Ach nee, Fortbildung nennt sich das ja, was Frau Spock sich von Zeit zu Zeit als Auszeit gönnt (und natürlich ein bißchen auch zur Erweiterung der Fachkenntnisse ;-)). Und was für eine. Diese hier trägt den gigantisch-pompösen Titel " Empfindung und Wirkung im Einklang: Die Hauptverhandlung im Strafprozess - Kommunikationsanalyse und Selbsterfahrung": Klingt doch großartig. Es ist von Selbsterfahrungs- und Planspielgruppen auf dem Programmheft die Rede, von Videoaufnahmen, und ich bin sicher, daß wir uns alle der Reihe nach gründlich blamieren werden, da werden dann sicher ein paar schöne Blogeinträge bei abfallen.
Aber heute findet nicht viel mehr als die Anreise statt. Ich genieße es, zum Bahnhof gebracht zu werden, um es gleich darauf zu genießen, daß der Regionalexpreß mit so viel Verspätung überhaupt erst abfährt, daß ich es schon absehen kann, meinen ICE nicht mehr zu erreichen. Wider Erwarten klappt es aber doch, ich glaube, der Regionalexpress hat sich einfach vorgedrängelt, so daß ich im richtigen Zug lande und sehr froh über meine Sitzplatzreservierung bin, es ist nämlich brechend voll.
Aber so klappt alles. Ich komme pünktlich in Köln an, vorbei an meiner "Schloßbrücke" (für diejenigen, die sich erinnern), und fühle mich da schon einigermaßen heimisch. Wieder ein Regionalexpress, der fast drei Stunden durch das große Nichts fährt, in dem es absolut nicht nach Mosel aussieht. Letztes Jahr war es eine andere Strecke. Mangels anderer interessanter Tätigkeiten beschäftige ich mich von Zeit zu Zeit damit, andere Menschen dabei zu beobachten, die das WC aufsuchen wollen. Ca. 99% sind nicht in der Lage, das Besetzt-Zeichen entweder überhaupt zu sehen oder zu akzeptieren und verlangen dennoch energisch Einlaß. Dabei wird doch sogar durch entsprechende Farben beim Erkennen geholfen...
In Trier angekommen, nehme ich mir ein Taxi. Der Fahrer hat sichtlich Redebedarf und erzählt mir eine längere Geschichte, wie ihm sein Taxi gestohlen wurde, während er daneben stand und mit dem angeblichen Fahrgast gesprochen hat. Ganz raffiniert die Jungs, aber sie haben offenbar nicht damit gerechnet, daß die Taxi-Zentrale ihre sämtlichen Autos ständig über GPS orten kann, jedenfalls wurde der Wagen schon kurz darauf geortet und sichergestellt. Aber ich mag ja glückliche Enden von Geschichten.
Ich beziehe mein Zimmer, ruhe mich ein wenig aus, und dann gibt es auch schon Essen, das wieder ziemlich sensationell ist und nach dem aushängenden Plan auch bleiben wird. Neben mir eine Wiesbadener Kollegin, die sich vor allem durch eine exorbitant laute Stimme auszeichnet, sich die ganze Zeit beklagt, wie anstrengend es doch mit ihrem -einen- Kind wäre und wie sehr sich doch erholen müßte und mir dann noch erklären will, welcher Dialekt denn in meiner Region so gesprochen wird. Nun ja...ich bin nicht unglücklich, daß sie in der anderen Gruppe ist.
Morgen früh geht´s dann richtig los, ich bin gespannt...
Ein neues Abenteuer
vor 7 Jahren
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