Und ich bin zu folgendem Ergebnis gekommen: es gibt keine allgemein gültige Definition des Glücks. Glück ist etwas höchst individuelles, das jeder Mensch so empfindet, wie er es eben empfindet. So kann ich nur dem Leser präsentieren, was ich unter Glück verstehe. Also mal wieder eine Liste (ich mag Listen). Eine Liste, die weder einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt noch eine Reihenfolge aufweist.
Glück ist:
- in die Augen meiner Kinder zu sehen, ihr Lachen zu hören, zu sehen, wie sie die Welt entdecken und unzählige Fragen darüber stellen, wie sie dem Leben aufgeschlossen und doch kritisch gegenüber stehen. Eine kleine Hand, die sich in meine schiebt, dies alles mit dem Wissen, daß ich das bei Adrian nie erleben werde...
- Freunde zu haben, mit denen man lachen und weinen kann, die Höhen und Tiefen mit einem teilen und die im richtigen Moment mit einer Flasche Wein vor der Tür stehen oder einen wunderbaren Schokoladenkuchen backen, die mit einem die Wohnung streichen oder Möbel schleppen oder einfach nur da sind (und daher mal auf diesem Wege, Ihr Lieben: Danke, danke, danke, auch wenn ich das nie genug werde sagen können!)
- ein berührendes Buch zu lesen
- zu schreiben und die Worte aus sich fließen zu lassen
- Musik, zu hören, zu spielen, nach ihr zu tanzen, sich in ihr zu verlieren
- schwimmen. Muskeln gegen seidenweiches Wasser, beinahe Schwerelosigkeit
- auf einem Pferd zu sitzen, einen Strand entlang zu galoppieren und Wind, Sand und Salz im Gesicht zu spüren, unter sich das Spiel der Muskeln des Pferdes
- einen Strand entlang zu gehen, die Füße im Wasser, die Taschen voller Muscheln und Steine, die man schon hundertmal gesammelt hat, dieses unglaubliche Geräusch der Wellen
- der Duft von Cappuccino oder auch nur Geschmäcker, die auf der Zunge zu explodieren scheinen (und hier würde sicherlich auch Sushi ins Spiel kommen)
- unter einer blühenden Linde zu stehen und einfach nur den Duft in sich aufzunehmen
- lieben und geliebt zu werden
- eine Hand zu halten und gehalten zu werden, Nähe und Wärme zu spüren mit dem Gefühl, daß die Zeit stehen bleibt, obwohl sie doch viel schneller als gewöhnlich zu vergehen scheint, Verbundenheit und Vertrautheit zu fühlen, die viele Worte überflüssig machen und einen doch nie genug Worte finden lassen
- sich zu streiten und zu wissen, daß dies nicht das Ende ist, sondern einfach nur die natürliche Konsequenz der Unterschiedlichkeit zweier Menschen
- über das Leben zu philosophieren, ohne Sinn und Ziel und ohne ein Ergebnis finden zu wollen, einfach nur weil die Ideen im Kopf rumoren
- gemeinsam zu schweigen ohne Verlegenheit
- still dazusitzen und zu spüren, wie das Blut durch die Adern fließt und die unglaubliche Vitalität seines Körpers
- immer wieder Neues lernen und entdecken zu können und sich daran zu erfreuen
- Dinge zu tun, die man noch nie zuvor getan hat und von denen man glaubte, sie auch nie tun zu werden
- von der eigenen Tochter (und noch so einigen anderen) als Freak bezeichnet zu werden ;-)
- Auch am Ende eines dunklen Tages noch etwas zu finden, wofür man dankbar sein kann
- in den Spiegel zu schauen, sich zuzulächeln und zu denken "Du bist schon ok, trotz all deiner Fehler und der beklagenswerten Unvollkommenheit, ich mag dich dennoch!" und sich dann beim Gehen eine Kußhand zuzuwerfen
- Glück ist...hier möge doch der geneigte Leser selbst einmal einsetzen, was Glück für ihn bedeutet...(dies ist schließlich ein lehrreicher Blog, wie ich so gerne betone, wenn ich bessere Computerkenntnisse hätte, könnte ich ihn sogar vielleicht interaktiv gestalten ;-))
Glück hat nichts mit Alter zu tun oder dem, was vorher war. Glück ist nichts, was ich mir verdienen müßte. Glück...ist einfach, wenn ich es zulasse und mich dafür entscheide.
Und für manche ist Glück leider schlichtweg keine Option...
Heute dann mal aus eigener Kraft philosophiert ;-)
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