Donnerstag, 23. April 2009

Am 18. September 2028

nämlich in genau 19 Jahren und 257 Tagen habe ich mein 25-jähriges Dienstjubiläum. Diese Botschaft wurde mir heute höchstpersönlich überbracht. Das hat mich echt total motiviert, muß ich sagen. Immerhin bin ich dann noch keine 60, ist ja auch schon was. Es sind übrigens nur noch "so wenige" Jahre, weil meine Zeit im Finanzamt und das Referendariat angerechnet werden.

Ansonsten bin ich diese Woche größtenteils damit beschäftigt gewesen, die Berge abzubauen, und es ist mir auch einigermaßen gelungen. Ein paar größere Sachen sind jetzt natürlich noch übrig, und ich hoffe, daß ich zumindest einen Teil davon nächste Woche loswerde. Aber ich komme immerhin schon wieder an meinen Schreibtisch ran.

Heute hat mich ganz spontan einer meiner Beschuldigten besucht, mit dem hatte ich auch schon mal telefoniert. Die Wachtmeister waren gleich ein wenig besorgt, aber ich habe mit offenbar zu Recht für harmlos gehalten. Es war auch keine große Sache, er sollte lediglich eine Geldstrafe an eine gemeinnützige Einrichtung bezahlen und wollte darüber nochmal sprechen. Ich habe ihm das alles in Ruhe erklärt, ihn davon abgebracht, seinerseits eine Strafanzeige zu stellen und schließlich meinte er, er würde sich bei mir ja so geborgen fühlen, da würde er doch gerne bezahlen. Hm, ich weiß nicht, ob ich es gut oder schlecht finden soll, wenn die Beschuldigten sich bei mir wohl fühlen gg. Da ist wohl noch ein wenig zu viel "Dienstleistungs-Mentalität" aus meiner Zeit als Anwältin bei mir vorhanden. Aber zumindest erzählen die Leute mir immer eine Menge, weil ich so nett bin.

Gestern habe ich den ganzen Tag beim Landgericht verbracht und mir die haarsträubende Geschichte eines mutmaßlichen Betrügers angehört, der angeblich selbst gemein betrogen wurde. Entweder stimmt das ganze, oder er hat es sich so geschickt ausgedacht, daß er eigentlich schon dafür belohnt werden müßte. Aber es stehen noch zwei weitere Termine in dieser Sache an, wir werden sehen, wie er sich weiter hält. Nach der Verhandlung habe ich geradezu fluchtartig das Büro verlassen, weil es schon reichlich spät war und ich dringend die Kinder abholen mußte. Zum Glück war der Richter sehr nett, und ich konnte es vorher mit ihm klären, daß ich pünktlich los muß, so daß ich niemanden engagieren mußte. Es paßte ohnehin ganz gut, weil er selbst zum Fußballspiel Bremen-HSV wollte.

Aber jetzt ist erstmal Wochenende angesagt. Morgen werde ich ein wenig shoppen gehen, und am Sonnabend ist Claudias Hochzeit, da freue ich mich schon drauf.

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