Montag, 29. April 2013

Manche Tage...

...fangen erfolgreich an, um dann ganz stark nachzulassen.

Bei strahlendem Sonnenschein fahre ich -von Vernunft beseelt- mit dem Fahrrad ins Büro und denke diesmal sogar daran, daß es trotz Sonne morgens noch kalt ist und ziehe mich entsprechend an. Heutiges Sportprogramm damit schon einmal weitgehend erledigt.
Ich wühle mich durch einen gewaltigen Stapel Akten, die sich seit Freitag wie durch Zauberhand in meinem Büro angesammelt haben, und erledige sogar endlich den Fall meiner Nemesis, wenn mir das auch die Erwartung baldiger weiterer Telefonanrufe ihrerseits einbringt, da ich es natürlich nicht so gemacht habe, wie sie es sich vorgestellt hat. Dann widme ich mich der Vorbereitung für die später folgende Gerichtsverhandlung und schaffe es sogar noch, einen Blick in den Abschlußbericht meines schönen neuen Kartonverfahrens zu werfen...

Schließlich schwinge ich mich auf mein Fahrrad, um zur Gerichtsverhandlung zu fahren. Daß es jetzt bösartigerweise auf einmal regnet, nehme ich noch gelassen hin, das vorher stattfindende Essen mit einer Kollegin ist sogar höchst erfreulich, aber daß der Angeklagte dann nicht erscheint, ist außerordentlich ärgerlich!

Und erstaunlich ist es auch. Wir haben heute den vierten Fortsetzungtermin gegen den Kandidaten, der es sich zum Aufgabe gemacht hat, Frauen, die er im Internet kennengelernt hat, von der Last ihres Geldes zu befreien. Bisher ist er immer gekommen, warum nun heute nicht, ist nicht nachzuvollziehen, und auch sein smarter Großstadt-Anwalt ist erstaunlich kleinlaut und gesteht uns mißgestimmt, daß er von seinem Mandanten bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bezahlt worden ist (ich weiß schon, weshalb ich in solchen Fällen früher immer einen Vorschuß genommen habe...).

Was also tun? Wenn wir die Verhandlung aussetzen, müssen wir wieder ganz von vorne anfangen, weil wir die 3-Wochen-Frist ausgereizt haben. Danach steht uns allen nicht so recht der Sinn. Also einigen wir uns auf den Erlaß eines Strafbefehls, für den es leider eine Höchststrafe gibt, die in einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung besteht. Eigentlich zu wenig, ich hätte ihn gerne länger und vor allem ohne Bewährung davongehen sehen...aber manchmal ist man eben doch den Realitäten mehr unterworfen, als einem lieb ist, also gibt es ein entsprechendes Urteil.

Zumindest habe ich nicht so viel Zeit verbraucht und fahre zurück ins Büro, es regnet übrigens schon wieder, und erledige noch ein paar Kleinigkeiten. Aber irgendwann ist der Mann fällig, irgendwann...

Samstag, 27. April 2013

Mein neuester Fall

Oder zumindest aber ein Teil davon, die eigentliche Akte gibt es natürlich auch noch, etwa einen halben Meter hoch...dies hier sind "nur" die Beweismittel. Und da wundert sich unser Geschäftsleiter doch tatsächlich, weshalb wir in unserer Abteilung so große Büros brauchen. Aber tapfer wie immer werde ich mich auch hier durchwühlen...;-)














Aber eigentlich gibt es darauf doch nur eine Antwort:





Montag, 22. April 2013

Back to the office

Nach 4 (in Worten vier) Wochen, in denen ich krank geschrieben war, finde ich mich am heutigen Tag tatsächlich wieder in meinem Büro ein, um folgendes festzustellen: 
  • ich erkenne mein Zimmer wieder, und es sieht aus wie immer
  • niemand anders wurde in meinem Büro einquartiert
  • nach so langer Zeit erinnert man sich kaum noch an das Passwort seines Computers
  • ich habe unglaubliche Mengen von Emails
  • die nervigste Anwältin ever (inzwischen führe ich sie unter dem Namen "Nemesis") hat mindestens 30mal angerufen, nicht mitgezählt die Male, die sie meinen Abteilungsleiter belästigt hat
  • es sind erstaunlich wenige Akten da, irgendjemand hat sie offenbar entführt, so daß ich sie in den nächsten Wochen als Fristen präsentiert bekommen werde
  • einiger der Kollegen scheinen sich tatsächlich zu freuen, mich wiederzusehen, und ich muß die Geschichte des Unfalls mindestens 20mal erzählen
  • ein Kollege hat günstigerweise Geburtstag und scheint anzunehmen, die Zahl der Dezernenten habe sich verdoppelt, so viele Süßigkeiten schleppt er zur Teerunde an
  • etliche Leute rufen an und reden über Dinge, von denen ich nicht die geringste Ahnung habe
  • es ist schön, endlich mittags wieder meinen gewohnten Latte macchiato zu bekommen
  • ich arbeite etwa einen Meter in die Höhe gestapelte Akten weg
  • ich erfahre, daß es nächste Woche dann gleich richtig losgehen wird mit einem Gerichtstermin und Tagesbereitschaft
  • am ersten Tag nach vier Wochen Pause sollte man nicht übermäßig lange bleiben
Fazit: die erste sinnvolle Handlung an einem solchen Tag besteht darin, ein paar Tage Urlaub in näherer Zukunft zu beantragen ;-)

Sonntag, 21. April 2013

Viel zu spät


Und sehnsüchtig erwartet hat heute endlich die japanische Kirsche ihre erste zarte Blüte gezeigt. Ob das jetzt Frühling heißt?  Ich hoffe es ja, ich könnte ein wenig Wärme, Sonne und jede Menge Blumen gut vertragen!

Samstag, 20. April 2013

Und noch eine Kandidatin

Das nächste meiner Kinder, das sich in die Weiten der Schule begeben möchte, sich zum Glück irrsinnig drauf freut und deshalb heute, wie jemand behauptete, ein "Ranzen mit Beinen" geworden ist.
Ich bin ja schon sehr gespannt, ob die Lehrer genauso viel Freude an meinem kleinen Feger haben werden wie sie voraussichtlich an ihnen ;-).

Dienstag, 16. April 2013

Sollte es doch Frühling werden?

Nachdem sich die Temperaturen, wie es so bei uns üblich ist, entschlossen haben, innerhalb eines Tages von Frost in den zweistelligen Bereich zu wandern, habe ich mich entschlossen, diese vermutlich ohnehin nur kurze Phase zu nutzen. Noch immer krank geschrieben, aber mit der Auflage, mich doch bitte ein wenig zu bewegen, habe ich den gestrigen Tag für eine Radtour zum Friedhof genutzt, um dort ein wenig für Ordnung zu sorgen und natürlich Blumen hinzubringen.
Heute, erstaunlicherweise war es noch immer sonnig, war ich dann im Botanischen Garten, und siehe da: es fand sich eine Wiese voller Blumen! Insgesamt allerdings war die Vegetation, was die blühenden Pflanzen anging, noch ein wenig zurückhaltend.
 Besser war es da in den Gewächshäusern. Hier gab es nicht nur diesen wunderschönen blühenden Baum,
sondern auch eine meiner Lieblingsblumen, die man nicht sehr häufig zu sehen bekommt. Wunderschön!
Nun hoffe ich, daß das Wetter noch ein wenig so bleibt, denn mein Ziel für diese Woche besteht eigentlich darin, mit einem Becher Cappuccino am Wasser zu sitzen, was mir heute leider von einem etwas fiebrigen Kind klein zunichte gemacht wurde.
Aber noch ist von der Woche ja was übrig, und ich mache dann natürlich auch einen langen Spaziergang am Wasser, um der Anforderung nach Bewegung gerecht zu werden ;-).

Freitag, 12. April 2013

Ich bin Dornröschen

Damit möchte ich natürlich nicht zum Ausdruck bringen, daß ich 100 Jahre geschlafen habe. Ganz im Gegenteil kann ich mich nicht mehr so recht erinnern, wann es das letzte  Mal mehr als 6 Stunden am Stück waren...aber wenn man morgens mit einem feuchten Schmatzer auf der Wange und den Worten "Ich bin ein Prinz und habe dich wach geküßt" geweckt wird, dann darf man sich auch ein wenig so fühlen.
Und wenn es dann mit dieser Prinzessinnen-Sache schon sein muß, dann gibt es wohl kaum einen besseren Prinzen als diesen. Manche Momente sind einfach unbezahlbar...

Dienstag, 9. April 2013

Ein Fall für das Jugendamt?

Dass ich eine bekennende Rabenmutter bin, die ihre Kinder gewissenlos in verschiedene Einrichtungen abschiebt, um nur aus Gründen der Selbstverwirklichung einem luxuriösen Job nachzugehen, ist ja schon allgemein bekannt.
Neu ist jedoch, daß ich selbige Kinder jetzt auch noch dazu bringe, sich dem Glücksspiel hinzugeben, auch dies natürlich aus rein egoistischen Gründen, damit sie später den Gewinn bei mir abliefern können. Mal ehrlich, so teuer wie Kinder sind, ist es ja wohl das mindeste, daß sie ein wenig zum Lebensunterhalt der Familie beitragen.

Ich muß allerdings sagen, daß der Kleine sein System noch etwas perfektionieren muß, bevor ich ihn endlich in die Spielhallen schicken kann. Oder besteht der Sinn von Roulette neuerdings etwa darin, auf jedes Feld einen Jeton zu legen? Da sind wohl noch ein paar Trainingsstunden erforderlich...;-)

Montag, 8. April 2013

Auf den Listen der Sadisten...

...stehen Osteopathen und Physiotherapeuten vermutlich ganz oben. Dabei sind meine beide ausgesprochen harmlos aussehende Vertreter ihrer Spezies. Aber danach scheint es nicht zu gehen, denn nach den beiden Behandlungen letzte Woche wußte ich am Wochenende vor Schmerzen tatsächlich kaum noch, wie ich heiße. Das Phänomen der Erstverschlimmerung ist mir nicht unbekannt, aber dieses Mal war es reichlich heftig.
Aber dafür geht es seit gestern nachmittag stetig bergauf, so daß ich mich heute schon wieder aus dem Haus getraut habe, mir einen genauen Bericht des verpaßten Konzertes habe liefern lassen und tatsächlich wieder zur Flöte gegriffen und gespielt habe und dabei nicht das Gefühl hatte, daß ich hier lediglich einen für meinen Kopf unerträglichen Lärm produziere.

Fazit: ein Schleudertrauma ist nicht gerade lustig, und ich bin nicht ganz unglücklich, daß ich diese Woche noch nicht arbeiten darf. Jetzt hoffe ich nur, daß die nächsten Behandlungen nicht wieder so einen verschlimmernden Effekt haben, ein wenig zittere ich bereits davor, mich wieder in die Hände der Sadisten zu begeben ;-).

Freitag, 5. April 2013

Neue Mitbewohner

Kleine niedliche flauschige Tierchen, auch Wüstenrennmäuse genannt...den anderen beiden scheint noch das Fotogen zu fehlen und sie verstecken sich lieber.

Donnerstag, 4. April 2013

Die Tücke mit dem Mietwagen

Wir haben einen Mietwagen. Eigentlich ist der gar nicht so schlecht, wenn man sich nicht mit 5 Personen und jeder Menge Gepäck dort reinquetschen müsste, was insbesondere für die hinten sitzenden Personen nur mäßig bequem ist. Ich weiß schon, weshalb ich den Mittelgang unseres alten Autos so sehr geschätzt habe: er hat für eine Entfernung zwischen den Kindern gesorgt, die jegliche Streitereien auf die rein verbale Ebene verbannt hat.

Eine weitere Tücke besteht darin, daß ich mit den technischen Raffinessen nicht bis in letzte Detail klar komme. So habe ich zwar immerhin herausgefunden, wie man den Heckscheibenwischer in Betrieb setzt, nicht aber wie man ihn wieder ausschaltet...so daß ich mehr als eine Fahrt mit laufendem Heckscheibenwischer verbracht habe. Muss ein wenig lustig ausgesehen haben bei dem weitgehend schönen Wetter der letzten Tage...

Die größte Tücke des Mietwagens aber besteht darin, daß ich ihn heute wieder zurückgeben mußte und damit Autolos zurückgelassen wurde.
Ich stehe pünktlich um kurz vor 8 am Tresen des Mietwagenverleihs, auf dem ein großes Schild ankündigt, daß dieser Schalter ab 8 Uhr geöffnet ist.
Um kurz vor halb neun telefoniere ich mit der sich dort ebenfalls befindlichen Hotlinenummer, um mich zu erkundigen, wann denn wohl ein Mitarbeiter zu erscheinen gedenkt. Als der hilfsbereite Herr sich gerade auf die Suche machen will, kommt eine Frau, die das Logo der Autovermietung auf der Weste trägt, die muß hier wohl hingehören.
Die Grundregeln jeglicher Kommunikationstechnik missachtend, kann ich mir nicht verkneifen, sie mit den Worten "Das ist aber hübsch, daß Sie doch noch kommen" zu begrüßen. Ja ja, ich weiß, das tut man nicht...
Während sie irgendwas von Krankheitsfällen murmelt, drücke ich ihr den Schlüssel und den Vertrag in die Hand, erläutere ihr, wo das Auto geparkt ist und bis wann ich einen Parkschein gelöst habe, um ihr dann zu erklären, daß sie sich nun leider selbst darum kümmern müßte, an das Fahrzeug zu gelangen, weil ich da jetzt keine Zeit mehr zu hätte. Statt Kommunikationstechnik also ausgefeilte Überrumpelungstaktik, die sich übrigens als ausgesprochen effektiv erweist, denn sie nimmt den Schlüssel nur wortlos entgegen, nickt verwirrt und hat dann noch die Chance, mir hinterher zu sehen, während ich das Geschäft wieder verlasse. Echt mal, so spannend war es da nun auch nicht, daß man da ewig rumstehen muß.

Nun ist also die Fahrradsaison wieder eingeläutet, wie es aussieht. Grundsätzlich habe ich da nichts gegen, aber dürfte gerne einige Grad wärmer sein. Und ich könnte noch erwähnen, daß ich auch nächste Woche noch krank geschrieben bin, was mich nicht nur um ein Mittelalter-Festival in Dortmund, sondern auch um drei Gerichtstermine bringt. Das wären schöne Einträge geworden...

Dienstag, 2. April 2013

Irgendwann...

...wenn ich alt und grau bin und die Weisheit des Alters mich eingeholt hat -ich schätze, das wird mit etwa 85 der Fall sein- werde ich einen Ratgeber schreiben, und jeder, der ihn liest, wird aufgrund meiner durch lange Erfahrung gewonnenen Erkenntnisse sofort wissen, wie er sich dem anderen Geschlecht gegenüber zu verhalten hat. Wann er da zu sein, weg zu sein, was zu sagen, nichts zu sagen, anschmiegsam, aufmerksam, abweisend, zurückhaltend oder was auch immer zu sein hat.

Klar, daß das in erster Linie ein Ratgeber für Frauen wird...ich hoffe mal sehr auf Frau H´s Unterstützung bei diesem Projekt!

Aber vielleicht habe ich aufgrund einer weiteren Krankschreibung auch einfach zu viel Zeit ;-)