Heute war es nun also soweit, und seit 9 Uhr heute morgen bin ich Staatsanwältin. Na ja, noch nicht ganz, denn vereidigt werde ich erst morgen, aber immerhin habe ich meine Ernennungsurkunde bekommen. Die wird jetzt erstmal in Sicherheit abgeheftet. Das Kleiderproblem hatte ich zufriedenstellend gelöst und im übrigen festgestellt, daß ich auch jederzeit in Jeans dort aufschlagen kann, das tun die meisten.
Ich wurde sehr nett vom Leitenden Oberstaatsanwalt empfangen, eine weitere Neue war auch da, allerdings ist sie versetzt worden und keine totale Anfängerin. Ich bin jetzt für die Buchstaben S und J meiner schönen Heimatstadt zuständig, und mir wurde schon angekündigt, daß dieses Dezernat in den letzten Monaten nur vertretungsweise bearbeitet wurde, im Klartext, es ist wohl ein wenig versackt. Die Vier-Tage-Woche ist kein Problem, ab nächste Woche habe ich auch schon Sitzungsdienst, zu diesem Zweck habe ich mir vorhin erstmal eine Robe bestellt gg. Besondere feste Arbeitszeiten scheint es eher nicht zu geben, so daß man da wohl ziemlich frei in seiner Zeiteinteilung ist.
Auch ein Büro war für mich schon bereit, und im Laufe des Tages bekam es sogar meinen Namen an die Tür. Es ist ein sehr heller Raum und gefällt mir ganz gut. Telefon habe ich auch bereits, nur leider die Nummer gleich wieder vergessen. Es gibt sogar einen Computer mit Flachbildschirm und Drucker, der gleich eingerichtet wurde, irgendwann bekomme ich dann auch noch eine E-mail-Adresse.
Von meinen Akten habe ich heute noch nichts zu sehen bekommen, obwohl angeblich schon jede Menge für mich bereit liegen. Dafür habe ich Unmengen an Formularen ausgefüllt, die meisten davon für das Landesbesoldungsamt. Außerdem wurde ich so vielen Leuten vorgestellt, daß mir noch immer der Kopf von all den Namen und Gesichtern schwirrt, die ich mir größtenteils ohnehin nicht merken konnte gg. Ich wurde mehrfach vor der Menge an Arbeit gewarnt, die auf mich zukommen würde. Die meisten der Kollegen machten aber einen sehr netten Eindruck, ich wurde gleich zum Mittag essen abgeholt und mit in die Kantine geschleppt. Das war ein wenig peinlich, weil ich keinerlei Geld dabei hatte und erstmal meinen Abteilungsleiter anpumpen mußte gg.
Morgen werde ich dann mein Büro ein wenig wohnlicher einrichten, ich habe mir schon allerlei bereit gelegt, und dann muß ich mich wohl tatsächlich dem eigentlichen Zweck meines Aufenthaltes dort widmen: den Akten. Aber ich sehe dem ganz zuversichtlich entgegen.
Insgesamt ein gelungener Staat, wie ich finde, bisher gefällt es mir sehr gut dort.
Ein neues Abenteuer
vor 7 Jahren
1 Kommentar:
Hallo Frau StA'in,
na, das liest sich doch sehr schön! Ich hoffe, Dein 2.Tag war auch in Ordnung und die Akten waren locker zu schaffen...da mache ich mir bei Dir auch nicht viele Sorgen...breitgrins! Viel Spaß in Deinem neuen Büro, war schön, dass Ihr letztens da wart! GLG auch an den Rest,Elena
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