Mittwoch, 31. Dezember 2014

Ein Jahr geht zuende

Nur noch wenige Stunden, und 2014 ist Geschichte. Eines der Jahre, das tatsächlich sehr langsam verging, sehr intensiv und alles in allem irgendwie so anfing:


Auch wenn das vielleicht alles ein wenig holperiger war, als es hier klingt. Aber ein Neuanfang war es in jedem Fall. Jetzt im Nachhinein sehe ich auch den Zauber. Die unglaublich vielen Möglichkeiten. So viele Menschen, die für mich da waren, denen ich zu danken habe. So viele Menschen, die auch aus meinem Leben wieder verschwunden sind. Einige, von denen ich es nie gedacht hätte. Einige, bei denen es mir eigentlich von Anfang an hätte klar sein müssen.

Ich freue mich auf 2015. Nicht nur, weil 15 meine Lieblingszahl ist und es daher nur ein gutes Jahr werden kann ;-). Ich werde den Weg weitergehen. Er mag nicht immer einfach sein, aber spannend und aufregend allemal. Und meiner!

Darum auch keine Vorsätze für das neue Jahr, nur dies:


Ich wünsche allen einen guten Rutsch!

Sonntag, 28. Dezember 2014

Weihnachten ein bißchen anders

Und schon ist Weihnachten wieder vorbei...und es war schön. Ein wenig anders, ein wenig auch wie immer und viel entspannender, als ich vermutet hätte.

Traditionell beginnt es natürlich am 24. vormittags mit dem Schmücken des Baumes. Als absolutes Highlight, das Kind klein zu wahren Begeisterungsstürmen veranlaßt, erweist sich dabei dies hier:


Ich denke mal, daß er auch nichts dagegen gehabt hätte, den ganzen Baum nur mit Urzeittieren zu behängen. Aber es gibt ja auch noch andere hübsche Sachen.
Danach beginnt die für Weihnachten wohl übliche Warterei, die aber zum Glück nicht so lange andauert, denn Kind mittel ist Darstellerin im örtlichen Krippenspiel und muß bereits um 13.30 Uhr in der Kirche sein. Diese frühe Zeit hat jetzt Vor- und Nachteile. Anderenfalls hätten wir niemals einen Platz in der Kirche bekommen, auf der anderen Seite ist die Wartezeit doch recht lang. Ich besteche Kind klein mit der Erlaubnis, auf meinem Handy zu spielen, Kind groß muß leider ein wenig vor sich hinmotzen.
Mein Töchterchen macht es mal wieder sehr gut. Auf dem Weg aus der Kirche hinaus werde ich von einem Bekannten angesprochen, ob meine Tochter denn dort mitgespielt hätte, sie hätte mir ja so ähnlich gesehen...

Ich übergebe die Kinder an ihren Vater, Kind mittel darf noch einen zweiten Auftritt absolvieren, und dann kommt der ungewöhnliche Teil des Tages. Zunächst bringe ich noch traditionellerweise ein Last-minute-Geschenk an die Frau (bzw. an ihren Türgriff), und dann kann ich mich nicht zurückhalten und lande mal wieder hier:


Was auch wie immer sehr schön ist. Aber sehr kalt. Ich halte mich nicht allzu lange auf, fahre noch kurz auf den Friedhof, der eher einer Matschwüste als etwas anderem gleicht und dann zu mir. Dort gebe ich mir selbst ein Weihnachtskonzert, was in so einer leeren Wohnung ganz wunderbar ist, und erledige alles, was noch so anliegt.

Um 19 Uhr kommen die Kinder wieder, und das eigentliche Weihnachten beginnt. Zunächst einmal gibt es Spaghetti (immerhin mit zweierlei Saucen...) und selbstgebrauten Punsch. Ich nötige sie zum Singen (warum soll es ihnen besser gehen als mir früher?). und dann ist endlich Bescherung. Von Entzückensschreien begleitet.

Der danach folgende üblicherweise gemütliche Teil des Abends spielt sich hier folgendermaßen ab:

Kind groß baut zunächst ein Gebäude für Kind mittel auf. Dann setzt sie sich ihre neuen Kopfhörer auf die Ohren und sagt, während sie gleichzeitig "Greg´s Tagebuch 9" liest, die nächsten 3 Stunden kein Wort mehr.

Kind mittel verschwindet hinter besagtem aufgebauten Gebäude und führt die nächsten 3 Stunden Selbstgespräche mit sich und einigen ihrer Puppen.

Kind klein läßt sich zunächst von mir ein Feuerwehrauto aufbauen (Ich wußte doch, daß Männer einen gewissen Nutzen haben ;-)) und sitzt dann gemeinsam mit seinem riesigen neuen Plüsch-Hai neben mir und versucht, mich krampfhaft davon zu überzeugen, daß er nicht müde ist. Klappt bis zu einem gewissen Grad.

Irgendwann landen sie alle im Bett. Und ich auch.
Insgesamt ein schöner Abend. Ein wenig kommunikativer hätte es sein können. Aber das habe ich dann glücklicherweise in den folgenden Tagen noch nachgeholt...;-)

Dienstag, 23. Dezember 2014

Ein nächstes erstes Mal

Wie so viele in diesem Jahr. Und heute ist es dies:


Frau Spock hat das erste Mal in ihrem Leben einen Weihnachtsbaum gekauft. Und, wie zu sehen ist, auch schon aufgestellt. Nur noch nicht geschmückt. Nach Spock´scher Tradition aus Kindertagen findet das erst am 24.12. morgens statt.

Selbst Kind groß würdigte meinen Erwerb mit einem "Der ist ja niedlich!". Ich fühle mich geschmeichelt, und nun kann ja nicht mehr viel schief gehen.

Montag, 22. Dezember 2014

Die letzten Diensthandlungen des Jahres

Das Jahr neigt sich zuende, das bedeutet, daß nicht nur Weihnachten vor der Tür steht, sondern auch im Büro die letzten Dinge zu erledigen sind. Ab heute habe ich Urlaub (und das bis nächstes Jahr, wie gut sich das anhört...), und ich bin fest entschlossen, meinen Kopf in den nächsten Tagen nicht mit dienstlichen Dingen zu belasten ;-).

Aber die letzten dienstlichen Dinge haben es noch ganz gut in sich:

Zunächst einmal gibt es am Freitag endlich den Prozeß gegen "meinen" Intensivtäter. Der sitzt ja in Untersuchungshaft und muß daher einigermaßen zügig verarztet werden. Den ersten Versuch gibt es bereits am Mittwoch, nur leider sieht sich der Hauptbelastungszeuge nicht veranlaßt, dazu auch zu erscheinen. Also Freitag morgen, der Zeuge wird von der Polizei vorgeführt (ich stelle mir das ja manchmal gerne vor, wie jemand nichtsahnend am Frühstückstisch sitzt, und die Polizei erscheint, um ihn zu Gericht zu bringen).
Jedenfalls ist der Zeuge nun da, und wir können loslegen. Bis auf diese eine Sache gibt der Angeklagte auch alles zu, seine Ausrede dafür ist aber ziemlich haarsträubend. Wir verhandeln fröhlich vor uns hin, schließlich plädiere ich und beantrage zwei Jahre und acht Monate Freiheitsstrafe (und, um mal wieder eine kleine rechtliche Lehrstunde anzubringen: Bewährung gibt es nur bis zwei Jahre). Der Verteidiger möchte ein Jahr und zehn Monate, mit Bewährung natürlich. Ich stöhne innerlich und sehe mich schon am Freitag nachmittag (und wohlgemerkt arbeite ich freitags eigentlich nicht) eine Berufung einlegen...
Aber es kommt anders: Der Richter geht über meinen Antrag hinaus und verhängt zwei Jahre und neun Monate (was ihm witzigerweise total peinlich ist, mich aber nicht im geringsten stört). Als der Verteidiger vermutlich gerade darüber nachdenkt, wie er seine Berufung formuliert, steht der Angeklagte plötzlich auf, verkündet, daß er jetzt genug hätte und das Urteil annehmen würde. Rechtsmittelverzicht also, ich bin begeistert. Der Gute wandert gleich in Strafhaft, und ich habe endlich mal wieder das Gefühl, eine Sache erfolgreich abgeschlossen zu haben.

Aber es geht noch weiter, ich habe Wochenendbereitschaft. Was den Vorteil hat, daß ich den heutigen Tag gleich als Zeitausgleich dafür nehmen kann. Insgesamt ist es eine einigermaßen ruhige Angelegenheit. Ein Toter durch einen Verkehrsunfall leider, was nicht nur traurig ist, sondern auch etwas mühselig, weil ich über die Freigabe der Leiche und allerlei damit zusammenhängende Dinge entscheiden muß. Ansonsten aber nur das übliche: betrunkene Autofahrer, Leute, die ihre Drogen in der Jacke in die Wäscherei geben, junge Menschen, die ihr Handy wildfremden Leuten geben und sich wundern, daß sie es nicht wiederbekommen, ein Drogendealer, der von potenziellen Kunden verprügelt wird, die offenbar keine Drogen wollten (nun gibt´s ein Strafverfahren gegen beide...). Und solche Dinge halt. Alles im grünen Bereich. Ich schaffe es nebenbei auf eine hochseriöse Weihnachtsfeier (die zweite in zwei Tagen), auf einen Weihnachtsmarkt und in die Stadt. Nächstes Mal gerne wieder auf diese Weise, das ist dann gleich Anfang Januar.

Aber jetzt ist Urlaub angesagt, Weihnachten, ein erstes ganz neues und ich bin gespannt...

Das Mittel der Wahl...

...gegen Feiertagsstreß ist eindeutig dies hier:


Leider war dieses Wetter nur ein sehr kurz anhaltender Zustand, und inzwischen gießt es völlig unweihnachtlich durchgehend und in Strömen. Aber zum Glück gibt´s ja noch ein paar andere Methoden, um sich zu entspannen...

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Auskennen müßte man sich

Vorzugsweise mit Autos, das spart ne Menge Zeit und Mühe...

Ich fahre mit den Winterreifen im Kofferraum (der geneigte Leser erinnert sich...) zur Werkstatt, gebe mein Auto dort ab und mache im strömenden Regen einen erbaulichen Spaziergang in mein Büro. Ich sitze gerade gemütlich am Schreibtisch, als mich ein Anruf aus der Werkstatt erreicht. Die Reifen in meinem Kofferraum wären ja gar keine Winterreifen, sondern Sommerreifen. Ups...und es geht noch weiter. Ich fahre schon mit Winterreifen, die sind allerdings so abgefahren, daß ich unbedingt neue brauche, weil ich mit denen auf keinen Fall durch den Winter komme. Na super, investiere ich doch mal ganz spontan ein paar hundert Euro in neue Reifen, ist ja fast wie Schuhe, wenn auch für´s Auto...

Nachmittags dann wieder ein Spaziergang zur Werkstatt, diesmal hagelt es, um das Auto wieder abzuholen. Ich habe immerhin noch die Geistesgegenwart, mich danach zu erkundigen, ob denn wenigstens die Sommerreifen noch zu gebrauchen sind. Was sie angeblich sind. 

Wieder zuhause schleppe ich sie alle zurück in den Keller. Die Asterei hätte ich mir wohl sparen können. Gut also, wenn man sich auskennt. Ich tu´s leider nicht, jedenfalls nicht bei Autos.

Dienstag, 9. Dezember 2014

Einer dieser ganz normalen Tage...

Ist ja nicht so, daß Langeweile hier aufkommt...deswegen komme ich ja auch so wenig zum Bloggen ;-).

Also mal ein kurzer Abriss des heutigen Tages:

Der übliche Morgenwahnsinn. Wie immer, wenn nicht Wochenende ist, zeichnen sich die Kinder morgens durch besondere Müdigkeit aus. Schließlich fällt Kind mittel dann doch ein, daß sie heute nicht nur zur ersten Stunde, sondern auch noch eine immens wichtige Chorprobe hat. Was zur Folge hat, daß sie mich auf einmal zur Eile antreibt und ihren kleinen Bruder gleich mit.

Endlich im Büro angekommen, sortiere ich mich ein wenig durch die Post, führe ein paar Telefonate, als mich der Anruf eines Richters erreicht. Ich weiß bereits seit gestern, daß sich mein Intensivtäter seit dem Wochenende in Untersuchungshaft befindet (hurra!), und nun geht es darum, wann ein Termin zur Hauptverhandlung stattfinden kann. Sein Vorschlag: nächster Dienstag um 14.30 Uhr. Ich lehne entsetzt ab, das wird zu spät. Wir einigen uns auf Donnerstag nachmittag, da hab ich lange Zeit. Kurz darauf ruft er mich erneut an, im Gericht wäre am Donnerstag Weihnachtsfeier, da würde nachmittags niemand mehr reinkommen. Also eben Mittwoch vormittag, die Variante finde ich eh am besten.

Ich begebe mich auf die Suche nach der Akte, die Angelegenheit hat sich jetzt zur Eilsache entwickelt. Der zuständige Geschäftsstellenmensch ist heute leider nicht da, die Akte auch nicht...wir finden sie schließlich im Stapel "zu kopieren". Schade, daß ich schon letzte Woche eilig verfügt hatte, ein Aktendoppel zu erstellen. Eilig scheint relativ zu sein. Und ich kann ihn nicht mal anmotzen. Heb ich mir dann also für morgen auf.

Weiter im Geschäft: es gibt eine dringliche Mail unseres Gruppenleiters, daß wir doch bitte dieses Jahr noch ganz viel arbeiten sollen, weil wir so exorbitant viele Reste haben. Also nehme ich mir doch gleich mal einen dieser Restfälle vor. Zu diesem Zweck kopiere ich mir immer als erstes den Steuerfahndungsbericht, um darin herumschmieren zu können. Solche Berichte heißen übrigens "Rotberichte", dabei sind sie gar nicht auf rotem, sondern eher auf schweinchenrosa Papier gedruckt. Und dieses Papier ist zudem offenbar dünner als normales Papier, jedenfalls zerschießt es mir etwa fünf Mal mit Hilfe eines Papierstaus den Kopierer...na super, ich geh dann erstmal essen.

Ich bleibe hinterher nicht mehr allzu lange und fahre los, um die Kinder abzuholen. Zwischendurch kurz tanken, so günstig war es lange nicht. Die Kleinen schubsen sich mehr oder weniger die Treppe hinauf. Mich erwarten einige meiner Weihnachtseinkäufe in Form von vier Paketen. Das fünfte Paket wurde an die gegenüberliegende Poststation geliefert, obwohl sie alle von DHL kommen. Aber das fällt wohl unter die Kategorie "Muß man nicht verstehen"...ich bekomme außerdem eine Einladung zu einem hiesigen "Promi-Event" (Frau Spock ist ja jetzt seriös, wir erinnern uns!). Adressiert an "Frau Spock und Begleitung". Schon das zweite Mal, ich kann mich unglaublich amüsieren. Such ich dann wohl mal eine Begleitung.
Schon nach kurzer Zeit scheuche ich die Kinder wieder los, Geigenunterricht. Währenddessen gehe ich mit Kind klein, der dabei immer erstaunlich handzahm ist, einkaufen.

Wieder zuhause überzeuge ich Kind groß davon, daß es nichts schöneres gibt, als sich eine Weile um ihren kleinen Bruder zu kümmern und diesen auch noch zu baden. Es klappt, und Kind mittel und ich werden quasi hinausgeschoben. Diese hat nämlich noch einen Auftritt mit ihrem Chor. Zu diesem Zweck sollen die Kinder um 18 Uhr an der Schule (nicht ihrer allerdings...) abgeliefert werden. Der Auftritt ist um 19 Uhr, danach dürfen die hoffnungsvollen Eltern ihre Kinder wieder einsammeln (aber natürlich nicht etwa zusehen...). Ich verkürze mir die Wartezeit damit, wieder nachhause zu fahren und die im Keller lagernden Winterreifen in meinen Kofferraum zu verfrachten, damit ich morgen zur Werkstatt kann. Ganz schön groß die Teile und ganz schön schwer...ich fahre wieder zur Schule zurück und vertreibe mir die Zeit auf dem Parkplatz, lesend. Der bisher entspannendste Teil des heutigen Tages. Irgendwann verlasse ich etwas unwillig das Auto und begebe mich zu den anderen vor der Schultür in der Kälte wartenden Eltern (Müttern...). Dabei hatte ich zu diesem Event sogar ebenfalls eine Einladung, die ich aber nicht angenommen habe. Hätte ich das gewußt...plötzlich erscheint ein freundlicher Herr, fragt uns, ob wir die Eltern der Chorkinder wären und läßt uns hinein.. Oh herrlich, Wärme! Und ich kann sogar den Auftritt von Kind mittel bewundern, das erste Mal, daß ich den Chor in Aktion sehe. Und sie sind gar nicht schlecht.

Wieder nachhause, Kind mittel abfüttern, Kind klein und Kind mittel ins Bett, Sofa, Kinderpunsch, selbstgebackene Kekse und kitschiger Film.

Wieder einmal von Kind mittel stammt übrigens die Erkenntnis des heutigen Tages. Wir sitzen im Auto, und sie erzählt mir, daß ihre eine Freundin morgen doch keine Zeit hat, weil ihr Vater krank ist und ihre Mutter dann soviel Arbeit hat. Was sie zu der Frage führt: "Mami, warum müssen die Frauen eigentlich immer alles machen?"
Mein liebes Töchterlein, deine große Schwester war nur wenig älter als du, als sie ankündigte, wenn sie groß wäre, Feministin werden zu wollen. Da Erkenntnis der erste Weg zur Besserung ist, glaube ich, daß du auf einem guten Weg bist, es ihr nachzutun ;-).

Montag, 1. Dezember 2014

Adventskalender

Derer gibt es hier -vermutlich nicht ganz überraschend- mehrere.
Zunächst einmal für die lieben Kinderchen:


Wie leicht zu erkennen ist, sind diese sehr schön der entsprechenden Höhe nach für Kind groß, Kind mittel und Kind klein sortiert. Der von Kind groß ist vegan und war damit eine besondere Herausforderung ;-).

Dann meiner:


Vielleicht nicht ganz so leicht zu erkennen, aber hierbei handelt es sich um einen Kalender feministischer Natur, den Frau Spock sich dann einfach mal selbst gegönnt hat. Mit klugen Sprüchen und historischen Erläuterungen, wunderbar und sehr geeignet für mich.
Kaum hatte ich den bei mir aufgehängt, bekam ich doch tatsächlich auch noch einen geschenkt und bin immer noch ein wenig fassungslos ;-).

Und darum gibt´s dann auch noch einen klugen Spruch zum ersten Türchen-Tag...

Sonntag, 30. November 2014

Der Nachtrag zum November

Ja, ja, ich bin in Verzug, um es mal mehr oder weniger juristisch korrekt auszudrücken ;-).

Der November war ein erstaunlich schöner Monat. Nicht nur wettermäßig, auch so insgesamt. Normalerweise schlägt dieser Monat mir immer ein wenig auf´s Gemüt, aber viel Sonne und viele schöne Dinge, die ich mir gegönnt habe, haben dieses Jahr dazu geführt, daß es fast nur helle und erfreuliche Moment gab. Und ein paar peinliche...wenn man ausgerechnet als Vertreterin meines Berufsstandes die Weihnachtsfeier verläßt, ohne zu bezahlen...aber nun ja, vieles läßt sich ja zum Glück noch nachträglich wieder korrigieren.

Jedenfalls freue ich mich jetzt so langsam auf die Weihnachtszeit, in der vieles ganz neu sein wird. Und da ich Veränderungen mag, finde ich das auch vollkommen in Ordnung.

Und heute morgen purzelt mir dann auch noch das hier über den Weg:


In diesem Sinne: weiter geht´s!

Donnerstag, 13. November 2014

Wie praktisch!

Immer wieder wunderbare Dinge, die man so im Netz findet! Und nützlich! Und zeitsparend! Und stets wiederverwendbar!

Denn wenn ab sofort mal wieder jemand der Meinung ist, mir erklären zu müssen, wie unsagbar traurig sein Leben ist und wie unveränderbar traurig es auch weiterhin sein wird (der geneigte Leser erkennt hoffentlich, daß ich hier eine akurate Beschreibung des wunderbaren Wortes "Jammern" entwickelt habe), werde ich zukünftig nur noch dies hier verwenden:


Und mich ansonsten jeden weiteren Kommentares enthalten. Ich sag ja: unglaublich praktisch! Danach hab ich dann wieder Zeit, mich um meine eigenen Angelegenheiten zu kümmern...

Montag, 10. November 2014

Herbstzauber

November soll das sein? Glaubt doch kein Mensch, wenn es so aussieht:






















Nein, das ist nicht mein Hund, nur mal ausgeliehen ;-).

Und was macht Frau Spock sonst so momentan? In einem Anfall von mütterlich- hausfraulichem Wahnsinn Mützen und Schals häkeln. Mit Kind groß, die sich entschlossen hat, Veganerin zu werden, über Sojaprodukte diskutieren. Bißchen arbeiten irgendwie auch. Mich an den Kindern erfreuen. Und an allem möglichen anderem auch. Real life genießen. Das war´s so im Groben ;-)

Montag, 3. November 2014

Schon wieder Verspätung

Ziemlich viel real life, das mich gerade vom häufigeren Bloggen abhält. Nicht, daß ich das negativ finden würde...

Aber Halloween habe ich natürlich in gewohnter Weise eine Kerze entzündet, oder eigentlich drei, wenn ich es mir recht überlege. Und weil ich Feuer in der Nacht so wunderschön finde,


habe ich mir dann mal eins in Großformat gegönnt. Natürlich nicht auf dem Friedhof ;-). Aber ich bin sicher, daß die Kerzen genügend Licht in den Himmel geschickt haben, um den Weg zu ihm zu finden...

Montag, 27. Oktober 2014

Wo er recht hat,...

...hat er recht ;-)


Dann wär das ja geklärt...

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Was mich heute angerührt hat,...

...ist diese Geschichte, die ich einfach mal dem unten stehenden Blog entnehme.

http://lilasumpf.wordpress.com/ 

Tag 1 – Das Ende
Ich ließ ihn dort liegen – er wollte es so … Mein Kleiner hatte aufgegeben … Sich selber, mich und uns … er war… nein, er ist nicht stark genug… Im Spiel muss er es nie sein, im Leben kann er es nicht sein.
Es gab dazu nicht mehr viel zu sagen, also gab ich ihm eine Decke, befreite ihn von allen Fesseln und verließ den Raum. Jede Nähe würde ihn noch unruhiger, noch aggressiver werden lassen… ein verletztes Tier, das nach jeder Hand schnappt. Es machte keinen Sinn mehr, es war sein Wunsch, den ich ausnahmsweise befolgte.

Mit einem Glas Wein ging ich nach draußen, atmete den Duft des Kräutergartens ein und begann nachzudenken. Die Gedankenachterbahn gleichte heute einer 8 … immer wieder kam ich an die gleichen Stellen im Kopf, kamen die immer gleichen Bilder hoch, die immer gleichen Fragen… immer wieder ohne Antwort weiter fahren… Kein Vorwärts, Kein Rückwärts, Kein Ausstieg – Jegliche Energie an dieser Stelle ist verschwendet.

Ich sinniere vor mich hin “Er ist devot, er ist maso … Ist er es wirklich?”
Mir kommt Faust in den Sinn “Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust” – Goethes Worte, Mephisto in diesem Spiel bin wohl ich. Seufzend leere ich mein Glas, der Rotwein schimmert wie Blut am Rande des Glases…. Meines ist ruhig.

Mir wird kalt. Die Decke habe ich über ihn gelegt, mir ist immer wichtig gewesen, daß es ihm gut geht, daß er sich gut fühlt. Bevor ich ins Bett gehe, schaue ich ein letztes Mal nach ihm, sehe ihm beim Schlafen zu … Er sieht friedlich aus … Wenigstens im Schlaf findet er das, was er sucht.

Tag 2 – Meer ist Kraft
Sonnenaufgänge am Meer … Es gibt wenig Beruhigenderes… Verankernd … Egal, wie Steil die Kante ist, ich fühle mich hier sicher, zuhause.
Ich spüre ihn, bevor ich ihn sehen oder hören kann… Seine Unsicherheit umgibt ihn wie ein elektrisch geladener Zaun – Nicht Anfassen – Hochspannung – Tod!!
Es fehlt noch der Totenkopf auf seiner Stirn.
Er schaut mich an, er will etwas sagen – Die Worte fehlen ihm … wie so oft. Er ist es gewohnt, daß andere für ihn reden, für ihn entscheiden. Er versucht mit mir zu sprechen, das Tosen des Meeres verschluckt den Laut – ich kann von den Lippen ablesen, was er mir sagt.
“Verstehst du, dass ich nicht bin, was du in mir siehst?” versucht er, das Geräusch zu übertönen.
“Verstehst du, dass ich als Außenstehender möglicherweise besser erkenne, was gut für dich ist?”
Müde schaue ich ihn an, ich weiß, daß ich viel sagen könnte, vielleicht auch sagen möchte … Weiss schon jetzt, dass alles, was ich sage, bei ihm nicht ankommen wird. Er ist gefangen – in seinem Denken, seinem Leben, seiner Unfähigkeit sich selbst zu akzeptieren. “Das Meer war zu laut” würde er sagen, wenn ich fragen würde, ob er mich verstanden hat.
Also starre ich ihn weiter schweigen an – denke an die anderen Männer in meinem Leben, erkenne ein Muster – treffe eine Entscheidung.
Ich kann ihm nicht helfen, ich kann ihn nicht retten, also muss ich gehen, ihn gehen lassen.
Er wird nicht verstehen, was ich gesehen habe, mir das nicht glauben… Er wird Argumente bringen, dass das nicht sein wahres Ich ist, daß er schlechter ist als das, was ich sehe, wenn ich ihn anschaue. Er könne meine Erwartungen nicht erfüllen, könne mein Verlangen nicht stillen… Ich werde ihn nicht umstimmen, es nicht mal mehr versuchen.
Meine Philosophie ist recht einfach: Nimm’ die Menschen so, wie sie sind, gebe ihnen Halt, wenn sie ihn brauchen … Lass los, wenn sie frei sein wollen … Versuche nicht, jemanden zu ändern, ändere Deine Haltung und akzeptiere … Das Ganze, den ganzen Menschen. Weil ich an das Gute im Menschen glaube … Weil es immer einen Weg gibt … Weil ich erkenne, wenn ich etwas Kostbares in den Händen halte und es bewahren werde… Immer – Schon immer… Für Immer.
“Ich liebte alles an Dir”, denke ich ihm zu, “weil selbst die Ecken und Kanten, weil selbst das vermeintlich “Schlechte”, ein schönes Gesamtbild formen. Weil selbst Deine Fehler etwas Gutes haben – sie machen Dich aus. Love all your perfect imperfections.” Ich möchte ihm zurufen: “Fang’ an Dich selber für das zu akzeptieren, was Du bist” … Die Worte bleiben in meinem Kopf, das Tosen ist zu laut, das Tosen in seinem Kopf wird die Worte verstummen lassen.

“Akzeptiere die Dinge, die Du nicht ändern kannst und ändere die, die veränderbar sind.”

Ich verstehe, was er ist. Die Bandbreite seines Seins ist immens. Er liebt die Schizophrenie seiner Existenz. Er ist eine Medaille – Kopf oder Zahl – schwarz oder weiß – leben oder vegetieren – lachen oder weinen – warm oder kalt – emotional oder rational …. Beide Seiten haben ihre Daseins-Berechtigung… Jede steht für eine Entscheidung. Er trifft keine, er ist die Münze, die immer auf der Kante stehen bleibt. Weder auf die eine noch auf die andere Seite fällt.
Im Gleichgewicht gehalten vom Selbstbetrug.

Als ich mich umdrehe, zurück zum Wagen möchte, ruft er mir hinterher: “Rede dir bitte nicht wieder ein, du wärest nicht liebenswert!

Ich bleibe stehen. Atme tief ein und wieder aus. Ich drehe mich ein letztes Mal zu ihm um … Ich lächel ihm zu, meine Maske intakt, zurück zum Anfang.
“Jaja” sagt mein Gesichtsausdruck … “Jaja” bedeutet….  Das wissen wir beide.
Er weiß, daß seine Worte mir nichts  bedeuten … Taten sagen mehr als Worte, unsere Taten sind Fakten, sind Grundlagen, sind real – Worte sind geduldig, sind oft falsch, sind manchmal relativ … Sender – Empfänger… An Taten ist wenig misszuverstehen… Ich würde ihm gerne antworten, ihm sagen, daß er sich gerade lächerlich macht…  Der Mann, der Angst vor Liebe und Intimität hat,der eine Lüge lebt, will mir sagen, wie Liebe funktioniert, wie man ehrlich ist und sich selbst akzeptiert, denke ich bei mir, wie niedlich.
Mit einem bitteren Lachen drehe ich mich um und lasse ihn machen, wofür er an den Abgrund gekommen war: Er wird springen.
Ignorance is bliss.
Es wird ihm bald wieder gut gehen. Er wird sich die Augen reiben, sein Tagebuch lesen und sich kneifen. Ein Traum, wird er sich sagen… sich schütteln und seinem geregelten Tagesablauf nachgehen. Gleichförmig, Gerade, Unaufregend…  Das Nest ist warm und heimelig, die Abende auf der Couch werden sein wie alle Abende zuvor, die größte Aufregung wird die Entscheidung für das TV-Programm sein … Action oder Gefühle … Er entscheidet das nicht. Die Fernbedienung hat jemand anderes. Sein Leben wird ferngesteuert. Die Knöpfe drücken andere.
Ab und an wird ihm ein Seufzen entgleiten, in der Stille der Nacht … wenn er die Tür, die knarrt und quietscht, aufmacht zu der anderen Seiten seines Ichs – Kopf oder Zahl, einmal kurz gucken. Spuren hinterlassen in sicherer Entfernung … Sein zweites Ich fütternd… Er kann es nicht leben lassen, kann sich nicht ausleben … Sterben lassen aber auch nicht, zu sehr liebt er sein Leben …  Kopf oder Zahl … Die Frage seines Lebens.
Ich setze mich in mein Auto und fahre nach Hause. Ich sende ihm noch kurz einen Gedanken, hoffend, dass er seinen Weg findet und die richtigen Türen in der Zukunft erkennt und aufmacht.
Ich drehe meine Anlage auf, nehme mein Buch in die Hand, das Koala-Lesezeichen fällt in meine Hand … Lächelnd stecke ich es in den ungelesenen Teil und lese weiter …

Freitag, 17. Oktober 2014

Schon wieder vorbei

Sieben Tage vergehen aber auch unglaublich schnell.

Heute dann also:

Ich bin dankbar für

- einen kleinen Bummel am Vormittag,

- ein paar Menschen, die ihren Weg in mein Leben gefunden haben und offenbar fest entschlossen sind, da auch zu bleiben,

- zu guter Letzt: meine Kinder. Diese wunderbaren, chaotischen, liebevollen Geschöpfe, ohne die ich mir mein Leben absolut nicht mehr vorstellen kann.

Schade, daß es schon vorbei ist, muß ich wieder für mich allein weitermachen. Woran mich ja zum Glück niemand hindert ;-).

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Tag 6 mit unglaublichen Erkenntnissen

Ein wenig Philosophie muß mir ja auch mal wieder gestattet sein, ist in letzter Zeit ohnehin viel zu kurz gekommen ;-).

Heute also:

Ich bin dankbar für

- eine außerordentlich freundliche und hilfsbereite Support-Mitarbeiterin, die mein Handy-Problem in kürzester Zeit gelöst hat,

- eine oberleckere Vanilla-Latte nebst Walnuß-Muffin, gehört eigentlich verboten so etwas,
.
- etwas, das vielleicht ein wenig seltsam klingt. Ich habe neulich einen Spruch von Coehlo gelesen, der mich beschäftigt hat: "I thank all those who have hurt me in the past: they have taught me that pain is not an excuse to quit the fight." Und irgendwie stimmt´s ja. Ohne all die Ereignisse der letzten Monate, so schwierig sie auch manchmal waren oder immer noch sind, wäre ich nicht da, wo ich heute bin und mich doch irgendwie so langsam reichlich wohlfühle...

Um noch einmal den diesjährigen Leitspruch in Erinnerung zu rufen: Alles fließt!
Und das tut´s. 

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Manchmal ist es nicht so einfach

Nicht immer fällt es mir wirklich leicht, diese kleinen Dinge zu finden, für die man dankbar sein kann. Wenn dann mal wieder einer dieser Tage ist, an denen bestimmte Menschen meinen, einen mit ihrer Meinung verfolgen zu müssen...

Aber ich tu´s dann mal trotzdem:

Ich bin dankbar für

- meine Eltern, die immer für mich da sind und dafür, daß es meinem Vater nach einer OP schon wieder ziemlich gut geht.

- viele kleine Babyfische, sooo niedlich.

- Kerzen, Tee und all diese Dinge, die zur dunklen Jahreszeit gehören.

Und nun ärgere ich mich noch ein wenig vor mich hin...

Dienstag, 14. Oktober 2014

Mehr als die Hälfte schon rum

Sieben Tage sind tatsächlich nicht gerade viel. Und drei Dinge täglich eigentlich auch nicht, ich muß jedenfalls immer sehr selektieren ;-).

Heute also:

Ich bin dankbar für

- einen wunderbaren Nachmittag mit Kaffee und Zimtschnecken (ich brauch das Rezept...) und netter Gesellschaft.

- Kürbissuppe mit selbst gebackenem Brot. Und noch mehr eigentlich dafür, daß ich wieder Lust habe, so etwas zu machen.

- meine Wohnung, einfach zu schön. Und für den Vermieter gleich mit, ich habe selten einen so hilfsbereiten Menschen kennengelernt.

Montag, 13. Oktober 2014

Der dritte Tag also

Fast ist es wie eine Liste. Und die mag ich ja bekanntermaßen. Heute also:


Ich bin dankbar für

- großartig aufgeräumte Kinderzimmer (und gespannt, wie lange sie so bleiben)

- die neue Aufgabe, die ich mir in den letzten Monaten gesucht habe. Auch wenn sie bedeutet, daß ich irgendwie seriös werden muß...

- Musik. Mal wieder. Aber das geht wohl auch kaum oft genug.

Mal sehen, was morgen so anliegt.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Da hat mich doch...

...glatt das wirkliche Leben abgelenkt. Unfassbar! Heute also Tag 2:

Ich bin dankbar für
- einen wunderbaren Tag am Meer. Und wenn ich´s mir recht überlege auch für das ganze Davor, Drumrum und Danach...
- die ganzen Freunde, die mir in diesen letzten, nicht immer ganz einfachen Monaten zur Seite gestanden haben und bei denen ich immer das Gefühl hatte, ich hätte sie auch nachts um 2 aus dem Schlaf klingeln können und sie hätten ohne wenn und aber zu mir gehalten.
- Lammkeule mit grünen Bohnen und Rotwein, der Hammer!

Und daß ein Tag am Meer nichts ohne Fotos wird, ist meinen geneigeten Lesern ja wohl hoffentlich klar...;-):





Und weil ja Saisonende ist, und ich die Jahreszeit angemessen begehen möchte, wurde der heutige Tag dann auch noch hiermit beendet:

 
















Was für ein Wochenende!

Freitag, 10. Oktober 2014

Die brandgefährlichen sozialen Netzwerke,...

...von denen hier ja auch schon die Rede war, haben sich doch tatsächlich mal wieder etwas Neues ausgedacht. Und dann auch noch etwas, das ich gut finde, obwohl es in Wirklichkeit wahrscheinlich nur wieder ein weiterer Teil des virtuellen Seelenstrips ist. Aber egal.

Neueste Mode ist also die "Dankbarkeits-Challenge". Sieben Tage lang postet man drei Dinge, für die man an diesem Tag dankbar ist (zuzugebenerweise habe ich jetzt gerade einen Ohrwurm von "Was wollen wir trinken?" im Kopf...). An jedem Tag nominiert man eine Person, die dann ebenfalls für sieben Tage dran ist, so daß quasi eine Welle der Dankbarkeit durch das gefährliche soziale Netzwerk schwappt.

Aber gut finde ich es trotzdem. Zum einen, weil ich das ohnehin jeden Tag tue und mir vor dem Schlafengehen fünf (ha!) Dinge vor Augen führe, für die ich an diesem Tag dankbar bin. Interessant übrigens manchmal, wer oder was es da so alles in die Top Five schafft ;-). Zum anderen, weil ich ja -vermutlich nicht ganz überraschend- finde, daß es besser ist, für das dankbar zu sein, was man hat, als nur über das zu jammern, was man nicht hat. Um mal ein wenig abzuschweifen: im Grunde müßte ich die Kategorien der nicht, zuviel oder dummes Zeug redenden Männer noch um die Kategorie der jammernden Männer erweitern, die sich aus mir unerklärlichen Gründen scheinbar sehr gerne in meiner Gegenwart aufhalten ;-).

Jedenfalls gibt es hier dann auch mal die sieben Tage. Da ich allerdings meine ganzen anonymen Kommentatoren, die sich scheinbar lieber nicht outen, nicht nominieren kann, müssen die geneigten Leser halt ohne das auskommen...

Heute also bin ich dankbar für:

- das tolle Fahrrad, das ich gestern auf dem Flohmarkt für die Mittlere gefunden habe und das sie in Begeisterungsstürme versetzt hat,
- mein Musikensemble, das ich vor einem guten Jahr gefunden habe. Nach jeder Probe komme ich da mit einem verzückten Lächeln raus,
- für die Vorfreude, die ich jetzt gerade mit der Aussicht auf das nahende Wochenende empfinde.

Überhaupt war es bisher eine erfreuliche Woche. Sogar der Elternabend in der Schule von Kind mittel war in Ordnung, auch wenn uns erst einmal 50,- € für allerlei Materialien abgeknöpft wurden. Am Mittwoch habe ich mir dann frei genommen, um mit Kind mittel nebst Klasse das HSU (halt, es heißt jetzt HWU)-Thema "Apfel" näher zu beleuchten und auf einem Hof erst Äpfel zu sammeln und daraus dann Saft zu pressen. Auch die neue Seriosität war Thema, und es gab sogar Schokolade bei dieser Gelegenheit, kann also alles gar nicht so schlimm sein...

Montag, 6. Oktober 2014

Das Ende der Saison

Nicht am Strand. Ich habe beschlossen, daß es dieses Jahr dort einfach kein Saisonende für mich gibt. Bei Mittelalterfesten geht das leider nicht ganz so einfach, so daß ich mich wohl damit abfinden muß, letztes Wochenende zusammen mit der lieben M. das letzte Mittelalterfest für dieses Jahr gewesen zu sein. Sehr schade!

Aber dafür ist es auch wieder großartig. Frau Spock, diesmal ein Zwischending aus Waldfee und Robin Hood, findet endlich den schon lange gesuchten Dolch und eine wunderschöne Ledertasche für den Gürtel. Es gibt neue Bands zu sehen und so intelligente Sprüche wie "Wenn der Kuchen spricht, schweigen die Krümel!" von der Bühne zu hören. Und einen brennenden Dudelsack zu sehen:


Zum Glück brennt er nicht in echt, wär ja schade drum...obwohl viele Dudelsäcke auf Dauer schon einen recht durchdringenden Klang haben ;-).

Eigentlicher Höhepunkt ist aber das Nachtkonzert, das nicht nur unglaublich spät anfängt, sondern zudem noch von Freibier für alle begleitet wird. Glücklicherweise auch von Freibrause, sonst hätte ich wohl ein gewisses Problem mit dem Nachhausekommen gehabt. Das Freibier hat allerdings zur Folge, daß unglaublich viele, reichlich angetrunkene Gestalten um uns herumstehen. Und deren Stimmen sind teilweise noch durchdringender als jeder Dudelsack. Irgendwann treibt es uns dann doch mit schmerzenden Füßen und ziemlich durchgefroren zurück zum Auto.

Aber eins der Lieder muß ich hier trotzdem loswerden. Weil´s so passend ist. Und so Zeitgeist irgendwie...
 
 

Übereinstimmend mit einer anderen Berühmtheit sozusagen ;-)


Jedenfalls ein wunderbarer Saisonabschluß. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr, wenn es weitergeht. Und bis dahin muß ich wohl noch mit ein paar Konzerten vorlieb nehmen... 

Dienstag, 30. September 2014

Ein ganz normaler Sitzungstag...

Nach meiner Rückkehr von der Wohlfühlwoche erwarten mich in meinem Büro nicht nur der übliche Stapel Akten, sondern auch noch ein größerer Packen Terminshandakten für heute. Mein eigener Fall, nämlich "mein" Intensivtäter, um den es gehen sollte, wird nicht verhandelt, wie ich eine lapidare Mitteilung vorfinde, als Ersatz habe ich aber dafür sämtliche anderen Sitzungen dieses Richters für heute bekommen. Na wie schön, endlich mal wieder auf den Boden der Tatsachen mit Dieben, Körperverletzern und Betrügern...immerhin bekomme ich noch einen Anruf, daß auch der letzte Termin aufgehoben worden ist.

Aber zumindest gibt es Cappuccino vorher. Und angenehme Gesellschaft dabei in Form von Rechtsanwalt Sportlich, der die erste Angeklagte verteidigt. Wir unterhalten uns nett bis zu dem Zeitpunkt, zu dem er seiner Mandantin ansichtig wird ;-). Aber dieses Spiel kenne ich natürlich schon. Er läuft zur Hochform auf, drückt kräftig auf die Tränendrüse angesichts der Tatsache, daß seine Mandantin immer an die falschen Männer gerät und zudem noch im Rollstuhl sitzt. Ich lasse mich erweichen, und es gibt eine Geldstrafe "auf Bewährung". Hoffentlich hält sie sich von schrägen Typen fern.

Danach kommt eine Bosnierin, die seit etwa drei Jahren in Deutschland lebt und seitdem ununterbrochen Straftaten begeht. Aber sie will jetzt damit aufhören, wie erfreulich...seit langem mal wieder beantrage ich eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung. Klappt zwar nicht, es gibt Bewährung, aber zumindest hat sie sich bei meinem Antrag mal kräftig erschrocken. Und ich gehe stark davon aus, daß die Bewährung in spätestens 3 Monaten ohnehin widerrufen werden wird.

Dann kommt der Betrüger. Wobei es sich hierbei mal wieder um einen der Fälle handelt, bei denen der Geschädigte derart blauäugig ist, daß man dem Angeklagter fast schon nachsehen muß, daß er das ausgenutzt hat. Aber zum Glück muß ich mir darüber gar keine Gedanken machen. Der Angeklagte wird nämlich in Handfesseln vorgeführt. Ach, der sitzt in Haft? Gut zu wissen...zwei Jahre hat er etwa eh noch zu verbüßen, aus den Straftaten heute müßten wir eine neue Gesamtstrafe basteln, also Einstellung des Verfahrens im Hinblick auf die zwei Haftstrafen, mit denen er gerade beschäftigt ist.

Das geht alles so schnell, daß ich hinterher unvermutet zwei Stunden Zeit habe, die ich in der Kantine absitze, zunächst mit einem Buch (und da weiß ich doch auch wieder, weshalb ich immer jede Menge Bücher auf meinem Handy dabei hab), später plaudernd mit einem "meiner" Richter, mit denen ich sonst zu tun habe und der außerordentlich nett ist. Ich gönne mir ein Mittagessen, und dann geht es weiter.

Ein Uralt-Fall, der aus verschiedenen Gründen so alt werden konnte. Wir sind innerhalb einer Viertelstunde fertig, weil wir das alles gegen eine Geldauflage einstellen. Und dafür sitze ich dann da so lange rum...der Richter ist übrigens erstaunlich unkommunikativ, was mir nach meinem Seminar natürlich besonders auffällt. Nicht nur, daß er die ganze Zeit in den Akten blättert und niemanden auch nur ansieht, er sieht sich auch nicht veranlaßt, Fragen zu stellen, so daß ich das dann mehr oder weniger notgedrungen tue. Nach Ende der Verhandlung verschwindet er geradezu blitzartig.

Also mal wieder ein ganz normaler Tag mit ganz normalen Straftaten. Ist ja auch mal eine hübsche Abwechslung. Noch mehr Abwechslung wird es heute Abend geben, wenn Frau Spock voraussichtlich auf eine fast schon erschreckende Weise der Seriösität anheim fallen wird. Aber dieses Thema wäre schon fast Stoff für einen eigenen Blog...

Sonntag, 28. September 2014

Tag 6 - Die Freuden einer Zugreise

Während Tagungen üblicherweise Freitag mittag enden, dauert unsere doch mal glatt einen ganzen Tag länger. Was aber niemanden von uns stört. Im Gegenteil, wir sind alle der Meinung, daß wir es noch gut eine Woche länger aushalten könnten. Der eine Kollege äußert in seiner Manöverkritik, daß es eine richtige "Wohlfühlwoche" war. Und er hat recht. Von der Tatsache mal abgesehen, daß es täglich vier Mahlzeiten gibt, man sich um nichts Gedanken machen muß, zwischendurch schwimmen gehen kann, habe ich wunderbare Menschen kennengelernt und hochinteressante Kurse gehabt. Besser geht´s nun wirklich kaum. Das Buch der Referentin habe ich zwischendurch auch durchgelesen und gebe eine fundierte Stellungnahme dazu ab. Manchmal blitzt die Literaturwissenschaftlerin doch noch ein wenig durch ;-). Es wundert mich übrigens nicht, daß sie es nicht verkauft bekommen hat, aber mich spricht es durchaus in gewisser Weise an, wenn auch vielleicht nur, weil ich zum einen ihre Stimme quasi darin hören kann, zum anderen mich gerade ohnehin mit diesen Themen beschäftigt habe.

Viel passiert nicht mehr an diesem Tag, aber wir sehen uns noch die letzten Videoaufnahmen an, bevor wir uns mit Umarmungen verabschieden. Das habe ich nach einem Seminar noch nie erlebt. Einige essen noch zusammen Mittag, dann fahre ich gemeinsam mit dem letzten verbliebenen Kollegen in einem Taxi zum Bahnhof. 

Und dann geht es los mit dem Zugfahren...ganz einfach gestaltet sich das alles mal wieder nicht. Die Strecke von Trier nach Koblenz war die Tage vorher wegen eines Erdrutsches gesperrt, soll heute aber wieder geöffnet sein. Allerdings fährt der Zug nur mit Verspätung...aber ich habe eh eine ganze Weile Aufenthalt in Koblenz. Also geht es los, an der wunderschönen Mosel entlang:


In Koblenz muß ich dann recht lange warten. Aber es ist schönes Wetter, ich hole mir einen Kaffee und setze mich lesenderweise in die Sonne. Schließlich ist es fast soweit, ich stehe erwartungsvoll an meinem Gleis und warte auf das Einfahren des Zuges....statt dessen kommt eine Durchsage, daß der Zug heute auf einem anderen Gleis fahren würde. Keine Ahnung, weshalb das nicht ein paar Minuten früher angekündigt werden kann. Eine hektische Karawane setzt sich in Bewegung, die Wagenreihung ist natürlich auch umgekehrt, wenn schon, denn schon. Aber ich schaffe es trotzdem und sitze schließlich leicht außer Atem auf meinem Platz.

Die Fahrt entlang des Rheins ist übrigens auch ganz hübsch:


Der Zug kommt aus der Schweiz, und ich denke, das Personal ebenso. Zumindest der mit dem Imbißwagen, der immer wieder durch die Gänge läuft und mit aufreizender Langsamkeit "Buhutterkuhuchen" an den Mann bringen will. In der Zeit schaffe ich drei Sätze ;-). Der Mann mir gegenüber und ich lächeln uns immer wieder verständnissinnig an. Eines der Dinge, die ich am Zugfahren so mag.

Schon bei der Abfahrt in Koblenz ist mir klar, daß ich meinen Anschluß-Regionalexpress nicht bekommen werde. Also bin ich relativ entspannt, als ich spätabends ankomme, hole mir chinesisches Essen to go und schaffe dann auch noch die letzte Etappe. Ziemlich müde zwar und mit Verwunderung im Blick, weil in der Sitzgruppe gegenüber eine Zwiebel auf dem Seitentisch liegt und zwar hin und her kullert. Warum eine Zwiebel? Und mitten um Zug? Aber ich bin zu erschöpft, um mir allzu viele Gedanken darüber zu machen. Der Taxifahrer hier ist so wenig redselig, wie ich es gewohnt bin, und gegen Mitternacht falle ich dann endlich in mein eigenes Bett. Ist ja doch immer schön.

Und heute? Einfach nur Entspannung...die liebe M. schleppt mich erst zum Frühstücken in ein Café und dann auf einen riesigen Flohmarkt. Ich finde so allerlei unglaublich nützliche Dinge...als Revanche zerre ich M. nachmittags an den Strand, und so endet die Woche dann wie so viele:


An einem der schönsten Plätze, die es gibt!

Freitag, 26. September 2014

Tag 5 - Rollentausch

Es geht zuende, also die Tagung. Was bedauerlich ist, denn sie ist nicht nur außerordentlich interessant, auch die Gruppe versteht sich ganz wunderbar. Die Referenten schälen sich so langsam aus ihren Anzügen, wir duzen uns inzwischen alle, und bis eben gab es noch einen leckeren Wein in geselliger Runde...

Heute steht den ganzen Tag Prozeßspiel auf dem Plan. Wir verteilen die Rollen, und ich bin diesmal die Angeklagte, die mit ihrem Motorrad einen Sturz gehabt haben und dabei ein Auto angekratzt haben und dann weggefahren sein soll. Unfallflucht also. Dabei kann ich nicht einmal Motorrad fahren...glücklicherweise werde ich am Ende frei gesprochen, sowas würde ich ja auch nie tun ;-). Eigenartig fühle ich mich aber schon in dieser Rolle. Bis zur Mittagspause sind wir jedenfalls gut beschäftigt bis zum Urteil.

Nach dem Essen gehe ich ein letztes Mal schwimmen. Eigentlich ist die Halle schon gar nicht mehr geöffnet, nachdem die Paralleltagung bereits abgereist ist. Aber es gelingt mir, den Hausmeister zu bequatschen, und er meint, ich könnte schwimmen, wann und solange ich wolle. Also nichts wie hin, daran könnte ich mich glatt gewöhnen.

Nach der Pause sehen wir uns die Aufnahmen an. Es ist immer noch ein wenig seltsam, sich selbst auf Video zu sehen. Vor allem kann ich einen Kicheranfall kaum unterdrücken, weil mir auf einmal eine Szene aus "Harry Potter IV" in den Sinn kommt, in der Hermine ihr anderes Ich sieht und trotz aller Gefahren sinnierend meint "So sieht meine Frisur also von hinten aus...". Ich muß zugeben, daß mir ähnliche Gedanken durch den Kopf gehen, als ich mich dort sehe. Aber letztlich kommt es auf meine Rolle ja gar nicht so an.

Das letzte Abendessen, und dann sitzen wir noch eine ganze Weile zusammen. Aber jetzt muß ich noch dringend ein Buch zuende lesen, das nämlich die Psychotherapeutin-Referentin geschrieben hat und das ziemlich interessant ist und irgendwie überhaupt zu meiner Situation paßt...

Donnerstag, 25. September 2014

Tag 4 - Romantische Esoterik

Oder esoterische Romantik, ist mir ja völlig egal. Jedenfalls begrüßt mich nach dem Aufwachen dieses Bild


und versetzt mich in eine angenehme Stimmung. Etwa, als wenn ich mich mitten in einem Gemälde befinde.

Irgendwie sogar passend heute dieses Gefühl. Heute gibt es den ganzen Tag Selbsterfahrung, und wir spielen ein Kartenspiel. Das bedeutet, daß wir uns jeder zwei Postkarten aussuchen, eine, die wir positiv finden und eine, die wir negativ finden. In kleinen Gruppen sollen wir uns beschreiben, was wir an unserer Karte jeweils schön oder abstoßend finden und was das vielleicht auch alles mit uns zu tun haben könnte. Auch wie die Gegensätze unter Umständen doch irgendwie zueinander passen.

Eine meiner Karten war übrigens diese hier:


Der geneigte Leser mag selbst überlegen, ob ich sie denn wohl positiv oder negativ finde (btw: das Bild stammt von Vogeler aus Worpswede).
Jedenfalls ist das, was sich aus den jeweiligen Karten deuten läßt und was auch die Referentin noch so erkennt bei allen unglaublich stimmig, auch bei mir. Regt zum Nachdenken an und zeigt mir mal wieder, daß die Dinge, die ich in letzter Zeit getan habe, richtig waren, auch wenn sie vielleicht nicht immer ganz schmerzlos vonstatten gingen. Und das ist doch schon mal eine erfreuliche Erkenntnis.

Mittags gehe ich wieder schwimmen, nachmittags geht es weiter. Zum Abendessen gibt es Zwiebelkuchen mit Federweißer, und danach hätte ich mich eigentlich bei einer Vernissage einfinden sollen, schwänze die aber, die Bilder gefallen mir schlichtweg nicht besonders. Und ich möchte ja keine negativen Assoziationen bekommen...;-)

Mittwoch, 24. September 2014

Tag 3 - Wie treibe ich einen Richter in den Wahnsinn in drei Lektionen

Aus Gründen des unterschiedlichen Biorhythmus´ der Teilnehmer werden heute die Gruppen getauscht, und meine Gruppe darf mit dem Prozeßspiel nebst Videoaufzeichnung beginnen. Der Raum ist eisig kalt, offenbar vertritt auch diese Akademie die Ansicht, daß vor Oktober keine Heizung in Betrieb genommen werden darf. Allerdings muß ich einräumen, daß uns recht bald warm wird.

Es gibt einen neuen Fall, bei dem die drei anwesenden Damen incl. meiner Wenigkeit diesmal als Zeuginnen benötigt werden. Aber Staatsanwältin war ich ja auch schon gestern...wir bekommen neben dem Fall noch Regieanweisungen, in denen steht, welche Art von Zeugin wir jeweils darstellen sollen. Meine Rolle besteht darin, den Richter schlichtweg totzuquatschen, ohne dabei irgendwas konkretes zu sagen. Hat da etwa irgendjemand "War ja klar!" gesagt? Ich muß doch sehr bitten!
"Mein" Richter ist auch noch ausgerechnet der ruhigste und freundlichste Kandidat der Gruppe, und es tut mir fast ein wenig leid...denn es stimmt schon, jemanden mit einem Redeschwall zu überschwemmen, ist eines meiner geringeren Probleme ;-). Er managt das aber wirklich gut, auch wenn ich hinterher ein wenig erstaunt bin, wieviel ich tatsächlich geredet habe. Ich hätte wahrscheinlich schon längst die Geduld verloren und mich unterbrochen in seiner Situation. Mir macht es jedenfalls einen Heidenspaß.

Die nächste Zeugin ist die "alte Jungfer", aus der man quasi nichts herausbekommt, und danach folgt die "Punkerin und Beinahe-Terroristin", die mit dem System so gar nicht einverstanden ist und überhaupt nicht einsieht, was sie da soll. Die Kollegin aus Berlin verfügt über ungeahnte schauspielerische Talente, und wir amüsieren uns köstlich. Ich glaube allerdings, daß sie eine Alt-68erin ist ;-). Eigentlich wäre das Ganze geeignet, um es auf einem entsprechenden Kanal im Internet einzustellen...was wir natürlich nicht tun werden.

Ich verzichte diesen Mittag auf´s Schwimmen, es ist der "freie" Nachmittag, was bedeutet, daß wir bis 16 Uhr Pause haben. Also auf in die Stadt und ein wenig bummeln. Das Wetter ist wunderbar, ich gönne mir einen Cappuccino mit Apfelstrudel in einem Café und bin jetzt geneigt, meine Leser wieder einmal mit Bildern zu belästigen:

Die wunderschöne Liebfrauenkirche.
















 Das kurfürstliche Schloß. Leider wird es schon seit Jahren renoviert, was den Gesamteindruck massiv stört...














 Ein entzückendes Muster...
















Irgendetwas, von dem ich nicht recht weiß, was es ist...;-)















Die Kaisertherme hinter Gittern, wie passend.
















Mit dem Bus geht es zurück und zur Selbsterfahrung, die heute sehr persönlich und sehr berührend ist und darum hier nichts zu suchen hat. 
Zum Abendessen ein wunderbares Fischbuffet, wir sitzen noch eine ganze Weile zusammen, so kleine Gruppen haben definitive Vorteile, aber dann ruft mich die Pflicht...äh der Blog...oder was auch immer...

Dienstag, 23. September 2014

Wein, Werte und Wideos - Tag 2

Nein, die heutige Weinprobe hat meine Sinne nicht so sehr vernebelt, daß ich der deutschen Ortographie nicht mehr mächtig wäre. Aber lecker sind die Weine an der Mosel hier schon...

Das Frühstück ist eine recht harmonische Angelegenheit. Ich gehöre scheinbar zu der Frühaufsteher-Gruppe, und die meisten wirken doch noch ein wenig müde, und es werden nicht allzu viele Gespräche geführt. Vielleicht bin ich auch nur so früh dran, weil ich um die Uhrzeit einfach Hunger habe, da ich normalerweise wesentlich früher frühstücken muß. Am Tisch des Parallel-Seminars "Umgang mit "schwierigen" Menschen (Kunden/Mitarbeitern)" geht es wesentlich temperamentvoller zur Sache, aber die sind vermutlich auch nicht so tiefenentspannt wie wir.

Morgens geht es mit der Selbsterfahrung weiter. Wir führen allerlei Gespräche, machen Übungen und sollen uns schließlich unsere eigenen Werte bewußt machen und darüber in der Gruppe diskutieren. Allerdings nur drei Werte pro Person, ziemlich wenig, zumal wir alle ähnliche haben. Am Schluß gibt es wieder eine Entspannungsübung, diesmal sollen wir uns an unseren Lieblingsort versetzen. Den habe ich sofort parat und bin innerhalb weniger Augenblicke dort...

Beim Mittagessen sind wir dementsprechend wieder alle sehr entspannt, und ich nutze die Pause außerdem erneut, um schwimmen zu gehen. Diesmal bin ich die ganze Zeit alleine, wunderbar.

Hinterher wird es dann ernst, und das erste Prozeßspiel mit Videoaufzeichnung steht an. Es geht um eine Schlägerei vor einer Diskothek, drei Zeugen sagen alle unterschiedliche Dinge aus, jugendliche Märchenstunde also, mein Traum ;-). Ich bin -wie überraschend- die Staatsanwältin und vergesse die Kamera nach einer Weile tatsächlich. Hinterher bin ich dann nicht einmal allzu schockiert, mich selbst zu sehen. Nur meine Stimme kommt mir völlig fremd vor, ist die wirklich so tief?

Danach Abendessen, und dann gibt es besagte Weinprobe. Sieben Weine sind es, die wir probieren dürfen, alle recht interessant. Ich verwirre meinen Sitznachbarn, einen Kollegen aus Koblenz, der zumindest so tut, als wenn er sich auskennt, mit allerlei Duftnoten, die ich angeblich im Wein wahrnehme. Meine Aussage, daß einer der Weine für mich nach Zimt riecht, veranlasst ihn zu außerordentlich intensiven Schnuppern. Die Melone beim nächsten Wein nimmt er mir dann sogar ab und als ich beim vorletzten Wein verkünde, daß ich den Geruch einer blühenden Kleewiese mit einer zarten Honignote wahrnehme, erscheint er sogar angemessen beeindruckt. Manchmal ist Schein eben alles...;-).
Ich verzichte dennoch auf den Ankauf von Wein, zu schwierig zu transportieren.

Montag, 22. September 2014

Tag 1 - Wir sind Bäume

Das Wort "Selbsterfahrung" in der Tagungsausschreibung hätte mich wohl darauf vorbereiten müssen, daß auch eine gewisse Esoterik hier eine Rolle spielt. Was ich im übrigen keineswegs negativ finde, habe ich doch selbst immer wieder einen gewissen Hang dazu. Dennoch kann ich einen leichten Schrecken nicht unterdrücken, als die Referentin beim Frühstück etwas von einem Stuhlkreis murmelt, weil ich sofort ein Szenario mit einem hin und her zu werfenden Wollknäuel, einer brennenden Kerze und Jogi-Tee vor mir sehe. Das Frühstücksbuffet ist im übrigen wieder großartig.

Hinterher finden wir uns im Lehrsaal ein und werden nach dem üblichen Vorgeplänkel in zwei Gruppen eingeteilt, obwohl wir ohnehin schon sehr wenige sind. Die Gruppen sollen im Wechsel Prozeßspiele unter Einsatz von Videokameras durchführen und sich eben der Selbsterfahrung hingeben. Ich beginne mit letzterem.

Es gibt tatsächlich einen Stuhlkreis und eine sehr ausführliche Vorstellungsrunde, allerdings keine Wollknäuel. Die Referentin -ihres Zeichens Psychotherapeutin- erzählt allerlei über die Wichtigkeit des Sorgens für sich selbst, mit dem ich mich sehr gut identifizieren kann, habe ich mich doch in den letzten Monaten schon selbst recht intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Aber vor allem soll es in dem Seminar ja darum gehen, wie wir auf andere wirken und welchen Eindruck wir gleichzeitig von uns selbst haben. Und damit geht es weiter. Im Wechsel sollen wir uns gegenseitig erzählen, wie wir uns nach dem ersten Eindruck einschätzen würden. Viel Gekichere natürlich, aber es ist auch sehr interessant, wie die verschiedenen Gegenüber einen denn so sehen und wie unterschiedlich ihre Einschätzungen teilweise sind. Am schmeichelhaftesten finde ich dabei im übrigen, daß ein Amtsgerichtsdirektor aus östlichen Gefilden mich für ein wenig flippig hält und meint, ich wäre bestimmt keine Püppi. Im Gegenzug unterstelle ich ihm, früher immer den Klassenclown gegeben zu haben. Wir fühlen uns beide recht gut erkannt ;-).

Dann kommt zur Entspannung am Ende eine Phantasiereise, in der wir uns alle in Bäume verwandeln. Ich verwandele mich in einen perfekten Mandelbaum im Botanischen Garten meiner Universitätsstadt, in voller Blüte stehend natürlich. Seitdem habe ich ziemlich großen Appetit auf Marzipan, habe aber ungünstigerweise nur Zimtsterne dabei...

Nach dem Mittagessen tue ich das, was ich eigentlich schon vor dem Frühstück tun wollte: ich gehe schwimmen. Auf diese Idee komme zu dem Zeitpunkt nur ich, und es ist wunderbar, das ganze Schwimmbad für sich allein zu haben. Erst bei den letzten 20 meiner 100 Bahnen erscheint noch eine Person, die ich mangels Brille allerdings nicht erkennen kann.

Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Diesmal bei den beiden anderen Referenten, beides Juristen. Aber sie verschonen uns heute noch mit Videoaufnahmen, und wir besprechen allgemein Kommunikationskonfliktpotentiale im Rahmen einer Hauptverhandlung. Aufgrund der Größe (oder eher Nicht-Größe) der Gruppe kommen sehr interessante Gespräche zustande. Aber morgen wird dann wohl die Kamera zum Einsatz kommen, ich bin sicher, daß alle schon innerlich zittern...

Fazit des ersten Tages: mal eine ganz andere Veranstaltung als der übliche Frontalunterricht vor großen Gruppen, bei dem einem in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Stoff untergejubelt werden soll. Sehr interessant, auch mal diese anderen Aspekte des Berufslebens zu beleuchten. Im übrigen sollte es verboten sein, bei Seminaren derart gutes Essen zu servieren ;-). Und morgen ist auch noch eine Weinprobe angesagt...