Montag, 30. Juni 2014

Monatsendfeuerwerk

Und wenn sich dann
viele verschiedene Wege vor dir auftun,
und du nicht weißt,
welchen du einschlagen sollst,
dann überlasse es nicht dem Zufall,
sondern setz dich hin und warte.
Atme so tief und vertrauensvoll,
wie du an dem Tag geatmet hast,
als du auf die Welt kamst,
lass dich von nichts ablenken,
warte, warte noch ein wenig.
Lausche still und schweigend auf dein Herz.
Und wenn es dann zu dir spricht,
steh auf und geh,
geh, wohin dein Herz dich trägt.
Susanna Tamaro







Samstag, 28. Juni 2014

Gewitterstimmung

Über dem Meer. Heute, als die liebe M. und ich uns gerade zu einem Picknick niederlassen wollen, bietet sich auf einmal innerhalb von Minuten dieses Bild:


 Es gelingt uns gerade noch, die Sachen zusammenzupacken und den Rückweg anzutreten. Wir sitzen gerade im Auto, als sich ein wahrer Sturzbach ergießt, es prasselt und hagelt, Aqua-Planing auf der Straße, nicht wirklich lustig. Wir verlegen das zum Glück noch nicht gestartete Grillen in die Spock´sche Wohnung und die dort vorhandere Bratpfanne und haben einen sehr gemütlichen -und trockenen- Nachmittag. Und wieder einmal ist zu erkennen: es geht doch nichts über den richtigen Zeitpunkt!

Freitag, 27. Juni 2014

Komplimente und die Frage des Tages

Heute bekommt Frau Spock ein ganz reizendes Kompliment, das ich unbedingt der Öffentlichkeit preisgeben muß: "Oh, du siehst aber gut aus. Nicht mehr so wie am Mittwoch, als man dich für einen Geist in Trance halten konnte."

Ich bin entzückt, und das in vielerlei Hinsicht...die geneigten Leser werden sich jetzt vielleicht fragen, was es mit diesem Kompliment auf sich hat (und mal ehrlich, wenn ihr das nicht tut, weiß ich nicht, was ihr auf dieser Seite zu suchen habt ;-)). Die Antwort erschließt sich unter Umständen durch die Frage des Tages -eigentlich des gestrigen Tages, aber da war ich zu literarischen Ergüssen bedauerlicherweise nicht in der Lage: Warum sind die Antibiotika-Tabletten, die man zur Bekämpfung einer Mandelentzündung verschrieben bekommt, eigentlich so groß, daß man sie quasi nicht herunterschlucken kann, wenn man eine Mandelentzündung hat?

Glücklicherweise ist es mir trotzdem gelungen, die Tabletten in mein Inneres zu befördern und das, was mich da so plötzlich überfallen hat, zumindest ein wenig einzudämmen. Nicht unbedingt lustig jedenfalls, völlig unnötig und ziemlich unerwartet...hat der Erfinder/Entdecker des Penicillins eigentlich den Nobelpreis bekommen? Wenn nicht, plädiere ich dafür, das schleunigst nachzuholen!

Montag, 23. Juni 2014

Es gibt Tage,...

..., an denen man es nicht treffender ausdrücken kann ;-).
Und keiner, der sich mir zur Verfügung stellen wollte, um eine Steigerung meiner Stimmung herbeizuführen, versteh ich gar nicht.
Klappernde Absätze bei solchen Gelegenheiten hatte ich ja schon mal erwähnt, ich wäre auch wieder bereit...aber lassen wir das. Ich brummel dann mal weiter vor mich hin.

Freitag, 20. Juni 2014

Berlin mit kitschigem Ende

Natürlich brauche ich keinen Grund, um nach Berlin zu fahren. Aber wenn ich dann schon einen so triftigen wie eine Austauschschülerin habe, nehme ich das natürlich gerne wahr und nutze die Gelegenheit, ihr die Wunder unserer Hauptstadt nahe zu bringen ;-). Und so sitze ich dann diesmal mit zwei Mädels im Zug, beide kichernd, während ich selbstverständlich die Zeit für hochgeistige Lektüre nutze...oder so, jedenfalls gibt es Kaffee und ist ziemlich lustig.

Diesmal gibt es dann auch ein richtiges Programm. Angefangen mit diesem hier:















Faszinierend von innen, wie ich finde.
















Die Aussicht jetzt auch nicht so schlecht, auch wenn das Wetter besser sein könnte. Das ändert sich im Laufe des Tages allerdings noch.













Ein Besuch hier darf natürlich auch nicht fehlen, wenn auch der Anblick einer Fußball-Tribüne direkt hinter einer historischen Monument bei unserem Gast mehr oder weniger großes Erstaunen auslöst....bei mir ehrlich gesagt auch ;-).











Dann gibt es eine Stadtrundfahrt, und wir landen hier. Die "echte" Nofretete (oh, wie ich sie liebe) darf man leider nicht fotografieren, aber diese hier tut es ja wohl auch ;-). Und man darf sie sogar anfassen. Ich kaufe die obligatorischen Nofretete-Bleistifte, nehme aber Abstand von der Replik einer Büste. Zum einen, weil sie mehrere tausend Euro kosten soll, zum anderen, weil ich sie transporttechnisch aufgrund ihrer Größe für ein wenig unpraktisch halte. Aber irgendwann mal...







Danach beenden wir die Stadtrundfahrt und bummeln ein wenig herum, um schließlich in einem Geschäft zu landen, das den gleichen Namen wie unser Gast trägt. Dort müssen wir uns natürlich länger aufhalten. Und Kind groß besteht auf den Erwerb der nebenstehenden Produkte für sie und mich. Ich kann nicht widerstehen, obwohl mir rosa sofort entrissen wird...
Die Rückfahrt bringt Probleme mit meiner hochgeistigen Lektüre mit sich, weil ich von Gekicher und Gesängen umgeben bin. Aber ich nehme mein Schicksal tapfer auf mich.
Wieder zuhause sind wir alle reichlich erschöpft und haben schmerzende Füße. Aber es hat sich wieder einmal gelohnt. Berlin ist eben doch immer eine Reise wert!

Donnerstag, 19. Juni 2014

Gerade begegnet mir...

...ein philosophischer Spruch zum Abend ;-):

"Wenn der ein Narr ist, der erwartet, dass das Leben so ausgeht, wie es das bestimmt nicht tun wird, dann gibt es hier Narren, soweit das Auge reicht."
(R.S.)

Wie wahr...

Mittwoch, 11. Juni 2014

Befragungen mal anders oder die Wechselspiele des Lebens

Schon ist wieder fast die Mitte des Junis erreicht und noch nichts gebloggt bisher. Ich schäme mich zutiefst, aber habe natürlich auch eine gute Ausrede: Frau Spock hat nämlich gearbeitet. Das ist ja nun grundsätzlich nichts neues, aber diesmal habe ich mich aushilfsweise in ein völlig anderes Metier begeben. Ich könnte jetzt behaupten, daß ich das getan habe, um auch mal den Alltag anderer werktätiger Menschen kennenzulernen, aber die grausame Wahrheit besteht darin, daß ich meiner vom Umzug noch arg gebeutelten Kasse eine kleine Finanzspritze gönnen wollte ;-).

So begab es sich dann also, daß Frau Spock das Pfingstwochenende auf einem Mittelalterfestival als Verkäuferin von Würstchen und anderem Grillgut tätig ist. Selbstverständlich in angemessener Gewandung, immerhin! Das Fazit vorab: es ist heiß, staubig, rußig, hektisch, und ich mache nach vielen Jahren wieder einmal die interessante Erfahrung, daß man als Aushilfe zum einen für dumm gehalten wird und im übrigen grundsätzlich an allem schuld ist, was nur schiefgehen kann. Ich halte mich ja durchaus für fähig, die 5 Euro-Scheine immer mit dem Silberstreifen nach rechts in die Kasse zu legen (den Sinn dessen konnte mir niemand erläutern, aber das war unwahrscheinlich wichtig) oder von den gegrillten Würstchen immer das rechte zuerst zu nehmen, aber so richtig glaubhaft kann ich das scheinbar nicht rüberbringen...die Kunden allerdings sind weitgehend unglaublich freundlich, ich bekomme sogar Trinkgeld und führe jede Menge lustiger Kurzgespräche.

Und es gibt einen immer wiederkehrenden Dialog. Mindestens 637 Mal in drei Tagen. Der geneigte Leser möge sich selbst die verschiedenen möglichen Kombinationen überlegen ;-):

Kunde: Einen Drachenspieß bitte.
Frau Spock: Mit Hähnchen- oder mit Schweinefleisch?
Kunde: Äääähm, Hähnchen.
Frau Spock: Mit süßsaurer Sauce oder ohne?
Kunde: Äääähm, ohne, Sie stellen aber auch viele Fragen...

Ausgefeilte Befragungstechnik würde ich mal behaupten, mache ich schließlich ständig ;-).
Nach drei Tagen tun mir die Füße weh, ich bin unglaublich müde, habe nicht mehr den geringsten Appetit auf Fleisch, aber habe mich irgendwie auch ziemlich amüsiert bei alldem.

Und dann kommt der Dienstag und ich finde mich vor Gericht wieder, treffe Entscheidungen...oder heute: ich halte einen 4-stündigen Vortrag vor Steuerfahndern, plötzlich zweifelt niemand mehr meine Kompetenz an, statt dessen werden mir jede Menge Fragen gestellt und das, was ich sage, doch tatsächlich als richtig hingenommen. Schon ein seltsamer Wechsel. Ich stelle wieder einmal fest: meine Seite ist die bessere, und ich lerne meinen Beruf mal wieder neu zu schätzen. Hat ja durchaus was ;-).