Montag, 22. Juni 2015

Das Leben in einer Blase

Es war einmal...da erzählte mir jemand, daß das Leben in bestimmten Situationen wäre, als wenn man in einer Blase lebte. Also, es gebe quasi manchmal zwei Leben, das "normale" und das in der Blase, das von dem "normalen" völlig getrennt sei, beide hätten nichts miteinander zu tun...

Ich habe zu dieser Vorstellung natürlich meine ganz persönliche Meinung, wie immer ;-). Vor allem aber habe ich Blasen:


















Kein Leben drin zu sehen...nur das Leben durch die Blase durch, und irgendwann platzt sie. Oder ist es wie durch eine rosarote Brille? Wie auch immer, manche reden einem ja auch einfach nur Blasen ans Ohr...

Dienstag, 16. Juni 2015

Einkaufen für Fortgeschrittene

Bekannterweise handelt es sich bei Frau Spock um einen Menschen weiblichen Geschlechts.Und wie jede durchschnittliche Frau gehe auch ich gerne mal ein wenig shoppen. Wenn man bzw. frau dann aber auch noch drei Kinder dabei hat, kann sich das schon mal wie folgt zutragen:

Diesmal ist es Kind groß, die sich gerne in ein nahegelegenes Einkaufszentrum begeben möchte, um dort einige Dinge zu erwerben. Halt, hier muß ich mich korrigieren: das Erwerben ist kein Teil ihres Plans, lediglich das Aussuchen der Gegenstände, die sie dann zwecks Bezahlung an mich zu übergeben beabsichtigt, damit ich sie ihr hinterher quasi wieder rückübereignen kann (ich bitte, kleinere juristische Ungenauigkeiten zu entschuldigen). Aber da Kind klein zufällig gerade noch eine Einladung zum Kindergeburtstag erhalten hat und ein Geschenk benötigt und wir ohnehin nichts besseres zu tun haben, willige ich ein, wohl wissend um die möglichen Folgen einer solchen Unternehmung.

Zunächst soll es in ein Geschäft mit zwei Buchstaben und einem Sonderzeichen dazwischen gehen, in dem Kind groß passende Oberteile vermutet. Kind klein, bisher noch in einem gnädigen Zustand der Unwissenheit gehalten, sieht den Eingang und verkündet mit dem typisch männlichsten Gesichtsausdruck, der mir je untergekommen ist, und dazu passendem Tonfall: "Oh nein, ich hasse diesen Laden!" Ich gebe Kind groß ein Zeitfenster zur Erledigung ihrer Besorgungen und verspreche Kind klein zur Aufheiterung, daß wir hinterher das Spielzeuggeschäft besuchen werden. Da er in letzter Zeit seine Vorliebe für Zahlen entdeckt hat (man könnte es auch als Fanatismus bezeichnen), halte ich ihn außerdem dadurch bei Laune, daß ich ihn auf die verschiedenen Preistafeln aufmerksam mache, was dann immerhin verzückte Ausrufe wie "Oh, das kostet 5,99!" oder "Das kostet jetzt 7,99, das ist ja mehr!" zur Folge hat und außerdem komplizierte Erklärungen meinerseits über Reihenfolgen, mehr und weniger, Millionen, Milliarden und Unendlich erforderlich macht.

Im Spielzeuggeschäft steigt die Laune sofort um einige Grade. Kind klein versucht umgehend, mich davon zu überzeugen, daß er nie wieder glücklich werden kann, wenn er nicht einen riesigen Dinosaurier bekommt. Nachdem er merkt, daß ich ihn nicht für glaubhaft genug halte, um seinen Wunsch zu erfüllen, sucht er mit Kennermiene ein Geburtstagsgeschenk für seine Freundin aus: ein Puzzle, in dem sich zahlreiche Schattierungen der Farbe pink finden. Nun tritt aber Kind mittel auf den Plan, die ebenfalls einen tragischen Mangel an etwas leidet, das sich im Allgemeinen wohl "Glubschi" nennt und von dem sie erst 7 oder 8 Stück ihr eigen nennen kann. Aber auch ihr kann ich schließlich klar machen, daß eine solch geringe Anzahl zwar bedauerlich, aber am heutigen Tage nicht verhandelbar ist.

Schließlich soll es ein wenig Entspannung geben, Eis und Cappuccino eignen sich hierfür üblicherweise ganz ausgezeichnet. Eigentlich müßten wir in dem Café schon eine Art Dauerkarte haben, aber nun ja...heute findet zumindest ein Wechsel bei der Auswahl der Speisen statt. Kind klein bestellt sich energisch und unter Verzicht auf Eis und Milchschaum einen Chai-Tee. Die Kellnerin ist ein wenig verwirrt, auf dem Gesicht von Kind groß zeigt sich ein zartes Lächeln, während sie sich unter Mißachtung zweitweise streng veganer Anwandlungen ein Vanilleeis bestellt. Und sie soll recht behalten: nachdem er etwa ein Drittel davon getrunken hat, bekommt sie den Rest. Währenddessen geben sich alle drei größte Mühe, mich ein wenig zu necken. Als ich schließlich beklage, daß ich gemobbt würde, strahlt Kind klein mich an. "Ja, Mami, und weißt du, warum wir das machen? Weil es uns soviel Spaß macht." Na immerhin, man soll seine Tätigkeiten schließlich mit Freude ausüben...

Der Rückweg bringt nur die üblichen Kleinigkeiten. Kind groß zerrt mich in ein weiteres Geschäft, um "sich mal ein Paar Schuhe anzusehen". Beim Ansehen bleibt es dann auch, nachdem ich einen Blick auf den Preis geworfen und einen Hustenanfall bekommen habe. Kind klein erläutert mir derweil das Bewertungssystem des Essens im Kindergarten, das er auch bei mir einzuführen gedenkt. Ein gelber Smilie, wenn es gut schmeckt, ein grüner, wenn es mittel ist, ein roter, wenn es nicht schmeckt (falls ich die Farben jetzt nicht verwechsele...). Ich stelle mir vor, daß meine Kinder nach jeder Mahlzeit bunte Kärtchen in die Luft halten, wie man es in einigen der modernen Sendungen sieht, in denen vor laufender Kamera Gerichte zubereitet werden. Meisterkoch gegen Publikum oder so. Ich lehne also ab, gelbe Smilies gäbe es eh nur bei Pizza oder Spaghetti mit der Sauce nach dem Rezept meiner Großmutter.

Also ganz normal also, und ich merke nur leichte Erschöpfungsanzeichen, als wir wieder zuhause sind. Aber ich bin ja auch geübt ;-).

Samstag, 13. Juni 2015

Einfach nur schön!

Manchmal findet man diese Momente, in denen um einen herum alles nur Idylle ist:
















Schade nur, daß solche Momente immer recht schnell vorbei sind und diese wunderbaren Farben verschwinden. Und wie gut dann wieder, daß man sie festhalten und teilen kann ;-).

Mittwoch, 10. Juni 2015

"Wer zu früh kommt, den"...oder "So unvoreingenommen war ich noch nie!"

Was also passiert, wenn Frau Spock wieder einmal als eine der ersten in ihrem Büro sitzt?

Es erscheint Abteilungsleiter Oberstaatsanwalt Huschig mit diesem gewissen Blick in den Augen, der mir sofort sagt, daß er irgendwas von mir möchte...

"Irgendwas" besteht aus einer Gerichtsverhandlung, die in etwa 20 Minuten beginnt. Der eigentlich eingeteilte Kollege hatte einen Autounfall und ist jetzt mitsamt Akten auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich erkläre mich natürlich bereit, für ihn einzuspringen und mache mit, gekleidet in einer (gewollt, ist ja schließlich modern) löchrigen Jeans und einem schwarzen T-Shirt auf den Weg zum Gericht. Vollkommen unpassende Kleidung zu tragen, ist das eine, keine Akten zu haben, ist da schon eine härtere Nummer. Ich weiß absolut nichts, nicht einmal, was überhaupt angeklagt ist. Und das erste ist auch noch eine Schöffensache, also nicht nur Kleinkram.

Dort angekommen werde ich von einer mir vertrauten und sehr netten Protokollkraft begrüßt, die mir immerhin schon mal die Anklageschriften kopiert hat. Und dann geht es auch schon los. Die Angeklagte im ersten Fall ist eine Buchhalterin (ich bin schockiert, Buchhalter begehen keine Straftaten!), die über zwölf Jahre Lohn an zwei fingierte Mitarbeiter auf ihr eigenes Konto gezahlt hat. Scheint recht einfach zu funktionieren, falls hier noch jemand Tipps benötigt ;-). Allein der angeklagte Schaden beläuft sich auf rund 200.000,- €, weitere 300.000,- € sind offenbar schon verjährt (vermutlich steht dazu etwas in der Akte...).

Aber sie bereut es zutiefst, weint die meiste Zeit und hat auch schon angefangen, das Geld zurückzuzahlen, auch wenn ihr das zu Lebzeiten wohl nicht mehr gelingen wird. Im übrigen ist sie 63 Jahre alt, gesundheitlich und psychisch angeschlagen und nicht vorbestraft. Das ist dann einer dieser Momente, in denen ich überlege, ob jemand in dieser Situation wirklich noch ins Gefängnis einziehen muß oder ob es eine Bewährungsstrafe nicht auch tut. Ich entscheide mich für letzteres, die Richterin pflichtet mir bei, der Anwalt grummelt ein wenig vor sich hin, ist aber vermutlich insgeheim eher erleichtert.

Der nächste Kandidat erscheint gar nicht erst, dafür aber sein Bewährungshelfer, der mir gleich mitteilt, daß er keine positive Sozialprognose für seinen "Kunden" abgeben könnte. Also ein Strafbefehl in Abwesenheit.

Als letztes eine junge Frau, die vor zwei Jahren ein paar Diebstähle begangen hat, zu der Zeit noch drogenabhängig. Inzwischen scheint sie ihr Leben aber im Griff zu haben, sie räumt alles ein, beschönigt nichts, und kommt dann mit einer Geldstrafe davon, während ich mich noch in die Kantine absetze...

Bestraft also das Leben auch die, die zu früh kommen? Da ich Gerichtsverhandlungen liebe, trifft das heute wohl eher nicht zu. Mit Akten ist es schon hübscher, aber hey, frau ist ja flexibel, und es geht ja auch so. Und so unvoreingenommen war ich tatsächlich noch nie ;-).

Donnerstag, 4. Juni 2015

Hoch hinaus

Ich wäre heute in Stimmung gewesen, da mitzufliegen:


Es gibt Tage, an denen tiefe Freude und Dankbarkeit angebracht sind...