Ich mag Halloween. Mir gefällt die Vorstellung, daß an diesem Abend die Welten der Lebenden und der Toten tatsächlich näher als sonst beieinander liegen. Früher hatten die Menschen ja genau davor Angst, aber ich finde es schön.
Und so war ich auch in diesem Jahr in der Dunkelheit auf dem Friedhof (ein Lichtermeer dort übrigens) und habe für Adrian eine Kerze angezündet, damit er den Weg zu uns ein wenig leichter findet. Schon einmal waren wir uns in einer solchen Nacht ganz nah, und ich hoffe, daß es irgendwann wieder so sein wird.
Aber bis dahin freue ich mich einfach über ein Licht, das ich senden kann.
- Wecker um 5.30 Uhr, Mann hat Frühdienst, sämtliche kleinen Kinder offenbar auch und lehnen es ab, weiter zu schlafen
- Mann weg, also Morgenwahnsinn alleine. Kind klein will den Toast von Kind groß essen und nicht seine Banane. Kind mittel will lieber doch kein Müsli, sondern Toast und hat noch zahlreiche Extra-Wünsche, die zu erfüllen ich ablehne. Endlich sind sie alle untergebracht.
- Ab ins Büro, der riesige Stapel vom Urlaub ist zwischenzeitlich abgearbeitet, dafür ist ein Kollege aus einer anderen Stadt der Meinung, wir hätten was über ein bei ihm geführtes Verfahren ausgeplaudert. Endlose Vermerke, Gespräche mit Geschäftsstelle und Abteilungsleiter (to be continued...), nebenbei Tagesgeschäft.
- Um 12 Uhr verlasse ich fluchtartig das Büro, weil ich kurz darauf mit beiden Mädchen einen Termin beim Augenarzt habe, also Kind mittel schnell aus dem Kindergarten holen und wieder zurückfahren. Kind groß kann zum Glück selbst direkt von der Schule aus dorthin kommen.
- Untersuchung von zwei sich mustergültig benehmenden Kindern (die muß mich für die Super-Mutter gehalten haben gg). Kind mittel mit Top-Sehleistung, Kind groß weniger top, braucht Pupillenerweiterungstropfen, was den Besuch um eine Stunde verlängern wird. Hoffnung, daß Kinderfrau, die auf Kind klein aufpaßt, nicht sauer ist, wenn ich erst später wiederkomme. Zum Glück hat die Praxis ein Bistro, Kinder werden mit Kuchen bestochen.
- Nächste Untersuchung, Kinder benehmen sich immer noch mustergültig. Kind groß bekommt Rezept für eine Brille.
- Schnell nachhause, Kinderfrau ist offenbar nicht sauer. Kind klein stürzt sich mit Freudenschrei auf mich, kurze Spielzeit. Erwähnte ich schon, daß ich bisher noch kein Mittag gegessen habe?
- Mann kommt nachhause, gemeinsamer Aufbruch Richtung Optiker und anderer Geschäfte.
- Optiker erzählt mir, daß auf dem Rezept etwas fehlt und die Krankenkasse die Brille so leider nicht zahlen würde (wie ich dann später erfahre, hätte ich auf diese 20,- € eigentlich auch noch gerade verzichten können...). Es ist aber auch nicht möglich, schon mal die Brille auszusuchen und die Bestellung aufzugeben und das Rezept nachzuliefern, weil sich da schon welche vor der Nachlieferung gedrückt haben. Und dann müßten sie mir umständlich eine Rechnung schreiben. Versuche, dem guten Mann klarzumachen, daß es wesentlich umständlicher ist, wenn ich jetzt mehrmals hin und herfahren muß, scheitern, Kopf-->Tischkante, Optiker verlassen.
- Weitere Einkäufe erledigt.
- Beim Augenarzt vorbeigefahren und Rezept berichtigen lassen.
- Nachhause gefahren, Mann und Kinder klein dort abgeliefert. Mit Kind groß zu einem anderen Optiker gefahren. Super Beratung, schicke Brille gefunden, schweineteuer *ächz*. Und für die popeligen 20,- € der Krankenkasse mache ich mir den Streß, hin und herzufahren...
- Wieder nachhause, Abendwahnsinn zum Glück vom Mann schon weitgehend erledigt, Mittag gegessen (um 19 Uhr wohlgemerkt...), dabei immerhin die heutige Zeitung gelesen.
- Kind mittel etwas vorgesungen
- Kind groß Vokabeln abgefragt
- auf dem Schreibtischstuhl zusammengebrochen und angefangen zu bloggen.
Und jetzt hätte ich bitte gerne den Mutterorden irgendeiner Klasse ;-)
Eigentlich sind wir hier ja Flachlandtiroler, aber in diesen Herbstferien hat es uns tatsächlich einmal in die "richtigen" Berge verschlagen, nämlich in die bayrischen Alpen. Dort hatten wir eine Ferienwohnung auf einem Bauernhof gemietet, so daß wir Beschäftigung in alle Richtungen hatten. Aber Langeweile kam in dieser Woche absolut nicht auf. Man konnte auf dem Hof zwar nicht reiten, aber es gab doch allerlei Tiere, mit denen die Mädchen sich ausgiebig beschäftigten, zudem einen kleinen Spielplatz im Garten, eine Spielscheune und außerdem jede Menge anderer Kinder, so daß wir von unseren beiden eigentlich nichts gesehen haben, wenn wir dann auf dem Hof waren, die waren ständig unterwegs. Nur der Kleine konnte zu seinem Bedauern noch nicht so recht mitmischen. Da er inzwischen aber laufen kann, als hätte man ihm einen kleinen Motor eingebaut -er aber leider immer die Flucht ergreifen will gg-, konnte man ihn noch nicht alleine mitgehen lassen, sondern einer von uns mußte ihn ständig dabei "verfolgen", so daß wir es immer mal wieder vorzogen, ihn oben bei uns zu behalten.Unser eigentliches Ziel war es ja, in den Bergen zu wandern, und das Wetter kam dem auch durchaus entgegen, nur ein 4-jähriges Mädchen war absolut nicht dafür...Während der Kleine einfach wie ein Rucksack auf dem Rücken getragen werden konnte, was er sehr erfreulich fand, mußte sie nun einmal laufen und fand das "voll anstrengend" und ihre Beine "taten voll weh", obwohl sie in den Pausen erstaunlicherweise wie aufgezogen herumwetzen oder hinterher auf dem Spielplatz herumtoben konnte. Aber wir haben sie doch ein paarmal zwangsverpflichtet. Die Große fand es inzwischen ganz gut, so in der Natur herumzulaufen, und sie hat die wunderbare Aussicht, die sich uns teilweise bot, sehr genossen. Ein solches Panorama gibt es aber auch nicht überall!
Am ersten Tag haben wir nur eine kurze Wanderung zur sog. Denk-Alm unternommen (wahrscheinlich hätten wir doch lieber die Seufzer-Alm nehmen sollen gg). Es ging teilweise ganz schön steil bergauf, zum Glück gibt es ja bei fast allen Zielen, die man dort so anpeilt oben eine Gaststätte, in der man sich ein wenig stärken kann (und vor allem gibt es fast überall dort Kaiserschmarren...ich glaube, die Mittlere hat sich von kaum etwas anderem ernährt, mal abgesehen von den Kartoffelpuffern gg).
Auch am nächsten Tag ging es wieder los, diesmal zum Sylvenstein-See, der wunderschön und idyllisch war. Dort war es nicht so steil, und die Mittlere hat sich viel tapferer gehalten. Außerdem durfte sie Steine in den See werfen, das hat ihr gut gefallen gg.
Dieses war übrigens der Blick von unserem Balkon, Spielplatz und Berge zu sehen, und man konnte die Kinder von oben aus beaufsichtigen, sehr praktisch.
Nach zwei Wanderungen haben wir am 3. Tag eine Pause eingelegt und sind nach München gefahren. Dort haben wir uns vor allem im Tierpark Hellabrunn aufgehalten und waren alle total begeistert. Es ist wunderschön angelegt, tolle Tiere, und wir hätten noch einige Stunden mehr dort bleiben können. Aber wir wollten doch zumindest noch einen kurzen Blick in die Innenstadt werfen und haben uns schließlich im Hofbräuhaus wiedergefunden, wo es erstaunlich gutes und günstiges Essen gab und natürlich Bier (was dazu führte, daß ich durch den Münchner Feierabendverkehr nachhause fahren durfte gg).
Am Tag darauf war aber wieder Wandern angesagt. Diesmal fuhren wir mit der Seilbahn den Brauneck-Berg hoch (der direkt vor unserer Tür lag), und ich kam mir sehr tapfer vor. Ich hasse nämlich Seilbahnen und habe nicht unerhebliche Höhenangst, aber ich habe durchgehalten, und die Kinder fanden es klasse. Die Fahrt hat sich aber durchaus gelohnt, denn oben (an die 1500m) hatten wir eine unglaubliche Aussicht bis zur Zugspitze. Wir wanderten den "Panorama-Weg", der seinen Namen durchaus verdiente, entlang und schließlich zum Gipfelkreuz, wo wir alle angemessen stolz waren, es bis dort geschafft zu haben. Den Abstieg haben die anderen dann wieder in der Seilbahn vollführt, während ich den Berg alleine runtergelaufen bin. Von "Laufen" konnte man aber kaum sprechen, es war eher ein Schleichen. Es war derartig steil und der Bodenbelag so glatt, daß ich mich ein paar mal auf die Nase gelegt habe und dementsprechend langsam gehen mußte. Außerdem stand mein rechtes Knie überhaupt nicht auf diese Art der Belastung, und ich merke es immer noch. Aber es war schön, alleine in der Natur zu sein, und ich konnte sogar die "Weltcup-Skipiste" des Ortes bewundern gg.Am nächsten Tag war daher wieder Pause angesagt. Wir fuhren nach Bad Wiessee und wollte dort in ein Aquarium mit dem hochtrabenden Namen "Aquadome", das sich dann als kleiner Raum mit 5 Becken, in denen sich Fische aus dem Tegernsee befanden, entpuppte. Leicht enttäuscht fuhren wir weiter nach Tirol und landeten in den Swarovski-Kristallwelten. DAS war jedenfalls alles andere als eine Enttäuschung, unglaublich was man aus Kristallen udn Lichteffekten alles herstellen kann. Am Ende bekamen die Mädels auch noch Kuchen in Form dieses Kopfes gg.Am Ende gab es dann auch noch einen sehr erfreulichen Shop mit ziemlich gesalzenen Preisen...Dort passierte es uns dann ausgerechnet, daß die Mittlere verloren ging. Zum Glück fanden wir sie bald wieder, und es gab dort auch keine rechte Gelegenheit zu "entkommen", aber ein Schreck war es natürlich trotzdem, vor allem auch für sie, so daß sie von da an höllisch aufpaßte, ob wir auch noch in der Nähe waren.Geschneit hatte es an diesem Tag übrigens auch noch...Nachmittags ließ ich mich dann breitschlagen, mit den Mädels schwimmen zu gehen, an dem Abend war ich reichlich k.o.
Am letzten Tag waren dann alle bis auf Frank nicht so recht in Wanderstimmung, und wir überredeten ihn, noch einmal nach München zu fahren. Dort waren wir im Deutschen Museum, was mir auch sehr gut gefiel, obwohl ich ja eigentlich nicht so der Technik-Freak bin. Für die Mädchen gab es den Höhepunkt des Tages hinterher, da waren wir mongolisch essen, und in dem Restaurant fuhr das Essen auf einem Laufband an einem vorbei und man konnte sich rausnehmen, was man wollte. Die beiden kriegten sich kaum wieder ein, schwelgten in Sushi und waren völlig aufgeregt gg. Das war so niedlich.
WIeder zurück ging es dann schon ans Packen, die Mädels spielten ein letztes Mal mit den Tieren, und am nächsten Tag sind wir ganz früh aufgebrochen und waren am frühen Abend wieder hier. Eine tolle Woche war das, und ich hätte es gut noch ein wenig länger ausgehalten. Berge sind klasse! Und wenn die lieben Kinderchen irgendwann mal größer sind, möchte ich richtige Tageswanderungen mit ihnen unternehmen, ob sie das wohl begeistern wird gg?
Nachdem die große Welle nun vorüber zu sein scheint, haben wir uns letzte Woche noch einmal in das nette Restaurant getraut, und diesmal haben auch tatsächlich alle Teilnehmerinnen eine Mahlzeit zu sich genommen ;-). Das Essen war wieder spektakulär gut (ich hätte gerne das Rezept für die Erdnußsauce), auch wenn es diesmal weder Krokodil noch Kamel gab, und die Gesellschaft war es ebenfalls. Einige erklären uns vielleicht immer noch für verrückt, weil wir uns auf diese Entfernung hin treffen, aber der Schwarzwald war wesentlich weiter (auch wenn das andere Gesellschaft war), so daß ich das gar nicht so abwegig finde. Und selbst die Fahrt dorthin war schon reichlich lustig. Ich hoffe, daß es bald eine Wiederholung gibt, allerdings haben wir dafür schon ein anderes Restaurant im Auge...
Der Kleine mausert sich vom Geher zum Läufer und will vor allem schnell sein. Das hat ihm letztes Wochenende einen kurzen Aufenthalt in der Notaufnahme eingebracht, weil er auch eine Kante gefallen war und eine kleine Platzwunde hatte. Es war dann zum Glück doch nicht so schlimm, aber wir konnten überhaupt nicht abschätzen, wie tief das ist, darum haben wir lieber einen Arzt drauf schauen lassen. Jetzt hat er ein Pflaster an der Stirn, läßt sich aber ansonsten nicht weiter beeindrucken und wetzt durch die Gegend. Auf Treppen zu krabbeln, ist völlig uncool, laufen sollte schon sein, und ich bin gespannt, wann wir uns das nächste Mal in der Klinik einfinden können. Eigentlich hätte ich immer gedacht, daß uns das mit der Mittleren passieren würde. Aber die hat entweder mehr Glück als Verstand oder ist so geschickt, mit ihr war jedenfalls noch nie so etwas.
Sonst gibt es gar nichts weiter zu berichten, hoffen wir also auf aufregendere Zeiten gg.
Im Moment plätschert mein Leben so vor sich hin, was völlig in Ordnung ist, und bei dem gerade wunderschönen Wetter (man kann echt kaum glauben, daß schon Oktober ist) fühlt man sich ohnehin wohl. Es gibt einfach nur viele hübsche Kleinigkeiten.
Der nächste größere Prozess ist beendet, und es gab einen Freispruch. Das war durchaus in Ordnung, allerdings mußte ich dann trotzdem hinterher meinem Abteilungsleiter noch begründen, weshalb ich keine Revision dagegen einlegen möchte. Es waren interessante Tage, noch nie habe es erlebt, daß in einer Berufungsverhandlung noch so viel ermittelt werden mußte. Und am Ende konnte man dann tatsächlich den Sachverhalt nicht mehr so ganz zweifelsfrei feststellen. Es waren viele Indizien da, die in beide Richtungen gingen. So ist das jetzt jedenfalls erledigt, und der Angeklagte war immerhin sichtlich erleichtert.
Im Lauf der Woche bin ich dann außerdem wieder einmal nicht Finanzrichterin geworden, was aber ebenfalls in Ordnung ist. Das Gespräch im Ministerium hatte aber dieses Mal schon eine ganz andere Qualität als beim letzten Mal, und ich glaube, es war eine knappe Entscheidung (hoffe ich jetzt einfach mal gg). Spätestens beim übernächsten Mal bin ich dann dran ;-). Aber ich bin ja zufrieden, da wo ich bin, und wahrscheinlich wäre es mir ohne meine Straftäter eh noch ein wenig langweilig, das kann ich auch später noch machen.
Die Kinder sorgen außerdem für ordentlich Leben bei uns. Der Kleine läuft seit etwa einer Woche und torkelt noch ein wenig wie ein Betrunkener durch die Gegend, ist aber stolz wie nur was und wird auch fast stündlich geschickter. Inzwischen kann er sogar schon um die Kurve gehen, ohne dabei umzufallen, gestern schaffte er eine volle Drehung gg. Die Mittlere ist vor allem mit einem Vorschulbuch, das ich ihr gekauft habe, beschäftigt und verfestigt ihre Meinung, in nächster Zeit in die Schule zu kommen. Daraus wird wohl eher nicht, aber immerhin darf sie jetzt zur Musikschule, was ihr auch sehr gut gefällt. Da sie ohnehin den ganzen Tag vor sich hin singt, war das eine sehr passende Entscheidung.
Alle Kindergeburtstage haben wir jetzt auch hinter uns, als letztes war die Große vor ein paar Tagen dran und ist jetzt 11. Es fällt mir ein wenig schwer zu glauben, daß ich bereits ein so großes Kind habe gg. Gestern gab es dann die große Geburtstagsparty mit Bowling und Übernachtung bei uns. 7 gackernde Mädchen in unserem Wohnzimmer, mittendrin der Kleine, der sich wieder Hahn im Korb fühlte und sich von einem Arm zum anderen reichen ließ und sich dabei sichtlich wohlfühlte. Aber es war recht lustig, und ich glaube, die Mädchen hatten ihren Spaß und sind jetzt im übrigen alle im Besitz der Fluch der Karibik-Melodie als Klingelton für ihre Handys...
Nun bin ich gespannt, was der Oktober bringen wird.