Freitag, 26. Oktober 2012

Wieder zuhause

Da freue ich mich doch aber ganz dolle, dass ich jetzt wieder hier bin. Noch mehr hätte ich mich allerdings gefreut, wenn die Züge ausnahmsweise einmal pünktlich gewesen wären und ich nicht eine Stunde am Bahnhof in Hamburg hätte rumsitzen müssen. Aber nun ja, man weiß ja, worauf man sich einläßt, wenn man Zug fährt (und ich tue es dennoch immer wieder gerne).

Glücklicherweise sind mir letzte Nacht Albträume über die Einfuhr erspart geblieben und durch angenehmere Dinge ersetzt worden. Dennoch schafft es das Dream-Team auch heute am letzten Tag noch, die Sache mit der Einfuhr mehrfach durcheinander zu bringen. Ich genieße geradezu die letzten Stöhner von Oberstaatsanwalt Zackig.
Referent ist heute der angekündigte BGH-Guru, der ein wenig wie Ludwig II. von Bayern aussieht, aber ausgesprochen nett ist und ziemlich anregend erzählen kann. Er stellt sogar Fragen an die Teilnehmer, und ich schwelge in den Grundlagen des Umsatzsteuerrechts, gelernt ist eben doch gelernt. Meine Stuttgarter Richterin schlägt irgendwann vor, daß ich mich bei der Bundesanwaltschaft bewerben sollte, dort würden Personen mit steuerlichen Kenntnissen gesucht. Aber Karlsruhe ist nicht so ganz die von mir bevorzugte Wohngegend...
Die Zeit vergeht jedenfalls schnell. Ich genieße noch einen letzten Cappuccino in der Caféteria, und meine Stuttgarter Richterin und ich verabschieden uns und versichern uns, daß wir uns ganz dolle gefreut haben, uns kennengelernt zu haben.
Gemeinsam mit einem Hamburger Kollegen nehme ich ein Taxi zum Bahnhof, das leider irgendwann aufgrund eines Feuerwehreinsatzes nicht mehr weiterfahren kann. Zum Glück ist es nicht mehr so weit und regnet auch nicht mehr so kräftig, und wir gehen den restlichen Weg zu Fuß. Ich erreiche rechtzeitig meinen IC in Köln.
Die Fahrt verläuft unspektakulär. In meinem Abteil ein älterer Herr in einer knallorangenen Cordhose und mit Schnallenschuhen, zwei Frauen, die die meiste Zeit schlafen, und zwei noch nicht ganz ältere Herren, die zu 90% der Zeit hinter einem technischen Gerät verschwunden sind. Ich nutze die Zeit, mich nach einer Woche mehr oder weniger hochgeistiger juristischer Ergüsse mit Musik vollzudröhnen.
In Hamburg absolviere ich die durch die Verspätung verursachte Wartezeit, der Regionalexpress selbst hat dann auch noch einmal Verspätung, und ich nehme mir ein Taxi nachhause. Der Taxifahrer kennt meine Straße zwar nicht, wir stellen aber fest, daß wir beinahe Nachbarn sind. Vielleicht sollte er sich doch mal näher in der Gegend hier umsehen ;-).

Nun also wieder zuhause mit der Aussicht auf Alltag. Aber für nächstes Jahr habe ich mich schon für zwei weitere Fortbildungen angemeldet und hoffe, daß ich einen Platz dafür bekomme...

I see it clearly now the way is quite uncertain.

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