Wie schon öfter festgestellt, ist dies hier ein lehrreicher Blog. Heute also für die jüngeren Leser unter uns (Gibt´s da welche? Bitte mal alle aufzeigen, die unter 20 sind, sich so fühlen oder so benehmen…wie gut, dass ich hier die Fragen stelle und raus aus der Antwortnummer bin…) einige Hinweise, was einem bei exzessivem Umgang mit dem Internet so passieren kann, und das alles von der Tatsache abgesehen, dass man unter Umständen auf die Idee kommt, einen Blog zu schreiben und so Personen, die man überhaupt nicht kennt, Einblicke in sein Privatleben zu gewähren…
Es beginnt damit, dass man anfängt, bestimmte Seiten wie nahe Verwandte zu behandeln und Fragen jedweder Art nur noch mit „Frag doch mal Tante G***le“ zu beantworten. Ein Lexikon in geschriebener Form (kennt das noch jemand? Ich meine jetzt natürlich immer die jüngeren Leser ;-)) hat man ohnehin schon seit Jahren nicht mehr.
Einige Menschen schließen sich sogenannten sozialen Netzwerken an. Hierbei handelt es sich um Gruppen von Menschen, die sich eigentlich nicht kennen, aber so tun, als ob es doch so wäre, um sich zu jeder Tages- und Nachtzeit mitzuteilen, was sie denn gerade so machen. Die Kommunikation wird dabei in weiten Teilen nur noch durch eine Art Zeichensprache geführt, die aus Händen in bestimmten Positionen oder kleinen gelben stilisierten Gesichtern in verschiedenen Stimmungslagen besteht. Wenn man besonderes Glück hat oder des Trostes bedarf, gibt es auch Herzchen, aber die kann nicht jeder…(und wie zum Teufel gingen noch gleich die Pinguine?). Besonders beliebt ist auch das Mitteilen von Lebensweisheiten, die sich zu einem großen Teil darauf beziehen, dass man doch nicht so viel Zeit im Internet verbringen sollte.
Innerhalb dieser sozialen Netzwerke gibt es dann wiederum Gruppen. Dieses sind meistens kleinere Kreise von Menschen, die sich häufig ebenfalls nicht kennen und deren einziger Berührungspunkt darin besteht, etwa Kinder zu haben, die im gleichen Monat geboren worden sind, oder die Vorliebe für ein bestimmtes Getränk und der Wunsch, sich in Begleitung einer besonderen Form des Personals auf eine einsame Insel abzusetzen. Es kommt sogar vor, dass die Mitglieder dieser Gruppen sich real treffen (Gruß an Schatzi von Frau B., es ist shocking, aber es gibt uns wirklich!), um dann festzustellen, dass man auf diese Menschen offenbar sein ganzes Leben lang gewartet hat.
Eine weitere Form der Kommunikation sind Emails. Diese haben gegenüber SMS oder anderen modernen Formen des Chats immerhin den Vorteil, dass sie meistens vollständige Sätze enthalten (ich weiß natürlich nicht, wie die jüngere Generation das handhabt, die lassen mich nicht mitlesen...), aber man fragt sich trotzdem, ob in zwei Jahrzehnten noch jemand in der Lage sein wird, einen handgeschriebenen Brief zu verfassen. Skandalöserweise passiert es auch bei Emails, dass wildfremde Menschen anfangen, sich zu schreiben, sich Einzelheiten aus ihrem Leben zu erzählen, sich Bilder und andere Dinge schicken, und man hat sogar schon davon gehört, dass auf diese Weise Beziehungen entstanden sind! Das alles geschieht in unglaublicher Geschwindigkeit, während man früher manchmal wochenlang auf die Antwort auf seine Briefe zu warten hatte, während diese unter Umständen Länder und Kontinente zu durchqueren hatten. Auch das Beenden dieser so skandalös entstandenen Beziehungen kann zeitsparend und bequem per Email erfolgen (wobei der Höhepunkt hier wohl doch im Bereich der SMS mit den Worten „Iss Schluss“ anzusiedeln wäre…).
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt also? Im Internet kann einfach alles passieren. Man redet und redet doch nicht, man lernt sich kennen und doch wieder nicht, man wird fröhlich und traurig (keine Sorge, es gibt heute keine melancholischen Lieder, obwohl ich noch ein paar hübsche in der Warteschlange hätte…), klüger und dümmer, weiser und unreifer. Sollte man sich also fernhalten vom Internet? Ich schau mal, was Tante G***le dazu sagt…
To be continued? Hm, es gibt doch noch so viele andere Gefahren auf der Welt ;-).
Ein neues Abenteuer
vor 7 Jahren
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