Dienstag, 7. Juni 2011

Der Lauf der Zeit...

Gestern war ich bei der Beerdigung meines Onkels. Wir standen uns nicht sehr nahe, aber ich mochte ihn, und er war für mich eines der Urgesteine meiner (sehr großen) Familie. Und er ist der erste aus der Generation meiner Eltern, der nicht mehr da ist. Ein seltsamer Gedanke und nicht gerade ein erfreulicher.

An solchen Tagen fühle ich mich ein wenig alt und vor allem sehr erwachsen. Bisher war ich eben immer noch in der "Kindergeneration", auch wenn ich natürlich erwachsen bin und längst mein eigenes Leben lebe. Aber es waren eben noch immer welche da, die eben älter waren, an die man sich auch mal anlehnen konnte. Es wird dann an meiner Generation sein, diese Rolle einzunehmen. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es fast ein guter Witz.

Bei so einer Beerdigung kommen natürlich viele Erinnerungen hoch, auch wenn sie natürlich ganz anders war als Adrians. Wenn ein Mann mit 84 Jahren nach einem reichen und erfüllten Leben stirbt, ist das zwar traurig, aber nicht bitter. Aber trotzdem ließen sich ein paar Flashbacks nicht vermeiden: dieser kleine Sarg in der Kapelle, die vielen Blumen, der Gang über den Friedhof, das offene Grab. Obwohl ich alles mehr wie in einem Nebel miterlebt habe, weiß ich es doch noch, als wäre es gestern gewesen. Ich glaube, ich könnte es fast noch fotografisch wiedergeben. Ich werde es wohl nie vergessen.


Ooh, give me freedom and light, give me reason and right,
All I need's a little time to get by,
Turn my face to the wind, hear the nightingale sing,
And wonder at the stars in the sky,

So many things I don't know, so many ways I won't go,
So many secrets that will never be found,
But as long as you're with me with loving to give me,
We can watch the world going round...

Ooh, around and around and around and around,
Everything in the world goes around,
Yes around and around and around and around,
And around, everything goes around...

From the moment of birth till you go back to the earth,
Your life is like a circle of gold,
And everything you begin, every song that you sing,
Sooner or later must go...

Another time, another place, another life, another face,
Oh my love I know I'll see you again,
And the circle that starts with the beat of your heart,
Takes you back to the beginning again...

Oh around and around...
Everything in the world goes around,
Oh around and around...
Everything goes around,
Yes around and around...
Oh around and around...
Everything in the world goes around...

Round and around, round and around, round and around...

(Chris de Burgh)

3 Kommentare:

...kreuz und quer... hat gesagt…

Nein, das wirst Du nie vergessen. Und das ist auch richtig, weil er zu Dir/Euch dazu gehört, zu Deinem Leben, unauslöschbar.
Das mit Deinem Onkel tut mir leid. Sei froh, dass Du in Deiner großen Familie einen Teil zum Anlehnen hattest, ich finde nach einem erfüllten Leben darf man auch in Würde gehen. Das komische Gefühl bleibt, und wird wohl eher mehr ;-). GLG

Anonym hat gesagt…

Mensch, das tut mir leid... ich sende Dir einige Gedanken... Adrian wird immer präsent sein, immer wieder wird er auch derart nah sein (manchmal tut es vielleicht nicht mehr derart weh irgendwann; vielleicht) und ja, es ist schwierig und es wird nicht wirklich besser mit der Zeit weil die Abschiede nicht weniger werden... Manchmal wünscht man sich einen Knopf zum eigenen Hindrehen der Realität (wäre doch eine geniale Erfindung) vor allem wenn sich Bilder in den Vordergrund begeben als seien sie gestern geschehen... LG Sylvia

Sanne hat gesagt…

ich glaube, der Unterschied ist, einen über 80 Jahre alten Menschen, der sein Leben gelebt hat, den kann man loslassen und in liebevoller Erinnerung behalten.
Sein Kind wird man nie loslassen können, einfach auch, weil die Reihenfolge falsch ist.
Aber dadurch wird Adrian immer ein Teil von euch bleiben, der trotzdem er so kurz in eurem Leben war, Spuren hinterlassen wird.
Ich drück dich mal...