Donnerstag, 28. Januar 2010

Die Königin der Reifenpannen

Diesen Titel werde ich voraussichtlich bald verliehen bekommen, nachdem ich es geschafft habe, innerhalb von einem Jahr drei Reifenpannen zu haben. Aber heute war es wenigstens mal nicht in voller Fahrt, sondern während ich geparkt habe. Wie sie zustande gekommen ist, weiß ich allerdings nicht. Das ganze fand in der Nähe unserer Werkstatt statt, und nach einem Anruf erschien innerhalb von 10 Minuten ein Mitarbeiter und wechselte den Reifen in weniger als 5 Minuten. ADAC hätte auf jeden Fall länger gedauert, wäre aber dafür umsonst gewesen. Na ja, nun sind wir wenigstens gezwungen, das Auto morgen in die Werkstatt zu bringen, um den richtigen Reifen wieder draufziehen zu lassen. Wir müssen ohnehin schon seit einigen Wochen die Heckscheibenheizung reparieren lassen. Aber ein anderer Anlaß wäre auch in Ordnung gewesen.

Ansonsten kämpfe ich weiter mit meiner Übelkeit. So langsam dürfte es gerne besser werden. Zumindest habe ich schon eine Berechnung bekommen, wann mein Mutterschutz beginnt und wie lange er voraussichtlich dauert sowie einen Antrag auf Kinderzulage für das Baby. Das nenne ich doch mal rechtzeitig gg.

Montag, 25. Januar 2010

Zäh wie Kaugummi

Die Tage scheinen momentan irgendwie so gar nicht zu vergehen. Mir ist den ganzen Tag schlecht (nachts auch, wenn ich mal wach werde), und so langsam zerrt das ein wenig an meinen Nerven. Ich habe zwar die Aussicht, daß das so in drei oder vier Wochen vorbei sein wird, aber diese Zeit scheint mir noch reichlich lang, und die einzelnen Tage nehmen kein Ende, obwohl ich sie auf der anderen Seite alle locker verschlafen könnte. Ich war ja ohnehin schon länger der Meinung, daß die Babys gerne einfach gleich fertig geliefert werden könnten.

Ich bilde mir ja ein, nach immerhin schon drei Schwangerschaften recht erfahren zu sein, aber so durchgeknallt wie in dieser war ich noch nie (Frank konnte das allerdings nicht so recht bestätigen, ob mir das zu denken geben sollte?). Von der Übelkeit und dieser ewigen Müdigkeit mal abgesehen, stehe ich tatsächlich vor dem Kühlschrank und futtere saure Gurken wie Erdnüsse in mich rein (schon beim Gedanken an die Teile könnte ich sofort wieder anfangen). Ich hatte heute schon ernsthaft überlegt, in der Kantine darum zu bitten, daß sie mir ein paar dazu legen. Hinterher könnte ich dann regelmäßig ein Joghurt essen. Wenn ich Babys sehe, könnte ich sofort heulen, bei allen möglichen anderen Gelegenheiten auch, und ich möchte dazu anmerken, daß ich so gut wie nie heule. Ob das alles mit dem Alter zusammenhängt oder ob ich diesmal nur besonders viele Hormone mit mir rumschleppe? Ich werde jedenfalls froh sein, wenn ich wieder ein wenig normaler bin.

Die Kleine, die sich ja ohnehin seit einiger Zeit wieder für ein Baby hält, ist im Moment zudem der Ansicht, daß in unserem Schlafzimmer eine Muräne wohnt. Meistens ist sie in einer Kiste und schläft, aber ab und zu kommt sie raus, um zu essen oder zu trinken oder, wie heute morgen, ihre Puppe zu hauen. Daraufhin war sie erstmal nicht mehr gut auf die Muräne zu sprechen. Ansonsten ist sie gerade ganz entzückend, redet wie ein Buch und wenn man mal seufzt, tätschelt sie einem die Schulter und sagt: "Bleib ruhig, Mami, alles gut. Ruh Dich aus." Ich könnte jedesmal vor Lachen vom Stuhl fallen.

Die Große bekommt am Freitag Zeugnisse nebst Empfehlung für die weiterführende Schule. Das wird allerdings keine große Überraschung mehr werden. Schwieriger wird die Entscheidung für eine entsprechende Schule werden, weil ihr nichts so recht zusagt. Na ja, immerhin haben wir jetzt eine im Auge, die noch Gnade vor ihren Augen findet. Hoffentlich bleibt das auch nach der Besichtigung so.

Hier im Büro mache ich gerade mehr Vertretung als alles andere. Der eine Kollege ist für zwei Wochen zur Fortbildung, und außerdem habe ich ja noch ein halbes allgemeines Dezernat an der Backe. Da kommt gerade total viel mit ziemlich wüsten Fällen. Aber dann muß das andere eben mal ein wenig liegen bleiben. Ich finde ohnehin, daß ich mich ganz tapfer schlage, wenn man diese ewige Übelkeit berücksichtigt.

Dienstag, 19. Januar 2010

Rückenschwimmer

Den schrecklichsten aller Gerüche habe ich beim letzten Mal ganz vergessen: die Scheibenwaschanlage unseres Autos, bah, ist die eklig. Ich erinnere mich gut, daß es mir in allen Schwangerschaften bisher so ging und daß dieses Ekelgefühl immer eines der ersten und sichersten Anzeichen war.

Eigentlich wollte ich ja von Rückenschwimmern erzählen. Grundsätzlich habe ich nichts gegen sie, obwohl ich es schon ein wenig unpraktisch finde, in einem total vollen Schwimmbecken ausgerechnet so zu schwimmen, daß man keinerlei Überblick über seine Umgebung hat. Aber das allein würde man ja noch geregelt bekommen, wenn die eifrigen Rückenschwimmer wenigstens in ihrer Bahn blieben und nicht plötzlich in wilden Ausfallmanövern auf einen zustürzen würden. Ich halte mich jedenfalls nach Möglichkeit von ihnen fern, muß aber feststellen, daß sie mich manchmal geradezu zu verfolgen scheinen.

Heute war ich wieder bei der Ärztin, und man konnte das Baby sehen, das immerhin schon eine Gesamtlänge von stolzen 2,5 cm hat. Vor allem aber hatte es ein emsig schlagendes Herz, und ich bin immer noch ganz verzückt von diesem Anblick. Jetzt kommt es mir erst so richtig real vor.

Bei dieser Gelegenheit habe ich dann auch gleich meinem Abteilungsleiter die "frohe Botschaft" überbracht. Er hat es tapfer aufgenommen und mir versichert, daß sich alle immer freuen würden, wenn die jungen Frauen (vielen Dank dafür) Kinder bekommen und es dann auf sich genommen, den Rest der Behördenleitung zu informieren. Der arme Kerl wird dieses Jahr noch einiges durchmachen, wie ich fürchte, denn als ich zu meiner sehr netten Kollegin aus dem Zimmer neben mir ging, um ihr davon zu erzählen, berichtete sie, daß sie sich wohl in dem gleichen Zustand wie ich befindet, allerdings noch nicht beim Arzt war, so daß sie natürlich noch nichts öffentlich macht. Aber sie ist wohl nur drei Wochen nach mir dran. Wir haben uns laut lachend umarmt und dann unter Ausschluß der Kollegen erstmal eine Weile über Kinder und Babys im allgemeinen und im besonderen gequatscht. Das könnte doch eine sehr witzige Zeit werden, und ich hoffe jetzt gerade mal inständig, daß keiner meiner Kollegen hier liest gg. Ich werde in nächster Zeit so nach und nach den Rest von ihnen mit der Nachricht schockieren.

Montag, 11. Januar 2010

Börks!

Mal ehrlich, die ersten drei Monate einer Schwangerschaft könnte man doch getrost überspringen. Oder warum nicht gleich die Babys fertig anliefern? Latente Übelkeit, tagsüber geht es einigermaßen, aber nachts merke ich regelmäßig, wie sich mein Magen hebt und senkt. Normale Hosen kann ich nicht mehr tragen, weil mir vom Druck eines Knopfes auf den Bauch total schlecht wird. Und dann diese Gerüche. Tut mir ja leid, liebe Raucher, aber der Geruch von kaltem Rauch auf der Kleidung könnte mich im Moment dazu veranlassen, sofort ein Waschbecken aufzusuchen. Wieso in aller Welt müssen sich Menschen in einer Umkleidekabine mit fünf verschiedenen Sprays einsprühen, eins übler riechend als das andere? Sogar mein Büro scheint komisch zu riechen. Dazu Dauermüdigkeit und Lustlosigkeit. Im Moment finde ich sogar die Aussicht verlockend, ein Jahr Elternzeit zu nehmen, damit ich mich so lange einfach auf´s Sofa legen und nichts tun kann. Und das mir! Aber ich bin sicher, daß sich das noch ändern wird und ich ganz bestimmt nicht ein Jahr lang zuhause bleiben werden.

Die Große freut sich übrigens außerordentlich, stellt zahllose Fragen über die Entwicklung von Babys im Mutterleib, liest Namensbücher, plant die Umgestaltung des Hauses und wünscht sich mindestens Zwillinge (nur wenn das Kindermädchen mitgeliefert wird gg). Die (bald nicht mehr) Kleine weiß natürlich nicht so recht, was los ist, aber sie spielt plötzlich ganz oft, daß sie ein Baby ist, ist sehr anhänglich (na ja, das ist sie eigentlich immer), und man muß ihr ziemlich häufig einen "Kuß sagen". Ich habe für sie ein Buch über Babys bestellt, das wird ihr bestimmt gefallen, und die Große wird es wahrscheinlich auch lesen gg.

Im Büro habe ich noch nichts gesagt, ich will den Arzt-Termin nächste Woche abwarten. Wenn da alles in Ordnung ist, werde ich es wohl tun, auch wenn es noch recht früh ist. Aber ich viel länger werde ich es wohl ohnehin nicht verbergen können, ich habe jetzt schon das Gefühl, daß mein Bauch nach vorne geschossen ist. Die Bänder sind eben auch nicht mehr das, was sie mal waren. Witzigerweise kam trotzdem erst heute wieder in der Teerunde das Gespräch auf unverhoffte Schwangerschaften und Frauen, deren Familienplanung eigentlich abgeschlossen ist. Ich mußte mich sehr zurückhalten und habe nur in mich hinein gegrinst. Zu diesen Frauen gehöre ich nach Ansicht meines Dienstherren mit Sicherheit auch gg.

Ansonsten war ich jetzt schon zweimal schwimmen und habe artig meine 40 Bahnen abgerissen. Das werde ich jetzt öfter tun, geht sogar vor der Arbeit in der Unihalle. Schwimmen ist herrlich: mir ist dabei nicht schlecht, es riecht nicht seltsam (erst hinterher in der Umkleidekabine), und ich fühle mich richtig gut. Wahrscheinlich wäre es am besten, einfach den ganzen Tag im Wasser zu bleiben.

Dienstag, 5. Januar 2010

Gedanken zum Jahresanfang

Nun ist es da, das Jahr 2010 und mit ihm vor allem ein Gedanke, der mich beschäftigt: wie wird es sein, wenn sich unsere Familie im September noch einmal vergrößert?

Ich war heute bei der Ärztin, und man konnte schon einen kleinen Punkt erkennen. Ich schwanke noch zwischen Begeisterung und Panikanfällen gg. Mehr Kinder als Arme zu haben ist bestimmt nicht ganz einfach.

Und dann noch der Termin: es wird ziemlich genau Adrians eigentlicher Geburtstermin sein, so daß ich in der gleichen Woche, wie ich es damals war, über seinen Todestag rüber muß. Das wird bestimmt nicht einfach, aber noch ist zum Glück viel Zeit bis dahin, so daß ich mir erst darüber Gedanken machen werde, wenn es soweit ist.

Aber irgendwie hüpft mein Herz, ich überlege mir schon laufend Namen und schmiede Pläne, wie ich es mit dem Job weiter gut hinbekommen kann.