Sonntag, 25. März 2012

Frühling!




Endlich ist es soweit, und die Temperaturen haben sich in Höhen begeben, die man nur als frühlingshaft bezeichnen kann. Und das heißt für uns vor allem eines: ab ans Meer, und zwar nicht an unseres hier vor der Haustür, sondern an das gegenüber, auch Nordsee genannt. Kind groß war zwar zuerst nur mäßig begeistert von dieser Idee, weil es dort angeblich total langweilig wäre, konnte dann aber durch Bestechung in Form von Mitnahme einer Freundin doch davon überzeugt werden, uns zu begleiten (sonst hätte wohl der unmittelbare Zwang herhalten müssen...gg). So richtig gelangweilt sieht dann ja eigentlich doch nicht aus, wie ich finde.

Wie immer dort drüben war es wunderschön. Eigentlich wollten wir zur Krokusblüte, aber es war dort so voll, daß wir stattdessen lieber an den Deich gefahren und dort spazierengegangen sind inklusive Spielplatzbesuch und einem Osterhasen, der schon eine "Verprobung" für Ostern gemacht und ab und zu Eier am Wegesrand verteilt hat. Dann haben wir Mittag in einem Restaurant mit Blick auf da Wasser gegessen. Kind mittel nutzte dort wieder einmal die Gelegenheit, unsere Lebensgeschichte an die Öffentlichkeit zu bringen, Kind klein war begeistert von dem Hund unter dem Nachbartisch und bellte die ganze Zeit vor sich hin. Schafe fand er übrigens auch klasse, bei denen mähte er allerdings recht fachmännisch.

Damit noch nicht genug ging es hinterher ins das Multimar Wattforum, für das wir uns dieses Jahr eine Jahreskarte gegönnt haben, die sich für uns wirklich lohnt. Dort habe ich Kind mittel einiges über Kabeljau, Störe und Seezungen erzählt, während Kind klein vor der Scheibe stand und dem Rochen immer "Arm, Arm!" zurief. Ich bin nicht sicher, wer wen auf den Arm nehmen sollte. Bei der Vorstellung, daß ein solches Aquarium auslaufen konnte, wurde mir allerdings ein wenig mulmig. Nach einem kleinen Kaffee bzw. Eis blieben wir noch eine Weile auf dem dem dortigen Spielplatz und fuhren dann wieder zurück, um eine erschöpfte, aber sichtliche zufriedene Freundin von Kind groß wieder zuhause abzuliefern.

Ein wenig problematisch war es, die beiden Kleinen zum Schlafen zu überreden, was wohl zum einen an der Aufregung, zum anderen an der Zeitumstellung lag, aber nun schlummern sie beide seelig, und ich genieße die Ruhe nach einem so schönen Wochenende.

Mittwoch, 21. März 2012

Besagtes Pferd

Von Kind mittel gemalt für den nettesten der Polizisten wollte ich Euch doch nicht vorenthalten. Inzwischen habe ich sogar einen Kandidaten für die Verleihung desselben, nachdem ich im Nachgang des Bereitschaftsdienstes noch eine ausgesprochen nette Mail bekommen habe, in der sich einer der Polizeibeamten für meine praktische und schnelle Lösung des Falles bedankt.

Und außerdem finde ich dieses Pferdchen sooo niedlich gg.

Dienstag, 20. März 2012

Von kleineren Katastrophen

Oder fällt das schon unter die größere Variante?

Als ich heute nachhause komme -Kind mittel frisch bei der Musikschule abgeliefert-, höre ich schon im Flur ein seltsames Plätschern. Zuerst denke ich mir noch nichts dabei, weil ich glaube, daß die Große gerade irgendwas am Waschbecken macht, aber ich stelle sehr schnell fest, daß das Geräusch aus dem Wohnzimmer kommt, und ich sehe, daß das Aquarium schon zur Hälfte leer ist. Das Wasser sprudelt nur so aus dem Becken, an beiden Seiten, und 200 Liter Wasser schicken sich an, sich in unser Wohnzimmer zu ergießen.

Was also tun? Ich brülle nach der Großen, die mich zuerst wie immer nicht richtig ernst nimmt, dann aber doch erscheint. Ich versuche, das Wasser mit einem Eimer aufzufangen, aber es fließt an dem Unterschrank runter und ist nicht zu erreichen. Das Wasser steht schon drumherum, läuft Richtung 6er-Stecker und unter das Klavier. Erstmal also den Stecker rausgezogen, die Große rennt nach einer Schüssel, um die Fische zu retten.

Viel machen kann man tatsächlich nicht, außer zu versuchen, wenigstens die Fische rechtzeitig da rauszuholen. Den letzten erwischen wir gerade noch auf dem fast schon trockenen Kies, ein Wels zieht es vor, die rettende Schüssel durch einen gewagten Sprung wieder zu verlassen (aber wir kriegen ihn trotzdem). Kind klein steht neben uns und brüllt "Schuh, Schuh", weil er nasse Socken hat, Kind groß hat Angst um die geliebten Fische.

Schließlich ist das Wasser so gut wie aus dem Becken. Die Fische bekommen einen Deckel für ihre Schüssel. Kind groß und ich tragen das Aquarium zusammen auf die Terrasse. Das meiste Wasser scheint von einem der Teppiche aufgefangen worden zu sein, den ich ebenfalls auf die Terrasse zerre. Ich glaube, daß er mindestens 300 kg wiegt gg. Zwischenzeitlich alle barfuß wischen wir das Gröbste weg, die Fische bekommen im Aquarium der Nachbarin Asyl und wir dort einen Kaffee...

Am Ende eines solchen Tages helfen wohl nur noch extreme Maßnahmen: ein Glas Rotwein, Schokolade und mindestens zwei Folgen der Schwarzwaldklinik ;-).

Sonntag, 18. März 2012

Von der Kunst, wichtig auszusehen

Eigentlich bin ich kein Handy-Typ. Ich habe zwar meistens eines dabei, aber nur für den Fall, daß ich mal wieder eine Autopanne habe, was ja leider öfter schon vorgekommen ist. Ich schreibe nur höchst ungern SMS und kenne kaum meine eigene Nummer auf dem Handy auswendig. Wenn ich nicht wegen der Kinder erreichbar sein wollte, würde ich es wahrscheinlich meistens hier zuhause auf dem Tisch liegen haben.

Anders ist es, wenn Wochenendbereitschaft angesagt ist. Dann bewege ich mich sogar mit zwei Handys durch die Weltgeschichte, meinem eigenen und dem Bereitschaftshandy der Behörde, mit dem ich dann, wie uns gerne immer wieder gesagt wird, dieselbe repräsentiere...Da Wochenendbereitschaft bedeutet, daß man 24 Stunden lang rund um die Uhr erreichbar sein muß, hat das zur Folge, daß man sich kaum unter die Dusche traut und dies dann auch nur mit dem Gerät auf der Badezimmerablage. Keinen Raum dieses Hauses betrete ich ohne Handy und Notizblock und wenn ich normalerweise mein Handy gerne mal in der Öffentlichkeit ignoriere, würde ich das bei diesem natürlich nie tun und telefoniere, wo ich auch gehe und stehe. Das bringt einem dann manchmal erstaunte Blicke ein, wenn man mitten in einem Schreibwarengeschäft eine Durchsuchung oder eine Blutprobe anordnet gg.

Die diesjährige Wochenendbereitschaft geht noch bis morgen früh und läßt sich bisher einigermaßen ruhig an *aufHolzklopf*. Einige Führerscheine und Blutproben, ein paar Einbrüche und kleinere Prügeleien, ein Fußballfan, der einem anderen seinen Fan-Schal weggenommen hat, ein Querulant, der eine Strafanzeige gestellt hat, weil jemand fremden (nicht mal seinen) Sperrmüll mitgenommen hat, aber auch einer, den ich zunächst in Haft schicken wollte, es mir dann aber aufgrund verschiedener Umstände doch noch anders überlegen mußte, und ein Toter bei einem Verkehrsunfall, der bei einer Sichtweite von etwa 20 Metern mit überhöhter Geschwindigkeit nicht angeschnallt und an seinem Handy spielend aus der Kurve geflogen ist und sich dabei um einen Baum gewickelt hat.

Ich habe wieder einmal festgestellt, daß ich die Polizisten nicht um ihren Job beneide. Ich möchte nicht mitten in der Nacht betrunkene Typen auflesen müssen, die mich dann auch noch tätlich angehen. Und sie sind immer noch fast alle sehr nett dabei (zu mir jedenfalls gg).

Mit den Richtern ist es manchmal tatsächlich schwieriger. Diese haben ihre Bereitschaft von 6 bis 21 Uhr, und bei größeren Entscheidungen, wie in erster Linie Durchsuchungen, muß ich die entsprechende Anordnung bei ihnen beantragen. Ich weiß nicht, warum immer, wenn ich Bereitschaft habe, auch gleichzeitig meine Nemesis unter den Richtern dran ist. Vielleicht schaut sie immer, wann ich dran bin, um sich dann auch einteilen zu lassen, aber diese Frau wird mich irgendwann in den Wahnsinn treiben.

Den Richtern im allgemeinen und meiner Nemesis im besonderen ist es jedenfalls unter normalen Umständen nicht möglich, eine Entscheidung ohne Akte und schriftlichen Antrag zu treffen. Wenn ich also einen Durchsuchungsbeschluß haben will, muß ich in irgendeiner Form eine Akte beschaffen, was natürlich sehr sinnvoll ist, wenn der Beschuldigte schon von allem weiß und man davon ausgehen kann, daß er die gestohlenen Sachen innerhalb der nächsten Minuten wegschaffen wird. Wenn ich also keine Akte herbeizaubern kann und meine Nemesis sich wieder einmal nicht in der Lage sieht, dann eine Entscheidung zu treffen, darf ich selbst entscheiden, und ich ordne dann regelmäßig "Gefahr in Verzug" an und genehmige die Durchsuchung. Dieses Mal lief das schon dreimal auf diese Weise und brachte mir schließlich die erstaunte Frage eines Polizisten an, wieso ich denn in der Lage wäre, ohne Akte zu entscheiden, die Richterin aber nicht. Ich habe das nicht kommentiert...Insgeheim ist man aber immer froh, wenn es endlich 21 Uhr ist und man gleich selbst entscheiden kann ;-).

Kind mittel war übrigens von den zahlreich anrufenden Polizisten schwer beeindruckt und malte erstmal ein Pferd für den nettesten von ihnen. Ich konnte mich allerdings bisher noch nicht entscheiden, welcher das wohl war. Ungeachtet ihrer Bewunderung legte sie aber gestern während eines Telefonats einen Wutanfall hin, der uns aufgrund seiner Lautstärke dazu veranlaßte, sie kurzzeitig in den Garten zu stellen und die Terrassentür von innen zu schließen. Dies wiederum rief die Nachbarin auf den Plan, und ich bin mal wieder im stillen verwundert, daß noch niemand das Jugendamt alarmiert hat. Die hätten dann ja auch mal einen Notfall bei mir melden können gg.


Samstag, 10. März 2012

Die heutige Bilanz...

Höchste Zeit mal wieder für eine Bilanz, obwohl man ja eigentlich meinen sollte, daß das am Wochenende nicht nötig wäre...

  • Früh aufgestanden, kaum Morgenwahnsinn, die Kinder waren wohl noch zu müde...
  • Zur Jugendherberge von Kind groß gesaust, das sich eigentlich das ganze Wochenende über auf einer Chorfreizeit befindet, ungünstigerweise aber gleichzeitig heute einen Ballettauftritt hat.
  • rechtzeitig zur ersten Generalprobe beim Theater gewesen, großes Kindergequirl, einige sind noch ganz schön winzig
  • mit Kind groß zum Frühstück zu Starbucks gegangen, große Begeisterung ihrerseits, hinterher noch einen Reiseführer für den Sommerurlaub besorgt
  • wieder ins Theater, zweite Generalprobe, Kind groß tanzt günstigerweise auch noch in zwei Gruppen.
  • auch gut überstanden, nachhause gefahren, Mann wetzt zum Einkaufen los.
  • Kind klein von der Notwendigkeit eines Mittagsschlafes überzeugt, kurze Pause für mich.
  • Kind groß in Begleitung von Kind mittel am Bühneneingang des Theaters abgeliefert.
  • mit Kind mittel 1,5 Stunden Wartezeit bis zum Beginn der Vorstellung rumgebracht, unter anderem ein Lokal mit einem großen M und eine Kirche besucht. In letzterer zahlreiche Fragen darüber beantwortet, warum das Christuskind am Kreuz hängt und ob es jede Ostern wieder stirbt...
  • endllich ins Theater. Ich begegne dem Kieferorthopäden von Kind groß, der Mutter einer ihrer Klassenkameradinnen, einer Kollegin und einer Frau, die aussieht, als hätte sie sich einen Rock aus ihrer alten Wolldecke mitsamt Fransen genäht. Kind mittel bekommt noch eine Apfelschorle, bevor wir unsere Plätze aufsuchen und nutzt dann die Gelegenheit, den um uns Herumsitzenden nähere Informationen über die Sitzplätze, ihre Schwester, das Bilderbuch, das wir dabei haben, Zahlen im allgemeinen und im besonderen und ihre neuen Schuhe zu geben.
  • die Vorstellung beginnt. Kind groß meistert ihre Tänze mit Eleganz und Anmut, auch die anderen Gruppen sind super! Ich frage mich allerdings, was meine Hormone mit mir machen, daß ich beim Anblick von kleinen tanzenden Kindern, die nicht einmal meine eigenen sind, einen Kloß im Hals bekomme.
  • Kind mittel verfolgt das Geschehen mehr oder weniger ruhig von ihrem Platz aus. Ab und zu krault sie ihren Vordermann im Nacken (ich warte die ganze Zeit darauf, daß er sich mal umdreht und sie anpfeift, das wäre sicherlich erfolgversprechender als meine Ermahnungen...), die Vorstellung geht aber echt lange, und sie ist für ihre Verhältnisse wirklich geduldig.
  • Riesen-Applaus am Ende, Kind mittel wird nachhause verfrachtet und schläft schon fast im Auto ein.
  • Kind groß wird in Windeseile wieder in die Jugendherberge gebracht, hoffentlich noch rechtzeitig zum Abendessen (erwähnte ich schon, daß sie morgen nachmittag auch noch zu einem Geburtstag eingeladen ist?).
  • ich fahre nachhause und esse eine Riesenportion Spaghetti
  • gebloggt
Und das nennt sich dann Wochenende. Ein Stapel von 29 Klausuren wartet hier auch noch auf Korrektur, aber die hebe ich mir für morgen auf.