Dienstag, 9. Dezember 2014

Einer dieser ganz normalen Tage...

Ist ja nicht so, daß Langeweile hier aufkommt...deswegen komme ich ja auch so wenig zum Bloggen ;-).

Also mal ein kurzer Abriss des heutigen Tages:

Der übliche Morgenwahnsinn. Wie immer, wenn nicht Wochenende ist, zeichnen sich die Kinder morgens durch besondere Müdigkeit aus. Schließlich fällt Kind mittel dann doch ein, daß sie heute nicht nur zur ersten Stunde, sondern auch noch eine immens wichtige Chorprobe hat. Was zur Folge hat, daß sie mich auf einmal zur Eile antreibt und ihren kleinen Bruder gleich mit.

Endlich im Büro angekommen, sortiere ich mich ein wenig durch die Post, führe ein paar Telefonate, als mich der Anruf eines Richters erreicht. Ich weiß bereits seit gestern, daß sich mein Intensivtäter seit dem Wochenende in Untersuchungshaft befindet (hurra!), und nun geht es darum, wann ein Termin zur Hauptverhandlung stattfinden kann. Sein Vorschlag: nächster Dienstag um 14.30 Uhr. Ich lehne entsetzt ab, das wird zu spät. Wir einigen uns auf Donnerstag nachmittag, da hab ich lange Zeit. Kurz darauf ruft er mich erneut an, im Gericht wäre am Donnerstag Weihnachtsfeier, da würde nachmittags niemand mehr reinkommen. Also eben Mittwoch vormittag, die Variante finde ich eh am besten.

Ich begebe mich auf die Suche nach der Akte, die Angelegenheit hat sich jetzt zur Eilsache entwickelt. Der zuständige Geschäftsstellenmensch ist heute leider nicht da, die Akte auch nicht...wir finden sie schließlich im Stapel "zu kopieren". Schade, daß ich schon letzte Woche eilig verfügt hatte, ein Aktendoppel zu erstellen. Eilig scheint relativ zu sein. Und ich kann ihn nicht mal anmotzen. Heb ich mir dann also für morgen auf.

Weiter im Geschäft: es gibt eine dringliche Mail unseres Gruppenleiters, daß wir doch bitte dieses Jahr noch ganz viel arbeiten sollen, weil wir so exorbitant viele Reste haben. Also nehme ich mir doch gleich mal einen dieser Restfälle vor. Zu diesem Zweck kopiere ich mir immer als erstes den Steuerfahndungsbericht, um darin herumschmieren zu können. Solche Berichte heißen übrigens "Rotberichte", dabei sind sie gar nicht auf rotem, sondern eher auf schweinchenrosa Papier gedruckt. Und dieses Papier ist zudem offenbar dünner als normales Papier, jedenfalls zerschießt es mir etwa fünf Mal mit Hilfe eines Papierstaus den Kopierer...na super, ich geh dann erstmal essen.

Ich bleibe hinterher nicht mehr allzu lange und fahre los, um die Kinder abzuholen. Zwischendurch kurz tanken, so günstig war es lange nicht. Die Kleinen schubsen sich mehr oder weniger die Treppe hinauf. Mich erwarten einige meiner Weihnachtseinkäufe in Form von vier Paketen. Das fünfte Paket wurde an die gegenüberliegende Poststation geliefert, obwohl sie alle von DHL kommen. Aber das fällt wohl unter die Kategorie "Muß man nicht verstehen"...ich bekomme außerdem eine Einladung zu einem hiesigen "Promi-Event" (Frau Spock ist ja jetzt seriös, wir erinnern uns!). Adressiert an "Frau Spock und Begleitung". Schon das zweite Mal, ich kann mich unglaublich amüsieren. Such ich dann wohl mal eine Begleitung.
Schon nach kurzer Zeit scheuche ich die Kinder wieder los, Geigenunterricht. Währenddessen gehe ich mit Kind klein, der dabei immer erstaunlich handzahm ist, einkaufen.

Wieder zuhause überzeuge ich Kind groß davon, daß es nichts schöneres gibt, als sich eine Weile um ihren kleinen Bruder zu kümmern und diesen auch noch zu baden. Es klappt, und Kind mittel und ich werden quasi hinausgeschoben. Diese hat nämlich noch einen Auftritt mit ihrem Chor. Zu diesem Zweck sollen die Kinder um 18 Uhr an der Schule (nicht ihrer allerdings...) abgeliefert werden. Der Auftritt ist um 19 Uhr, danach dürfen die hoffnungsvollen Eltern ihre Kinder wieder einsammeln (aber natürlich nicht etwa zusehen...). Ich verkürze mir die Wartezeit damit, wieder nachhause zu fahren und die im Keller lagernden Winterreifen in meinen Kofferraum zu verfrachten, damit ich morgen zur Werkstatt kann. Ganz schön groß die Teile und ganz schön schwer...ich fahre wieder zur Schule zurück und vertreibe mir die Zeit auf dem Parkplatz, lesend. Der bisher entspannendste Teil des heutigen Tages. Irgendwann verlasse ich etwas unwillig das Auto und begebe mich zu den anderen vor der Schultür in der Kälte wartenden Eltern (Müttern...). Dabei hatte ich zu diesem Event sogar ebenfalls eine Einladung, die ich aber nicht angenommen habe. Hätte ich das gewußt...plötzlich erscheint ein freundlicher Herr, fragt uns, ob wir die Eltern der Chorkinder wären und läßt uns hinein.. Oh herrlich, Wärme! Und ich kann sogar den Auftritt von Kind mittel bewundern, das erste Mal, daß ich den Chor in Aktion sehe. Und sie sind gar nicht schlecht.

Wieder nachhause, Kind mittel abfüttern, Kind klein und Kind mittel ins Bett, Sofa, Kinderpunsch, selbstgebackene Kekse und kitschiger Film.

Wieder einmal von Kind mittel stammt übrigens die Erkenntnis des heutigen Tages. Wir sitzen im Auto, und sie erzählt mir, daß ihre eine Freundin morgen doch keine Zeit hat, weil ihr Vater krank ist und ihre Mutter dann soviel Arbeit hat. Was sie zu der Frage führt: "Mami, warum müssen die Frauen eigentlich immer alles machen?"
Mein liebes Töchterlein, deine große Schwester war nur wenig älter als du, als sie ankündigte, wenn sie groß wäre, Feministin werden zu wollen. Da Erkenntnis der erste Weg zur Besserung ist, glaube ich, daß du auf einem guten Weg bist, es ihr nachzutun ;-).

1 Kommentar:

GPS hat gesagt…

Amazing! MrsSpock ein Organisationstalent, da wird man neidisch :)