Mittwoch, 5. September 2012

Und die nächste Besprechung

Meine Güte, im Moment bin ich wirklich im Dauereinsatz, wenn es darum geht, mich mit Verteidigern und Gerichten herumzuschlagen.
Heute hatten wir eine Besprechung mit einem unserer Star-Verteidiger, der schon im Vorfeld schriftlich meine Anklageschrift kräftig verrissen hatte und insbesondere fand, daß sie zu knapp wäre. Ich war ein wenig erstaunt, weil ich das immer so knapp mache und noch nie jemand etwas dazu gesagt hat. Als Gesprächsgrundlage fand ich die Aussage jedenfalls ein wenig unerfreulich, zumal es der Verteidiger war, der um ein Treffen gebeten hatte.

Aber dieses war ein netter Richter, der mich mehr oder weniger mit den Worten begrüßte, daß er gar nicht wüßte, was der Rechtsanwalt hätte, er würde meine Anklageschriften immer gut finden, weil sie so knapp und und nicht überfrachtet wären. Das war doch mal ein Punkt für mich.

Mit dabei waren auch noch zwei Vertreter der Finanzbehörde, und dann ging es los, daß sich selbige und der Verteidiger in einen Zahlendschungel stürzten, nachdem letzterer vorher noch einen etwa 20-minütigen Einführungsvortrag gehalten hatte. Ich ließ sie eine Weile gewähren und mischte mich dann mit der Frage ein, ob wir nicht lieber ein wenig ergebnisorientiert vorgehen wollten, denn wenn wir uns mit der Strafandrohung einig wären, könnten wir uns diese Rechnerei eh sparen.
Der Richter freute sich, und dann ging alles wieder einigermaßen schnell, und wir kamen zu einer vernünftigen Lösung.

Also, geht doch! Mit ein wenig Pragmatismus löst man die schwierigsten Fälle ;-).

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