Montag, 19. September 2011

Der 2. Ausflug

Bevor es schon wieder gar nicht mehr wahr ist, muß ich doch dringend den Bericht über unseren zweiten Ausflug schreiben (mein Erinnerungsvermögen wird ja auch nicht besser gg). Dieser betraf im übrigen nur meine Abteilung und hatte als besonderen Anlaß die bevorstehende Pensionierung eines unserer altgedienten Amtsanwälte. Ein außerordentlich netter Mann, ein richtiger Herr, der wie ich eine Vorliebe für Frankreich hat. Da unsere Zimmer gegenüber lagen, haben wir mehr als einmal ein kleines Schwätzchen über unser Lieblingsland gehalten. Schon schade, daß er jetzt weg ist, aber die Feier zu seinem Abschied -weitgehend von ihm gesponsort- war ein echtes Highlight.

Diesmal ging es in eine kleinere Stadt gar nicht weit weg von hier, in der es ein sehr hübsches Schloß gibt. Wir fuhren am frühen Nachmittag los, in meinem Auto ausgerechnet auch mein Abteilungsleiter, der als erstes verkündete, daß er noch nichts zu Mittag gegessen hätte und wir unbedingt einen Abstecher zu dem Schnellrestaurant mit dem großen M machen müßten. Ich habe mich dort zurückgehalten, aber er und noch ein Kollege haben jeder zwei Burger während der Fahrt verdrückt...

Angekommen gab es erst einmal Prosecco für alle und dann eine Stadtführung, die leider nur das Außengelände des Schlosses beinhaltete. Aber es war trotzdem sehr nett, und wir waren damit beschäftigt, uns die schönsten Häuser auszusuchen, insbesondere die Kommandanten-Villa auf dem Schloßgelände hatte es uns angetan. Dann begaben wir uns alle zum Anleger, da jetzt eine Seen-Fahrt auf dem Programm stand. Auf dem Weg dorthin gingen die ersten Kolleginnen schon verloren, konnten aber dank des Einsatzes modernster Technik, auch Handys genannt, wiedergefunden werden. Auf dem Schiff gab es Plätze drinnen und draußen, und eine kleine Gruppe, zu der ich auch gehörte, meinte ihre Wikinger-Tauglichkeit unter Beweis stellen und draußen sitzen zu müssen. Es war ziemlich frisch, wir saßen auch noch ganz oben, und der Wind pustete um unsere Nasen. Aber lustig war es trotzdem, auch wenn uns beim Anlegen ein wenig die Zähne klapperten.

Wir kamen dann quasi direkt bei unserem Restaurant an, und ich war ziemlich dankbar, daß es unter anderem heiße Kartoffelsuppe gab. Aber auch das übrige Essen war köstlich, ein regionales Buffet, dessen absoluter Höhepunkt Hecht- und Lachsbällchen in Hummersauce war. Dankbarerweise saß ich nicht am Fußballfan-Tisch, und es gab nette Gespräche, die sich um andere Dinge drehten, hinterher sogar noch einen Cappuccino, was zur Folge hatte, daß sich mein einer Kollege in die Kaffeetassen verliebte, die das Hohenzollern-Wappen trugen. Er kaufte der Bedienung tatsächlich am Ende einen dieser Becher ab, wofür sie ihm 8,- € abknöpfte, was ich schlichtweg als Wucher bezeichnen würde. Aber er war zufrieden und erscheint jetzt immer mit diesem Becher in der Teerunde.

Dann gab es natürlich noch eine Menge Gesang und Gedichte für den zukünftigen Pensionär, Geschenke auch, nämlich französischen Wein..., und dann mahnte selbiger zukünftige Pensionär so langsam zum Aufbruch. Ich fand das erstaunlich, denn es war noch sehr früh und die Stimmung gut. Trotzdem machten wir uns mit Einbruch der Dämmerung auf den Weg, das Lokal lag nämlich etwas abgelegen. Und dann wurde es dunkler und dunkler, und so langsam wußten wir, weshalb er aufbrechen wollte. Wir mußten bestimmt zwei Kilometer durch einen stockdusteren Wald gehen, man sah absolut nichts, und es war teilweise ganz schön unheimlich. Während der Kollege neben mir bei jedem Knacken zusammenzuckte, eine andere Kollegin mit ihrem Handy herumleuchtete, erzählte ich ihm ein paar Spukgeschichten, bis wir es dann endlich schafften, wieder die beleuchtete Umgebung zu erreichen. Dann verschwanden alle zu ihren Autos, ich hatte jetzt nur noch eine Kollegin dabei, die glücklicherweise nicht ins Schnellrestaurant wollte.

Es war ein richtig schöner Nachmittag! Aber Golf spielen würde ich trotzdem gerne wieder gg.

2 Kommentare:

Nadine hat gesagt…

*hust* aber dieser französische Wein war doch wohl nicht der, von dem Du behauptet hast, dass er alle wäre, oder???

Spock hat gesagt…

Nein, Nadine, der Wein bei der Feier war ein gaaaanz anderes Kaliber und vor allem ein ganz anderer Preis...gg