Dienstag, 31. Mai 2011

Legoland in der Woche

Ist einfach super! So ein verlängertes Wochenende ist ja ohnehin schon nett, aber wenn man sich dann noch zwei Tage lang amüsiert, ist es noch besser. Hinzu kommt, daß das Legoland außerhalb von Wochenenden und Feiertagen so schön leer ist, daß man nirgends länger als wenige Minuten warten muß. Die Mädels haben begeistert alles ausprobiert, obwohl ich mir bei der Mittleren nicht ganz sicher war, ob es das Pferdekarussell nicht auch getan hätte gg.


Wie schon die letzten Male haben wir dort übernachtet und haben uns dieses Mal ein Zimmer im sogenannten "Kids´ House" gegönnt. Das war ein schönes großes Zimmer mit viel Platz für uns alle, außerdem sehr kinderfreundlich eingerichtet. Es gab zur Freude der Mittleren eine Kinderdusche und ein Kinderwaschbecken und zur Freude der Großen auf dem Klo einen Fernseher... Ich kann mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen, was man dort so lange machen könnte, daß es lohnt, dabei fernzusehen.




Auch der Kleine fand es sehr nett dort. Die meiste Zeit thronte er in seinem Tragesitz und schaute sich um. Schlafen war absolut nicht angesagt, man hätte ja etwas versäumen können. Statt dessen schunkelte er schon beinahe nach der Musik und versuchte nach allem zu haschen, was sich ihm näherte. Essen mit Kind vor der Brust ist jedenfalls nicht so einfach und hätte mich fast meinen Cappuccino gekostet, in den er sich schon fest verkrallt hatte.


Die Mittlere erstaunte mich mit ihrer Furchtlosigkeit und fuhr auch problemlos Achterbahn (was ICH nicht tue...) und machte alles mit, was sie nur durfte. In den Bahnen, in die sie schon alleine rein durfte, fuhr sie höchst
professionell, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht. Wahrscheinlich haben Kinder doch alle von Natur aus ein Gen für solche Dinge.


Es war jedenfalls echt schön, und wir waren heute mittag fast froh, als es anfing zu regnen und wir einen Grund hatten, nachhause zu fahren. Sonst hätten wir wahrscheinlich kein Ende gefunden...




Dienstag, 24. Mai 2011

Einmal Schwarzwald und zurück...


An einem Wochenende, um ein paar Mädels zu treffen, die ich bisher nur virtuell kannte. Klingt vielleicht verrückt, war es auch ein bißchen, aber vor allem war es total schön und sogar ein wenig erholsam trotz der langen Fahrt und der drei Zwerge dabei (auch wenn die Große sich jetzt sehr energisch gegen den Titel "Zwerg" verwahren würde).

Es ging am Freitag schon ganz früh los, zum Glück fahren die ICEs direkt von hier. Die Mädels hüpften vor Aufregung direkt aus dem Bett. Ich muß zugeben, daß mir bei dem Gedanken an die lange Fahrt mit drei Kindern ein wenig mulmig war, aber die drei haben sich richtig gut geführt. Die Große hatte von mir ein neues Hörbuch bekommen und war weitgehend nicht ansprechbar, wenn sie nicht gerade Kaffee holte oder ähnliche Dinge tat. Die Mittlere erläuterte allen Mitreisenden ihre Conni-CDs oder verwickelte sie in anregende Gespräche, und der Kleine kugelte vergnügt durch die Gänge, schäkerte mit jedem, der nicht bei drei auf den Bäumen war, und mopste Zeitschriften aus den Netzen. Zwischendurch schlief er in seinem Wagen. Bis auf wenige Aussetzer war es wirklich ganz ruhig und entspannend mit den dreien, und am Ende der Rückfahrt wurde ich von einer alten Dame gelobt, daß ich das ja alles gut im Griff hätte gg.

Nur eine hektische Situation gab es, als wir in Baden-Baden auf der Rückfahrt in den ICE umsteigen mußten. Wir hatten nur wenige Minuten zum Umsteigen und hetzten über den Bahnhof, natürlich mußten wir einige Treppen hoch und runter. Der ICE stand schon bereit, und ich stellte die Mittlere gleich in den ersten Wagen, als mir plötzlich jemand zu rief, daß das der falsche ICE wäre. Horror, ich sah sie schon davonfahren. Zum Glück war sie vorne stehen geblieben, so daß ich sie gleich wieder rausfischen konnte. Es war dann natürlich doch der richtige Zug. Ich hatte die Mädchen gerade wieder reingestellt, den Kleinen vor dem Bauch und den Kinderwagen in der Hand, als mir der Schaffner sagte, daß ich mit dem Wagen dort nicht rein könnte. Ich neige ja nicht so leicht zum Ausflippen, aber den armen Mann habe ich angeschrieen, was ihm denn einfiele... Zum Glück waren aber von den anderen schon welche bei den Mädchen, und ich ließ mich dann überreden, einen Wagen weiter einzusteigen. Aber ich war froh, daß ich dann ein paar Stunden hatte, um mein Adrenalin wieder runterzubekommen.

Auf der Hinfahrt trafen wir bereits ein paar der Teilnehmerinnen an dem Treffen samt Kindern, alle im Alter der Mittleren. Die freundete sich auch sofort mit einem anderen Mädchen an, und die beiden waren das restliche Wochenende unzertrennlich. Das war so süß, die beiden schienen sich gesucht und gefunden zu haben. Wenn man sie nicht sah, sondern nur reden hörte, konnte man sie kaum auseinander halten, so ähnlich klangen sie.

Der Kleine amüsierte sich ebenfalls gut, wanderte von einem Arm zum anderen und thronte ansonsten in seinem Tragesitz vor meinem Bauch, was ihm ausnehmend gut gefiel. Man merkte aber deutlich, daß er gerne bei den großen Kindern mitgemischt hätte. Nächstes Jahr dann vermutlich. Auch die Große fühlte sich wohl, obwohl sie das älteste der Kinder war und niemand so recht in ihrem Kaliber dort war. Dann mußte sie auch noch auf eine Wanderung mit, was zunächst Entsetzen auslöste. Aber die wunderschöne Landschaft zog sie dann doch in ihren Bann, und sie räumte ein, daß sie sogar gerne noch länger dort geblieben wäre und im übrigen gerne eine Burg besichtigt hätte gg.

Und wir großen Mädchen hatten erst recht unseren Spaß. Es ist erstaunlich, ich hatte sie ja alle noch nie gesehen, wir kennen uns ja nur aus dem Internet, aber trotzdem kamen mir alle vertraut vor. Wir haben ohne Ende gequasselt, und es war einfach nur lustig. Den Kindern schien es ähnlich zu gehen, denn sie spielten alle, als wenn sie sich schon ewig kennen würden.

Ein super Wochenende jedenfalls, und die erste Frage der Mittleren, als sie am Montag aufwachte war, wann wir denn wieder ICE fahren würden. Und ich könnte es mir auch glatt vorstellen.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Eine fertige Anklageschrift

ist in etwa genauso schön wie eine fertige Steuererklärung. Der Unterschied besteht allerdings darin, daß ich bei der Steuererklärung üblicherweise wußte, was hinterher dabei herauskommt, bei der Anklage kann ich das nicht sagen. Es heißt ja nicht umsonst, daß man vor Gericht und auf See in Gottes Hand ist.

Aber es ist schön, einen wirren Sachverhalt in eine bestimmte Form zu bringen, ihn zu durchdringen, ihn sozusagen zu bändigen. Dann liegt alles schön sortiert vor mir, die Beweismittel geordnet, die Zeugen benannt, die Anträge gestellt. Und wenn man Pech hat, geht der Zirkus dann erst richtig los, wenn nämlich die Verteidiger die Anklageschrift bekommen und anfangen, sie zu zerpflücken. Aber das ist eben Teil des Spiels, vielleicht sogar der wichtigste. Ich könnte jedenfalls mal wieder eine schöne Verhandlung gebrauchen.

Die nächste Herausforderung liegt aber erstmal am Wochenende vor mir: ich werde mit meinen drei Kleinen eine Zugfahrt mit dem ICE machen. Ich hoffe, daß wir es alle heil überstehen und ich hinterher noch Nerven habe gg.

Samstag, 14. Mai 2011

Generationenkonflikt

Die Große fragte mich vor einigen Tagen, wann ich denn mein erstes Handy bekommen hätte. Als ich ihr erklärte, daß das etwa mit 25 der Fall gewesen sein dürfte, war sie richtiggehend schockiert. Der Schock steigerte sich noch, als ich hinzufügte, daß es vorher einfach keine Handys gab. Und als es sie dann gab, waren sie schweineteuer. Daß wir relativ frühzeitig eines hatten, lag nur daran, daß Franks Mutter bei einem Handy-Hersteller arbeitete und daher Testgeräte günstig bekommen konnte. Wie wir so eine Zeit ohne bleibende Schäden überlebt haben, leuchtete der Großen allerdings absolut nicht ein...gg.

Es gibt übrigens Personen, die behaupten, ich hätte gesagt, Erziehung bestünde zu 95% aus Nötigung (ich fürchte, darunter fallen unter anderem die von mir unterrichteten Kommissaranwärter..). Zumindest ist es juristisch korrekt Nötigung und nicht Erpressung, wenn ich meinem Kind mitteile, daß es für den Genuß von Süßigkeiten Voraussetzung ist, vorher einen Apfel zu essen oder daß ich nur beim Anziehen helfe, wenn ich nicht vorher lautstark angekreischt werde.

Ich möchte aber ergänzen, daß es noch ein weiteres wichtiges Erziehungsmittel gibt, daß man wohl im Volksmund als Bestechung bezeichnnen würde, was in Wirklichkeit aber wohl eher unter den Begriff "Vorteilsgewährung" fallen muß. Diese Methode kommt z.B. bei einem Friseurbesuch zum Tragen oder auf längeren Autofahrten und stellt sich meistens in der Form der Übergabe kleinerer Leckereien da, um die Kinder zu einem gewünschten Verhalten zu veranlassen.

Jetzt müßte ich noch die unterschiedlichen Prozentsätze für diese beiden Methoden ausrechnen und überlegen, was ich hier eigentlich sonst noch so die ganze Zeit mache. Aber vorher muß ich noch ein paar Dinge verteilen...;-)

Dienstag, 10. Mai 2011

Die bisherige Bilanz

der männerfreien Zeit:

eine leicht gestreßte Mutter
3 neue Haarschnitte
mehrere frisch umgetopfte und getauchte Orchideen (die das bisher noch überlebt haben)
glückliche Meerschweinchen
ein erledigter Hausbesitzer-Zensus
ein reichlich chaotisches Wohnzimmer
gewaltige Wäscheberge (dabei sind wir doch gerade eine Person weniger, versteh ich gar nicht)
lauter frauengeeignete Filme
ein Altverfahren vom Tisch

bisher noch keine größeren Verletzungen oder ähnliches, aber er kommt ja auch erst morgen abend wieder...

Sonntag, 8. Mai 2011

Wie es dann weiterging

Ich weiß ja nicht, woher meine Kinder ihre Hartnäckigkeit (man könnte auch Sturheit) haben, aber ich hoffe mal, daß da nicht nur ich wiederzuerkennen bin. Bis mittags haben wir es jedenfalls alle ausgesessen. Nachdem die Große ihren Streit mit der Mittleren hatte, verdrückte sie sich in ihr Zimmer und ward vorerst nicht mehr gesehen. Die Mittlere ditscherte ein paarmal bei mir an und tat so, als wenn nichts gewesen wäre. Das gefiel mir nun aber überhaupt nicht, so daß ich nicht darauf einging. Schließlich trollte sie sich dann auch in ihr Zimmer, der Kleine schlief, und ich hatte einen einigermaßen ruhigen Vormittag.

Mittags habe ich den Kleinen gefüttert, der dann nach einer Weile, in der er kräftig herumkugelte, wieder einschlief. Ich habe mich zuerst in die Sonne gesetzt, dort war es aber reichlich heiß, so daß ich mich dann auf´s Sofa legte, um auch ein wenig zu schlafen. Da erschienen die Damen dann nach einer Weile beide, offenbar wollte die Mittlere von der Großen was zu essen haben. Auch das ging leider nur mit Streit vonstatten, so daß ich mich schließlich wieder einschaltete und mir beide nacheinander zur Brust nahm. Die Große ließ sich dann immerhin entlocken, daß sie mich nicht für ein Dienstmädchen hält. Die Mittlere war ein wenig kleinlaut, hielt aber leider nicht so lange an...

Die Stimmung war dann noch insgesamt etwas gedrückt heute nachmittag, die Mittlere habe ich früh ins Bett gebracht, weil sie schon wieder anfing, Blödsinn zu machen und ich echt keinen Nerv mehr hatte. Beim Essen ging es schon wieder los, allein die Frage, was es überhaupt geben sollte, führte zu einer umfassenden Diskussion.

Ein beknackter Tag jedenfalls. Ich wäre so gerne zur Landesgartenschau gefahren, hätte dort alles angesehen, gemütlich einen Kaffee getrunken oder ein Eis gegessen. Statt dessen haben wir nun den ganzen Tag hier rumgesessen. Morgen kann ich noch nicht einmal arbeiten, weil Christa in Urlaub ist. Das wäre wenigstens eine gewisse Entspannung. Auch blöd!

Ich möchte jedenfalls Frank raten, mich nicht gleich anzurufen, um mir erzählen zu wollen, wie anstrengend doch sein Kongreß ist. Meine Reaktion könnte ein Schreikrampf sein, den er auch ohne Telefon bis nach London hört.

Muttertag ist super!!!!

Insbesondere, wenn man mit den Kindern ganz alleine ist, das eine ab dem Aufwachen (und das war gegen 6.20 Uhr) nichts anderes zu tun hat, als einen zu ärgern, rumzukreischen und schließlich zu hauen, und das andere findet, daß Mutter = Dienstmädchen ist und gar nicht erst erscheint, obwohl wir eigentlich zeitig zu einem Ausflug aufbrechen wollten.

Ende vom Lied: ich habe mich vor den beiden aufgebaut und angekündigt, daß ich keine Lust mehr hätte und mich heute nur noch um mich und den Kleinen kümmern würde, Ende der Ansage, danach gemütlich alleine gefrühstückt.

Dann ging es natürlich los und war schon beinahe lustig, wie die Mittlere mir in anklagendem Tonfall vorhielt, ich würde sie verhungern lassen... Aber sie haben sich dann gemeinsam was gemacht und gehen mir seitdem weitgehend aus dem Weg, wenn sie sich auch inzwischen schon wieder untereinander gezofft haben. Aber ich erkläre immer nur gebetsmühlenartig meine Unzuständigkeit.

Mal schauen, ich werde weiter berichten. Blöd ist es nur, daß ich hier zwei gegen eine (also mich) habe gg. Der Kleine gibt mir noch nicht so recht Schützenhilfe.

Samstag, 7. Mai 2011

Männertreff am Wochenende

ist wo? Richtig - im Baumarkt! Ich kam mir ein wenig deplaziert vor und konnte mich noch nicht einmal so richtig in den Anblick vertiefen. Mit Baby und Kleinkind dabei ist frau ja ohnehin gleich aus dem Rennen. Aber für diejenigen unter uns, die noch auf der Suche sind, wäre das vielleicht eine Möglichkeit...;-).
Ich möchte allerdings anmerken, daß es für die wenigen Frauen und Kinder dort an der Kasse Schokoladenherzen zum Muttertag gab. Der hinter mir stehende Mann beschwerte sich auch prompt, daß er mal vermutlich wieder nichts bekommen würde. Der Verkäufer reagierte aber sehr cool und versprach ihm die Rechnung gg.

Heute ist wieder super Wetter. Das Planschbecken ist bereits aufgebaut, und ich habe der Mittleren für den Nachmittag ein Picknick im Garten versprochen. Zu diesem Zweck habe ich sogar Kuchen gekauft. Außerdem habe ich mich mit Orchideen-Erde eingedeckt. Nachdem ich bereits jahrelang Orchideen habe, habe ich nun erstmals ein Buch über die richtige Pflege gelesen und mir vorgenommen, das heute nachmittag gleich umzusetzen. Ich fürchte ein wenig, daß sie eingehen, sobald ich anfange, mich um sie zu kümmern. Aber zumindest soll endlich meine "Baby-Orchidee", deren Aufzucht mir gelungen ist, ihren eigenen Topf bekommen, damit sie nicht mehr an ihrer Mutterpflanze hängen muß. Mal sehen, ob es klappt.

Der Kleine weiß den Garten inzwischen auch einigermaßen zu schätzen, kullert munter auf seiner Decke herum bzw. davon herunter und rupft den Rasen aus. Die Mittlere ist immer ganz entsetzt, wenn er seine Decke verläßt. Sie hat sehr genaue Vorstellungen davon, wo Babys sich aufzuhalten haben, und Rasen gehört eindeutig nicht dazu. Wird ja lustig, wenn er dann erstmal krabbeln kann und sich so richtig schnell davonmacht gg. Nun muß ich noch das morgige Programm überdenken, dann dürfte auch die Große wieder anwesend sein.

Freitag, 6. Mai 2011

10 Arten, meine Mutter wahnsinnig zu machen

Nachdem ich der Großen gestern erklärte, was eigentlich ein Blog ist, plante sie einen eigenen mit obigem Titel. Ich bin allerdings ziemlich sicher, daß ihr noch mehr Arten einfallen und sie tatkräftige Unterstützung ihrer beiden Geschwister erhält. Ob das dann unbedingt für die Nachwelt erhalten werden muß? Andererseits könnte ich es dann meinen Enkelkindern zeigen, damit die es bei ihrer eigenen Mutter anwenden können. Das würde ich für ausgleichende Gerechtigkeit halten.

Wir haben uns wieder ganz gut hier eingewöhnt. Die Mittlere reitet auf allem, was sich ihr in den Weg stellt, gestern benutzte sie schon die Träger ihres Kindergartenrucksacks als Zügelersatz. Auch die Große möchte gerne wieder mehr reiten, aber in ihrer ansonsten vollen Woche dürfte das nicht mehr unterzubringen sein, so daß sie sich erstmal auf einen Kurs in den Sommerferien beschränken muß. Ich kann das aber gut verstehen, reiten könnte ich auch häufiger.

Im Büro läuft es so einigermaßen. Die richtig großen Fälle bekomme ich momentan nicht so recht vom Tisch, dafür fehlen dann doch einfach mal ein paar Stunden ungestörten Arbeitens. Aber ich hoffe, daß ich mir bald ein paar davon freischaufeln kann. Diese dicken Schinken auf meinem Schreibtisch stören mich ja auch.

Jetzt kann ich erstmal wieder ein paar Tage Strohwitwendasein "genießen". Ich hoffe, daß es diesmal weniger Verletzungen gibt.

Sonntag, 1. Mai 2011

Zurück aus dem Urlaub - oder warum krähen Hähne auch nachts???


Urlaub auf dem Bauernhof, eine ganze Woche lang! Vorweg erstmal: es war super und sehr erholsam, das Wetter schön, so daß wir eine ganze Woche Frühling hatten, wenn er auch manchmal noch recht windig war.

Verschlagen hatte es uns nach Ostfriesland auf einen Hof, der eigentlich weniger Bauern- als Reiterhof war. Leider galt das mit dem Reiten mehr für die Kinder als für die Eltern, aber ein wenig bin ich auch zum Zuge gekommen. So richtig ausleben kann ich mich dann wohl erst wieder im Sommer in Frankreich. Wir hatten jedenfalls auf dem Hof ein kleines Häuschen (was praktisch war, weil so jegliches Kindergeschrei niemandem weiter auffiel gg), das sehr schön eingerichtet und recht groß war. Auch für die Kinder war alles da, sogar Spielzeug, und wenn der Kleine schon sitzen könnte, wäre er in den Genuß eines Hochstuhl gekommen. So mußte er aber weiterhin mit seinem Autositz am Tisch vorlieb nehmen. Wir waren jedenfalls sehr zufrieden mit der Unterkunft.

Außerdem wimmelte es auf dem Hof von Kindern aller Größen, so daß wir die Mädels schon nach kurzer Zeit praktisch nur noch zu den Mahlzeiten zu Gesicht bekamen. Direkt vor unserem Haus war ein Spielplatz, und "man traf" sich entweder dort, um auf dem großen Trampolin cool abzuhängen oder aber bei den Kaninchen (sogar zwei echte Osterhasen war laut Aussage der Mittleren dabei) oder eben bei den Pferden, die vermutlich selten mit so vielen Äpfeln und Mohrrüben verwöhnt werden. Die Mädchen sind viel geritten, die Mittlere hat zum Ende hin sogar schon die ersten Runden ganz alleine gedreht (ich bin natürlich nebenher gelaufen) und hat sich schon ganz geschickt angestellt, die Große ist ja praktisch eh schon ein alter Hase. Die beiden waren die ganze Zeit beschäftigt und reichlich traurig, als wir wieder abfuhren.

Der Kleine tat sich ein wenig schwerer, insbesondere weil er ausgerechnet den Urlaub nutzte, um zwei neue Zähne zu produzieren. Damit hat er doch ein wenig mehr Schwierigkeiten als seine Schwestern, deren Zähne immer plötzlich einfach da waren. Jegliches Essen außer Milch verweigerte er daher weitgehend, so daß ich fast wieder voll gestillt habe. Aber nach einer Weile wurde es auch besser, und dann konnte er wieder mit der Mittleren Kindergarten spielen. Sie war die "Erziehrerin" und er das Kindergartenkind in der Rollgruppe (schießlich rollt er immer durch die Gegend gg). Chancen auf eine Beförderung in die Krabbelgruppe gibt es bisher noch nicht, aber wir arbeiten daran. Auf der Rückfahrt ging es ihm dann schon wieder ganz gut, das Essen an der Raststätte verweigerte er aber trotzdem, was wohl daran gelegen haben dürfte, daß er unsere Pommes sah und so wild wurde, daß er sich auf nichts anderes konzentrieren konnte. Er hat natürlich keine bekommen, aber ich frage mich, ob in Kindern irgendwo ein Pommes-Gen verankert ist.

Ostern hat der Osterhase uns tatsächlich gefunden (die Frage hatte der Mittleren einige Sorgen bereitet), wahrscheinlich war es einer aus dem Gehege. Eier wurden begeistert gesucht, und ich hatte diesmal streng darauf geachtet, daß der Osterhase beiden das gleiche bringt, nachdem es Weihnachten in dieser Beziehung einige Unstimmigkeiten gab, die schon bei den Adventskalendern losgingen (wie groß war doch gleich der Altersunterschied?). Der Kleine darf leider erst nächstes Jahr mitmachen...

Zwei Ausflüge haben wir auch gemacht. Den ersten nach Wilhelmshaven, weil Frank gerne im Schiffahrtsmuseum die "Mölders" besuchen wollte, auf der er während seiner Marinezeit gefahren ist. Nach anfänglichem Muffen der Großen wegen uncool fand sie es dann doch sehr interessant und hat ihn mit Fragen bombardiert. Hinterher haben wir bei strahlendem Sonnenschein in einem Restaurant auf der Strandpromenade gesessen und Mittag gegessen, es war wie im Hochsommer. Danach waren wir noch im Aquarium. Der zweite Ausflug ging nach Bremerhaven, wo wir eigentlich in das Deutsche Auswandererhaus wollten. Bis ins Restaurant sind wir auch gekommen (wo es ausgezeichneten Milchreis gibt), aber dann erfuhren wir, daß man dort nur Führungen mitmachen kann, und das war uns mit einer quirligen Dreijährigen zu anstrengend. Schade eigentlich, ich hätte das gerne gesehen. Statt dessen waren wir im Zoo am Meer, der leider sehr voll war, aber trotzdem einer der schönsten Zoos, die ich kenne, ist. Hinterher dann noch ein Schiffahrtsmuseum, diesmal mit weniger Gemuffe, und dann haben wir noch einen Abstecher ins Mediterraneo gemacht. Da hätte ich mich gut noch eine Weile aufhalten können, habe es aber mit Rücksicht auf meinen Geldbeutet dann lieber gelassen. Ach so, einen Ausflug haben wir noch an den Strand nach Bensersiel gemacht, wo die Große tatsächlich gebadet hat, brr. Ganz vorne war das Wasser aber schön warm, da hat die Mittlere eine ganze Weile geplanscht. In Dornumersiel wollten wir das ein paar Tage später wiederholen, aber da war es so windig, daß man es nicht lange aushalten konnte.

Auf dem Hof gab es eine ganze Reihe von Stammgästen, die nichts anderes taten, als den ganzen Tag über an einem Tisch bei den Pferden zu sitzen und Kaffee oder anderes zu trinken. Einige der dortigen Familienmitglieder waren wohl auch dabei, so ganz habe ich die Verhältnisse nicht durchblickt. Von einem anderen Gast wurden sie jedenfalls als die "Bier-Gang" betitelt, und ich habe mich schon gefragt, wie man seine Tage so rumbringen kann.

Außer den Pferden und Kaninchen gab es auch noch andere Tiere, und zwar Hühner, Schafe, Esel und zwei Gänse. Diese konnten einen Heidenlärm veranstalten. Ich war bisher der Meinung, daß Hähne erst krähen, wenn es hell wird. Nicht so diese, dort gab es die Konzerte schon nachts bei völliger Dunkelheit. Das weckte dann wiederum die Schafe, die laut zu blöken anfingen, was dann die Esel auf den Plan rief, die kräftig schrien. Nur die Gänse hielten sich an ihre Zeiten und waren nachts still. Man tat jedenfalls gut daran, nachts bei geschlossenem Fenster zu schlafen, was ich normalerweise nicht tue. Aber die Frage, weshalb die Hähne im Dunkeln so einen Radau gemacht haben, kann ich leider nicht beantworten.