Wenn man erst einmal den Faden verloren hat, ist es wirklich schwer, wieder reinzukommen. Aber da mich Fußball nur sehr am Rande interessiert und ich noch nicht so recht müde bin, werde ich die Gelegenheit nutzen und mal wieder etwas schreiben.
Nachdem mich über Pfingsten eine Kehlkopfentzündung erwischt hatte, die tatsächlich dazu geführt hat, daß ich fast drei Wochen kaum sprechen konnte (und mit dem Singen ist es immer noch so eine Sache), geht es mir inzwischen wieder gut, und ich verliere so langsam den Spitznamen Zarah Leander. Ich wußte gar nicht, daß es so nervig ist, nicht vernünftig reden zu können, und mir war auch nicht bewußt, daß ich scheinbar normalerweise den ganzen Tag lang kaum anderes tue, als zu reden. Frank hat das sicherlich schon lange geahnt.
Ich bin zwischenzeitlich in der 31. Woche angelangt und habe so langsam das Gefühl, daß diese Schwangerschaft auch irgendwann einmal ein Ende nehmen wird. Ob es normal ist, daß es einem jedesmal länger vorkommt? Ich dachte immer, daß die Zeit immer schneller vergehen müßte, wenn man schon Kinder hat, die einen in Beschlag nehmen, aber ich kann das so nicht bestätigen. Aber nun geht es ja in das letzte Viertel. Ich habe mir einen ziemlich runden Bauch zugelegt, und das Baby ist sehr munter, schlägt noch Purzelbäume und hat andauernd Schluckauf, was mich immer zum Grinsen bringt. Trotz des Bauches bin ich noch recht fit, kein Vergleich zu der Schwangerschaft mit der Kleinen. Nur bei der Namenssuche tun wir uns sehr schwer, aber das war bisher ja immer so gg.
Die Große hat zwischenzeitlich den Platz an ihrem Wunschgymnasium bekommen und genießt nun ihre letzten Grundschultage, die nur noch aus Abschlußfeiern zu bestehen scheinen. Sie freut sich schon auf das neue, ein wenig aufgeregt ist sie natürlich auch, und ich glaube, erstmal kann sie die langen Sommerferien gut gebrauchen, die ja bald losgehen. Ihre größte Freude sind momentan unsere Babyfische, die aber auch wirklich ganz reizend sind.
Die Kleine hat die Trotz-Brüll-Phase abgelegt (*aufHolzklopf*) und dafür die warum-Phase eingeleitet. Pro Tag stellt sie etwa 597 Fragen, die nicht nur mit warum beginnen, aber doch zu einem großen Teil. Das war besonders günstig in der Zeit, als ich nicht reden konnte, denn sie besteht auf einer Antwort und wird manchmal richtig muffig, wenn man aus welchen Grunden auch immer nicht oder nicht sofort etwas sagt. Meistens erklärt sie mir hinterher dann noch, warum meine Antwort nicht richtig war gg. Aber ich finde es wieder faszinierend, welche Fragen ein so kleiner Mensch schon über die Welt stellen kann und welche Zusammenhänge sie erkennt. Sie redet den ganzen Tag lang wie ein Buch, und eigentlich könnte man ständig ihre Sprüche aufschreiben. Ab Ende August kommt sie dann auch endlich in den "richtigen" Kindergarten und wird ein stolzer Tiger bei ihrem Lieblings-Erzieher.
Beide Mädels sind total süß, was die Schwangerschaft angeht. Jeden Morgen ist die erste Frage der Großen, was das Baby gerade macht, und die Kleine erkundigt sich schon beim Frühstück, ob das Baby denn nun auch Müsli essen würde. Wenn ich in der Sonne liege, wird mir der Bauch eingecremt, damit das Baby keinen Sonnenbrand bekommt. Mir werden Spieluhren unter das T-Shirt geschoben, damit es Musik hören kann, oder der Bauch zugedeckt, damit es nicht friert. Die Kleine scheint es überhaupt nicht verwunderlich zu finden, daß man das Baby noch nicht sehen kann und erzählt ihm trotzdem schon längere Geschichten und stellt auch darüber zig Fragen (bei der Antwort, daß es im Bauch nackidei ist, hyperventilierte sie allerdings fast vor Erstaunen gg). Manchmal möchte sie wissen, ob es nicht zwischendurch mal rauskommen könnte und als ich ihr erzählte, daß ich beim Arzt war, war sie der festen Meinung, dieser hätte das Baby rausgeholt, untersucht und dann wieder in den Bauch gelegt. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es wird, wenn das Baby dann wirklich da ist, und vorsichtig optimistisch, daß bei es gut finden werden.
So langsam sind auch meine letzten Arbeitstage angebrochen, mit den Sommerferien habe ich erst Urlaub, der dann direkt in den Mutterschutz übergehen wird. So richtig wild bin ich workaholic gar nicht auf so viel freie Zeit, und ich werde zumindest den Juli über auch noch inoffiziell weitermachen und auch danach noch meine Hand auf meinem Dezernat halten gg. So, wie es bisher aussieht, wird es dann nach dem Mutterschutz klappen, daß ich erstmal weitgehend von zuhause aus arbeiten kann, so daß ich gleich wieder einsteigen werde. Das ist für die ganzen älteren Herren bei uns natürlich eine Herausforderung, aber bisher habe ich ganz positive Signale gehört. Länger aussteigen möchte ich auch nicht, schon um nicht mein wunderschönes Büro wieder abgeben zu müssen, das ich gerade so liebevoll eingerichtet habe gg (zum Leerräumen habe erst recht keine Lust). Bis zum Urlaub liegen aber noch zwei interessante Prozesse, der Betriebsausflug, das Hoffest und mündliche Prüfungen bei meinen Polizisten an, so daß ich über Mangel an Beschäftigung nicht klagen kann (wäre ja auch noch schöner), zumal ich auch noch einige Akten vom Tisch bekommen möchte. Die übelsten Verfahren habe ich aber schon erledigt. Es macht immer noch total viel Spaß, und ich bin froh, daß ich weitermachen und das hoffentlich alles einigermaßen gut verbinden kann.
Und jetzt hoffe ich erstmal, daß ich mich nun wieder öfter aufraffe. Immerhin habe ich gerade einen wunderschönen Schreibtisch ins Wohnzimmer bekommen, nachdem mein Arbeitszimmer der Großen "zum Opfer" fallen soll.
Last Christmas und Happy New Year
vor 7 Jahren
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