Donnerstag, 22. August 2013

Die Justiz paddelt


Glücklicherweise gibt es ja solche Tage, an denen man nicht nur am Schreibtisch sitzt, sondern an denen es einen in die Natur zieht.
Der gestrige Tag ist ein solcher, an dem meine Abteilung sich aufmacht, einen "Fluß" mit Kanus zu erkunden. Schon einmal vorab: weder kentert jemand noch wird jemand über Gebühr nass, und wir meistern sogar die von der Kanuverleih-Inhaberin beschworenen gefährlichen Stromschnellen problemlos, ganz davon abgesehen, daß wir die geplante Strecke in der Hälfte der dafür vorgesehenen Zeit zurücklegen.
Zeit genug also, sich zwischendurch ein wenig zu stärken. Eine unserer Geschäftsstellen-Damen gehört dem Landfrauenverband an, das dürfte ja wohl eine ausreichende Information bezüglich der Qualität der Torte sein :-)

Dann geht es zurück durch eine unglaublich idyllische Landschaft. Natürlich wird nicht nur gepaddelt, sondern es sind nebenbei auch noch etliche Aufgaben zu erfüllen, wie die Sorte eine Teebeutels nur durch Schnuppern zu erraten, Temperatur und den Salzgehalt des Gewässers zu bestimmen (wieso gibt es für solche Zwecke eigentlich keine App?), Blätter zu sammeln und allerlei andere erbauliche Dinge. Selbstverständlich meistert mein Team all dies mit Bravour, und wir zeichnen uns durch besonders scharfsinnige Antworten aus, indem wir z.B. die Frage nach dem Inhalt einer Metallkiste, den man allein durch das Geräusch beim Schütteln identifizieren soll, mit "fremde bewegliche Sachen" oder die Frage nach dem 6. Sinn mit "Wahnsinn" beantworten. Ja ja, ich weiß, es ist manchmal ein Kreuz mit den Juristen...

Irgendwann sind wir alle wieder zurück, und es wird gegrillt. Besondere Freude bereitet uns eine der Kellnerinnen, die Bestellungen stets mit einem Augenrollen und manchmal auch mit der Anmerkung, sie müßte doch schon so viel herumlaufen, ob wir das denn nicht eben hätten mitbestellen können, quittiert.
Es werden allerlei weitere Spiele gespielt, und es gipfelt in dem furiosen Höhepunkt, daß Frau Spock gemeinsam mit einem demnächst in unsere Abteilung zu versetzenden Kollegen ein selbstgedichtetes Lied vorträgt. Aber da ich die Charts auch mit "Biene Maja" regelmäßig stürme, ist das natürlich kein Problem. Der Kollege und ich beschließen im übrigen spontan, eine Band zu gründen, sobald er dann endlich bei uns anlandet.
Jedenfalls mal wieder ein gelungener Tag! Der Bericht über den nicht ganz so gelungenen Gerichtstermin, der diesem Höhepunkt heute folgte, kommt dann demnächst...

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