Donnerstag, 1. November 2012

Die heutige Bilanz

Endlich mal wieder ein Tag, der es wert ist, daß ich eine Bilanz für ihn schreibe. Ich könnte vorweg nehmen, daß ich reichlich platt bin...
  • Vier Uhr morgens, und Kind klein ist der Ansicht, daß die Nacht jetzt zuende ist. Gegen halb sechs kann ich ihn davon überzeugen, daß dem nicht so ist, um sechs klingelt dann auch endlich der Wecker.
  • Morgenwahnsinn.
  • Ich gehe mit Kind mittel zum Einschulungsgespräch, schon das zweite, weil ich sie an zwei Schulen angemeldet habe. Wie schon beim ersten schlägt sie sich wacker, jetzt müssen wir nur noch einen Platz an der richtigen Schule bekommen.
  • Ich liefere Kind mittel im Kindergarten ab und sause zum Gericht. Erstaunlicherweise habe ich noch ein wenig Zeit, und es gibt Cappuccino und Brötchen.
  • Im Gerichtssaal plaudere ich mit dem Richter. Mit dabei übrigens für die Pause mangels anderer sauberer Behältnisse eine pinke Brotdose mit einem Katzenkopf drauf, der allen Mädchenmüttern bestens bekannt sein dürfte. Soviel zum Thema "toughe Juristin geht zu Gericht" ;-)
  • Schon nach wenigen Minuten komme ich zu der Überzeugung, daß der Angeklagte verrückt ist. Nicht, daß ich es nicht wäre, aber ich halte mich zumindest nicht für einen Steuerberater, habe angeblich nie einen Bescheid bekommen, mit dem mir die Zulassung entzogen wurde, aber trotzdem gegen alle geklagt. Der gute Mann hat selbst keinen Überblick mehr über seine ganzen Verfahren, redet aber wie ein Buch darüber und versucht, uns davon zu überzeugen, daß wir ihn nur aus reiner Willkür vor dieses Gericht gestellt haben. Auch andere Gerichte hätten gegen ihn Entscheidungen getroffen, ohne daß es überhaupt ein Verfahren gab. Der Richter bemüht sich, ihn davon zu überzeugen, daß auch Richter nicht freiwillig arbeiten, der Erfolg ist mittelmäßig. Leider müssen wir das Verfahren dennoch aussetzen, weil wir Unterlagen benötigen, um durch sein Chaos durchzusteigen. Nächstes Jahr werde ich den Herrn also wiedersehen. Ich kann es kaum erwarten.
  • Günstigerweise ist Mittagspause und da ich mich schon einmal beim Haupthaus befinde, nutze ich die Gelegenheit, mit einer Kollegin essen zu gehen.
  • Ich sause in mein Büro und erledige zumindest die Post, viel Zeit habe ich nicht, denn
  • ich muß schon wieder ins Haupthaus flitzen, wo ich mich zur Grippeimpfung angemeldet habe. Geht zum Glück schnell.
  • Zuhause habe ich ein paar Minuten, in denen ich die Beine hochlege und ein paar Haushaltsdinge erledige (ja, auch das kommt vor im Hause Spock...).
  • Eltern-Kind-Nachmittag im Kindergarten: mir fällt gerade noch ein, daß ich etwas mitbringen sollte. Schlau, wie ich bin, habe ich mich für Brot eingetragen, also vorher noch kurz zum Bäcker. Kind mittel ist von meinem Erscheinen begeistert, Kind klein sieht es absolut nicht ein, weshalb wir im Kindergarten bleiben sollten, wenn ich ihn doch eigentlich abhole. Aber schließlich findet er es dann doch ganz lustig. Man nötigt mich (!), eine Laterne zu basteln. Die ist besonders spektakulär, weil die Erzieherin auf den Gedanken, kommt das Papier mit Öl zu bestreichen, damit es besser glänzt, und dann zu bügeln. Super, wir sind alle total beschmiert, die Klebe hält nicht mehr, irgendwie gelingt es mir aber doch, das Ganze in Form zu zwingen. Dann wird gesungen und Suppe gegessen. Mit einiger Mühe fange ich meine Kinder ein, die abwechselnd vor mir flüchten, und zerre sie nachhause, wo ich sie zwecks Abendwahnsinn dem Mann übergebe.
  • Jetzt noch Unterricht für morgen vorbereiten, geschickterweise lasse ich Referate halten...
Mal schauen, wozu ich danach noch in der Lage bin ;-).

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