Mittwoch, 11. September 2013

Die Zeit danach

Wonach kann der geneigte Leser sich jetzt natürlich fragen. Nach dem Konzert? Nach einer Woche Krankschreibung? Nach Beginn des Septembers? Nach Auffinden der ersten Weihnachtsartikel in den Geschäften?
Ich kann es selbst nicht so genau sagen, aber ich habe mich schon des Längeren von der Vorstellung verabschiedet, allwissend sein zu müssen.

Jedenfalls suche ich am Montag nach einer Woche "Pause" mein Büro auf, noch rechtschaffen müde von den Anstrengungen des Wochenendes. Ein Blick durch meine Tür ist geeignet, mich sofort wieder zu meiner nicht so sehr sadistischen Ärztin zu begeben und mich noch eine weitere Woche krank schreiben zu lassen. Oder vielleicht auch bis Weihnachten oder so...die Akten stapeln sich nicht nur den Aktenbock hinauf, sondern füllen auch den Fußboden in einer Art und Weise, die mir Schwierigkeiten verursacht, überhaupt zu meinem Schreibtisch zu gelangen.

Aber so schnell gibt eine Frau Spock schließlich nicht auf. Ich mache mich unter einigen Stoßseufzern an die Arbeit und schreibe und stapele und tippe und stapele und lese und stapele. Bis mittags gelingt es mir als Meisterin meines Metiers tatsächlich, der Fluten Herr (oder Frau) zu werden, und ich blicke zufriedenen Auges auf den Stapel hinter mir, um mich dann umzudrehen und mich anderen Dingen zuzuwenden (ist ja nicht so, daß keine anderen Akten mehr vorhanden wären...). Gerade habe ich mich abgewandt, als selbiger Stapel einen leisen Seufzer ertönen läßt und sich mit einem rauschenden Geräusch über meinen Teppich ergießt.

Das sind so Momente im Leben, die einen das Erfordernis einer gewählten Sprache vergessen lassen...

Über den Rest der Woche breite ich lieber den Mantel des Schweigens ;-).


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