Mittwoch, 24. September 2014

Tag 3 - Wie treibe ich einen Richter in den Wahnsinn in drei Lektionen

Aus Gründen des unterschiedlichen Biorhythmus´ der Teilnehmer werden heute die Gruppen getauscht, und meine Gruppe darf mit dem Prozeßspiel nebst Videoaufzeichnung beginnen. Der Raum ist eisig kalt, offenbar vertritt auch diese Akademie die Ansicht, daß vor Oktober keine Heizung in Betrieb genommen werden darf. Allerdings muß ich einräumen, daß uns recht bald warm wird.

Es gibt einen neuen Fall, bei dem die drei anwesenden Damen incl. meiner Wenigkeit diesmal als Zeuginnen benötigt werden. Aber Staatsanwältin war ich ja auch schon gestern...wir bekommen neben dem Fall noch Regieanweisungen, in denen steht, welche Art von Zeugin wir jeweils darstellen sollen. Meine Rolle besteht darin, den Richter schlichtweg totzuquatschen, ohne dabei irgendwas konkretes zu sagen. Hat da etwa irgendjemand "War ja klar!" gesagt? Ich muß doch sehr bitten!
"Mein" Richter ist auch noch ausgerechnet der ruhigste und freundlichste Kandidat der Gruppe, und es tut mir fast ein wenig leid...denn es stimmt schon, jemanden mit einem Redeschwall zu überschwemmen, ist eines meiner geringeren Probleme ;-). Er managt das aber wirklich gut, auch wenn ich hinterher ein wenig erstaunt bin, wieviel ich tatsächlich geredet habe. Ich hätte wahrscheinlich schon längst die Geduld verloren und mich unterbrochen in seiner Situation. Mir macht es jedenfalls einen Heidenspaß.

Die nächste Zeugin ist die "alte Jungfer", aus der man quasi nichts herausbekommt, und danach folgt die "Punkerin und Beinahe-Terroristin", die mit dem System so gar nicht einverstanden ist und überhaupt nicht einsieht, was sie da soll. Die Kollegin aus Berlin verfügt über ungeahnte schauspielerische Talente, und wir amüsieren uns köstlich. Ich glaube allerdings, daß sie eine Alt-68erin ist ;-). Eigentlich wäre das Ganze geeignet, um es auf einem entsprechenden Kanal im Internet einzustellen...was wir natürlich nicht tun werden.

Ich verzichte diesen Mittag auf´s Schwimmen, es ist der "freie" Nachmittag, was bedeutet, daß wir bis 16 Uhr Pause haben. Also auf in die Stadt und ein wenig bummeln. Das Wetter ist wunderbar, ich gönne mir einen Cappuccino mit Apfelstrudel in einem Café und bin jetzt geneigt, meine Leser wieder einmal mit Bildern zu belästigen:

Die wunderschöne Liebfrauenkirche.
















 Das kurfürstliche Schloß. Leider wird es schon seit Jahren renoviert, was den Gesamteindruck massiv stört...














 Ein entzückendes Muster...
















Irgendetwas, von dem ich nicht recht weiß, was es ist...;-)















Die Kaisertherme hinter Gittern, wie passend.
















Mit dem Bus geht es zurück und zur Selbsterfahrung, die heute sehr persönlich und sehr berührend ist und darum hier nichts zu suchen hat. 
Zum Abendessen ein wunderbares Fischbuffet, wir sitzen noch eine ganze Weile zusammen, so kleine Gruppen haben definitive Vorteile, aber dann ruft mich die Pflicht...äh der Blog...oder was auch immer...

Keine Kommentare: