Mittwoch, 13. November 2013

Heute mal was anderes

Fortbildungen scheinen offenbar nicht gerade dafür geeignet zu sein, ggf. bestehende Schlafdefizite auszugleichen...aber sich einfach mal zu verquatschen, ist schließlich auch etwas sehr schönes. Heute halte ich mich im übrigen schon wesentlich besser über Wasser als gestern, vielleicht gewöhnt man sich irgendwann einfach dran ;-).

Vormittags gibt es jedenfalls einen interessanten Vortrag eines weiteren Dezernenten des Generalbundesanwalts.Wenn die so weitermachen, hätte ich bald nichts mehr dagegen, mich von denen abwerben zu lassen. Nach dem überpünktlichen Ende (mein Erstaunen wächst von Tag zu Tag...) gibt es das obligatorische Drei-Gänge-Menü, und dann liegt doch tatsächlich ein freier Nachmittag vor uns. Na ja, so ganz frei ist er nicht, denn ich habe mich für die Teilnahme an einer Stadtführung angemeldet und fahre mit einigen Kollegen mit dem Bus in die Stadt, wo wir schon vor der Porta Nigra (so schwarz isse doch gar nicht)


von unserem Touristenführer erwartet werden. Und mit ihm scheinen wir einen guten Fang gemacht zu haben, denn er zeigt uns mit sichtlicher Freude und einer guten Portion Ironie die Stadt und hat natürlich eine Geschichte nach der anderen im Gepäck. Und wunderbares Wetter dazu bestellt, wie man sehen kann.

Wir erfahren natürlich auch einiges über die berühmten Bewohner von Trier. So zum Beispiel über Karl Marx. In diesem Haus hat er gewohnt:





Ich frage mich sehr, was er dazu sagen würde, wenn er wüßte, welches Geschäft sich jetzt dort befindet...eigentlich doch fast passend, können hier doch alle sich etwas leisten.

Überhaupt scheint Trier eine erfreuliche Vorliebe für rosa zu haben:




Bei genauerem Hinsehen könnte man auch einiges an glitzer erkennen. Noch besser aber finde ich die Trierer Tendenz, alte rosa Häuser mit Modernität zu mischen:






Ein Paradies geradezu, nicht wahr?
Natürlich gibt es noch viele wunderbare Gebäude mehr zu sehen, aber mich fesselt dann zwischendurch dies hier außerordentlich:






Was für Formen man doch hier alle interpretieren könnte...

Mit Geschichte und Eindrücken angefüllt, lande ich mit den Kollegen in einem Café und gönne mir ein unglaubliches leckeres Stück Torte zu meinem Cappuccino.

Danach gehe ich noch alleine los, lasse ich mich einfach ein wenig treiben, besichtige den Dom, der von innen so aussieht:




Ich sitze eine ganze Weile ein wenig erhöht auf einer Empore und lasse einfach nur die gewaltigen Dimensionen auf mich wirken. Im Hintergrund läuft leise Kirchenmusik (das Klappern meiner Absätze paßt übrigens ganz ausgezeichnet dazu, wenn ich herumgehe ;-)).

Als ich wieder rausgehe, ist es schon dunkel und langsam Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Ich finde eine Bushaltestelle, sehe aber, daß ich den Bus verpaßt habe. Nein, falsch, ich denke, daß ich den Bus verpaßt habe. Jedenfalls mache ich mich zu Fuß auf den Weg (nicht, daß ich den Weg kennen würde, aber solche Kleinigkeiten halten Frau Spock schließlich nicht auf). Nach etwa 5 Minuten werde ich vom Bus überholt. Na, vielen Dank, aber wenigstens weiß ich jetzt, daß die Richtung stimmt.

Tapfer gehe ich ein ganzes Stück weiter, inzwischen ist es völlig dunkel und reichlich kalt geworden, und ich muß gestehen, daß ich, als mir dann auf einmal ein Taxi begegnet, dieses heranwinke und mich vollkommen dekadent zurückfahren lasse. Ich glaube, sonst wäre ich auch bestimmt noch eine knappe Stunde unterwegs gewesen...

Das ist jetzt schon die Halbzeit hier. Dabei habe ich mich gerade dran gewöhnt ;-)

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