offenen Tür ihrer Ballettschule zu fahren. Sie hätte zwar auf meine Anwesenheit dort gerne verzichtet, aber ich zwinge sie, mich mitzunehmen ;-). Noch schlimmer, ich nutze die Gelegenheit, dort zahlreiche Fotos von ihr zu machen, immerhin kann sie sich nicht wehren, sondern hat elegant den Weisungen ihrer Lehrerin Folge zu leisten, wie praktisch...
  • Auf nachhause, Abendwahnsinn und bloggen, jetzt sind gleich wohl mal wieder ein paar Klausuren dran, falls mir nichts besseres einfällt...

Montag, 25. Februar 2013

Hatte ich mich beschwert?

Über langweilige Gerichtsverhandlungen vielleicht? Nun ja, heute bin ich dann dafür entschädigt worden. Und ich möchte anmerken, daß es vorher einen Cappuccino gab, meine Laune also ganz gut war ;-).

Der erste Fall war mein Haßfall, eine Akte aus meinem alten Dezernat, bevor ich in die Wirtschaft gewechselt bin und die man mir vorher noch schnell untergejubelt hat. Schon zu dem Zeitpunkt war es ein altes Verfahren, für das niemand sich so recht engagiert hat, was nicht ganz unverständlich ist, denn es ist ziemlich verworren und langes Liegenlassen macht solche Fälle nicht gerade besser. Es geht um einige russische Mitbürger, die gestohlene Autos verkauft haben, nachdem sie zuvor deren Fahrgestellnummern durch solche von Unfallwagen, die sie billig aufgekauft haben, ersetzt haben. Ich bin immer noch überzeugt, daß auch der Diebstahl der Autos auf ihr Konto geht, habe aber leider keine Möglichkeit, das zu beweisen.

Die Taten alle aus dem Jahr 2006, und heute schicken wir uns nun endlich an, darüber zu verhandeln. Wieder einmal habe ich eine satte Mehrheit gegen mich, drei Angeklagte nebst Verteidigern und eine Dolmetscherin, die natürlich nichts dafür kann, daß sie auf der falschen Seite sitzen muß ;-). Aber so etwas bin ich ja zum Glück gewohnt, und ich habe ja außerdem meinen Referendar mit auf meiner Seite sitze, den ich zudem aufgrund von leichten Halsschmerzen meinerseits dazu nötige, die nicht ganz kurze Anklageschrift zu verlesen. Ein paar Vorteile muß man ja haben als Ausbilderin...
Nach Verlesung geht es sofort ins Beratungszimmer zu einem der vielen informellen Rechtsgespräche, die ich schon geführt habe. In Anbetracht des Alters der Vorwürfe einigen wir uns nach zähen Verhandlungen auf eine Einstellung unter allerlei Auflagen, und ich unterdrücke nur mit Mühe einen Lachanfall, als einer der Verteidiger berichtet, sein Mandant habe sich inzwischen ein neues Fahrzeug besorgt. Ich möchte dann lieber nicht wissen, was ich unter "besorgen" zu verstehen habe.
Haßfall damit harmloser als erwartet über die Bühne gebracht.

Beim nächsten Fall haben eigentlich alle, inclusive mir und der Richterin, damit gerechnet, daß die Angeklagte nicht erscheinen würde, und wir sind alle reichlich erstaunt, als sie nach Aufruf plötzlich in den Gerichtssaal schwebt. Vorwurf: Wohnungseinbruchsdiebstahl, pikanterweise zweimal in dieselbe Wohnung bei einem Mann, der auch noch bei ihrer Familie als Freund des Hauses ein und aus geht.
Die liebe Frau K. würde über die Angeklagte sagen, daß sie nicht die hellste Kerze auf der Torte ist, und ich würde ihr ohne zu zögern zustimmen. Großes Erstaunen, daß diesmal -es war nicht die erste Tat- etwas anderes als eine Geldstrafe herauskommen soll.  Ich gebe meinem Referendar die Gelegenheit, das erste Plädoyer seines Lebens zu halten, und er schlägt sich einigermaßen wacker. Ich nutze die sich anschließende Mittagpause, um ihm wertvolle Tipps für sein weiteres juristisches Leben zu geben ;-).

Der letzte Fall naht. Es ist sogar in der Akte vermerkt, daß nicht mit einem Erscheinen zu rechnen sei. Aber auch er überrascht uns und steht plötzlich im Gerichtssaal in Begleitung eines dieser unglaublich smarten Anwälte aus der Großstadt, der sichtlich ein wenig angefressen darüber ist, daß sein Antrag auf Beiordnung als Pflichtverteidiger abgelehnt wurde (das wiederum auf meinen Antrag hin...). Man kann nicht umhin, ihn als reichlich arrogant zu bezeichnen, und er macht sich bei mir nicht gerade beliebter dadurch, daß jeder zweite Satz "Die Staatsanwaltschaft scheint ja zu glauben" lautet. Ich hätte ihm ja gerne einiges darüber erzählt, was ich denn so alles glaube.
Sein Mandant ist im übrigen angeklagt, Frauen im Internet kennengelernt und bei Besuchen Schmuck aus ihrer Wohnung gestohlen zu haben oder aber an ihren Computern allerlei Bestellungen auf ihre Rechnung aber an seine Adresse zu tätigen. Dies nur als Warnung an alle, die sich häufig im Internet aufhalten und dort allerlei Bekanntschaften schließen ;-). Der Angeklagte bestreitet das aber vehement, das sei alles nur die Rache von abgewiesenen Frauen, völlig klar...
Da er nun einmal da ist, vernehmen wir natürlich auch die anwesenden Zeugen, und eine auf 30 Minuten angesetzte Verhandlung dauert mal eben über zwei Stunden, Fortsetzung folgt...

In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit fahre ich nicht mehr ins Büro und schaffe es auch nicht, mit dem Referendar die Akten für seine eigene Sitzung am Mittwoch zu besprechen. Ich bestelle ihn für morgen ein und sause zum Parkhaus, um festzustellen, daß der dortige Kassenautomat nur Geldscheine bis zur Höhe von 10,- annimmt, ich aber natürlich nur einen 20,--Schein habe...Niemand in der Nähe, auch im Gericht kann mir niemand Geld wechseln, so daß ich schließlich gezwungen bin, zur nächsten Straße zu wetzen, dort einen Bäcker aufzusuchen und ein halbes Brot zu kaufen, daß die Kasse gerade geschlossen war und nicht zum Wechseln geöffnet werden kann...na super. Aber wir immer schaffe ich alles noch im letzten Moment.

Aufregend genug? Mir hat´s gereicht...

Freitag, 22. Februar 2013

Was so los ist

Es sind ja nicht nur hübsche Fahrten, die ich unternehme, sondern in erster Linie gibt es Büroalltag, der in letzter Zeit vor allem daraus bestand, zwei Praktikantinnen und einen Referendar zu unterhalten. Letzterer hatte zum Glück noch sehr viele Termine seiner Einführungs-AG, tauchte aber immer mal wieder zwischendurch bei mir auf, um mich mit treuherzigem Augenaufschlag darum zu bitten, ihm Kollegen zu suchen, bei denen er mit zu Gerichtsterminen gehen könnte, um plädieren zu üben. Ich bemühe mich, dem nachzukommen, erinnere ich mich doch noch gut selbst an die Zeit, als ich wußte, daß ich demnächst alleine zu Gericht würde gehen müssen, ohne die geringste Ahnung zu haben, was mich dort eigentlich erwartet. Also verbringe ich einen nicht unwesentlichen Teil meiner Zeit am Telefon.

Praktikantin 2, ihres Zeichens immerhin schon Jurastudentin, kann ich weitgehend einer anderen Kollegin überlassen, die mit einem größeren Prozeß beschäftigt ist und jemanden braucht, der ihr ein paar Stellungnahmen zu ein paar rechtlichen Fragen erstellt.

Praktikantin 1, noch Schülerin und erschreckend jung ;-), sitzt die meiste Zeit in meinem Büro, wenn sie nicht gerade ebenfalls mit Kollegen zu Gericht unterwegs ist. Noch mehr Zeit am Telefon, aber sonst habe ich mein Büro ja nie für mich. Zwischendurch erscheint noch ihre Lehrerin, und ich frage mich, wann es soweit gekommen ist, daß ich mich mit Lehrerinnen über Schüler unterhalte, die nicht meine eigenen Kinder sind. Ich muß aber zugeben, daß das Mädel sich ganz geschickt anstellt und viel Interesse an der Sache zu haben scheint. Am lustigsten ist es, ihre Praktikumsunterlagen auszufüllen. Diese sind eindeutig auf Wirtschaftsbetriebe gemünzt, und ich tue mich in wenig schwer mit der Frage, wie mein Betrieb denn Kunden wirbt...

Zwischendurch verärgere ich noch einen meiner "Kunden", mal wieder einer der durchgeknallten Steuerberater, der einem säumigen Mandanten durch die Blume mit der Russenmafia gedroht hat, indem ich ihm als Auflage eine Zahlung an die Deutsche Stalkingopferhilfe aufdrücke. Ich bekomme mehrere sichtlich gereizte Briefe von ihm, die mich aber nur am Rande beeindrucken.

Gestern schnappe ich mir dann beide Praktikantinnen, der Referendar hat mal wieder AG, und fahre mit ihnen zu einem auswärtigen Gericht, eines von denen ohne Kaffee. Ich habe aber echt schon aufregendere Sitzungstage erlebt, das spannendste an diesem Tag ist das Eintreffen einer ganzen Schulklasse als Zuschauer.
Der erste Angeklagte erscheint gar nicht erst. Bei der zweiten handelt es sich um eine ältere Dame, die auf einem Parkplatz ein Auto angefahren und sich dann vom Acker gemacht hat. Sie bereut zutiefst und tut mir einigermaßen leid, so daß ich nur eine äußerst moderate Strafe beantrage.
Als nächstes ist einer von meinen Fällen dran, deshalb bin ich überhaupt auch nur hier, eine Kindergeldüberzahlung. Im Laufe der Verhandlung stellt sich heraus, daß die Kindergeldkasse allerlei falsch berechnet hat, da der Bescheid aber schon rechtskräftig ist und er dennoch die gesamte Überzahlung zurückerstatten muß, obwohl ihm mehr als die Hälfte davon zugestanden hat. Ich finde es unangemessen, ihm noch eine Geldstrafe obendrauf zu setzen, und wir stellen das Verfahren gegen Auflage ein. Die Auflage wird auf die Rückzahlung des Kindergeldes angerechnet, und ich finde, daß das sehr geschickt auf diese Weise gelöst wurde.
Der letzte der Kandidaten erscheint dann mal wieder nicht, zwischendurch habe ich noch eine ganze Weile Pause, weil der Richter sog. vereinfachte Jugendverfahren durchführt, bei denen er mich nicht braucht. Aber ich lasse die Praktikanten zusehen, während ich auf dem Flur herumlungere. Nun ja, ich hatte schon aufregendere Tage bei Gericht.

Montag könnte es spannender werden, dann wird einer meiner Haßfälle verhandelt, und außerdem noch zwei andere Dinge, die ich meinem Referendar aufzudrücken gedenke. Dann sehe ich wenigstens mal, was er so auf dem Kasten hat, neben dem treuherzigen Augenaufschlag ;-).

Montag, 18. Februar 2013

Und wieder einmal


Nicht zum ersten Mal haben sich Kind groß und ich für einen Tag in unsere schöne Hauptstadt begeben. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt zog es uns diesmal hier hin:


 Wir waren im Jahr 2004 schon einmal dort, die Erinnerung bereits ein wenig verblasst, aber ich war wieder begeistert von diesem wunderschönen Ischtar-Tor, das leider viel zu gewaltig ist, um es auf ein Bild zu bekommen. Es gibt dort natürlich noch jede Menge anderer Dinge zu sehen, leider war einer der Flügel geschlossen, so daß es insgesamt momentan ein ziemlich kleines Museum ist.


Hinterher war Bummeln angesagt, vorbei an dem neuen Teepavillon von Kind groß ;-):


Hier noch einige Impressionen, ich liebe diese Straßenlaternen:


Und schließlich noch ein weiteres Häuschen, das als Privathaus für unseren Garten gewünscht wurde:


Nun ja, es gab gewisse Transportschwierigkeiten...da war doch einfacher, in den uns inzwischen schon ganz vertrauten Lieblingsgeschäften am Bahnhof ein wenig zu shoppen. Ein toller Tag wieder einmal!

Montag, 11. Februar 2013

Es ist Montag

Glücklicherweise muß an dieser Stelle gesagt werden, daß der Montag bald wieder zuende ist. Es war einer der stressigeren Tage, zumindest die erste Hälfte davon...

Ich bin wie immer reichlich früh da, heute scheine ich sogar die allererste der Dezernenten zu sein. Das ist aber auch angebracht, da ich Tagesbereitschaft habe, und in so einem Fall ja immer die Hoffnung...äh...die Gefahr besteht, daß man spontan zu einem Gerichtstermin abgeordnet wird. Die Hoffnung, Verzeihung Angst steigt, als ich meinen Computer starte und mir als erstes mindestens 5 Krankmeldungen von Kollegen entgegen springen.
Aber zunächst bleibt es ruhig. Ich wurschtele mich durch ein paar Akten, beantworte ein paar Anrufe und mopse einer Kollegin ein paar Akten aus dem Zimmer, die ich meiner für später angekündigten Praktikantin geben will.

Kurz, bevor selbige Praktikantin eintreffen soll, klingelt das Telefon, die Verwaltung, wie mir ein Blick auf das Display zeigt. Die freundliche Mitarbeiterin dort möchte wissen, ob ich denn den Termin um 9.45 Uhr wahrzunehmen gedenke. Ich erstarre, während ich krampfhaft mein Gehirn durchforste. Welcher Termin bitteschön? Der einzige, der für heute in Frage kommt, ist doch aufgehoben worden. Oder etwa nicht? Und mit Bereitschaftsdienst kann ich doch ohnehin keinen Termin wahrnehmen.
Ich telefoniere mit dem Gericht, auch dort ist man sich nicht ganz sicher, der Richter ist gerade nicht erreichbar. Aber schon kurze Zeipt später erhalte ich die Meldung, daß der Termin stattfindet. Da es aber nur eine kurze Angelegenheit werden soll, ist der Richter einverstanden, daß ich das Bereitschaftstelefon einfach mitbringe.
Während ich mich hektisch auf die Suche nach der Akte begebe, taucht meine Praktikantin auf. Anstatt ihr eine ausführliche Einführung zu geben, verpflichte ich sie blitzartig zur Verschwiegenheit, erkläre ihr kurz, was wir gleich zu tun gedenken und zerre sie dann in mein Auto, um mit ihr zum Amtsgericht zu fahren. Wahrscheinlich hält sie mich schon zu diesem Zeitpunkt für etwas durchgeknallt.
Die Verhandlung geht tatsächlich schnell trotz des Aufgebotes an Teilnehmern, das sich eingefunden hat. Der einzige wichtige Anruf des gesamten Bereitschaftsdienstes geht währenddessen ein. Die Augen von Richter, Verteidiger, zwei Vertreterinnen der Bußgeld- und Strafsachenstelle, der Protokollkraft und meiner Praktikantin sind interessiert auf mich gerichtet, während ich die Sache regele. Ich komme mir ein bißchen wie in einer Reality-Show vor...

Wieder zurück ins Büro. Während ich einen erneuten Versuch starte, der Praktikantin zu erklären, was ich hier eigentlich tue (wenn ich es nur selbst wüßte ;-)), klingelt mehrfach das Telefon, keine Bereitschaftsangelegenheiten allerdings. Unter anderem ein Anruf der Schwiegermutter, das sie krank ist und Kind mittel und Kind klein doch nicht aus dem Kindergarten abholen kann. Nebenbei organisiere ich also auch noch die Abholung durch den werten Herrn Gemahl, da ich leider aufgrund der Bereitschaft nicht rechtzeitig das Büro verlassen kann. Ich gebe der Praktikantin die ergatterten Akten zu lesen, was sie in kürzester Zeit tut, und zeige ihr dann noch, was aus den Fällen wird. Zwischendurch bespreche ich mit einem Kollegen, daß er sowohl Praktikantin als auch Referendar morgen mit zu einem Gerichtstermin nimmt, wenigstens für den Tag ist gesorgt. Dann schicke ich sie nachhause und rase zum Bäcker, um heute dann doch noch mal ein wenig zu essen zu bekommen.

Der Rest des Tages verläuft einigermaßen ruhig. Ein paar Anrufe noch, die aber keine weiteren Aktionen erfordern, ich schaffe tatsächlich noch, ein paar Akten vom Tisch zu bekommen, bevor mich bleierne Müdigkeit überfällt und ich froh bin, als es endlich 16 Uhr ist. Aber eigentlich mag ich ja action ;-).

Freitag, 8. Februar 2013

Freier Freitag

Manchmal klappt es tatsächlich, und der freie Freitag bleibt auch frei!
Dann passiert meistens das, was hier zu sehen ist: einfach nur Zeit zum Spielen! Was neues ausprobieren, alte Sachen wieder hervorkramen, alles ohne Zeitdruck oder Genöle im Hintergrund.
Leider nähert sich der freie Freitag wegen heute geänderter Schließzeiten der Kinderaufbewahrungsanstalt...äh...der psychologisch wertvollen Kindertagesstätte ;-) schon wieder seinem Ende, aber schön war es trotzdem!

Donnerstag, 7. Februar 2013

Der Blick aus meinem Bürofenster

So sah es aus, als ich vorgestern zum Fenster hinaussah. Ich könnte allerdings nicht behaupten, daß mich dieser Anblick besonders begeistert.
Frühling wäre jetzt richtig, ein wenig Sonne, Blumen, Bäume, die grün werden...aber doch bitte jetzt kein Schnee mehr!

Montag, 4. Februar 2013

Ein ganz normaler Tag

Ganz normal, nichts los, das kennen wir ja schon...

Es beginnt damit, daß mir morgens einfällt, daß ich schon mindestens zwei Mahnungen hinsichtlich der Bezahlung von Kind mittels Englisch-Kurs bekommen habe, besagter Kurs heute schon wieder stattfindet und es vielleicht nicht schlecht wäre, der armen Frau nun doch einmal ein wenig Geld zukommen zu lassen. Gleichzeitig bestehen die Bargeldvorräte im Haus nur noch aus wenigen Euro, wie ungünstig. Ich beschließe also, das Frühstück zu verschieben und statt dessen einmal kurz beim Geldautomaten vorbeizuschauen.

Nachdem das also zufriedenstellend geregelt ist, kann ich mich guten Mutes zu meinem heutigen Gerichtstermin begeben, einer Berufungsverhandlung beim Landgericht, wo auch sonst könnte der geneigte Leser jetzt fragen ;-). Selbstverständlich betrete ich pünktlich und adrett gekleidet den Gerichtssaal, unterhalte mich kurz mit dem Richter, der die Berufung des Angeklagten aus irgendwelchen unersichtlichen Gründen für begründet hält (aber ich bin ohnehin der Meinung, daß man Berufungsrichter nur wird, wenn man grundsätzlich bereit ist, amtsgerichtliche Urteile für viel zu hart zu halten...) und blättere ein wenig in den Akten herum, während ich auf den Angeklagten warte. Schließlich erscheint die Protokollkraft, um mir mitzuteilen, daß ganz offensichtlich nicht nur der Angeklagte fehlt, sondern auch einer der beiden Schöffen.
Das ist nicht gut...in diesem Fall wäre es tatsächlich einmal nicht schlimm gewesen, wenn der Angeklagte nicht erscheint. Da er die Berufung eingelegt hat, wird diese in einem solchen Fall einfach verworfen. Dies geht aber nur, wenn das Gericht vollständig besetzt ist, und das ist es eben nur mit beiden Schöffen. Der Richter fängt an, wild herumzutelefonieren, um möglicherweise noch einen Hilfsschöffen zu erreichen, und ich stelle mich schon auf eine längere Wartezeit ein. Plötzlich taucht der vermisste Schöffe doch auf, jetzt ist allerdings der Richter irgendwo verschwunden, der ist aber zum Glück in den Weiten der Gerichtsflure leichter wieder ausfindig zu machen als vorher der Schöffe. Wir erledigen das Verfahren in wenigen Minuten.

Nach einem kurzen Kaffee mit einer Kollegin verkrümele ich mich also in mein Büro, um dort als erstes eine Email zu lesen zu bekommen, die besagt, daß ein Aktentransport durch die Wachtmeister heute leider nicht stattfinden würde, schade eigentlich, ich mache mich also auf zu den verschiedenen Geschäftsstellen, um mich selbst mit größeren Stapeln von Akten zu versorgen. Schön blöd vermutlich ;-).
Die ersten Stapel sind schon wieder im Postausgangsfach, als auf einmal mein neuer Referendar auftaucht. Ach ja, den gibt es ja auch noch, irgendwie habe ich erst morgen mit ihm gerechnet. Wir unterhalten uns kurz, dann muß er zurück zu seiner AG, und ich versuche, noch die Reste unserer täglichen Abteilungs-Teerunde mitzuerleben, leider ist der Tee alle. Aber ich habe zumindest noch einen Müsli-Riegel.
Zurück bei meinem Büro erwartet mich ein Herr der Arbeitssicherheit, der sich von der Qualität oder Nicht-Qualität meiner Arbeitsplatz-Situation überzeugen möchte. Er beschwert sich zunächst, daß bei mir kein Licht brennt, nun ja dieses lösche ich üblicherweise, wenn ich den Raum verlasse und dachte eigentlich, mein Dienstherr würde sich über meine Versuche, Energie und Geld zu sparen, freuen. Mal wieder falsch gelegen. Dann aber schmeichelt er mir unwahrscheinlich, indem er feststellt, daß meine Beine zu lang für meinen Schreibtischstuhl sind. Mal ehrlich, das hört doch jede Frau gerne gg. Ob es allerdings zur Folge hat, daß ich einen neuen bekomme, dürfte noch fraglich sein, da mein Dienstherr ja sein ganzes Geld für dauerndes Brennenlassen von Licht verpulvert...

Na ja, ansonsten vergeht der Tag dann ganz moderat mit einem weiteren Kaffee zum Mittag, noch mehr Aktenstapeln und noch mehr Aktenstapeln und noch mehr Aktenstapeln...ich bin dann irgendwann gegangen ;-).

Samstag, 2. Februar 2013

Heute gefährlich!


Kurz entschlossen haben wir uns heute auf eine Expedition in den australischen Busch begeben, obwohl das natürlich gewisse Gefahren birgt.


Und wirklich: eines der possierlichen Tierchen lag schon bereit, um sich auf uns zu stürzen...


Ganz zu schweigen von einer Schlangengrube mit hochgiftigen grünen Mambas...;-).

Tropenaquarium nannte sich das Ganze, und es war wieder einmal ein sehr schöner Ausflug. Erfreulicherweise ist diesmal kein Schnuller bei den Krokodilen gelandet wie seinerzeit mit Kind mittel. Aber der Kleine war schon ein wenig besorgt, daß sich die Türen öffnen und die "Rokodile" hinauskommen und ihn fressen könnte. Gerade noch gut gegangen gg!