Donnerstag, 26. März 2009

Endlich weiß ich, was eine Q-Sache ist

Die ganzen letzten Wochen habe ich mich schon gefragt, was eine solche Q-Sache wohl sein kann. Ich hatte es schon öfter im Geschäftsverteilungsplan gelesen, wollte ich mich vor den anderen aber auch nicht als so unwissend outen und habe darum nicht nachgefragt. Heute habe ich nun selbst eine Sonderzuständigkeit für eine Q-Sache bekommen, wenn sich das nicht wichtig anhört. Es heißt, daß ich einen bestimmten Kandidaten zugewiesen bekommen habe, der immerzu wie verrückt Strafanzeigen stellt, die völlig blödsinnig sind. Eine Q-Sache eben, Querulanten-Sache gg.

Heute morgen wurde ich zum Gespräch bei meinem Abteilungsleiter gebeten, und er eröffnete mir, daß ich ab nächsten Mittwoch das kleine Zeichnungsrecht bekommen würde, sofern der Leitende Oberstaatsanwalt zustimmt, was aber wohl nur eine Formsache ist. Ich freue mich sehr, da haben die ganzen Wäschekörbe wohl doch genützt. Wir haben uns dann noch ein wenig allgemein unterhalten, und er ist insgesamt wohl recht zufrieden, meinte, ich könnte noch ein wenig gründlicher werden, aber noch wichtiger wäre es, daß man praktisch ist und Sachen vom Tisch bekommt, und das bin ich wohl. Er meinte. es wäre keineswegs ein Selbstgänger, daß man nach drei Monaten das Zeichnungsrecht bekommt, manche müssen auch länger warten, und es wäre mit die größte Hürde überhaupt. Ab Mittwoch muß ich dann nur noch vorlegen, wenn ich ein Verfahren einstellen will, alles andere nicht mehr, das ist doch wirklich eine Erleichterung. Zum Schluß stellte er noch fest, daß ich doch ganz gut in die Staatsanwaltschaft passen würde, eine frische und offene Art hätte und ja offensichtlich nicht irgendwie kauzig veranlagt wäre. Ich könnte mich vor Lachen über diese Formulierung immer noch wegschmeißen. Er wollte auch noch wissen, wann ich meine Stunden denn aufstocken würde, aber dazu sehe ich mich im Moment überhaupt nicht veranlaßt. Es ist viel zu schön, drei Tage lang Wochenende zu haben.

Ansonsten bin ich ganz froh, daß für mich schon Wochenende ist, denn diese Woche habe ich wie irre gearbeitet. Das lag sicherlich auch daran, daß Frank Urlaub hatte und ich länger bleiben konnte. Neben dem Haftsachen-Streß am Montag habe ich etliche Anklagen geschrieben und ziemlich viele Fälle erledigt, Gerichtsverhandlung war ja auch, und ich glaube, ich habe schon lange nicht mehr so viel telefoniert wie in den letzten Tagen. Heute mußte ich dann schon wieder zum Amtsgericht zu einer Vorführung, weil der nächste meiner Kandidaten verhaftet werden sollte. Nicht, daß unsere Stadt bald leergefegt ist. Zum Glück sind das alles harmlose Fälle, denn ich muß die ja so schnell wie möglich anklagen. Aber jetzt genieße ich erstmal besagtes Wochenende, bald wird es bestimmt auch mit den Bereitschaftsdiensten und solchen Dingen losgehen. Aber spannend war die Woche auf jeden Fall.

Zuhause machen uns gerade die Skalare ein wenig Kummer. Nachdem sie ja neulich gemeinerweise die Neons angeknabbert haben, sind jetzt zwei von ihnen kurz hintereinander gestorben. Die Große war ziemlich traurig, hat sie dann aber mit entsprechendem Blumenschmuck beerdigt. Ich wage nicht daran zu denken, was passiert, wenn man eines der Meerschweinchen nicht mehr ist. Wünschen wir ihnen ein langes Leben.

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