Dienstag, 23. September 2014

Wein, Werte und Wideos - Tag 2

Nein, die heutige Weinprobe hat meine Sinne nicht so sehr vernebelt, daß ich der deutschen Ortographie nicht mehr mächtig wäre. Aber lecker sind die Weine an der Mosel hier schon...

Das Frühstück ist eine recht harmonische Angelegenheit. Ich gehöre scheinbar zu der Frühaufsteher-Gruppe, und die meisten wirken doch noch ein wenig müde, und es werden nicht allzu viele Gespräche geführt. Vielleicht bin ich auch nur so früh dran, weil ich um die Uhrzeit einfach Hunger habe, da ich normalerweise wesentlich früher frühstücken muß. Am Tisch des Parallel-Seminars "Umgang mit "schwierigen" Menschen (Kunden/Mitarbeitern)" geht es wesentlich temperamentvoller zur Sache, aber die sind vermutlich auch nicht so tiefenentspannt wie wir.

Morgens geht es mit der Selbsterfahrung weiter. Wir führen allerlei Gespräche, machen Übungen und sollen uns schließlich unsere eigenen Werte bewußt machen und darüber in der Gruppe diskutieren. Allerdings nur drei Werte pro Person, ziemlich wenig, zumal wir alle ähnliche haben. Am Schluß gibt es wieder eine Entspannungsübung, diesmal sollen wir uns an unseren Lieblingsort versetzen. Den habe ich sofort parat und bin innerhalb weniger Augenblicke dort...

Beim Mittagessen sind wir dementsprechend wieder alle sehr entspannt, und ich nutze die Pause außerdem erneut, um schwimmen zu gehen. Diesmal bin ich die ganze Zeit alleine, wunderbar.

Hinterher wird es dann ernst, und das erste Prozeßspiel mit Videoaufzeichnung steht an. Es geht um eine Schlägerei vor einer Diskothek, drei Zeugen sagen alle unterschiedliche Dinge aus, jugendliche Märchenstunde also, mein Traum ;-). Ich bin -wie überraschend- die Staatsanwältin und vergesse die Kamera nach einer Weile tatsächlich. Hinterher bin ich dann nicht einmal allzu schockiert, mich selbst zu sehen. Nur meine Stimme kommt mir völlig fremd vor, ist die wirklich so tief?

Danach Abendessen, und dann gibt es besagte Weinprobe. Sieben Weine sind es, die wir probieren dürfen, alle recht interessant. Ich verwirre meinen Sitznachbarn, einen Kollegen aus Koblenz, der zumindest so tut, als wenn er sich auskennt, mit allerlei Duftnoten, die ich angeblich im Wein wahrnehme. Meine Aussage, daß einer der Weine für mich nach Zimt riecht, veranlasst ihn zu außerordentlich intensiven Schnuppern. Die Melone beim nächsten Wein nimmt er mir dann sogar ab und als ich beim vorletzten Wein verkünde, daß ich den Geruch einer blühenden Kleewiese mit einer zarten Honignote wahrnehme, erscheint er sogar angemessen beeindruckt. Manchmal ist Schein eben alles...;-).
Ich verzichte dennoch auf den Ankauf von Wein, zu schwierig zu transportieren.

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