Mittwoch, 18. Mai 2011

Eine fertige Anklageschrift

ist in etwa genauso schön wie eine fertige Steuererklärung. Der Unterschied besteht allerdings darin, daß ich bei der Steuererklärung üblicherweise wußte, was hinterher dabei herauskommt, bei der Anklage kann ich das nicht sagen. Es heißt ja nicht umsonst, daß man vor Gericht und auf See in Gottes Hand ist.

Aber es ist schön, einen wirren Sachverhalt in eine bestimmte Form zu bringen, ihn zu durchdringen, ihn sozusagen zu bändigen. Dann liegt alles schön sortiert vor mir, die Beweismittel geordnet, die Zeugen benannt, die Anträge gestellt. Und wenn man Pech hat, geht der Zirkus dann erst richtig los, wenn nämlich die Verteidiger die Anklageschrift bekommen und anfangen, sie zu zerpflücken. Aber das ist eben Teil des Spiels, vielleicht sogar der wichtigste. Ich könnte jedenfalls mal wieder eine schöne Verhandlung gebrauchen.

Die nächste Herausforderung liegt aber erstmal am Wochenende vor mir: ich werde mit meinen drei Kleinen eine Zugfahrt mit dem ICE machen. Ich hoffe, daß wir es alle heil überstehen und ich hinterher noch Nerven habe gg.

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