Frau Spock zum Beispiel ist eindeutig so ein lernresistenter Fall. Einmal läßt man sie zum Elternabend, und -wumms- ist sie auch schon wieder Elternvertreterin. Ja, ja, ich weiß, macht man nicht...
Auf der anderen Seite ist es vielleicht gar nicht schlecht, wenn ein wenig juristische Stringenz in die Sache gebracht wird, wie ich auch beim gestrigen Elternabend wieder feststellen darf. Die neue Klassenlehrerin von Kind mittel erweist sich zum Glück auch weiterhin als toughe, aber dennoch außerordentlich humorvolle Person, die sich wie alle anderen Lehrerinnen (erstaunlicherweise ist die einzige männliche Lehrkraft der Schule der Rektor, aber ich behalte meine Ansicht dazu jetzt einfach mal für mich...) begeistert über ihre neue Klasse äußert. Alle Kinder seien freundlich, lieb, nett zueinander, arbeiteten höchst konzentriert und so weiter. Ich frage mich einige Male, ob ich vielleicht beim falschen Elternabend gelandet bin, aber nein, auf allen Listen steht eindeutig der Name meiner Tochter. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß die vorige Klasse der Lehrerin nach ihren Erzählungen ein wenig -oder auch ein wenig mehr- chaotisch war.
Wir bekommen allerlei fachliches zu hören, und ich kann nützliches Wissen über die umstrittene Methode "Lesen durch Schreiben" anbringen (man weiß ja echt nie, wozu es gut ist, das nützliche Wissen), und die Lehrerin erklärt erfreulicherweise, daß sie diese Methode "nicht vertritt", wie sie es diplomatisch nannte.
Dann aber treten diejenigen auf den Plan, die man als Elternvertreter unbedingt vermeiden sollte, wenn man eine Chance auf ein Ende des Elternabends vor Mitternacht haben möchte: Mütter, die gleichzeitig Lehrerinnen sind. Auch nach einigen Jahren Schule aus Sicht einer Mutter, die ich nun schon wieder hinter mir habe, bestätigt sich dies wieder einmal (ja, ja, motzt ruhig, manchmal hab ich eben doch Vorurteile).
Diesmal erweist sich Mama Religionslehrerin als besonders hartnäckig. Sie würde ja in ihren 5. Klassen immer wieder erschreckende Wissenslücken feststellen, ob nicht auch noch dies und das und jenes unterrichtet werden könnte. Sie liefert sich ein längeres Rededuell mit der nichtsahnenden Schul-Religionslehrerin, die letztlich nur auf den Lehrplan verweisen kann. Dann ist die Mathelehrerin dran. Weshalb sie sich denn erdreisten würde, mit den Kindern Rechenübungen mit (Spiel-)Geld zu planen und auf diese Weise die Affinität der lieben Kleinen zum schnöden Mammon zu manifestieren? Finde ich ehrlich gesagt auch schockierend, es könnte doch tatsächlich passieren, daß meine Tochter etwas über die Realitäten dieser Welt erfährt. Geht ja gar nicht! Zum Glück aber läßt sie sich von der Mathelehrerin dahingehend beruhigen, daß es auch Rechenübungen mit Tieren und ähnlichen, offenbar harmlosen Dingen geben würde.
Erfreulicherweise erscheint um kurz vor zehn der Hausmeister und macht uns darauf aufmerksam, daß wir doch jetzt bitte das Gebäude verlassen sollten...ich wundere mich mal wieder, was man so alles problematisieren kann in diesem Leben, aber ansonsten hilft auf jeden Fall noch dies hier:
Last Christmas und Happy New Year
vor 7 Jahren
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