Freitag, 22. Juli 2011

Endspurt

Uff, ich habe eigentlich alles geschafft, was ich noch schaffen wollte: Meine nächste Anklage fertig (die mit den 126 Fällen, es waren nachher sogar 127), noch ein paar weitere Verfahren erledigt bzw. auf den Weg gebracht, einen Querulanten abgefertigt (von dem mit Sicherheit eine Beschwerde kommt, aber da kann ich dann auch nichts machen...), mal wieder eine Bewerbung für´s Finanzgericht geschrieben, allen möglichen Kleinkram erledigt und schließlich meinen armen Vertreter eingenordet...

Seit letztem Sonntag hatte der Kleine noch zudem Fieber, offenbar 3-Tage-Fieber, denn es war nach drei Tagen tatsächlich vorbei, das Fieber jedenfalls. Aber er ist immer noch sehr anhänglich, was er ja ohnehin ist, aber es ist immer noch eine Steigerung möglich. Nölig ist er auch sehr, sobald er den Arm dann doch mal verlassen muß, gegessen hat er auch nicht so recht...Aber ich hoffe, daß es jetzt wieder besser wird. Die Mittlere setzte auch erst an, Fieber zu bekommen, hat es sich dann aber anders "überlegt" und war nach einem Tag Auszeit wieder ganz munter.

So ganz nebenbei habe ich dann noch die Große für verschiedene Ferienpaßaktionen durch die Gegend gefahren, war mit ihr beim Arzt, weil sie sich im Wald eine Zecke eingefangen hatte, habe einen Großeinkauf gemacht, etliche Maschinen gewaschen, Koffer gepackt...

Und jetzt bin ich erstmal weg!

Samstag, 16. Juli 2011

Die heutige Bilanz...

  • früh aufgewacht
  • sofort wieder eingeschlafen, als der werte Herr Gemahl mit einer nicht näher bestimmbaren Anzahl von Kindern das Schlafzimmer verlassen hat
  • gefrühstückt
  • ins Büro gefahren (immerhin mit dem Fahrrad)
  • eine Monsteranklage geschrieben (32 Seiten)
  • nach Fertigstellung festgestellt, daß im Karton noch eine Akte mit einem weiteren Beteiligten rumliegt (Kopf---->Tischkante sagt eine FB-Bekannte von mir in solchen Fällen immer passenderweise)
  • Anklage entsprechend erweitert (jetzt 33 Seiten)
  • nächste Anklage angefangen (126 Taten...)
  • auf halber Strecke aufgehört
  • auf den Friedhof gefahren und meinem Sohn eine Rose gebracht und eine Kerze angezündet
  • zuhause meinen anderen Sohn schätzungsweise 57mal von meinem Drucker weggezerrt
  • zwischendurch Wäsche zusammengelegt, gleichzeitig Sohn daran gehindert, sie sofort wieder vom Tisch runterzuziehen
  • neue Wäsche in die Maschine getan
  • Abendbrot gegessen (aber jedenfalls nicht gekocht gg)
  • zwischendurch völlig ausgeflipptes mittleres Kind gebändigt
  • über den Erwerb eines Kindle nachgedacht (noch kein abschließendes Ergebnis)
  • Wäsche in den Trockner gegeben (dort ist sie noch immer)
  • gebloggt
Aber noch ist der Tag ja nicht zuende.

Dienstag, 12. Juli 2011

Wenn Babys den "Aufstand" proben,

dann kommen sie eine Etage höher, und es wird so richtig anstrengend, weil ihre größte Freude darin besteht, alles, was sich da an neuen Entdeckungen bietet, zu erkunden und, wenn möglich, auf den Erdboden zu befördern.

Der Kleine hat in den letzten Wochen geradezu eine Entwicklungsexplosion durchgemacht. Vor vier Wochen hat er noch die meiste Zeit auf dem Boden gelegen und sich durch die Gegend gekugelt, und jetzt kann er sitzen, krabbeln, stehen und fängt an, die ersten zaghaften Schrittchen an Möbeln entlang zu machen. Er klatscht und winkt, schüttelt den Kopf, wenn man "Nein" sagt und reißt bei "Hurra" beide Arme in die Höhe (was im übrigen immer wieder Entzücken bei seinen großen Schwestern auslöst gg). Er kommuniziert immer mehr und kann sehr gut deutlich machen, was er möchte und vor allem auch, was er nicht möchte.

Kurz gesagt, die wunderschöne Babyzeit neigt sich so ganz langsam ihrem Ende entgegen, und aus meinem kleinen schnuffeligen Baby will ein Kleinkind werden. Einerseits freue ich mich natürlich darüber, aber ein wenig wehmütig bin ich auch, das alles nun zum letzten Mal erlebt zu haben. Um so mehr freue ich mich, daß in meiner Umgebung gerade lauter Babys angekommen sind, da kann ich dann noch ein wenig weiter schnuffeln....

Sonntag, 10. Juli 2011

Berlin, Berlin...

Im Zuge eines Mutter-Tochter-Tages haben meine Große und ich uns gestern in den Zug gesetzt und sind für einen Tag nach Berlin gefahren. Ganz spontan war das natürlich nicht, ich hatte die Zugtickets schon vor einer Weile gebucht, und wir sind sogar ganz dekadent in der 1. Klaase gefahren.
Schon die Zugfahrt war klasse. Es war sehr entspannend, ich habe fast ein ganzes Buch durchgelesen (auf Hin- und Rückfahrt), mit der Großen Harry Potter 7 auf CD gehört und mich einfach nur durch die schöne Landschaft fahren lassen.
In Berlin haben wir uns Tagestickets für eine Stadtrundfahrt gekauft, Hop on/Hop off gibt es glücklicherweise nicht nur in London. Nach dem Reichstag ging es weiter zum Bundeskanzleramt.
Das Ganze übrigens bei strahlendem Sonnenschein bis zum Abend.


Weiter an der Siegessäule vorbei. Wir saßen die meiste Zeit oben im Bus, und man konnte fast die anderen vorbeifahrenden Busse streicheln (und wurde immer wieder darauf aufmerksam gemacht, daß man das doch bitte auf keinen Fall tun sollte gg).

Das Brandenburger Tor konnte ich aufgrund der blendenden Sonne leider nur von hinten aufnehmen.

An dieser wunderschönen Brücke sind wir auch vorbeigekommen, eine Fahrt auf einem der vielen Schiffe wäre gestern bei dem Wetter durchaus auch reizvoll gewesen.

Dann haben wir eine Pause auf dem Kurfürstendamm gemacht, sind ein wenig gebummelt und ins KaDeWe gegangen, wo wir auch Mittag gegessen haben. Bei dem Preis habe ich einen leichten Schock bekommen... Wir haben uns dann noch das Kaufhaus angesehen und die richtig teuren Abteilungen bestaunt. Ich meine, eine Uhr für 27.000,- € wäre doch mal eine Anschaffung ;-)
Dann ging es weiter zur Museumsinsel:

Wir waren im Neuen Museum, weil sich dort die ägyptische Sammlung befindet. Trotz der Unmengen an Menschen, die dort herumliefen, warteten wir an der Kasse nur wenige Minuten, und ich muß lobend erwähnen, daß Kinder bis 18 Jahre tatsächlich keinen Eintritt bezahlen. Wir wollten vor allem die Nofretete sehen, was uns auch gelang, und wir haben sie gebührend bestaunt. Ich fand sie wirklich wunderschön, leider darf man sie nicht fotografieren.
In dem Museum haben wir auch Kaffee getrunken, ich passenderweise einen ägyptischen Mokka, sehr lecker. Hinterher gerieten wir im Shop dann vollends ins Nofretete-Fieber und sind nun jeweils stolze Besitzerinnen einer Nofretete-Kette, einer Nofretete-Postkarte, eines Nofretete-Lesezeichens und ich zudem noch eines Nofretete-Bleistifts.
Das Museum hat aber auch noch vieles anderes zu bieten und wenn die Zeit nicht schon langsam knapp geworden wäre, hätten wir uns dort bestimmt noch länger aufgehalten.
Danach sind wir über einen kleinen Kunsthandwerkermarkt gebummelt, der dort zufälligerweise (oder auch nicht zufälligerweise, keine Ahnung gg) gerade war und haben, während wir auf den Bus gewartet haben, diese Statue bewundern können:


Ab und zu hat die sich allerdings verändert...

Die Große fand diesen blauen Kasten total faszinierend, was wohl vor allem am Namen lag, das ist nämlich die Humboldt-Box und da sie auf die Humboldt-Schule geht, war der Name wohl Programm.


Dann ging es zum Bahnhof, der für sich ja auch schon sehenswert ist. Nach einem kurzen Abstecher in ein Geschäft, das ausschließlich Klamotten meiner Lieblingsmarke führt und zahlreiche T-Shirts herabgesetzt hatte, haben wir uns zum Abendessen Sushi geholt und dann wieder extrem dekadent im Zug gesessen, unser Sushi gefuttert, gelesen und versucht, diese Unmengen an Eindrücken zu verarbeiten.
Fazit: Es war toll, Berlin ist wunderschön, und der eine Tag hat lange nicht ausgereicht. Wir müssen also bedauerlicherweise noch einmal hin und uns noch weiteres ansehen, wie schade ;-).
So grün ist es dort übrigens an einigen Stellen:

Ein wundervoller Tagesausflug, es hat superviel Spaß gemacht und war eine tolle Abwechslung vom Alltag. Gerne bald wieder!

Donnerstag, 7. Juli 2011

Die heutige Bilanz...

  • Morgenwahnsinn zwecks Frühdienst des werten Gemahls alleine bewältigt
  • mittleres Kind in den Kindergarten gebracht
  • langen Spaziergang gemacht (und dabei die Große unter mehr oder weniger großer Begeisterung mitgeschleppt)
  • erste Geburtstagsgeschenke für die Mittlere besorgt
  • Hot dogs zum Mittagessen gemacht
  • kurze Mittagspause
  • Gespräch mit dem werten Gemahl geführt
  • einen Meter Akten (in die Höhe gestapelt) bearbeitet
  • 3 Bösewichte angeklagt
  • mich durch die beiden letzten Punkte vor dem Abendwahnsinn gedrückt
  • Geschenk für frisches Baby der Nachbarin gebracht
  • Nachbarin schlaue Ratschläge gegeben ;-)
  • eigenes Baby zum Schlafen bekommen
  • gebloggt
Wenn das nicht beeindruckend ist gg.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Es wird besser

Nachdem meine Erkältung jetzt weitgehend abgeklungen ist und sich auch der werte Herr Gemahl hier wieder eingefunden hat, geht es so langsam aufwärts, und ich konnte mich heute wieder in den alltäglichen Wahnsinn stürzen, der zum Beispiel beinhaltet, mit drei Kindern einen Einkaufsbummel zu machen, um ein Geschenk für das frische Baby unserer Nachbarn zu kaufen.

Ich muß zugeben, daß ich hinterher immer froh bin, wenn nichts zerstört wurde (meine Privathaftpflicht wird übrigens stets pünktlich bezahlt) und sich keine Gegenstände in meinen Taschen befinden, die irgendein Kind heimlich eingesteckt hat. Selbst der Kleine hält schon durchgehend die Hand aus dem Kinderwagen, um alles greifen zu können, was in seiner Reichweite ist und es dann in den Tiefen seines Gefährtes verschwinden zu lassen. Die Mittlere packt alles, was ihr gefällt, gleich in den Einkaufskorb oder noch besser, in das Netz des Kinderwagens, wo ich es möglichst nicht sehen kann. Zwischendurch rennt sie in einem Affenzahn durch die Geschäfte, schreddert nur knapp an allem vorbei oder verschwindet in den Kleiderständern. Sollte jemand den Fehler machen, sie anzusprechen, wird derjenige gnadenlos in ein längeres Gespräch verwickelt und mit sämtlichen Einzelheiten ihres - na ja, eigentlich eher unseres - Privatlebens beglückt.

Höhepunkt ist dann natürlich das Eiscafé. Es beginnt eigentlich immer damit, daß sich die Große eine Kaffeespezialität, vorzugsweise Latte macchiato oder Cappuccino, bestellt und ein wenig mufft, wenn ich diese in koffeinfrei ummünze. Die Mittlere gibt ihre Bestellung selbstverständlich schon sehr detailliert selbst auf: eine Kugel Himbeereis in der Waffel mit bunten Streuseln, um dann noch zu erklären, daß dies ihr Lieblingseis wäre. Der Kleine bestellt noch nichts, zappelt aber trotzdem die ganze Zeit über aufgeregt in seinem Kinderstuhl herum, versucht, sämtliche Gegenstände vom Tisch zu entfernen (was sollen die auch da?), rupft an den künstlichen Pflanzen, die da unpraktischerweise überall herumstehen und verputzt schließlich die Waffel, die zu meiner Eiskugel gehört. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß ich jedesmal eine andere Sorte probiere und mich nicht für die nächsten Monate oder Jahre auf Himbeereis festgelegt habe, wie es die Mittlere offenbar getan hat gg. Heute hob sie dann auch noch einer anderen Frau, die ebenfalls ein solche Himbeereis gegessen hat, ihre Waffel grüßend entgegen und gröhlte ihr ein "das esse ich auch" hinterher. Die Große will ja gerade ständig wissen, was mir denn eigentlich mal peinlich wäre (was wahrscheinlich daran liegt, daß ihr weitgehend alles peinlich ist), aber ich kann guten Gewissens behaupten, daß ich solche Bagatellen absolut gelassen sehe.

Auch beruflich geht der Wahnsinn wieder weiter, und ich habe es endlich geschafft, meinen ältesten (und unbeliebtesten) Fall mit einem Urteil vom Tisch zu bekommen. Zu diesem Zweck hatte ich letzte und diese Woche drei Tage Gerichtsverhandlung, dem vorausgegangen waren etliche Gespräche mit dem Gericht, um eine Verständigung zu erzielen. Dieser Deal, den ich ja im letzten Posting schon erwähnt habe, drohte tatsächlich noch wenige Minuten vor dem Plädoyer zu platzen. Der Verteidiger rutschte unruhig auf seinem Stuhl hinterher und bat uns schließlich zu einer Besprechung, wo er eröffnete, daß sein Mandant ihm noch weitere Unterlagen übergeben habe, die eine andere rechtliche Bewertung einiger Fälle erforderlich machen würden (womit er auch weitgehend recht hatte). Wir befürchteten schon, noch einmal von vorne anfangen zu müssen, haben dann aber zum Glück doch noch eine elegante Lösung gefunden, um endlich doch plädieren und das Verfahren abschließen zu können. Der gute Mann wurde wie geplant verurteilt, und nun warte ich zitternd auf den Ablauf der Rechtsmittelfrist. Es werden noch Wetten entgegen genommen, ob er Revision einlegt oder nicht...

Freitag, 1. Juli 2011

Sommerferien

Heute war der letzte Schultag, und die Große ist ganz glücklich, daß sie jetzt 6 freie Wochen hat. Sie hat ein erfreuliches Zeugnis mit nachhause gebracht und durfte zur Belohnung mit mir in einem bekannten Schnellrestaurant mit einem großen M im Namen essen gehen.

Nachmittags war ich dann mit allen dreien los, weil ich für den Kleinen ein paar Schlafanzüge besorgen mußte. Nachdem ich seinen Schrank sortiert habe, kam der mir reichlich leer vor, aber er wächst eben auch wie verrückt. Wir waren also in unserem größeren Einkaufszentrum, und es ist mir nicht nur gelungen, zwei Schlafanzüge zu erstehen, sondern auch dafür zu sorgen, daß keines der Schäfchen verloren ging. Die Mittlere wirbelte mal wieder durch die Geschäfte, und ich bin sehr froh, daß der Kleine noch im Kinderwagen sitzt und nicht flüchten kann. Aber immerhin läuft die Mittlere nicht mehr absichtlich weg, sondern läßt sich nur von dem reichhaltigen Warenangebot verführen....

Hinterher gab es dann ein Eis für alle. Die Kinder saßen sehr artig am Tisch im Café, sogar der Kleine war im Kinderstuhl dabei und probierte fachmännisch den Milchschaum meines Capuccinos (gut), eine Eiswaffel (sehr gut) und schließlich auch mein Eis (außerordentlich gut). Kinder scheinen wirklich ein Gen für solche Dinge zu haben, denn er wurde schon ganz wild, als er das Eis nur sah. Es gab natürlich nur homöopathische Dosen davon, bevor jetzt hier jemand der Meinung ist, ich würde mein Baby mit ungesunden Dingen vollstopfen ;-)

Ich selbst habe noch keine Sommerferien, sondern bin voll im Dienst, der im Moment aus einer größeren Gerichtsverhandlung besteht. Allerdings ist auch hier schon alles ausgedealt und könnte sehr langweilig sein, wenn wir nicht alle Angst hätten, daß der Angeklagte den Deal mangels Unrechtbewußtsein im letzten Moment wieder kippt. Sein Verteidiger war auch nicht so ganz entspannt, weil sein Mandant immer wieder mit neuen Unterlagen kam und ihm auch noch am Morgen vor der Verhandlung neue Tatsachen präsentierte. Ich merke mal wieder, daß ich sehr froh bin diesen Job nicht mehr zu machen und diese Abhängigkeit von Mandanten nicht mehr zu haben. So bin ich zwar auf den mehr oder weniger großen Fleiß der Steuerfahndung angewiesen gg, aber das ist dennoch etwas anderes.

Jedenfalls habe ich jetzt noch einige arbeitsame Wochen vor mir, bevor es auch hier in den Urlaub geht und Ferien für alle sind.