Dienstag, 6. November 2012

Drei gegen Einen...

...ist unfair, wissen wir ja.
Heute nun also die Verhandlung gegen den Herrn mit dem monströsen Namen und zwei seiner Kumpels. Drei Angeklagte bedeuten auch drei Verteidiger, und die waren wie (fast) immer der Meinung, daß die Anklage völlig aus der Luft gegriffen ist. Ist ja klar, wir machen das immer so, daß wir irgendwelche Leute total unbegründet anklagen, weil wir sonst nichts zu tun haben.

Diese Verhandlung beginnt damit (na ja, eigentlich natürlich mit einem Cappuccino ;-)), daß die Richterin mitteilt, daß wir heute ja niemals fertig werden könnten und sie deshalb schon mal vier weitere Termine in Aussicht genommen hat. Na super, das hätte sie ja mal vorher sagen können, dann wäre die Sitzung vermutlich nicht an meine Abteilung gegangen, die kommt nämlich aus einer anderen. Großes Nachdenken bei den Rechtsanwälten, ob sie denn da auch Zeit haben. Ich werde nicht gefragt, auf meiner Seite hat man Zeit zu haben (kann allerdings auch zur Not eine Vertretung schicken, das dürfen die Anwälte nicht).
Wir verhandeln noch ein wenig hin und her, allerlei rechtliche Bedenken werden geäußert, die ich nicht kommentiere, dann ist Schluß für heute. Auf dem Flur spricht mich der Verteidiger des Haupttäters an, daß er ja über alles, was mit einer Bewährungsstrafe zu tun hätte, mit sich reden lassen würde. Die Frage ist wohl eher, ob ich darüber mit mir reden lasse...

Habe ich mich neulich beklagt, daß ich zu wenige Gerichtstermine habe? Mit dieser Monstersitzung und meinen eigenen, die schon terminiert sind, bin ich jetzt praktisch bis Weihnachten ausgebucht, zumindest wenn erwartet wird, daß ich zwischendurch auch noch ein paar Akten bearbeite gg. Ich hoffe jetzt einfach mal, daß die Richter in meinen Sachen dieses Jahr nicht mehr so arbeitsfreudig sind...;-).

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