Samstag, 4. Dezember 2010

Sonntag, 14. November 2010

Babyglück

Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr einen so ein kleines Wesen in Verzückung versetzen kann. Der Kleine ist einfach nur unglaublich niedlich, lächelt, versucht schon zu erzählen und freut sich strampelnd, wenn man zu ihm kommt. Ich könnte ihn stundenlang anschauen.

Und das erste Mal seit Adrians Tod fühle ich mich wieder komplett. Es ist schwer zu beschreiben. Natürlich ist die Lücke noch da, und er fehlt mir. Aber es scheint sich doch dieser Kreis geschlossen zu haben, wie jemand das nannte, und unsere Familie so zu sein, wie sein sollte. Ob es an diesem Geburtsdatum liegt? Vielleicht ist es auch der Zeitablauf nach jetzt doch schon über vier Jahren. Aber es ist jedenfalls ein schönes Gefühl. Adrian wird immer unvergessen sein, ein Teil unserer Familie bleiben, aber jetzt kann ich wohl langsam akzeptieren, daß unsere Familie so ist, wie sie eben ist, mit einem Platz, der leer bleiben muß.

Donnerstag, 4. November 2010

Wieder im Dienst

Nachdem ich vor knapp einem Monat ganz plötzlich und ein wenig überraschend zur Beamtin auf Lebenszeit ernannt wurde, bin ich seit Anfang der Woche auch wieder in Amt und Würden. Der Mutterschutz ist vorbei, und ich versuche mich an einer Mischung aus Zuhause und im Büro arbeiten. Bisher ist noch nicht so viel zu tun, aber ich bin sicher, daß in den nächsten Wochen ziemlich viele Akten eintrudeln werden, die meine Vertreter auf Frist gelegt haben. Ich habe jedenfalls einen Vormittag und einen Nachmittag fest, an denen ich alleine ins Büro kann, und ansonsten schaue ich, wie Frank da ist und fahre eben dann nachmittags. Gestern hatte ich den Kleinen auch für eine ganze Weile mit, und er hat das sehr brav mitgemacht, viel geschlafen und sich ansonsten interessiert umgesehen. Ich fürchte, meine armen Kinder werden alle ein wenig juristisch geschädigt gg.

Aber es ist schön, wieder zu arbeiten, das hat mir gefehlt. Zwar werde ich in nächster Zeit noch keine Gerichtstermine wahrnehmen, aber ich habe ja wenigstens meine Akten ;-)) und außerdem nette Kollegen und nicht immer nette Anrufer, die aber doch zumindest meistens recht unterhaltsam sind. Ich bin gespannt, ob es alles so gut klappt, wie ich es mir vorstelle. Mein Abteilungsleiter, der das alles immerhin für mich durchgeboxt hat, wird ab Dezember Chef einer anderen Behörde und ist dann eben weg, und wir wissen noch nicht, wer sein Nachfolger wird. Die nächste Schwangere hat sich auch schon angekündigt, es bleibt also zumindest personell gesehen spannend.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Halloween

Mein liebster Adrian,

heute ist Halloween, die Nacht in der sich unsere Welten ganz nah sind. Ich glaube daran, daß Du die Kerze sehen kannst, die ich für Dich angezündet habe. Ich hoffe, daß ihr Licht zu Dir scheint und Dir ein wenig Helligkeit bringt, dort wo Du bist. Wenn es heute sternklar wäre, würdest Du bestimmt auch einen Stern für uns blinken lassen.

Deine Mami

Samstag, 30. Oktober 2010

Nur ein kleines Lächeln


Es ist noch ein ganz zartes Lächeln, das der Kleine seit ein paar Tagen hinbekommt, oft noch etwas schief, und man merkt, wie er richtig arbeiten muß, um es zu entwickeln. Aber es verzückt mich zutiefst und rührt mich an. Ich beuge mich über ihn, und seine Augen beginnen zu leuchten, und dann kommt dieses Lächeln. Es ist einfach zu süß. Die Babys wissen schon, wie sie einen um den Finger wickeln können.

Auch sonst ist der Kleine einfach entzückend und unwahrscheinlich geduldig, wenn ich bedenke, wo er überall mit hingeschleppt wird. Er entwickelt sich prächtig, wiegt schon über 5,5 kg, schläft nachts bereits an die 6 Stunden am Stück und trinkt wie ein Weltmeister. Es ist wirklich schön mit ihm, und ich kann mir schon gar nicht mehr vorstellen, daß er mal nicht bei uns war.

Insgesamt spielt es sich hier so langsam ein. In den Herbstferien waren wir erst eine Woche in Dänemark ins unserem bald schon Stammhaus. Dort war es ohnehin entspannend. Die Woche danach war allerdings ziemlich anstrengend. Frank war in Bratislava und ich mit allen alleine, dazu der Kindergarten geschlossen, so daß die Mittlere sich ziemlich schnell herzlich langweilte und das mit dem Anstellen von allerlei Unsinn kompensierte. Außerdem hing sie ständig an mir dran, so daß ich nirgendwo alleine hin konnte und kaum eine Minute am Tag für mich hatte. Das nervte teilweise schon ein wenig und als Frank zurück war, habe ich ihm die Meute erst einmal in die Hand gedrückt und mich für eine Weile ins Büro verzogen, das war wie immer sehr entspannend.

Aber seit die Ferien vorbei sind, wird es wesentlich besser. Die Mittlere langweilt sich nicht mehr, weil Kindergarten ist, und ich sehe auch mal wieder anderes von der Welt. Überhaupt ist die Mittlere seit ein paar Tagen irgendwie vernünftiger und macht nicht mehr ganz so viel Quatsch. Neulich erwähnte sie sogar, daß sie nun nicht mehr weglaufen würde, weil das ja nur kleine Kinder machen und sie jetzt zu groß dafür wäre. Hoffentlich erinnert sie sich weiterhin daran gg. Seit ein paar Tagen hat sie inzwischen auch nachts keine Windel mehr, was dadurch kam, daß ich es an einem Abend schlichtweg vergessen habe, ihr eine anzuziehen, Stilldemenz läßt grüßen ;-)). Es klappt aber super, und sie ist ganz stolz. Nächste Woche will sie mit Ballett anfangen, und wir haben ihr gestern dafür ein Trikot gekauft, das sie seitdem kaum noch auszieht. Sie sieht aber auch ganz entzückend darin aus. Ich bin gespannt, wie es ihr gefällt.

Dienstag, 28. September 2010

Ein Baby im Haus

Es ist seltsam ungewohnt und vertraut zugleich, wieder ein Baby hier zu haben. Stillen, pflegen, wickeln, das klappt alles, als hätte ich nie Pause damit gehabt. Nichts mehr am Stück beenden zu können, die Augen überall zu haben und außerdem eine Dreijährige daran zu hindern, das Baby vor lauter Liebe zu erdrücken, ist sehr ungewohnt und oft auch anstrengend, weil es vorher doch ganz anders war. Zudem macht die Kleine, na die Mittlere muß ich jetzt wohl sagen, momentan ausgesprochen viel Blödsinn, was sicherlich auch eine Eifersuchts-Reaktion ist, aber das macht es nicht weniger anstrengend, und es tut mir so leid, wenn ich so viel schimpfen muß. Aber sie reagiert auf gute Worte absolut nicht, auf das Schimpfen auch nur sehr in Maßen, wenn ich ehrlich bin. Da gibt es hier noch einiges zu tun, um den richtigen Weg zu finden.

Aber erstmal wollte ich noch ein wenig von dem Kleinen erzählen. Er ist natürlich extrem niedlich gg und auch meistens einigermaßen pflegeleicht, lediglich abends findet er das Leben fast nur auf meinem Arm erträglich. Aber das wird sich noch einspielen. Es ist seltsam, einen Jungen wirklich zu haben, und ich ertappe mich noch häufig dabei, daß ich von ihm als sie rede. Ich schätze aber, bis er das versteht, wird mir das nicht mehr passieren, so daß er keine bleibenden Schäden davontragen wird. Immerhin ziehe ich ihn auch nicht in rosa an gg. Er sieht den anderen dreien aber auch so derartig ähnlich, insbesondere auch der Mittleren als Baby, daß es vielleicht nicht so verwunderlich ist, wenn man sich da mal vertut.

Sein Geburtstag ist genau der Tag, an dem Adrian eigentlich hätte zur Welt kommen sollen. Ich weiß nicht, wieviele Zufälle man im Leben haben kann, aber diesen finde ich schon zu zufällig, um noch zufällig zu sein. Die ganze Schwangerschaft hatte schon so viele Parallelen zu der mit Adrian, daß es mir manchmal richtig unheimlich ist. Darum ist es vielleicht auch nicht so erstaunlich, daß die Geburt dann nicht so glatt lief wie die drei anderen und letztlich in einem Kaiserschnitt endete. Nachdem sich bei der Einleitung nach 24 Stunden noch nichts getan hatte, bekam ich ein ungutes Gefühl, das ich ja ohnehin schon die ganze Zeit hatte, wenn ich an die Geburt dachte, auch wenn ich nicht weiß, weshalb. Wir haben uns dann entschlossen, einen Kaiserschnitt machen zu lassen, weil ich ohnehin völlig verkrampft war und sicherlich auch ein wenig abgedreht. Zum Glück hatten wir eine sehr liebe Oberärztin, die sich ganz viel Zeit für uns genommen hat. Bei den Maßen, die der Kleine hat, wäre es mit einer normalen Geburt vielleicht auch tatsächlich nicht so einfach geworden. Ich denke jedenfalls, daß es so richtig war, auch wenn es ein wenig schade ist, nicht noch ein letztes Mal dieses Geburtserlebnis gehabt zu haben und ich mir ein bißchen wie eine Memme vorkomme, weil ich das nicht durchgezogen habe. Bisher habe ich aber noch meistens auf meinen Bauch gehört, und normalerweise hat er mich richtig beraten. Ich denke, das hat er auch diesmal getan.

Es ist ein wenig gruselig, sich bei vollem Bewußtsein den Bauch aufschneiden zu lassen, obwohl sich alle rührend um mich gekümmert haben. Der Anästhesist hat mir die ganze Zeit über die Hand gehalten und mich auf dem laufenden gehalten. Als mir direkt nach der Narkose der Kreislauf absackte, dauerte es nur Sekunden, bis sie mich wieder hinbekommen haben, und es ging auch wirklich alles total schnell, und der Kleine war schon da. Wir bekamen ihn gleich gezeigt und während ich genäht wurde, konnte ich ihn auf dem Arm halten und danach dann auch schon stillen. Die ersten Tage nach der OP waren nicht ganz so witzig, weil es einfach am Bauch weh tut, dazu kamen noch fiese Nachwehen, die beim 4. Kind ohnehin nicht gerade harmlos sind und gleichzeitig mit der Narbe nicht angenehmer wurden. Aber dafür gab es dann zum Glück einen schönen Schmerzmitteltropf gg. Inzwischen bin ich aber schon wieder sehr fit, passe sogar in einige meiner alten Hosen rein und merke die Narbe kaum noch. Schonen soll ich mich natürlich noch, was nicht immer ganz einfach ist.

Der Kleine entwickelt sich jedenfalls prächtig, trinkt super und ist schon ein ganz handliches Päckchen geworden. Die Mädchen himmeln ihn an, was ihn aber noch nicht so recht interessiert. Auch ihr Lärm beeindruckt ihn nicht im geringsten, aber man muß wohl auch hart im Nehmen sein, um mit zwei temperamentvollen älteren Schwestern zu etwas zu kommen.

Die Große hatte außerdem gestern Geburtstag und ist jetzt schon 10. Unglaublich, daß sie so groß ist! Sie war doch auch gerade erst noch so ein kleines Baby. Gestern haben wir nur "en famille" gefeiert, aber am Freitag kommen ein paar Mädels zum Übernachten, allerdings erst nachdem wir sie vorher in einem Indoor-Spielplatz müde gehetzt haben gg. Auf eigene Arbeit hatte ich dieses Jahr keine Lust, was sicherlich verständlich ist. Ich bin sehr stolz auf mein großes Mädchen, sie ist toll.

Mittwoch, 15. September 2010

Menschenjunges,



...dies ist dein Planet.
Hier ist dein Bestimmungsort, kleines Paket.
Freundliches Bündel, willkommen, herein,

möge das Leben hier gut zu Dir sein.

Ich habe einen quietschlebendigen, gesunden Sohn!

Montag, 30. August 2010

August oder September?

Nachdem das Baby ganz offensichtlich kein Löwe werden wollte (ein brüllendes Tierchen im Haus reicht ja auch gg), hat es jetzt noch die Wahl zwischen einer August- und einer September-Jungfrau. Ein anderes Sternzeichen kommt definitiv nicht in Betracht. Scheinbar ist es im Bauch aber noch sehr gemütlich, so daß ich ehrlich gesagt eher auf September tippe. Ich weiß nicht einmal, welche Position es zwischenzeitlich hat, würde mich aber nicht wundern, wenn es wieder falsch herum oder sogar quer liegt. Ein bißchen mürbe werde ich so langsam, wie ich zugeben muß. Ich habe sooo viele Wehen, oft schon regelmäßig und einigermaßen schmerzhaft, aber sie hören immer wieder auf, und die Ärztin erklärte letzte Woche ganz optimistisch, daß sich da ja noch gar nichts getan hätte, obwohl das CTG eine einzige Wellenlinie war. Super, andererseits war es bei der Kleinen ja auch nicht viel anders. Die Ärztin meinte auch noch ganz cool, daß ich, wenn es wieder so schnell ginge wie beim letzten Mal und ich es nicht mehr in die Klinik schaffen würde, dann auch nicht so schlimm wäre, dann bräuchte ich auch keine Hilfe. Das ist übrigens die Vertretung meiner eigentlichen Ärztin. Donnerstag ist der errechnete Termin, dann soll ich mich noch einmal in der Klinik vorstellen. Mal sehen, ob sich bis dahin was getan hat.

Dieses ist übrigens die erste Geburt, vor der ich ein wenig Muffensausen habe, obwohl ich gar nicht sagen kann, weshalb. Die letzten drei liefen ja nun ziemlich problemlos ab, und die Schmerzen waren gut auszuhalten. Warum es nun diesmal anders sein sollte, weiß ich nicht, vielleicht denke ich auch einfach nur zuviel darüber nach bzw. habe zuviel Zeit dazu. Ich versuche mich in erster Linie mit Arbeit abzulenken, so daß mein Abteilungsleiter schon die Befürchtung äußerte, ich könnte mein Kind im Büro zur Welt bringen. Wäre doch auch mal eine nette Abwechslung gg.

Bei den Mädels standen einige Veränderungen an: die Große ist letzte Woche nun also am Gymnasium eingeschult worden und wirkt bisher sehr zufrieden. Die Lehrer machen einen netten Eindruck, und sie ist mit allen ihren ehemaligen Mitschülerinnen in eine Klasse gekommen, worauf sie natürlich sehr gehofft hatten. Das finde ich für den Anfang schon sehr erfreulich, die anderen wird sie bestimmt bald kennenlernen. Es gab eine einigermaßen feierliche Begrüßung auf ziemlich harten Aula-Bänken, dann durften wir noch einen Blick in das Klassenzimmer werfen, und seitdem ist sie eine Sextanerin und schon ein wenig stolz, wie ich glaube. Heute ist sie das erste Mal ganz alleine mit dem Bus zur Schule gefahren, und da zittere ich wohl eher noch mehr als sie, ob sie denn auch heil angekommen ist. Ihr neues Zimmer ist auch fast fertig und eingerichtet, und es ist schon kein Kinderzimmer mehr, allerdings hat sie auch noch nicht all ihren Kram hineingeschleppt, das kann sich noch ändern gg.

Die Kleine ist letzte Woche in den "richtigen" Kindergarten gewechselt und nun ein stolzer Tiger, auch wenn sie morgen noch ein wenig mit Ablösungsschwierigkeiten zu kämpfen hat. Das liegt aber wohl eher daran, daß sie die letzten drei Wochen die ganze Zeit mit mir zusammen war und das ganz gut fand, denn wenn ich sie abhole, ist sie quietschvergnügt und hat auch alles mitgemacht, was so anstand. Ich hoffe, daß sie sich bald wieder auch morgens eingewöhnt. Die Wechsel selbst war ziemlich lustig. Eigentlich ist es so, daß die Krippenkinder Abschied mit dem neuen Kindergartenkind feiern. Es wird Kuchen gegessen, und dann wird der Kandidat feierlich zur neuen Gruppe begleitet. Ich hatte extra einen wunderschönen rosa Kuchen gebacken, aber als ich die Kleine dann in der Krippe abliefern wollte, fing sie plötzlich jämmerlich an zu weinen und meinte, sie dachte, sie wäre jetzt ein Tiger, wieso ich sie zu den Bären gebracht hätte, und sie wollte auch den Kuchen mit den Tigern essen. Es war nichts zu machen, die neuen Erzieher mußten sie abholen, sie schleppte den Kuchen und ihren Rucksack tapfer rüber und ist seitdem in der neuen Gruppe. Aber ich hoffe ja, daß ich in einem Jahr wieder ein kleines Bärenkind habe.

Ich selbst war vor zwei Wochen noch beim Amtsarzt, um die Bewerbung für meine Planstelle vollständig zu bekommen. Zwischenzeitlich hatte mich sogar noch ein Herr aus dem Ministerium angerufen und mir mitgeteilt, daß gerade eine ausgeschrieben sei, auf die ich mich doch bitte bewerben möchte, was ich im übrigen sehr nett von ihm fand. Aber ein paar schlaflose Nächte hat mir das ganze beschert. Da das Labor beim Gesundheitsamt gerade Sommerferien hatte, habe ich mir bei meiner Ärztin Blut abnehmen lassen (was mal wieder ein ziemliches Gestochere in meinen Venen war), so daß ich die Werte dann direkt selbst von Labor bekommen und zur Untersuchung mitgebracht habe. Diese Werte waren aber leider ziemlich chaotisch mit einigen ganz üblen Ausreißern dabei, so daß ich den Amtsarzt mich schon umgehend aus dem Dienst entfernen sah, zumindest aber ankündigen, daß in 6 Monaten oder so eine erneute Überprüfung stattfinden müsse und solange noch keine Empfehlung ausgesprochen werden könnte. Ich tauchte also einigermaßen zittrig bei dem guten Mann auf, der aber nur einen Blick auf die Werte warf und lapidar meinte, daß man die während der Schwangerschaft ohnehin nicht beurteilen könnte und sonst wäre ja wohl nichts weiter gewesen. Er fühlte meinen Puls, stellte fest, daß dieser ziemlich hoch sei (kein Wunder, so aufgeregt, wie ich war), fand das aber am Ende einer Schwangerschaft ebenfalls normal, drückte ein wenig an mir herum, konnte aber nichts weiter fühlen, außer dem Baby gg, wir hielten ein wenig Smalltalk, und er sagte, daß er dann gleich alles fertig machen und an die Dienststelle schicken würde. Uff, die Steine müssen durch die ganze Stadt gepoltert sein, und nun bin ich gespannt, ob es mit dieser Stelle wirklich etwas wird und wie lange es dauert, bis der ganze Dienstweg durchlaufen ist.

Sonntag, 22. August 2010

Wer sägt mir eine Ausbuchtung...

...in meinen Schreibtisch?

So langsam weiß ich, wozu der Mutterschutz da ist. Man möchte den Frauen den Frust ersparen, ihre Akten aufgrund der durch den Bauch bedingten Entfernung ohnehin nicht mehr lesen zu können. Näher ranrücken geht auch nicht, wegen oben erwähnten Bauches. Aber eine Ausbuchtung im Schreibtisch, halbmondförmig, wäre die Lösung. Nur was macht man dann hinterher damit? Vielleicht sollte ich spezielle Schwangeren-Schreibtische entwerfen.

Ich muß zugeben, daß ich jetzt schon nach gerade mal sechs Wochen mein Büro vermisse. Mir fehlt der halbe Tag, den ich einfach für mich habe (auch wenn ich in der Zeit natürlich meine Arbeit erledigen muß), meine Fälle, der Plausch zwischendurch mit den Kollegen, sogar Streitereien mit nervigen Verteidigern und Auseinandersetzungen vor Gericht. Ich denke, es war eine gute Entscheidung, kein Jahr Elternzeit zu nehmen, wahrscheinlich könnte man mich schon nach drei Monaten in die Psychiatrie einliefern gg.

Und das Baby macht es sich immer noch in meinem Bauch gemütlich. Na ja, offiziell hat es ja auch noch 11 Tage. Es wälzt sich immer noch kräftig hin und her, und so langsam kann ich überhaupt nicht mehr sagen, wie rum es denn eigentlich liegt. Ich habe tagsüber jede Menge Wehen, die aber genauso schnell wieder verschwinden, wenn ich anfange darüber nachzudenken, ob es denn nun ernst werden könnte. Ich bin sehr gespannt, wann es sich denn auf den Weg machen wird. Aber jetzt müssen wir wohl tatsächlich noch den Dienstag abwarten, da hat die Große ihren ersten Schultag am Gymnasium, und bei der feierlichen Begrüßung möchte ich natürlich dabei sein. Aber danach dann bitte jederzeit gerne.

Freitag, 13. August 2010

Mein liebster Adrian

Heute ist Dein 4. Geburtstag, ein großer Junge wärst Du jetzt schon. Vier Jahre ohne Dich, so nah und doch so fern, nicht bei mir und doch jeden Tag ein Teil meines Lebens. Manchmal weiß ich nicht, wie ich diese Zeit ohne Dich aushalten konnte. Irgendwie geht es, weiter und immer weiter.

Wir waren vorhin bei Dir auf dem Friedhof. Deine kleine Schwester hat Dich überall gesucht, man kann ihr natürlich noch nicht so recht erklären, daß wir Dich nicht sehen können, wenn wir Dich besuchen. Sie fragte immer nur, wo Du denn wärst, ob Du schon weggegangen wärst, aber sie hat sich gefreut, Dir Blumen und ein kleines Schaf bringen zu können, in Deinen Garten. Sie stellte etliche Fragen, ob das denn ein Kindergarten wäre, ob Du auch Spielzeug hast, warum da ein Schnuller auf Deinem Grab ist. Irgendwann wird auch sie es verstehen, so wie Deine große Schwester es tut.

Und unter meinem Herzen trage ich Dein kleines Geschwisterchen, das sich jetzt jeden Tag auf den Weg machen kann. Diese Schwangerschaft ist so parallel zu Deiner, daß ich schon fast damit gerechnet habe, daß mir auf dem Friedhof die Fruchtblase platzt und Ihr auch noch Deinen Geburtstag teilen würdet. Aber das ist nicht passiert, und es ist auch schöner, wenn Ihr alle Euren eigenen Geburtstag habt. Gewundert hätte es mich aber nicht.

Mein lieber kleiner Sohn, Du bist für immer in meinem Herzen. Ich werde Dich nie vergessen.

Deine Mami

Habe Dich sicher in meiner Seele. Ich trag Dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

Dienstag, 10. August 2010

Der 3. Geburtstag

Nun war es soweit, und die Kleine hat gestern ihren 3. Geburtstag gefeiert. Sie selbst bezeichnet sich übrigens schon seit einer Weile als "mittelgroß", paßt ja bald eigentlich auch ganz gut. Gestern war nun jedenfalls ihr Tag, und sie kriegte sich auch kaum wieder ein, ihr Adrenalinspiegel muß die meiste Zeit echt an der Oberkante gewesen sein. Aber es war wirklich ein schöner Tag. Sie hat sich total über ihre Geschenke gefreut (jetzt "arztet" sie immer mit ihrem neuen Arztkoffer gg). Nachmittags kam einer ihrer Kindergartenfreunde, und die beiden haben super gespielt, eigentlich sogar zu dritt, denn seine große Schwester war auch mit dabei, kein Streit oder so etwas. Kuchen wurde natürlich auch serviert, die Große hatte einen Schokoladenkuchen mit Hochzeitstorten-Deko verziert, und außerdem gab es Lillifee-Muffins, die großen Anklang fanden. Heute morgen wollte sie dann gleich wissen, ob sie nun immer noch drei wäre. Meine kleine Große (oder Mittelgroße gg), jetzt wird sie wirklich schon ein "richtiges" Kindergartenkind.

Heute mußte ich sie dann aufgrund von Kindergartenferien auch gleich mit zur Frauenärztin nehmen, was sie auch durchaus spannend fand. Sie war auch sehr geduldig beim CTG und schaute sich den Ultraschall an (am interessantesten fand sie wohl, daß da kleine Bilder ausgedruckt wurden gg), als mir allerdings Blut abgenommen wurde, wurde sie doch ein wenig kleinlaut und wollte lieber wieder weg. Das war heute aber auch nicht ganz einfach, und es mußte mehrmals gepiekst werden, bis sie eine gute Vene gefunden haben. Es war aber alles in Ordnung, alle Werte gut, nur daß der Zwerg sich jetzt wieder mit dem Po nach unten begeben hatte. Wie kann man nur noch so agil sein? Ende der 37. Woche ist es doch nun wirklich nicht mehr nötig. Jetzt bin ich jedenfalls gespannt, ob es sich wieder zurückgedreht. Die Ärztin war heute schon ein wenig ruhiger und meinte, daß wir uns dann doch mal langsam Gedanken über eine entsprechende Geburt machen müßten. Ich schiebe das noch von mir weg. Vorhin hat es im übrigen schon wieder so rumort, daß ich nicht sicher bin, ob es nicht schon wieder richtig rum liegt.

Ein wenig gespenstisch ist es aber gerade: Morgen vor genau vier Jahren ist Adrian gestorben, und ich war in der Woche 36+6. Und morgen bin ich genau wieder bei 36+6. Diese Parallelen sind schon eigenartig, ein wenig beängstigend, ein wenig tröstlich, ich weiß nicht genau. Freitag werden wir jedenfalls seinen Geburtstag feiern, ich habe schon ein Rosenherz bestellt. Und ich hoffe einfach mal, daß es Dinge gibt, die sich nicht wiederholen.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Mutterschutz

Gerade genieße ich die wohl letzten ruhigen Tage meines Mutterschutzes, der immerhin schon seit einer Woche angefangen hat. Ab nächste Woche ist der Kindergarten der Kleinen für drei Wochen geschlossen, und danach bin ich wahrscheinlich reif für die Kur bei der wilden Hummel. Die Große ist ja auch nicht gerade schweigsam, aber sie verzieht sich doch hin und wieder in ihr Zimmer und liest oder hat Besuch, und dann darf ich ohnehin nicht mehr stören gg.

Bisher habe ich sogar neben ein paar Akten allerlei erledigt. Zahnarzt für alle war angesagt, außerdem habe ich aus dem Zimmer der Großen mehrere Müllsäcke rausgeholt, sie wünscht mich vermutlich inzwischen dringend ins Büro zurück. Wir haben einige Erledigungen geschafft, und heute habe ich mich sogar daran gesetzt, Babysachen zu waschen, die erste Maschine ist schon fertig. Aber ganz geheuer ist mir das zugegebenermaßen nicht. Bei Adrian hatten wir auch gerade alles fertig, als er starb. Zimmer eingerichtet, Wäsche gewaschen, alles bereit gelegt, und drei Tage später war er tot. Andererseits brauche ich ja ein paar Sachen für das Baby und kann nicht erst alles fertig machen, wenn es da ist.

Bis auf diesen kleinen Bruch jetzt bin ich eigentlich bisher sehr entspannt in dieser Schwangerschaft. Die 37. Woche kommt allerdings auch erst noch, nächste Woche nämlich. Bisher ist jedenfalls alles in Ordnung. Das Baby ist außerordentlich aktiv und scheint sich immer noch im Bauch hin und her zu drehen. Es hat wohl schon an die 2,5 kg, und ein bißchen hoffe ich, daß es sich vielleicht ein wenig früher auf den Weg macht. Aber das hoffen wohl alle Schwangeren, wenn es auf das Ende zugeht, ohne daß dieser Wunsch unbedingt erfüllt wird. Ich würde jedenfalls gerne mal wieder auf dem Rücken schlafen und überhaupt mal wieder schlafen. ohne von innen getreten zu werden.

Im Büro bin ich momentan so zweimal die Woche, sehe meine emails und die Post durch und mache ab und zu was hier zuhause. Richtig viel zu tun ist nicht, das nennt sich wohl Sommerloch, aber es ist ganz angenehm. Letzte Woche kam der Bescheid, daß meine Probezeitverkürzung durch ist. Das heißt, daß ich mich nicht erst nach drei Jahren auf eine Lebenszeitstelle bewerben darf, sondern schon nach 1,5 Jahren, und die sind bereits um. Also habe ich sofort eine entsprechende Bewerbung rausgeschickt und bekam auch prompt die Aufforderung, mich beim Amtsarzt vorzustellen zwecks Untersuchung auf Tauglichkeit gg. Den Termin dort habe ich in knapp drei Wochen, das wird bestimmt lustig, wenn ich dort mit meinem Bauch auftauche. Aber ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn es bald mit einer Planstelle klappt. Wenn man sich die Sparpläne der Landesregierung anschaut, sollte man vermutlich nicht zu lange damit warten, sich auf Lebenszeit einstellen zu lassen.

Ansonsten entspanne ich mich, soweit es eben geht. Ich mache sogar Mittagsschlaf, der aber immer gerne von allerlei Telefonanrufen unterbrochen wird. Letztes Wochenende war ich mit der Kleinen in Bielefeld, das war sehr schön. Wir sind mit dem Zug gefahren (dem "ABC", wie die Kleine meint), und sie fand es toll, hat aber kräftig ihr Temperament dort entwickelt und ist überall herumgeklettert. Nach den Sommerferien werde ich schauen, ob ich irgendwo eine vernünftige Turngruppe oder so etwas für sie finde. Ich glaube, sie braucht entschieden Bewegung.

Montag, 19. Juli 2010

Hitzewelle

Uff, teilweise schafft mich die Hitze ganz schön. 35 Grad im Schatten muß ich wirklich nicht haben, da merke ich dann so richtig, wie mein Kreislauf in den Keller sackt, und ich verbringe die meiste Zeit vor mich hindämmernd auf dem Sofa. Zum Glück sind nicht alle Tage so heiß, und zwischendurch kühlt es sich immer wieder mal ab. Ansonsten geht es mir aber gut, und das Baby ist schon kräftig gewachsen. Nach letzten Messungen der Uni-Klinik soll es schon über zwei Kilo haben, auf jeden Fall fühlt es sich an wie zwei Kilo, wenn es sich in meine Lunge bohrt gg. Es ist jedenfalls sehr munter und rumort kräftig. Ich kann gar nicht recht glauben, daß es nur noch 6 Wochen dauern soll, bis es kommt. Oder auch immer noch 6 Wochen, wie man es eben sieht.

In drei Tagen fängt jedenfalls mein offizieller Mutterschutz an, nicht daß es einen großen Unterschied zu jetzt machen würde, denn ich habe ja ohnehin schon Urlaub. So ganz habe ich mich an diesen Zustand noch nicht gewöhnt, aber ich habe dafür die letzte Woche so mit Terminen vollgepackt, daß ich trotzdem gut ausgelastet war. Mehrere Arzttermine, dann war ich mit der Großen beim Friseur und allerlei Dinge einkaufen, aufräumen, und "nebenbei" habe ich ja auch noch allerlei Akten hier liegen. und mußte ins Büro, um meine Post durchzusehen. Also kann ich mich über Langeweile zum Glück nicht beklagen. Hier zuhause zu arbeiten, klappt bisher recht gut, und an meinem neuen Schreibtisch ist es sehr gemütlich. Man hat mir allerdings ein paar wüste Uralt-Verfahren aufgeschwatzt, durch die blicke ich noch nicht so ganz durch.

Ich bin allerdings tatsächlich ganz froh, daß ich momentan keine Gerichtstermine wahrnehmen muß. Bei der Wärme ist es unter der Robe unerträglich heiß, und bei meinem letzten Prozeß wäre ich fast umgekippt, als ich im Stehen die Anklage verlesen mußte (ich habe dann lieber im Sitzen weitergemacht gg). Spannend war der letzte Prozeß aber trotzdem, eine meiner eigenen größeren Sachen, die wir zwar vorher ausgedealt hatten, aber man weiß ja trotzdem nie, wie es sich entwickelt. Der Angeklagte war jedenfalls ein echter Herr (ein ehemaliger Professor von mir) und der Verteidiger auch (ebenfalls ein ehemaliger Professor vor mir), die mir nach dem Urteil sogar noch anboten, meinen Aktenkoffer zu tragen gg. Das habe ich allerdings abgelehnt, denke aber, daß das Urteil wohl akzeptiert wurde. Ein ganz guter Abgang wie ich finde.

Morgen bekommen wir Besuch von der gesamten Krippengruppe der Kleinen, das machen die regelmäßig, und sie freut sich schon sehr. Ich bin ganz froh, daß auch die Erzieherinnen dabei sind und ich die Kleinen nicht alleine händeln muß. Aber es wird bestimmt lustig. Nachmittags habe ich dann ihr Aufnahmegespräch für die Tigergruppe, auch die Kleine wird langsam groß. Nächstes Wochenende fahre ich mit ihr zu Karin und Annika, während Frank sich mit der Großen nach London absetzt. Wird also ein spannendes Wochenende.

Sonntag, 4. Juli 2010

Ich will Jeans

Erwähnte ich schon, daß ich Umstandskleidung auf die Dauer schrecklich finde? Insbesondere die Hosen sind fürchterlich. Sie sind aus abenteuerlichen Stoffen, Baumwolle gehört jedenfalls nur sehr am Rande dazu, so daß man spätestens mittags völlig durchgeschwitzt ist. Beliebt sind auch Hosen im "Girlie-Look", mit denen man sich bei einer seriösen Arbeitsstelle schon gar nicht sehen lassen kann oder irgendwelche schlabbrigen Dinger. Irgendwie war das anders, als ich mit der Großen schwanger war, da hatte ich nicht solche Probleme, etwas vernünftiges zum Anziehen zu finden (wenn man mal davon absieht, daß zu der Zeit auf jeden Kleidungsstück Herzchen, Bärchen oder mindestens Blümchen zu finden waren). Jedenfalls freue ich mich auf den Moment, in dem ich endlich mal wieder eine stinknormale Jeans anziehen kann, vorzugsweise eine eng anliegende, und mal wieder einen Reißverschluß schließen muß und außerdem Hosentaschen habe. Zum Glück ist das Ende so langsam absehbar. Bis dahin könnte vielleicht jemand dem Baby noch sagen, daß man seine Füße oder andere Körperteile nicht zwangsläufig ständig in meine Lunge stecken muß. Dann klappt es auch besser mit dem Atmen.

Neulich habe ich mir ein Eltern-Sonderheft "Geburt" gekauft. Warum ich das gemacht habe, weiß ich gar nicht so genau, eigentlich kenne ich mich ja ganz gut aus. Aber ich dachte, daß ich mich vielleicht mal wieder ein wenig mit diesem Thema beschäftigen muß. Die Folge war allerdings, daß die Große das Heft höchst interessiert von vorne bis hinten gelesen hat, und mir seitdem allerlei Fragen darüber stellt, wie ich mir denn die Geburt vorstelle. Ob ich eine Wassergeburt möchte oder lieber im Liegen entbinden möchte. Bei der Hitze momentan kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, stundenlang im warmen Wasser rumzuliegen. Die Kleine sieht das pragmatischer und ist der Meinung, daß man das Baby einfach mal zwischendurch durch den Bauchnabel herausholen könnte. Ansonsten stillt sie sicherheitshalber immer mal wieder ihre Puppe, früh übt sich schließlich.

Morgen bricht schon meine letzte Arbeitswoche an, und ich kann das noch gar nicht recht glauben. So richtig begeistern tut es mich auch nicht, es macht mir so viel Spaß, daß ich einfach weitermachen würde. Allerdings habe ich zugegebenermaßen schon allerlei Akten hier liegen und welche bereit im Büro, so daß ich dann zumindest von hier aus noch weitermachen kann. Morgen entscheidet sich auch, ob mein Antrag auf teilweise Heimarbeit genehmigt wird, die große Abteilungsleiterrunde trifft sich. Ich bin ja schon gespannt, aber eigentlich ganz optimistisch. Ein bißchen früher hätten sie das allerdings ruhig überlegen können.

Letzte Woche war außerdem Betriebsausflug, diesmal bei super Wetter, so daß ich nicht mehrmals naß geworden bin. Wir waren in Hamburg, erst im Zollmuseum, dann in der Hafencity und schließlich essen, und es war sehr nett. Insbesondere konnte man in der Hafencity wunderbar auf Liegestühlen sitzen und bei einem geeisten Latte macchiato die Schiffe auf der Elbe beobachten. Das hat mir dann allerdings einen kleinen Sonnenbrand eingetragen. Wahrscheinlich hätte ich es mit unserer neuen Personalchefin halten sollen und mit einem Stroh-Sonnenhütchen (mit Schleife nicht zu vergessen) erscheinen. Die neuesten Nachrichten über Stellen und weitere Schwangerschaften habe ich so auch erfahren. Am Donnerstag ist noch Hoffest, da wird es hoffentlich ähnlich nett werden.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Oh je

Wenn man erst einmal den Faden verloren hat, ist es wirklich schwer, wieder reinzukommen. Aber da mich Fußball nur sehr am Rande interessiert und ich noch nicht so recht müde bin, werde ich die Gelegenheit nutzen und mal wieder etwas schreiben.

Nachdem mich über Pfingsten eine Kehlkopfentzündung erwischt hatte, die tatsächlich dazu geführt hat, daß ich fast drei Wochen kaum sprechen konnte (und mit dem Singen ist es immer noch so eine Sache), geht es mir inzwischen wieder gut, und ich verliere so langsam den Spitznamen Zarah Leander. Ich wußte gar nicht, daß es so nervig ist, nicht vernünftig reden zu können, und mir war auch nicht bewußt, daß ich scheinbar normalerweise den ganzen Tag lang kaum anderes tue, als zu reden. Frank hat das sicherlich schon lange geahnt.

Ich bin zwischenzeitlich in der 31. Woche angelangt und habe so langsam das Gefühl, daß diese Schwangerschaft auch irgendwann einmal ein Ende nehmen wird. Ob es normal ist, daß es einem jedesmal länger vorkommt? Ich dachte immer, daß die Zeit immer schneller vergehen müßte, wenn man schon Kinder hat, die einen in Beschlag nehmen, aber ich kann das so nicht bestätigen. Aber nun geht es ja in das letzte Viertel. Ich habe mir einen ziemlich runden Bauch zugelegt, und das Baby ist sehr munter, schlägt noch Purzelbäume und hat andauernd Schluckauf, was mich immer zum Grinsen bringt. Trotz des Bauches bin ich noch recht fit, kein Vergleich zu der Schwangerschaft mit der Kleinen. Nur bei der Namenssuche tun wir uns sehr schwer, aber das war bisher ja immer so gg.

Die Große hat zwischenzeitlich den Platz an ihrem Wunschgymnasium bekommen und genießt nun ihre letzten Grundschultage, die nur noch aus Abschlußfeiern zu bestehen scheinen. Sie freut sich schon auf das neue, ein wenig aufgeregt ist sie natürlich auch, und ich glaube, erstmal kann sie die langen Sommerferien gut gebrauchen, die ja bald losgehen. Ihre größte Freude sind momentan unsere Babyfische, die aber auch wirklich ganz reizend sind.

Die Kleine hat die Trotz-Brüll-Phase abgelegt (*aufHolzklopf*) und dafür die warum-Phase eingeleitet. Pro Tag stellt sie etwa 597 Fragen, die nicht nur mit warum beginnen, aber doch zu einem großen Teil. Das war besonders günstig in der Zeit, als ich nicht reden konnte, denn sie besteht auf einer Antwort und wird manchmal richtig muffig, wenn man aus welchen Grunden auch immer nicht oder nicht sofort etwas sagt. Meistens erklärt sie mir hinterher dann noch, warum meine Antwort nicht richtig war gg. Aber ich finde es wieder faszinierend, welche Fragen ein so kleiner Mensch schon über die Welt stellen kann und welche Zusammenhänge sie erkennt. Sie redet den ganzen Tag lang wie ein Buch, und eigentlich könnte man ständig ihre Sprüche aufschreiben. Ab Ende August kommt sie dann auch endlich in den "richtigen" Kindergarten und wird ein stolzer Tiger bei ihrem Lieblings-Erzieher.

Beide Mädels sind total süß, was die Schwangerschaft angeht. Jeden Morgen ist die erste Frage der Großen, was das Baby gerade macht, und die Kleine erkundigt sich schon beim Frühstück, ob das Baby denn nun auch Müsli essen würde. Wenn ich in der Sonne liege, wird mir der Bauch eingecremt, damit das Baby keinen Sonnenbrand bekommt. Mir werden Spieluhren unter das T-Shirt geschoben, damit es Musik hören kann, oder der Bauch zugedeckt, damit es nicht friert. Die Kleine scheint es überhaupt nicht verwunderlich zu finden, daß man das Baby noch nicht sehen kann und erzählt ihm trotzdem schon längere Geschichten und stellt auch darüber zig Fragen (bei der Antwort, daß es im Bauch nackidei ist, hyperventilierte sie allerdings fast vor Erstaunen gg). Manchmal möchte sie wissen, ob es nicht zwischendurch mal rauskommen könnte und als ich ihr erzählte, daß ich beim Arzt war, war sie der festen Meinung, dieser hätte das Baby rausgeholt, untersucht und dann wieder in den Bauch gelegt. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es wird, wenn das Baby dann wirklich da ist, und vorsichtig optimistisch, daß bei es gut finden werden.

So langsam sind auch meine letzten Arbeitstage angebrochen, mit den Sommerferien habe ich erst Urlaub, der dann direkt in den Mutterschutz übergehen wird. So richtig wild bin ich workaholic gar nicht auf so viel freie Zeit, und ich werde zumindest den Juli über auch noch inoffiziell weitermachen und auch danach noch meine Hand auf meinem Dezernat halten gg. So, wie es bisher aussieht, wird es dann nach dem Mutterschutz klappen, daß ich erstmal weitgehend von zuhause aus arbeiten kann, so daß ich gleich wieder einsteigen werde. Das ist für die ganzen älteren Herren bei uns natürlich eine Herausforderung, aber bisher habe ich ganz positive Signale gehört. Länger aussteigen möchte ich auch nicht, schon um nicht mein wunderschönes Büro wieder abgeben zu müssen, das ich gerade so liebevoll eingerichtet habe gg (zum Leerräumen habe erst recht keine Lust). Bis zum Urlaub liegen aber noch zwei interessante Prozesse, der Betriebsausflug, das Hoffest und mündliche Prüfungen bei meinen Polizisten an, so daß ich über Mangel an Beschäftigung nicht klagen kann (wäre ja auch noch schöner), zumal ich auch noch einige Akten vom Tisch bekommen möchte. Die übelsten Verfahren habe ich aber schon erledigt. Es macht immer noch total viel Spaß, und ich bin froh, daß ich weitermachen und das hoffentlich alles einigermaßen gut verbinden kann.

Und jetzt hoffe ich erstmal, daß ich mich nun wieder öfter aufraffe. Immerhin habe ich gerade einen wunderschönen Schreibtisch ins Wohnzimmer bekommen, nachdem mein Arbeitszimmer der Großen "zum Opfer" fallen soll.

Montag, 22. März 2010

Und schon wieder...

...habe ich eine Schwangerschaftsdiabetes. Offenbar kann ich nicht ohne. Na ja, ich kenne mich ja zum Glück schon gut aus und weiß, wie das mit der Ernährung läuft. Die Werte sind im übrigen hier immer so niedrig, daß ich mich schon frage, ob vielleicht doch ein Meßfehler vorgelegen hat gg. Ansonsten war der Zwerg bei der letzten Untersuchung gesund und munter, und so langsam habe ich mir schon einen recht runden Bauch zugelegt. In demselben zappelt es jetzt manchmal ganz munter. Es ist doch immer wieder aufregend.

Inzwischen hatte ich Geburtstag, den letzten mit einer 3 vorne. Aber man ist ja bekanntlich so jung, wie man sich fühlt, was allerdings gewisse Variationen des Alters zur Folge hat. Es war jedenfalls ein schöner Tag, den wir ganz in Ruhe verbracht haben.

Die Große habe ich letzte Woche am Gymnasium angemeldet. Ist es nicht unglaublich? Sie war doch gerade erst ein kleines Baby, und jetzt das! Sie möchte an ein richtig altes, ehrwürdiges Gymnasium, und ich hoffe, daß sie nun dort auch einen Platz bekommt. Wenig Anmeldungen gibt es sicherlich nicht, aber ein bißchen Glück muß doch einfach dabei sein. Sie wird jetzt jedenfalls etwas aufgeregt.

Die Kleine pflegt weiter ihre Trotzphase und das recht erfolgreich. Auf der anderen Seite ist sie aber ganz entzückend und redet wie ein Wasserfall. Sie umsorgt liebevoll ihre zahlreichen Puppen, und ich höre mich in dem Tonfall, in dem sie mit ihnen redet, oftmals wieder. Ich bin schon gespannt, wie sie mit einem echten Baby umgehen wird. Bisher versucht sie nur ab und zu, es aus dem Bauch herauszuholen und muß es dann wieder einfangen, weil es wegkrabbelt.

Das SMS-Verfahren beschäftigt mich weiterhin. Ich war schon dreimal dort, nächste Woche muß ich noch einmal hin. Es geht tatsächlich ein bißchen wie in einer Gerichtsserie zu. Drei Richter, Zwei Staatsanwälte und zwölf Verteidiger, alle in ihren schwarzen Roben, sitzen dort ein wenig wie die Krähen, während die armen Zeugen in der Mitte nicht so recht wissen, was man eigentlich von ihnen will. Der eine Richter ist ausgesprochen gutaussehend, die Verteidiger fast durchgehend ausgesprochen nervig. Einer von ihnen kann nur durch Schreien kommunizieren, der eine labert nur rum, der eine liest zwischendurch Romane oder die Zeitung, und alle sind sie fürchterlich auf die eigene Geltung bedacht und produzieren sich die ganze Zeit. Dazwischen gibt es wüste Beschimpfungen, insbesondere gegen die Staatsanwaltschaft. Das über Monate hinweg muß wirklich kräftezehrend sein, die beiden Dezernentinnen tun mir durchaus leid. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Montag, 22. Februar 2010

Werde ich zur Eislaufmutter?

Ich hoffe es ja nicht, aber zumindest der Großen wird es wohl am Wochenende so vorgekommen sein. Am Sonnabend mußte sie vormittags als erstes zur Mathe-Olympiade. Das ist ein Wettbewerb der hiesigen Grundschulen (zu ihrem Schrecken gibt es das auch noch für die 5. Klassen), bei dem Teams jeder Schule knifflige Aufgaben lösen. Ein großer Mathe-Fan ist sie ja nicht und wollte da eigentlich auch gar nicht hin, aber ihre Lehrerin hat sie einfach aufgestellt und da die Klassenausscheidung gut klappte, mußte sie nun wohl oder übel. Aber es hat sich wenigstens gelohnt: ihr Team ist von 18 Schulen auf den 2. Platz gekommen, wir platzen hier alle fast vor Stolz, und sie selbst hat sich natürlich auch sehr gefreut.

Nachmittags ging es dann gleich weiter: sie mußte zum Klavier-Vorspiel, das ihre Lehrerin ganz kurzfristig angesetzt hatte. Auch das hat sie super über die Bühne gebracht, und hinterher bin ich dann zur Entspannung erstmal mit ihr shoppen gegangen. Sie brauchte ohnehin neue Klamotten, im Moment wächst sie mal wieder wie verrückt. Gestern haben wir dann alles intellektuell anspruchsvolle sein lassen und sind lieber Kaffee trinken gegangen.

Die Kleine hat sich nach ihren Krankheiten auch wieder einigermaßen erholt und kommuniziert nicht mehr ausschließlich durch Kreischlaute. Sie bereitet sich schon emsig auf den Nachwuchs vor, und alles, was nicht schnell genug auf den Bäumen ist, mutiert zum Baby und wird von ihr mit Brei gefüttert. Sie selbst ist auch ständig eines, obwohl sie auf der anderen Seite schon ganz viel alleine kann und darauf auch dementsprechend stolz ist.

Das Baby habe ich vor einer Woche das letzte Mal gesehen, und seitdem geht es mir wesentlich besser. Die Übelkeit ist weitgehend vorbei, und ich habe zumindest einen Teil meiner gewohnten Energie wieder. Ob es am Anblick des Babys lag? Es war jedenfalls total süß, kräftig gewachsen, hat an seinen Händen gelutscht und rumgetanzt. Ich war ganz verzückt. Donnerstag gehe ich in die Uni-Klinik zum Ultraschall und hoffe natürlich sehr, daß da auch alles so in Ordnung sein wird. Dann bekommt Frank auch endlich mal was zu sehen.

Im Büro ist die Lage gerade ein wenig angespannt, weil ausgerechnet die beiden Dezernentinnen, die das riesige SMS-Verfahren führen, krank geworden sind. Jetzt müssen wir alle abwechselnd in die Gerichtsverhandlung, zweimal die Woche. Morgen bin ich dran, und ich bin nur mäßig begeistert. Hoffentlich zieht sich die Krankheit nicht zu lange hin, kann aber leider passieren. Ansonsten bin ich aber ganz gut davor und arbeite eifrig alles weg, was man mir hinlegt gg.

Samstag, 13. Februar 2010

Schneegestöber

Habe ich schon erwähnt, daß mir dieses Wetter so langsam total auf die Nerven geht? Wenn ja, wiederhole ich mich gerne: es ist ätzend, und ich will endlich Frühling!!!!!!! Der ganze Schnee hat sogar dafür gesorgt, daß letzten Donnerstag meine Fortbildung ausgefallen ist, wegen der ich überhaupt nur wieder arbeiten gegangen bin gg. Die Besichtigung der einen weiterführenden Schule ist am Mittwoch auch abgesagt worden, leider haben wir davon erst erfahren, als wir vor dem Gebäude standen. Die Große hat andauernd schulfrei, zum Glück ist der Hort zu solchen Gelegenheiten geöffnet, was sie wiederum überhaupt nicht begeistert. Aber sonst wäre es wirklich schwierig. Wir hoffen jedenfalls alle, daß es bald mal besser wird.

Nachdem wir uns monatelang wacker gehalten haben, greift jetzt auch die Krankheitswelle auf uns über. Die Kleine war am Montag schon nicht in der Krippe, und Freitag mußte ich sie schon wieder früher abholen. Seitdem dämmert sie auf dem Sofa vor sich hin, hat zwar kein Fieber, aber Husten und ist irgendwie einfach schlapp. Wenn das so bleibt, ist Montag ein Arztbesuch angesagt. Frank kam gestern aus der Klinik und hängte sich über´s Klo, dementsprechend ist er auch nicht so recht fit heute. Mir selbst ist ja ohnehin übel, aber ich bin nicht sicher, ob das inzwischen nicht eher auch eine Magen-Darm-Geschichte ist. Nur die Große scheint sich noch nichts eingefangen zu haben *aufHolzklopf*.

Dementsprechend passiert hier in letzter Zeit auch nicht so recht was, und ich schleppe mich mehr durch die Tage in der Hoffnung auf Besserung.

Montag, 1. Februar 2010

Krank geschrieben

Nachdem ich zu meiner Übelkeit, Rückenschmerzen und einer allgemeinen Abgeschlagenheit jetzt noch eine dicke Erkältung angezüchtet habe, hat mich die Ärztin erstmal für den Rest der Woche aus dem Verkehr gezogen und auf´s Sofa verbannt. Ich bin ja ungern krank, bisher habe ich noch keinen einzigen Tag gefehlt, und mir fallen auch zig Gründe ein, weshalb es diese Woche so gar nicht paßt, nichts ins Büro zu gehen, aber eigentlich bin ich ganz erleichtert, mal ein wenig ausspannen zu können. Also lungere ich auf dem Sofa rum, werde nachher noch meine Krankschreibung in den Briefkasten der Staatsanwaltschaft werfen, bevor ich die Mädels abhole, und dann weiter entspannen. Mal sehen, ob ich mich am Ende der Woche langweile.

Immerhin habe ich bei der Gelegenheit das Baby wieder zu sehen bekommen, und es war so süß. Seit dem letzten Ultraschall vor zwei Wochen hatte es sich glatt verdoppelt und ist jetzt schon an die 6 cm groß. Es hat sich richtig niedlich eingekuschelt, und das Herz hat eifrig geschlagen.

Nun erhole ich mich erstmal weiter.

Donnerstag, 28. Januar 2010

Die Königin der Reifenpannen

Diesen Titel werde ich voraussichtlich bald verliehen bekommen, nachdem ich es geschafft habe, innerhalb von einem Jahr drei Reifenpannen zu haben. Aber heute war es wenigstens mal nicht in voller Fahrt, sondern während ich geparkt habe. Wie sie zustande gekommen ist, weiß ich allerdings nicht. Das ganze fand in der Nähe unserer Werkstatt statt, und nach einem Anruf erschien innerhalb von 10 Minuten ein Mitarbeiter und wechselte den Reifen in weniger als 5 Minuten. ADAC hätte auf jeden Fall länger gedauert, wäre aber dafür umsonst gewesen. Na ja, nun sind wir wenigstens gezwungen, das Auto morgen in die Werkstatt zu bringen, um den richtigen Reifen wieder draufziehen zu lassen. Wir müssen ohnehin schon seit einigen Wochen die Heckscheibenheizung reparieren lassen. Aber ein anderer Anlaß wäre auch in Ordnung gewesen.

Ansonsten kämpfe ich weiter mit meiner Übelkeit. So langsam dürfte es gerne besser werden. Zumindest habe ich schon eine Berechnung bekommen, wann mein Mutterschutz beginnt und wie lange er voraussichtlich dauert sowie einen Antrag auf Kinderzulage für das Baby. Das nenne ich doch mal rechtzeitig gg.

Montag, 25. Januar 2010

Zäh wie Kaugummi

Die Tage scheinen momentan irgendwie so gar nicht zu vergehen. Mir ist den ganzen Tag schlecht (nachts auch, wenn ich mal wach werde), und so langsam zerrt das ein wenig an meinen Nerven. Ich habe zwar die Aussicht, daß das so in drei oder vier Wochen vorbei sein wird, aber diese Zeit scheint mir noch reichlich lang, und die einzelnen Tage nehmen kein Ende, obwohl ich sie auf der anderen Seite alle locker verschlafen könnte. Ich war ja ohnehin schon länger der Meinung, daß die Babys gerne einfach gleich fertig geliefert werden könnten.

Ich bilde mir ja ein, nach immerhin schon drei Schwangerschaften recht erfahren zu sein, aber so durchgeknallt wie in dieser war ich noch nie (Frank konnte das allerdings nicht so recht bestätigen, ob mir das zu denken geben sollte?). Von der Übelkeit und dieser ewigen Müdigkeit mal abgesehen, stehe ich tatsächlich vor dem Kühlschrank und futtere saure Gurken wie Erdnüsse in mich rein (schon beim Gedanken an die Teile könnte ich sofort wieder anfangen). Ich hatte heute schon ernsthaft überlegt, in der Kantine darum zu bitten, daß sie mir ein paar dazu legen. Hinterher könnte ich dann regelmäßig ein Joghurt essen. Wenn ich Babys sehe, könnte ich sofort heulen, bei allen möglichen anderen Gelegenheiten auch, und ich möchte dazu anmerken, daß ich so gut wie nie heule. Ob das alles mit dem Alter zusammenhängt oder ob ich diesmal nur besonders viele Hormone mit mir rumschleppe? Ich werde jedenfalls froh sein, wenn ich wieder ein wenig normaler bin.

Die Kleine, die sich ja ohnehin seit einiger Zeit wieder für ein Baby hält, ist im Moment zudem der Ansicht, daß in unserem Schlafzimmer eine Muräne wohnt. Meistens ist sie in einer Kiste und schläft, aber ab und zu kommt sie raus, um zu essen oder zu trinken oder, wie heute morgen, ihre Puppe zu hauen. Daraufhin war sie erstmal nicht mehr gut auf die Muräne zu sprechen. Ansonsten ist sie gerade ganz entzückend, redet wie ein Buch und wenn man mal seufzt, tätschelt sie einem die Schulter und sagt: "Bleib ruhig, Mami, alles gut. Ruh Dich aus." Ich könnte jedesmal vor Lachen vom Stuhl fallen.

Die Große bekommt am Freitag Zeugnisse nebst Empfehlung für die weiterführende Schule. Das wird allerdings keine große Überraschung mehr werden. Schwieriger wird die Entscheidung für eine entsprechende Schule werden, weil ihr nichts so recht zusagt. Na ja, immerhin haben wir jetzt eine im Auge, die noch Gnade vor ihren Augen findet. Hoffentlich bleibt das auch nach der Besichtigung so.

Hier im Büro mache ich gerade mehr Vertretung als alles andere. Der eine Kollege ist für zwei Wochen zur Fortbildung, und außerdem habe ich ja noch ein halbes allgemeines Dezernat an der Backe. Da kommt gerade total viel mit ziemlich wüsten Fällen. Aber dann muß das andere eben mal ein wenig liegen bleiben. Ich finde ohnehin, daß ich mich ganz tapfer schlage, wenn man diese ewige Übelkeit berücksichtigt.

Dienstag, 19. Januar 2010

Rückenschwimmer

Den schrecklichsten aller Gerüche habe ich beim letzten Mal ganz vergessen: die Scheibenwaschanlage unseres Autos, bah, ist die eklig. Ich erinnere mich gut, daß es mir in allen Schwangerschaften bisher so ging und daß dieses Ekelgefühl immer eines der ersten und sichersten Anzeichen war.

Eigentlich wollte ich ja von Rückenschwimmern erzählen. Grundsätzlich habe ich nichts gegen sie, obwohl ich es schon ein wenig unpraktisch finde, in einem total vollen Schwimmbecken ausgerechnet so zu schwimmen, daß man keinerlei Überblick über seine Umgebung hat. Aber das allein würde man ja noch geregelt bekommen, wenn die eifrigen Rückenschwimmer wenigstens in ihrer Bahn blieben und nicht plötzlich in wilden Ausfallmanövern auf einen zustürzen würden. Ich halte mich jedenfalls nach Möglichkeit von ihnen fern, muß aber feststellen, daß sie mich manchmal geradezu zu verfolgen scheinen.

Heute war ich wieder bei der Ärztin, und man konnte das Baby sehen, das immerhin schon eine Gesamtlänge von stolzen 2,5 cm hat. Vor allem aber hatte es ein emsig schlagendes Herz, und ich bin immer noch ganz verzückt von diesem Anblick. Jetzt kommt es mir erst so richtig real vor.

Bei dieser Gelegenheit habe ich dann auch gleich meinem Abteilungsleiter die "frohe Botschaft" überbracht. Er hat es tapfer aufgenommen und mir versichert, daß sich alle immer freuen würden, wenn die jungen Frauen (vielen Dank dafür) Kinder bekommen und es dann auf sich genommen, den Rest der Behördenleitung zu informieren. Der arme Kerl wird dieses Jahr noch einiges durchmachen, wie ich fürchte, denn als ich zu meiner sehr netten Kollegin aus dem Zimmer neben mir ging, um ihr davon zu erzählen, berichtete sie, daß sie sich wohl in dem gleichen Zustand wie ich befindet, allerdings noch nicht beim Arzt war, so daß sie natürlich noch nichts öffentlich macht. Aber sie ist wohl nur drei Wochen nach mir dran. Wir haben uns laut lachend umarmt und dann unter Ausschluß der Kollegen erstmal eine Weile über Kinder und Babys im allgemeinen und im besonderen gequatscht. Das könnte doch eine sehr witzige Zeit werden, und ich hoffe jetzt gerade mal inständig, daß keiner meiner Kollegen hier liest gg. Ich werde in nächster Zeit so nach und nach den Rest von ihnen mit der Nachricht schockieren.

Montag, 11. Januar 2010

Börks!

Mal ehrlich, die ersten drei Monate einer Schwangerschaft könnte man doch getrost überspringen. Oder warum nicht gleich die Babys fertig anliefern? Latente Übelkeit, tagsüber geht es einigermaßen, aber nachts merke ich regelmäßig, wie sich mein Magen hebt und senkt. Normale Hosen kann ich nicht mehr tragen, weil mir vom Druck eines Knopfes auf den Bauch total schlecht wird. Und dann diese Gerüche. Tut mir ja leid, liebe Raucher, aber der Geruch von kaltem Rauch auf der Kleidung könnte mich im Moment dazu veranlassen, sofort ein Waschbecken aufzusuchen. Wieso in aller Welt müssen sich Menschen in einer Umkleidekabine mit fünf verschiedenen Sprays einsprühen, eins übler riechend als das andere? Sogar mein Büro scheint komisch zu riechen. Dazu Dauermüdigkeit und Lustlosigkeit. Im Moment finde ich sogar die Aussicht verlockend, ein Jahr Elternzeit zu nehmen, damit ich mich so lange einfach auf´s Sofa legen und nichts tun kann. Und das mir! Aber ich bin sicher, daß sich das noch ändern wird und ich ganz bestimmt nicht ein Jahr lang zuhause bleiben werden.

Die Große freut sich übrigens außerordentlich, stellt zahllose Fragen über die Entwicklung von Babys im Mutterleib, liest Namensbücher, plant die Umgestaltung des Hauses und wünscht sich mindestens Zwillinge (nur wenn das Kindermädchen mitgeliefert wird gg). Die (bald nicht mehr) Kleine weiß natürlich nicht so recht, was los ist, aber sie spielt plötzlich ganz oft, daß sie ein Baby ist, ist sehr anhänglich (na ja, das ist sie eigentlich immer), und man muß ihr ziemlich häufig einen "Kuß sagen". Ich habe für sie ein Buch über Babys bestellt, das wird ihr bestimmt gefallen, und die Große wird es wahrscheinlich auch lesen gg.

Im Büro habe ich noch nichts gesagt, ich will den Arzt-Termin nächste Woche abwarten. Wenn da alles in Ordnung ist, werde ich es wohl tun, auch wenn es noch recht früh ist. Aber ich viel länger werde ich es wohl ohnehin nicht verbergen können, ich habe jetzt schon das Gefühl, daß mein Bauch nach vorne geschossen ist. Die Bänder sind eben auch nicht mehr das, was sie mal waren. Witzigerweise kam trotzdem erst heute wieder in der Teerunde das Gespräch auf unverhoffte Schwangerschaften und Frauen, deren Familienplanung eigentlich abgeschlossen ist. Ich mußte mich sehr zurückhalten und habe nur in mich hinein gegrinst. Zu diesen Frauen gehöre ich nach Ansicht meines Dienstherren mit Sicherheit auch gg.

Ansonsten war ich jetzt schon zweimal schwimmen und habe artig meine 40 Bahnen abgerissen. Das werde ich jetzt öfter tun, geht sogar vor der Arbeit in der Unihalle. Schwimmen ist herrlich: mir ist dabei nicht schlecht, es riecht nicht seltsam (erst hinterher in der Umkleidekabine), und ich fühle mich richtig gut. Wahrscheinlich wäre es am besten, einfach den ganzen Tag im Wasser zu bleiben.

Dienstag, 5. Januar 2010

Gedanken zum Jahresanfang

Nun ist es da, das Jahr 2010 und mit ihm vor allem ein Gedanke, der mich beschäftigt: wie wird es sein, wenn sich unsere Familie im September noch einmal vergrößert?

Ich war heute bei der Ärztin, und man konnte schon einen kleinen Punkt erkennen. Ich schwanke noch zwischen Begeisterung und Panikanfällen gg. Mehr Kinder als Arme zu haben ist bestimmt nicht ganz einfach.

Und dann noch der Termin: es wird ziemlich genau Adrians eigentlicher Geburtstermin sein, so daß ich in der gleichen Woche, wie ich es damals war, über seinen Todestag rüber muß. Das wird bestimmt nicht einfach, aber noch ist zum Glück viel Zeit bis dahin, so daß ich mir erst darüber Gedanken machen werde, wenn es soweit ist.

Aber irgendwie hüpft mein Herz, ich überlege mir schon laufend Namen und schmiede Pläne, wie ich es mit dem Job weiter gut hinbekommen kann.