Sonntag, 1. Mai 2011

Zurück aus dem Urlaub - oder warum krähen Hähne auch nachts???


Urlaub auf dem Bauernhof, eine ganze Woche lang! Vorweg erstmal: es war super und sehr erholsam, das Wetter schön, so daß wir eine ganze Woche Frühling hatten, wenn er auch manchmal noch recht windig war.

Verschlagen hatte es uns nach Ostfriesland auf einen Hof, der eigentlich weniger Bauern- als Reiterhof war. Leider galt das mit dem Reiten mehr für die Kinder als für die Eltern, aber ein wenig bin ich auch zum Zuge gekommen. So richtig ausleben kann ich mich dann wohl erst wieder im Sommer in Frankreich. Wir hatten jedenfalls auf dem Hof ein kleines Häuschen (was praktisch war, weil so jegliches Kindergeschrei niemandem weiter auffiel gg), das sehr schön eingerichtet und recht groß war. Auch für die Kinder war alles da, sogar Spielzeug, und wenn der Kleine schon sitzen könnte, wäre er in den Genuß eines Hochstuhl gekommen. So mußte er aber weiterhin mit seinem Autositz am Tisch vorlieb nehmen. Wir waren jedenfalls sehr zufrieden mit der Unterkunft.

Außerdem wimmelte es auf dem Hof von Kindern aller Größen, so daß wir die Mädels schon nach kurzer Zeit praktisch nur noch zu den Mahlzeiten zu Gesicht bekamen. Direkt vor unserem Haus war ein Spielplatz, und "man traf" sich entweder dort, um auf dem großen Trampolin cool abzuhängen oder aber bei den Kaninchen (sogar zwei echte Osterhasen war laut Aussage der Mittleren dabei) oder eben bei den Pferden, die vermutlich selten mit so vielen Äpfeln und Mohrrüben verwöhnt werden. Die Mädchen sind viel geritten, die Mittlere hat zum Ende hin sogar schon die ersten Runden ganz alleine gedreht (ich bin natürlich nebenher gelaufen) und hat sich schon ganz geschickt angestellt, die Große ist ja praktisch eh schon ein alter Hase. Die beiden waren die ganze Zeit beschäftigt und reichlich traurig, als wir wieder abfuhren.

Der Kleine tat sich ein wenig schwerer, insbesondere weil er ausgerechnet den Urlaub nutzte, um zwei neue Zähne zu produzieren. Damit hat er doch ein wenig mehr Schwierigkeiten als seine Schwestern, deren Zähne immer plötzlich einfach da waren. Jegliches Essen außer Milch verweigerte er daher weitgehend, so daß ich fast wieder voll gestillt habe. Aber nach einer Weile wurde es auch besser, und dann konnte er wieder mit der Mittleren Kindergarten spielen. Sie war die "Erziehrerin" und er das Kindergartenkind in der Rollgruppe (schießlich rollt er immer durch die Gegend gg). Chancen auf eine Beförderung in die Krabbelgruppe gibt es bisher noch nicht, aber wir arbeiten daran. Auf der Rückfahrt ging es ihm dann schon wieder ganz gut, das Essen an der Raststätte verweigerte er aber trotzdem, was wohl daran gelegen haben dürfte, daß er unsere Pommes sah und so wild wurde, daß er sich auf nichts anderes konzentrieren konnte. Er hat natürlich keine bekommen, aber ich frage mich, ob in Kindern irgendwo ein Pommes-Gen verankert ist.

Ostern hat der Osterhase uns tatsächlich gefunden (die Frage hatte der Mittleren einige Sorgen bereitet), wahrscheinlich war es einer aus dem Gehege. Eier wurden begeistert gesucht, und ich hatte diesmal streng darauf geachtet, daß der Osterhase beiden das gleiche bringt, nachdem es Weihnachten in dieser Beziehung einige Unstimmigkeiten gab, die schon bei den Adventskalendern losgingen (wie groß war doch gleich der Altersunterschied?). Der Kleine darf leider erst nächstes Jahr mitmachen...

Zwei Ausflüge haben wir auch gemacht. Den ersten nach Wilhelmshaven, weil Frank gerne im Schiffahrtsmuseum die "Mölders" besuchen wollte, auf der er während seiner Marinezeit gefahren ist. Nach anfänglichem Muffen der Großen wegen uncool fand sie es dann doch sehr interessant und hat ihn mit Fragen bombardiert. Hinterher haben wir bei strahlendem Sonnenschein in einem Restaurant auf der Strandpromenade gesessen und Mittag gegessen, es war wie im Hochsommer. Danach waren wir noch im Aquarium. Der zweite Ausflug ging nach Bremerhaven, wo wir eigentlich in das Deutsche Auswandererhaus wollten. Bis ins Restaurant sind wir auch gekommen (wo es ausgezeichneten Milchreis gibt), aber dann erfuhren wir, daß man dort nur Führungen mitmachen kann, und das war uns mit einer quirligen Dreijährigen zu anstrengend. Schade eigentlich, ich hätte das gerne gesehen. Statt dessen waren wir im Zoo am Meer, der leider sehr voll war, aber trotzdem einer der schönsten Zoos, die ich kenne, ist. Hinterher dann noch ein Schiffahrtsmuseum, diesmal mit weniger Gemuffe, und dann haben wir noch einen Abstecher ins Mediterraneo gemacht. Da hätte ich mich gut noch eine Weile aufhalten können, habe es aber mit Rücksicht auf meinen Geldbeutet dann lieber gelassen. Ach so, einen Ausflug haben wir noch an den Strand nach Bensersiel gemacht, wo die Große tatsächlich gebadet hat, brr. Ganz vorne war das Wasser aber schön warm, da hat die Mittlere eine ganze Weile geplanscht. In Dornumersiel wollten wir das ein paar Tage später wiederholen, aber da war es so windig, daß man es nicht lange aushalten konnte.

Auf dem Hof gab es eine ganze Reihe von Stammgästen, die nichts anderes taten, als den ganzen Tag über an einem Tisch bei den Pferden zu sitzen und Kaffee oder anderes zu trinken. Einige der dortigen Familienmitglieder waren wohl auch dabei, so ganz habe ich die Verhältnisse nicht durchblickt. Von einem anderen Gast wurden sie jedenfalls als die "Bier-Gang" betitelt, und ich habe mich schon gefragt, wie man seine Tage so rumbringen kann.

Außer den Pferden und Kaninchen gab es auch noch andere Tiere, und zwar Hühner, Schafe, Esel und zwei Gänse. Diese konnten einen Heidenlärm veranstalten. Ich war bisher der Meinung, daß Hähne erst krähen, wenn es hell wird. Nicht so diese, dort gab es die Konzerte schon nachts bei völliger Dunkelheit. Das weckte dann wiederum die Schafe, die laut zu blöken anfingen, was dann die Esel auf den Plan rief, die kräftig schrien. Nur die Gänse hielten sich an ihre Zeiten und waren nachts still. Man tat jedenfalls gut daran, nachts bei geschlossenem Fenster zu schlafen, was ich normalerweise nicht tue. Aber die Frage, weshalb die Hähne im Dunkeln so einen Radau gemacht haben, kann ich leider nicht beantworten.

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