Nachdem das Baby ganz offensichtlich kein Löwe werden wollte (ein brüllendes Tierchen im Haus reicht ja auch gg), hat es jetzt noch die Wahl zwischen einer August- und einer September-Jungfrau. Ein anderes Sternzeichen kommt definitiv nicht in Betracht. Scheinbar ist es im Bauch aber noch sehr gemütlich, so daß ich ehrlich gesagt eher auf September tippe. Ich weiß nicht einmal, welche Position es zwischenzeitlich hat, würde mich aber nicht wundern, wenn es wieder falsch herum oder sogar quer liegt. Ein bißchen mürbe werde ich so langsam, wie ich zugeben muß. Ich habe sooo viele Wehen, oft schon regelmäßig und einigermaßen schmerzhaft, aber sie hören immer wieder auf, und die Ärztin erklärte letzte Woche ganz optimistisch, daß sich da ja noch gar nichts getan hätte, obwohl das CTG eine einzige Wellenlinie war. Super, andererseits war es bei der Kleinen ja auch nicht viel anders. Die Ärztin meinte auch noch ganz cool, daß ich, wenn es wieder so schnell ginge wie beim letzten Mal und ich es nicht mehr in die Klinik schaffen würde, dann auch nicht so schlimm wäre, dann bräuchte ich auch keine Hilfe. Das ist übrigens die Vertretung meiner eigentlichen Ärztin. Donnerstag ist der errechnete Termin, dann soll ich mich noch einmal in der Klinik vorstellen. Mal sehen, ob sich bis dahin was getan hat.
Dieses ist übrigens die erste Geburt, vor der ich ein wenig Muffensausen habe, obwohl ich gar nicht sagen kann, weshalb. Die letzten drei liefen ja nun ziemlich problemlos ab, und die Schmerzen waren gut auszuhalten. Warum es nun diesmal anders sein sollte, weiß ich nicht, vielleicht denke ich auch einfach nur zuviel darüber nach bzw. habe zuviel Zeit dazu. Ich versuche mich in erster Linie mit Arbeit abzulenken, so daß mein Abteilungsleiter schon die Befürchtung äußerte, ich könnte mein Kind im Büro zur Welt bringen. Wäre doch auch mal eine nette Abwechslung gg.
Bei den Mädels standen einige Veränderungen an: die Große ist letzte Woche nun also am Gymnasium eingeschult worden und wirkt bisher sehr zufrieden. Die Lehrer machen einen netten Eindruck, und sie ist mit allen ihren ehemaligen Mitschülerinnen in eine Klasse gekommen, worauf sie natürlich sehr gehofft hatten. Das finde ich für den Anfang schon sehr erfreulich, die anderen wird sie bestimmt bald kennenlernen. Es gab eine einigermaßen feierliche Begrüßung auf ziemlich harten Aula-Bänken, dann durften wir noch einen Blick in das Klassenzimmer werfen, und seitdem ist sie eine Sextanerin und schon ein wenig stolz, wie ich glaube. Heute ist sie das erste Mal ganz alleine mit dem Bus zur Schule gefahren, und da zittere ich wohl eher noch mehr als sie, ob sie denn auch heil angekommen ist. Ihr neues Zimmer ist auch fast fertig und eingerichtet, und es ist schon kein Kinderzimmer mehr, allerdings hat sie auch noch nicht all ihren Kram hineingeschleppt, das kann sich noch ändern gg.
Die Kleine ist letzte Woche in den "richtigen" Kindergarten gewechselt und nun ein stolzer Tiger, auch wenn sie morgen noch ein wenig mit Ablösungsschwierigkeiten zu kämpfen hat. Das liegt aber wohl eher daran, daß sie die letzten drei Wochen die ganze Zeit mit mir zusammen war und das ganz gut fand, denn wenn ich sie abhole, ist sie quietschvergnügt und hat auch alles mitgemacht, was so anstand. Ich hoffe, daß sie sich bald wieder auch morgens eingewöhnt. Die Wechsel selbst war ziemlich lustig. Eigentlich ist es so, daß die Krippenkinder Abschied mit dem neuen Kindergartenkind feiern. Es wird Kuchen gegessen, und dann wird der Kandidat feierlich zur neuen Gruppe begleitet. Ich hatte extra einen wunderschönen rosa Kuchen gebacken, aber als ich die Kleine dann in der Krippe abliefern wollte, fing sie plötzlich jämmerlich an zu weinen und meinte, sie dachte, sie wäre jetzt ein Tiger, wieso ich sie zu den Bären gebracht hätte, und sie wollte auch den Kuchen mit den Tigern essen. Es war nichts zu machen, die neuen Erzieher mußten sie abholen, sie schleppte den Kuchen und ihren Rucksack tapfer rüber und ist seitdem in der neuen Gruppe. Aber ich hoffe ja, daß ich in einem Jahr wieder ein kleines Bärenkind habe.
Ich selbst war vor zwei Wochen noch beim Amtsarzt, um die Bewerbung für meine Planstelle vollständig zu bekommen. Zwischenzeitlich hatte mich sogar noch ein Herr aus dem Ministerium angerufen und mir mitgeteilt, daß gerade eine ausgeschrieben sei, auf die ich mich doch bitte bewerben möchte, was ich im übrigen sehr nett von ihm fand. Aber ein paar schlaflose Nächte hat mir das ganze beschert. Da das Labor beim Gesundheitsamt gerade Sommerferien hatte, habe ich mir bei meiner Ärztin Blut abnehmen lassen (was mal wieder ein ziemliches Gestochere in meinen Venen war), so daß ich die Werte dann direkt selbst von Labor bekommen und zur Untersuchung mitgebracht habe. Diese Werte waren aber leider ziemlich chaotisch mit einigen ganz üblen Ausreißern dabei, so daß ich den Amtsarzt mich schon umgehend aus dem Dienst entfernen sah, zumindest aber ankündigen, daß in 6 Monaten oder so eine erneute Überprüfung stattfinden müsse und solange noch keine Empfehlung ausgesprochen werden könnte. Ich tauchte also einigermaßen zittrig bei dem guten Mann auf, der aber nur einen Blick auf die Werte warf und lapidar meinte, daß man die während der Schwangerschaft ohnehin nicht beurteilen könnte und sonst wäre ja wohl nichts weiter gewesen. Er fühlte meinen Puls, stellte fest, daß dieser ziemlich hoch sei (kein Wunder, so aufgeregt, wie ich war), fand das aber am Ende einer Schwangerschaft ebenfalls normal, drückte ein wenig an mir herum, konnte aber nichts weiter fühlen, außer dem Baby gg, wir hielten ein wenig Smalltalk, und er sagte, daß er dann gleich alles fertig machen und an die Dienststelle schicken würde. Uff, die Steine müssen durch die ganze Stadt gepoltert sein, und nun bin ich gespannt, ob es mit dieser Stelle wirklich etwas wird und wie lange es dauert, bis der ganze Dienstweg durchlaufen ist.
Ein neues Abenteuer
vor 7 Jahren