Montag, 17. August 2015

Frau Spock allein in der großen Stadt

Ich hatte ja eine Fortbildung angekündigt, nun ist es also soweit. Wie üblich beginnt sie mit einer Zugfahrt und einem Cappuccino, einem sehr guten im übrigen. Und es wimmelt von Anzugträgern, die ich eigentlich erst am Ziel meiner Reise geballt erwartet hatte. Schon fast zwanghaft scheinen sie ihr Laptop aufzuklappen, noch bevor sie sich überhaupt hingesetzt haben...ich bin da natürlich vernünftiger und beschäftige mich mit einer intellektuellen Zeitschrift, in der es insbesondere um die Verwirrungen der Midlife-Crisis geht. Wie passend...;-).

Nachdem der Zug mehr zu stehen als zu fahren scheint, komme ich irgendwann doch an. Die Verspätung beträgt immerhin eine knappe Stunde, und ich bin sehr froh, keinen Anschlußzug erreichen zu müssen. Mein Ziel ist diesmal sozusagen eine Premiere, nämlich dies hier:


Dort hat die Bundesfinanzakademie eine Außenstelle (auch wenn ich den See in Brühl doch ziemlich vermisse), und es soll diesmal um Internationales Steuerrecht und Steuerstrafrecht gehen. Aber zunächst einmal zerre ich meinen Koffer an den Regierungsgebäuden vorbei zum Hotel. Jede Menge schwarzer Limousinen unterwegs, und ich muß zugeben, daß ich nichts dagegen hätte, mal eine auszuleihen. Nebst Fahrer natürlich.

Im Hotel ist mein Zimmer dankbarerweise schon bezugsfrei. Ich richte mich ein, laufe noch ein wenig durch die Gegend, esse was zum Mittag und mache mich auf den Weg in das Ministerium. Dort kommt man natürlich nicht so einfach hinein. Dienstausweis vorzeigen, ich bekomme eine Besucherkarte und eine Wegbeschreibung, zunächst die zur Kantine, dann die zum Seminarraum. Nicht ganz einfach, das Gebäude ist riesig. Aber man erkennt trotzdem sofort, daß es ein Ministerium ist. Zumindest sehen die, die ich bisher kennengelernt habe, quasi identisch aus, vielleicht gibt´s da irgendwo Mengenrabatt.

Ich hätte geschworen, daß es in einem Bundesministerium eine Klimaanlage gibt, aber weit gefehlt...bei einer Außentemperatur von 29 Grad ist es reichlich stickig im Seminarraum, auch der Dozent, seines Zeiches Professor, wirkt ein wenig angeschlagen. Aber er ist ausgesprochen nett, und auch die Kollegen machen bisher einen weitgehend guten Eindruck.

Schließlich Kaffeepause. Ich lehne mich im Fahrstuhl sicherheitshalber an den Not-Knopf und lege ihn damit lahm. Dann eben Treppe runter, 6 Stockwerke gehen ja....die Kantine ist riesig, der Speiseplan für die nächsten Tage enthält mindestens 6 Gerichte zur Auswahl, darunter auch vegan, vegetarisch, und für morgen ist grillen angekündigt, finde ich gut.

Gegen 18 Uhr ist es dann aber auch echt genug. Halb zerflossen stolpere ich ins Hotel. Noch ist mir aber keine Ruhe vergönnt, denn ich habe noch eine Mission zu erfüllen. Die heißt "Dussmanns Kulturkaufhaus" und besteht im Erwerb zahlreicher Noten. Und ich bin erfolgreich! 

Aber dann ist es echt genug. Noch ein wenig was zu essen, und dann ab auf´s Sofa oder war frau in einem Hotelzimmer eben so hat. Morgen geht es dann weiter...

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