Freitag, 26. September 2014

Tag 5 - Rollentausch

Es geht zuende, also die Tagung. Was bedauerlich ist, denn sie ist nicht nur außerordentlich interessant, auch die Gruppe versteht sich ganz wunderbar. Die Referenten schälen sich so langsam aus ihren Anzügen, wir duzen uns inzwischen alle, und bis eben gab es noch einen leckeren Wein in geselliger Runde...

Heute steht den ganzen Tag Prozeßspiel auf dem Plan. Wir verteilen die Rollen, und ich bin diesmal die Angeklagte, die mit ihrem Motorrad einen Sturz gehabt haben und dabei ein Auto angekratzt haben und dann weggefahren sein soll. Unfallflucht also. Dabei kann ich nicht einmal Motorrad fahren...glücklicherweise werde ich am Ende frei gesprochen, sowas würde ich ja auch nie tun ;-). Eigenartig fühle ich mich aber schon in dieser Rolle. Bis zur Mittagspause sind wir jedenfalls gut beschäftigt bis zum Urteil.

Nach dem Essen gehe ich ein letztes Mal schwimmen. Eigentlich ist die Halle schon gar nicht mehr geöffnet, nachdem die Paralleltagung bereits abgereist ist. Aber es gelingt mir, den Hausmeister zu bequatschen, und er meint, ich könnte schwimmen, wann und solange ich wolle. Also nichts wie hin, daran könnte ich mich glatt gewöhnen.

Nach der Pause sehen wir uns die Aufnahmen an. Es ist immer noch ein wenig seltsam, sich selbst auf Video zu sehen. Vor allem kann ich einen Kicheranfall kaum unterdrücken, weil mir auf einmal eine Szene aus "Harry Potter IV" in den Sinn kommt, in der Hermine ihr anderes Ich sieht und trotz aller Gefahren sinnierend meint "So sieht meine Frisur also von hinten aus...". Ich muß zugeben, daß mir ähnliche Gedanken durch den Kopf gehen, als ich mich dort sehe. Aber letztlich kommt es auf meine Rolle ja gar nicht so an.

Das letzte Abendessen, und dann sitzen wir noch eine ganze Weile zusammen. Aber jetzt muß ich noch dringend ein Buch zuende lesen, das nämlich die Psychotherapeutin-Referentin geschrieben hat und das ziemlich interessant ist und irgendwie überhaupt zu meiner Situation paßt...

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